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In der Klemme

Die Rechtsanwälte des Leichtathletiktrainers Thomas Springstein spüren, dass es eng für ihren Mandanten wird

MAGDEBURG dpa ■ Im Prozess gegen den Leichtathletik-Trainer Thomas Springstein wegen Dopings von Minderjährigen vor dem Amtsgericht Magdeburg hat die Verteidigung am Freitag erfolglos die Einstellung des Verfahrens beantragt. Die Veröffentlichung der bei einer Razzia im Privathaus des Angeklagten gefundenen E-Mail in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung habe den Angeklagten irreparabel geschädigt, hieß es zur Begründung. Zwar waren diese am zweiten Prozesstag am 16. Januar verlesen worden, doch die Wortgenauigkeit könne „nicht vom Mitschreiben kommen“, sagte Verteidiger Johann Schwenn. Nach dem Bericht der FAZ, dem laut Verteidigung eine „existenzgefährdende Medienkampagne“ folgte, hat Springstein in einer E-Mail die Substanz Repoxygen erwähnt und damit eine Diskussion über Gen-Doping ausgelöst. „Wir haben hier keinen fairen Prozess zu erwarten“, sagte Schwenn. Repoxygen ist ein praktisch nicht nachzuweisendes Mittel zur Leistungssteigerung. 40 Minuten prüfte das Schöffengericht unter dem Vorsitz von Richterin Astrid Raue den Antrag und lehnte ihn dann ab. Am kommenden Montag (6. Februar) wird über den Befangenheitsantrag gegen Richterin Raue und die beiden Schöffen entschieden. „Das Gericht befindet sich auf einem Verurteilungskurs“, begründete Schwenn den Antrag. Das Desinteresse gegenüber dem Angeklagten sei unübersehbar.

Die für Freitag vorgesehene Vernehmung der Zeugin Eileen Müller wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Sie gehört zur ehemaligen Trainingsgruppe des 47 Jahre alten Coaches beim SC Magdeburg. Im Fall Müller wird Springstein vorgeworfen, ihr homöopathische Mittel injiziert zu haben, ohne zur Ausübung des Arztberufes berechtigt zu sein. Dies gilt als Verstoß gegen das Heilpraktikergesetz.

Der Prozess gegen Springstein war am 9. Januar eröffnet worden. Die am zweiten Verhandlungstag gehörte 18-jährige Hauptbelastungszeugin Anne-Kathrin Elbe hatte den 47-jährigen Leichtathletiktrainer schwer beschuldigt. Sie habe in zwei Trainingslagern im April und Mai 2003 jeweils Fläschchen mit Tabletten erhalten. Diese wurden bei einer Analyse als Dopingmittel entlarvt. Sie enthielten den Wirkstoff Testosteron-Undecaonat.

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