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15-jährigem Straftäter droht Ausweisung

Obwohl er seit 11 Jahren in Spandau lebt, könnte Erdal A. bei einer Verurteilung in die Türkei ausgewiesen werden

Vor der Jugendstrafkammer des Landgerichts wird am kommenden Montag der Fall des 15-jährigen türkischen Jugendlichen Erdal A. verhandelt. Dem Teenager aus Spandau wird versuchter Mord, Beleidigung und schwere Körperverletzung vorgeworfen. Sollte Erdal A. verurteilt werden, droht ihm die Ausweisung durch die Ausländerbehörde.

Der Jugendliche ist angeklagt, im Januar dieses Jahres mit einem Messer auf den Angestellten eines Friseursalons in der Neuendorfer Straße eingestochen zu haben. Zuvor habe er dem Mann mit seiner Schreckschusspistole ins Gesicht geschossen. Gegenüber der Polizei gab der Teenager zu, auf sein Opfer losgegangen zu sein. Der Angestellte sollte in einem früheren Strafverfahren gegen Erdal A. aussagen. Der 21-jährige Mann war lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus eingeliefert worden. Erdal A. hatte sich noch am gleichen Abend selbst der Polizei gestellt. Er gab an, der Angestellte habe ihn provoziert. „Ich wollte ihn nicht töten“, soll er zu seinem Vater gesagt haben.

Die Familie A. lebt seit 25 Jahren in Deutschland, Erdal kam im Alter von vier Jahren aus der Türkei und ist hier aufgewachsen. Trotzdem hat die Senatsinnenverwaltung bereits eine harte Gangart angekündigt. „Bei einem bestimmten Strafrahmen greift der Ausweisungsschutz nicht mehr“, sagte der Sprecher der Innenverwaltung, Stefan Paris. Allerdings gebe es einen Ermessensspielraum der Ausländerbehörde. In der Boulevardpresse war der Junge als „der brutalste Jugendliche Berlins“ und als „Mafia-Pate von Spandau“ gehandelt worden. ANDREAS SPANNBAUER

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