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FDP nicht engstirnig

Liberale plädieren für mehr Offenheit beim Stadtschloss-Wettbewerb und fordern mehr internationale Beteiligung

Die FDP im Bundestag hat mehr Offenheit bei der Ausschreibung zum internationalen Architektenwettbewerb für den teilweisen Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses gefordert. Der Kulturpolitiker seiner Fraktion, Hans-Joachim Otto, kritisierte am gestrigen Freitag die seiner Ansicht nach „engstirnigen Vorgaben“ des Bauministeriums, die dem Bundestagsbeschluss von 2003 widersprächen. Ohne erkennbare Begründung würden kleine und mittlere Architekturbüros vom Wettbewerb ausgeschlossen, monierte der Vorsitzende des Bundestagskulturausschusses.

Der Bau des Humboldt-Forums auf dem Berliner Schlossplatz sei eines der bedeutendsten kulturellen Bauvorhaben dieses und des nächsten Jahrzehnts. Der größere Arbeitsaufwand, der bei einem offenen Verfahren zweifellos entstehe, dürfe kein Argument dagegen sein, meinte Otto. Beim internationalen städtebaulichen Ideenwettbewerb Spreebogen 1992 hätten sich 835 Architekten aus 48 Staaten beteiligt. Diese Offenheit gegenüber der internationalen Architektenschaft sollte auch für die historische Bauaufgabe des Berliner Schlosses gelten, forderte der FDP-Politiker.

Bauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hatte am 26. November den internationalen Architektenwettbewerb zum Humboldt-Forum mit den barocken Fassaden des historischen Stadtschlosses angekündigt. Der Bau soll nach dem Willen des Bundestages von 2010 bis 2013 auf dem Schlossplatz errichtet werden. Kritik wurde laut, weil die historische Fassade festgeschrieben wurde. Zuvor muss der asbestverseuchte Palast der Republik vollständig abgerissen sein. Offizieller Auslobungstag für den Wettbewerb ist der 14. Dezember 2007. ROLA, DPA

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