anbau von genmais: Das System der Zauberlehrlinge
Sie können es einfach nicht lassen, die Zauberlehrlinge. Sie beschwören Geister, die sich rasch als Ungeister erweisen können. Zu Risiken und Nebenwirkungen befragen sie ihr Labor.
KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT
Der Anbau genveränderter Pflanzen birgt erhebliche Risiken. Und Warnungen gibt es bereits etliche. Bei Ratten in Frankreich wurden erst kürzlich Gesundheitsschädigungen durch genmanipulierten Mais festgestellt, in den USA wird ein großflächiges Bienensterben auf den verstärkten Einsatz von Gentechnik in landwirtschaftlichen Monokulturen zurückgeführt.
Zwar fehlt in beiden Fällen noch der letzte wissenschaftliche Beweis. Aber das war in der Debatte über den Klimawandel jahrzehntelang auch nicht anders – bis zum jüngsten bösen Erwachen.
Abseits von grundsätzlichen ethischen Fragen ist der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen und Lebensmittel vor allem eines: Das Produkt einer technokratischen Denkweise, die alles für erlaubt oder gar notwendig hält, was machbar ist. Letztlich handelt es sich um ein System, das vor allem damit beschäftigt ist, sich selbst zu legitimieren. Denn seine Vertreter sind vorzugsweise damit ausgelastet, Probleme zu lösen, die es ohne sie nicht gegeben hätte.
Die Verantwortung für ihr Tun und Handeln übernehmen sie damit aber nicht. Wie auch: Es ist nicht zu verantworten.
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