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Ausdauernde Beamte

■ Acht Stunden Durchsuchung bei „Tupac Amaru“-Repräsentant Velazcko in Hamburg

„Es ist absurd. Ich war hier und nicht dort.“ Issac Velazco hat gestern gegenüber der taz hamburg den Vorwurf zurückgewiesen, als Organisator an der Besetzung der japanischen Botschaft in Lima beteiligt gewesen zu sein. Acht Stunden lang hatten deshalb StaatsschutzfahnderInnen und Bundesanwälte das Quartier des Repräsentanten der „Peruanischen Revolutionären Bewegung Tupac Amaru“ (MRTA) in einem Wohnprojekt am Kleinen Schäferkamp gefilzt.

Es war eine ungewöhnliche Durchsuchung. „Normalerweise sacken die doch einfach alles ein“, wunderten sich UnterstützerInnen des Wohnprojekts, die den Verlauf der Staatsschutzaktion verfolgten. Diesmal sichteten die Fahnder stundenlang Material. „Auf spanische Blindenschrift waren die wohl nicht vorbereitet“, vermutete ein Beobachter. Die Beamten sahen Videobänder von politischen Veranstaltungen in Lateinamerika an, kopierten Computer-Festplatten und Disketten, um am Ende dann doch den ganzen Rechner zu beschlagnahmen. Die AnwohnerInnen waren entsetzt. „Ich kriege Angst, wenn ich das Polizeiaufgebot sehe. Velazco ist ein schwer behinderter Mensch, er stellt doch keine Gefahr dar“, empörte sich Nachbar Enrico Gordez. „Er hat sicher seine politische Meinung, aber die haben wir doch alle.“

Die Durchsuchung ist ein Geschenk an Peru, vermutete Velazco. „Die deutschen Behörden wirken an meiner politischen Verfolgung durch das Peruanische Regime mit. Die MRTA und ich bilden die einzige internationale Opposition zum Fujimori-Regime.“ Als Reaktion auf die Durchsuchung traten Isaac Velazco und seine Lebensgefährtin gestern in den Hungerstreik.

Elke Spanner/Kai von Appen

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