piwik no script img

Gegner der REPs machen Alarm

■ Wahlkampfveranstaltung der Republikaner erfolgreich gestört

Kaum hatte der Landesvorsitzende Thomas Nissen die Veranstaltung seiner Republikaner (REP) auf dem Hachmann-Platz eröffnet, gingen die Alarmanlagen los. Mehrere Taxifahrer, die am Hauptbahnhof auf Fahrgäste warteten, schalteten ihre Autodiebstahlsicherungen ein und holten sich einen Kaffee. Ebenso lautstark begrüßten am Donnerstagabend über 40 Gegendemonstranten die REPs. Immer wieder schallte dem Landeschef „Nazis raus“ und „Haut ab“ entgegen. Geneigte Zuhörer waren zu der ersten und zugleich letzten Wahlkampfveranstaltung der Republikaner ohnehin kaum gekommen. In den letzten Wochen hatte der etwa 60 Mitglieder starke Landesverband ausschließlich an Infoständen geworben.

Nur mit Mühe gelang Nissen die Begrüßung des REP-Bundesvorsitzenden Rolf Schlierer. Zwar hatte die Polizei mittlerweile die Taxifahrer aufgefordert, die Alarmanlagen auszuschalten. Dennoch gingen Schlierers Klagen über die „unkontrollierte Zuwanderung“ und die „mangelnde Sicherheit“ in Zwischenrufen und Gepfeife unter. Zeitweilig fiel dann auch noch der Strom aus: Die REP-Ordner hatten vergessen, das Stromaggregat zu schützen. Als es dann zu kleinen Rangeleien zwischen Ordnern und Demonstranten kam, schritten die Einsatzkräfte ein und schirmten den Hauptredner ab. Gänzlich entnervt schimpfte Schlierer über die Antifa und beschloss seine Rede.

Zum Schluss betonte Nissen: „Ronald Schill hat unsere Forderungen aufgegriffen“ und sprach die Empfehlung aus, „sich nicht mit der Kopie zufrieden“ zu geben. Nach knapp 40 Minuten beendeten die REPs ihren Auftritt, und Schlierer schlich eiligst von dannen.

Andreas Speit

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen