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Containerdorf in Hessen beschossenMit der Druckluftwaffe auf Flüchtlinge

Neun Schüsse haben Unbekannte am Wochenende auf eine Flüchtlingsunterkunft in Hessen abgegeben. Das Doppel-Glas-Fenster hielt. Verletzte gab es nicht.

Viele Bewohner hörten nichts, doch einer meldete den Anschlag am nächsten Morgen der Polizei (Symbolbild) Bild: dpa

HOFHEIM dpa | Eine Flüchtlingsunterkunft im hessischen Hofheim ist am Wochenende von bislang unbekannten Tätern mit einer Druckluftwaffe beschossen worden. Verletzt worden sei niemand, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Die Hintergründe waren zunächst unklar.

Neunmal sei in der Nacht zum Samstag auf ein Fenster im ersten Obergeschoss gefeuert worden. Die ein bis zwei Millimeter großen Metallkugeln durchschlugen das doppelt verglaste Fenster demnach aber nicht.

In dem Containerdorf nahe einer Schule leben derzeit 22 Menschen, die meisten von ihnen bekamen zu der nächtlichen Stunde von den Schüssen nichts mit. Ein Bewohner meldete den Anschlag am nächsten Mittag der Polizei.

Die Zahl der Angriffe auf bewohnte oder geplante Flüchtlingsunterkünfte ist in Deutschland in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen – und zwar im Osten wie im Westen. 2014 registrierte die Polizei bundesweit 162 rechtsextrem motivierte Angriffe auf Unterkünfte für Asylbewerber, knapp 70 davon in westdeutschen Ländern. Zuletzt zündeten Unbekannte eine geplante Asylunterkunft in Tröglitz in Sachsen-Anhalt an.

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4 Kommentare

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  • Die Diktaturen Russland und Syrien verursachen gewaltige Fluchtbewegungen und hier werden Assad und Putin als Stabilitätstifter und Freunde des Friedens gesehen.

     

    1991-93 bildeten sich in einigen Städten Fahrwachen, um v.a. an Wochenenden und zu einschlägigen "Fei(u)ertagen" wie dem 20. April zwischen den scheiß Unterkünften und Tankstellen darauf zu achten, ob sich Glatzen mit Benzinkanistern zu schaffen machen.

  • Zu dieser Meldung bestehen allerdings erhebliche Unklarheiten.

     

    Mal abgesehen davon das es korrekt "Luftdruckwaffe" heißt, es gibt schlicht keine Konstruktion mit einem so geringen Geschossdurchmesser....

     

    Derzeit sind 4,5 oder 5,6 mm drin., da kann es kaum zu so erheblichen Messfehlern kommen.

    • @KarlM:

      die anderen Meldungen, die ich gefunden habe erwähnen den Geschossdurchmesser nicht, aber ich denke mal wir können davon ausgehen, dass es sich hier um einen einfachen Fehler handelt.

       

      Ob nun Luftdruck oder Druckluft ist für mich persönlich hier aber auch nicht so entscheidend - die Tat ist es.

      • @AnZweifler:

        Na zumindes im Polizeibereicht sollte es korrekt formuliert sein.

         

        Mir liegen zwei Meldungen zm Durchmesser der angeblichen Projektile vor. Wirkt ziemlich inkonsistent, einmal wegen des sehr kleinen Kugeln und dazu dürfte eine Scheibe von einem PTB-Luftgewehr nicht durchschlagen werden können.

         

        Das Schadensbilde würde, läßt man die geringe anzahl der Kügelchen weg, eher für "Schrot aus einer Kurzwaffe" sprechen, wenn überhaupt.

         

        Was genau hier an Tatbeständen verwirklich wurde, kann erst dann eburteilt werden.