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Anschlag auf russische Schule in BerlinAus Protest gegen den Krieg?

In der Nacht auf Freitag brannte es in einer Schule in Marzahn. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.

So sieht friedlicher Protest aus: Kerzen vor der russischen Botschaft Foto: dpa

Berlin dpa | Der Staatsschutz ermittelt nach einem Brandanschlag auf eine deutsch-russische Privatschule in Berlin-Marzahn. Es werde geprüft, ob es einen Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gebe, hieß es am Freitagmorgen von der Polizei.

Ein Passant hatte das Feuer im Eingangsbereich der Schulturnhalle in der Nacht gegen 3.20 Uhr bemerkt und die Feuerwehr alarmiert, wie ein Polizeisprecher sagte. Menschen seien nicht verletzt worden.

Feuerwehrleute konnten den Brand in der Allee der Kosmonauten schnell löschen. Es seien aber Schäden am Haus entstanden, hieß es. Nach Angaben der Feuerwehr hatten Gegenstände gebrannt, die im Eingangsbereich der Halle abgestellt waren.

Nach einem Bericht der B.Z. sollen mehrere Überwachungskameras Unbekannte aufgenommen haben, als sie das Feuer legten. Dazu konnte der Polizeisprecher zunächst keine Angaben machen.

Zu der deutsch-russischen Bildungseinrichtung gehören mehrere Schulen und Kitas an verschiedenen Standorten in Berlin, darunter auch auf dem Bildungscampus in Marzahn. Die Schüler und ihre Eltern stammen meist aus sowjetischen, russischen und russischsprachigen Einwandererfamilien. Der Unterricht erfolgt auf Deutsch und Russisch. Auf Fotos auf der Internetseite tragen die Kinder Schuluniform mit Hemd und Krawatte.

Die Vorsitzende der Berliner Linkspartei, Katina Schubert, verurteite den Anschlag. „Wir dürfen nicht zulassen, dass Gewalt gegen russischsprachige Menschen oder Institutionen in unserer Stadt und unserem Bezirk einen Platz hat, ebenso wenig wie gegen jegliche andere“, sagte sie laut einer Mitteilung der Partei. „Und schon gar nicht darf er auf den Schultern von Kindern ausgetragen werden, weder in Marzahn-Hellersdorf noch anderswo.“

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2 Kommentare

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  • Krank :-(

  • Oh, die Plemplem-Brigade war mal wieder tätig.