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Kräftiger Schluck aus der Pulle

■ Banktarife: DAG fordert sechs Prozent

Hamburg (taz) – Nach der Angleichung der Gehälter in Ostdeutschland ans Westniveau geht die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) erstmals mit gesamtdeutschen Forderungen in die neue Tarifrunde. Gemeinsam mit der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) fordert die DAG für die 450.000 Bankangestellten eine Gehaltserhöhung von sechs Prozent und einen Maßnahmenkatalog zur Arbeitsplatzsicherung.

„Nach der Zurückhaltung bei den vorigen Gehaltsabschlüssen verdienen die Bankangestellten einen kräftigen Schluck aus der Pulle“, erklärte gestern DAG- Verhandlungsführer Gerhard Renner in Hamburg. Der letzte Gehaltsabschluß lag im Jahresdurchschnitt unter zwei Prozent. Renner ist davon überzeugt, daß die Banken trotz Börsenturbulenzen und Finanzkrisen in Asien und Rußland am Jahresende „positive Ergebnisse“ vorlegen.

Der zweite Schwerpunkt liegt für die Gewerkschaften bei der Arbeitsplatzsicherung. Experten gehen davon aus, daß in den kommenden Jahren weit mehr als zehn Prozent der Arbeitsplätze in Banken durch Verdichtung und Rationalisierung vernichtet werden. So kündigte die Deutsche Bank bereits an, bis zum Jahr 2001 mindestens 4.600 Arbeitsplätze abzubauen. Daher möchte die DAG ein Verbot von betriebsbedingten Kündigungen im Tarifvertrag verankern sowie Regelungen über die Einführung „individueller Teilzeit“, Abbau von Überstunden, erweiterten Vorruhestand sowie die Verkürzung der Arbeitszeit. Kai von Appen

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