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Im Namen Gottes

Die Krieger des Islamischen Staats schreiben sich barbarische Taten auf die Fahne: das Versklaven von Frauen, das Enthaupten von Feinden, das Zertrümmern antiker Statuen

Recherche: Markus Lücker

24. Mai 2014: Anschlag auf das Jüdische Museum in Brüssel. Vier Menschen werden erschossen. Im Rucksack des Attentäters findet sich die Flagge der damals noch als ISIS bekannten Gruppierung.

10. Juni 2014: Die schwarze ISIS-Flagge weht über Mossul. Bei der Eroberung der Millionenstadt plündern die Milizionäre Waffenlager und die lokale Zentralbank. Auf Twitter prahlen Dschihadisten mit der Erbeutung schwerer Kriegsgeräte.

3. August 2014: Offensive auf die Region Sindschar. Zehntausende Angehörige der religiösen Minderheit der Jesiden fliehen ins nahe gelegene Gebirgsgebiet und werden dort eingekesselt. Die USA intervenieren mit Luftschlägen.

19. August 2014: Ein auf YouTube veröffentlichtes Video zeigt die Enthauptung des amerikanischen Journalisten James Foley. Der ebenfalls zu sehende IS-Henker wird von der Presse auf den Namen „Dschihadi John“ getauft.

30. August 2014: Etwa 300 entführte jesidische Frauen werden vom IS über die irakische Grenze nach Syrien gebracht. Kriegsbeute. Vor Ort werden sie als Sexsklavinnen an die Miliz verteilt.

2. Februar 2015: Ein weiteres Hinrichtungsvideo erscheint. Es zeigt den jordanischen Kampfpiloten Moaz al-Kasasbeh. Eingesperrt in einem Eisenkäfig wird der Jordanier bei lebendigem Leib verbrannt.

6. März 2015: Kämpfer des Islamischen Staates stürmen die Ruinen der assyrischen Stadt Nimrud. Sie zerstören die Überreste antiker Häuser und Statuen mit Planierraupen.

18. März 2015: Bewaffnete überfallen das National-museum in Tunis. Mindestens 21 Menschen sterben, darunter viele Touristen. Im Internet verbreitet sich eine Botschaft, in der sich offenbar der IS zu dem Anschlag bekennt.

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