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KOMMENTAR: BENNO SCHIRRMEISTER ÜBER DIE PUTENMINISTERINFrau Grotelüschens Dummheit

Grotelüschen leistet mindestens Beihilfe zu einem systematischen Rechtsbruch

Wie oft wohl hat Astrid Grotelüschen schon den Tag verflucht, an dem sie ihr Hinterbänklerinnendasein im Bundestag gegen den Job der niedersächsischen Agrarministerin tauschte? Wenigstens hat sie seit August genügend Anlässe dazu – wegen der Maststallbilder, auch wenn Frau Putenbrütereibetreibersgattin tapfer vorgibt, damit nichts zu tun zu haben.

Gestern hatte sie erneut Gelegenheit, ihre Dummheit zu beklagen. Sicher nicht zum letzten Mal: Egal aus welcher Großmästerei die Tierrechtsorganisation Peta Aufnahmen schmuggelt, sie werden tierquälerische Zustände zeigen: Das System der Geflügelmast basiert darauf, die Tiere nur als Sachen zu sehen. Sachen haben keine Rechte. So hält kein Großmäster auch nur ansatzweise das Tierschutzgesetz ein. Das fordert: „Wer ein Tier hält, muss es seiner Art entsprechend ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen.“ Maststallrealität heißt: 58 Kilo Pute pro Quadratmeter im Dreck. Wäre Platz, zum Bewegen, würden sie wegen Verfettung umkippen. Verhaltensgerecht? Da weinen ja die Hühner.

Grotelüschen leistet mindestens Beihilfe zu diesem systematischen Rechtsbruch. Dass sie dachte, den Job der im Bundesland für Tierschutz zuständigen Ministerin annehmen zu können, zeugt von einem erschreckenden Mangel an Unrechtsbewusstsein.

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