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Quelle stoppt Lonsdale-Verkauf

Versandhaus verbannt Textillabel aus dem Sortiment. Rassismusvorwurf umstritten

BERLIN taz ■ Quelle, Europas größter Versandhändler, nimmt Textilien der Marke Lonsdale aus seinem Sortiment. Das britische Bekleidungslabel ist unter Rechtsradikalen beliebt, weil die Buchstabenfolge NSDA im Namen als Erkennungszeichen unter Neonazis dient.

Quelle-Geschäftsführer Michael Badke verfügte den Verkaufsstopp gestern, nachdem Jusos aus dem niedersächsischen Papenburg per Brief auf die rechtsradikalen Verbindungen hingewiesen haben. Badke: „Wir wollen keine Extremisten mit dem Verkauf derartiger Textilien unterstützen.“ Allerdings würden die gelagerten Lonsdale-Textilien noch alle verkauft.

Allerdings bedauern mittlerweile die Jusos ihren Vorstoß: „Wir haben zu wenig beachtet, dass sich Lonsdale offensiv gegen Rassismus einsetzt und gestehen diesen Fehler eindeutig ein“, schrieben sie gestern auf ihrer Internetseite. Es sei nicht das Ziel gewesen, dem Unternehmen zu schaden. Tatsächlich geht Lonsdale seit zwei Jahren mit einer Anti-Rassismus-Kampagne gegen sein Skinhead-Image vor. Unter anderem sponserte die Marke ein multikulturelles Festival in der Oberlausitz und kündigte 14 unerwünschten Händlern die Verträge. Anti-Rassismus-Initiativen im Osten bestätigen die Wirkung. Unter Neonazis sei es „zu Kleiderverbrennungen gekommen“.

Götz Schotsmann vom deutschen Lonsdale-Vertrieb Punch GmbH sagte der taz: „Der Quelle-Stopp kostet uns 15 bis 20 Prozent unseres Umsatzes.“ Zu raren Sammlerstücken dürfte die seit den 70er-Jahren auch in der Punk-, Ska- und New-Wave-Szene beliebte Sportkleidung aber nicht werden. Sie gibt es praktisch in allen Boutiquen. TA

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