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Die neue Mitte: „City Campus“ für den Teerhof

■ Die Planer stellten ihr Modell für die leere Fläche auf dem Teerhof vor / Star-Architekt Teherani über die andere Bebauung: „Heute muss man das nicht machen."

„Dieses Grundstück lag seit vielen Jahre brach“, sagt Clemens Paul von der Bauherrengemeinschaft „Justus Grosse/Zechbau“. Um die Diskussion um die Bebauung des „Kultur-Drittels“ auf dem Teerhof voranzubringen, haben die Bauherren die erste Sahne unter den europäischen Architekten bemüht: Das Hamburger Büro „Bothe/Richter/Teherani“ macht sich seit fünf Monaten Gedanken um die Verbindung zwischen Neustadt und Altstadt. Das Ergebnis: der „City Campus“.

Was hält der Hamburger Architekt Hadi Teherani, der für seine „visionären Entwürfe“ in Köln, Düsseldorf, Frankfurt und Prag engagiert wird, von der bisherigen Teerhof-Bebauung? „Wenn das aus der Zeit wäre, aus der die Speicherstadt stammt, dann hätte es noch mehr Berechtigung“, formuliert er diplomatisch. „Heute muss man das nicht machen.“ Und Kollege Kai Richter ergänzte gestern bei der offiziellen Vorstellung des Projektes: Gerade weil der Teerhof in Backstein gehalten ist, lässt er sich durch einen spektakulären Bau zu einer „Skulptur“ ergänzen.

Auch in der Innenstadt könnte es erste Adressen geben, es könnte ein Kongresszentrum mit Blick aufs Wasser geben, ein Restaurant in 40 Meter Höhe mit Blick über die Altstadt. „An die Volkshochschule ist nicht gedacht“, stellt Investor Kurt Zech klar. Aber an einen Ort für Kulturangebote, die die Teerhof-Insel abends beleben würde. Zwei hufeisenförmige Innenhöfe mit Blick aufs Wasser soll es in dem Bau geben. Sie sollen, so planen die Architekten, auch abends so belebt sein wie die Schlachte. „Wenn ich durch den Teerhof gehe, sehe ich das Wasser nicht“, hat Projektleiter Clemens Paul festgestellt. Das neue Bauwerk soll den Mittelweg zwischen den Wohnblocks fortführen, aber gleichzeitig den Blick auf das Wasser ermöglichen. Das ganze lichte Bauwerk ist im Modell der Hamburger Architekten zwar sichtbar höher als die Bebauung nebenan, es soll in der Horizontalen des Teerhofes die Vertikale betonen, ein „Identifikationspunkt für die Stadt“ werden, aber durchaus kein Hochhaus.

Dass in den letzten Jahren aus diesem Grundstück, einem „Juwel in Bremen“ (Kai Richter), ein wilder Parkplatz wurde, liegt auch am Bebauungsplan: Der sieht hier „kulturelle Nutzung“ vor, aber für die hat der Bremer Finanzsenator kein Geld. Die Bauherren Grosse/Zech setzen darauf, dass nach ihrem „politischen Anstoß“ der Bebauungsplan geändert und ein Wettbewerb ausgeschrieben wird.

K.W.

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