piwik no script img

Anschlag von LondonWas wir wissen – und was nicht

Sieben Menschen wurden von den Angreifern getötet. Die Polizei erschoss drei mutmaßliche Terroristen. Der IS erklärte sich verantwortlich für den Anschlag.

Spurensicherung am Tatort Foto: reuters

Stand, Sonntag, 4. Juni, 23.51 Uhr

Was wir wissen

Am Samstag Abend, um 22.08 Uhr (Ortszeit) nahm die Londoner Polizei den ersten Notruf entgegen. Ein weißer Transporter hatte auf der London Bridge mehrere Passanten überfahren.

Augenzeugen berichten, dass drei Personen den Transporter verließen und mit Messern bewaffnet Menschen rund um den nahe gelegenen Borough Market angriffen.

Am späten Sonntagabend erklärte die Dschihadistenmiliz IS über ihren Kommunikationskanal Amak, für den Anschlag verantwortlich gewesen zu sein.

Sechs Todesopfer wurden noch in der Nacht auf Sonntag bestätigt, ein siebtes Opfer am Sonntagvormittag. 48 Menschen werden in fünf Krankenhäusern behandelt, 21 davon befinden sich in kritischem Zustand. Unter den Verletzten befinden sich auch Polizisten.

Einsatzkräfte eilten unmittelbar zum Tatort, evakuierten Besucher von Bars und Restaurants und konfrontierten die Angreifer. Acht Minuten nach Eingang des ersten Notrufes waren die drei Personen tot. Nach Auskunft der Polizei hatten acht Beamte eine hohe Zahl von Schüssen auf die Angreifer abgegeben. Dabei wurde auch ein Unbeteiligter verletzt.

Die Angreifer trugen Attrappen von Sprengstoffwesten. Die Polizei geht davon aus, dass keine weiteren Personen unmittelbar an der Attacke beteiligt waren. Das Fahrzeug der Täter war ein Mietwagen.

Die Metropolitan Police hat nach eigenen Angaben am Sonntag bei einem Großeinsatz im Londoner Vorort Barking zwölf Verdächtige in Verbindung mit dem Angriff festgenommen.

Was wir nicht wissen

Die Identität der Angreifer ist von der Metropolitan Police noch nicht öffentlich gemacht worden. Medien zitieren Zeugen, die angeben, die Angreifer hätten „Dies ist für Allah“ gerufen. Die britischen Behörden haben das bisher nicht bestätigt. Premierministerin Theresa May nahm in einem Statement am Sonntagnachmittag bereits Bezug auf islamistischen Terrorismus.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

12 Kommentare

 / 
  • Was wir wissen: Wir wissen, dass die praktisch lückenlose Überwachung in UK kein geeignetes Mittel ist solche Anschläge zu verhindern.

    Wieso also sollten wir de Maizière & Co zustimmen, wenn diese mit Blick auf die Terroranschläge Massnahmen fordern, die solche Terroranschläge nicht verhindern? Ich will ja nicht so weit gehen zu sagen, dass die britische Überwachung zu Terroranschlägen führt. Statistisch gesehen liegt dies jedoch näher als die Behauptung die Aufgabe unserer Bürger_innen_rechte würde den Terror verhindern helfen.

  • Sorry, der letzte Absatz muss unter den Punkt: Was wir wissen. Gell!

    Wir wissen nämlich dass die das gesagt haben.... oder?

    Bitte exakt bleiben, wenn Sie wollen!

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Tom Farmer:

      Das ist dem Sprachdurchfall geschuldet. Heute muss überall, wo eine Möglichkeit impliziert ist, entweder durch "möglich" darauf hingewiesen werden (z.B. die Politiker beraten über eine "mögliche" Visabefreiung) oder über die Verneinung "und/oder nicht" (obwohl das zu Sätzen führt, deren Unsinn kaum mehr jemandem auffällt, etwa bei "Trump will verkünden, ob er aus dem Klimaschutzprogamm aussteigen will oder nicht". Besonders beliebt ist das bei "ob"-Sätzen.

       

      "Was wir wissen" schließt das Nichtgewusste stets mit ein.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Tom Farmer:

      Solange nicht sorfältigst recherchiert wurde, ob sich die Täter, sorry, ich meine natürlich die verstorbenen Tatverdächtigen nicht eventuell doch versprochen haben.... so in der Hitze der Aufregung...

  • Sorry, der letzte Absatz muss unter den Punkt: Was wir wissen. Gell!

    Wir wissen nämlich dass die das gesagt haben.... oder?

    Bitte exakt bleiben, wenn Sie wollen!

  • Danke für diesen unaufgeregten Artikel ohne Mutmaßungen.

    • @derSchreiber:

      Welche Mutmaßungen hatten Sie denn erwartet ?

      • @Nikolai Nikitin:

        Nicht von der Taz, das vorneweg.

        Die Üblichen Mutmaßungen.

        Terroristen aus Syrien/Iran/Afghanistan/wo-auch-immer, IS-Kämpfer.

        Was halt gerne so in den Medien als Teaser vor den üblichen Forderungen der CDU/CSU Ministern kommt. Totale Video-Überwachung (die die Anschläge von London und Manchester nicht verhindert hat.)

        Vorratsdatenspeicherung (Wurde zB nach den Anschlägen von Paris gefordert.)

        Oder Forderungen von ganz rechts: Grenzen zu! Ausländer raus!

        Danke an die Taz das nur die Fakten verbreitet wurden.

  • Schnell ein paar neue Gesetze machen bevor rauskommt das die schon seit einem Jahr beobachtet werden.

  • Ich bin inzwischen bei ca. 50 Meldungen zu diesem Vorfall aus vier Zeitungs-Feeds. Besser kann man denen ja gar keine Verstärkungsdienste leisten.

    • @Mustardman:

      Niemand zwingt Sie ins Internet zu gehen. Niemand zwingt Sie, Zeitungs-Feeds zu abonnieren.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Mustardman:

      Gehen Sie spazieren (ohne Smartphone)