piwik no script img

Anschläge in FreitalBüro der Linkspartei angegriffen

Eine Fensterscheibe des Büros ging zu Bruch, die Kriminalpolizei ermittelt. Einen ähnlichen Angriff gab es in der Nacht zuvor auf eine Flüchtlingsunterkunft.

Immer wieder Freital Foto: dpa

Dresden/Freital afp/dpa | Im sächsischen Freital ist womöglich ein Anschlag auf das Büro der Linkspartei verübt worden. In der Nacht zum Montag habe es einen lauten Knall gegeben, sagte ein Sprecher der Polizei in Dresden. Eine Fensterscheibe des Büros sei zu Bruch gegangen. Darüber hinaus habe es keine Schäden und keine Verletzten gegeben. Wie es zu dem Vorfall kam und welche Hintergründe er hat, ermittele nun die Kriminalpolizei.

Ende Juli war ein mutmaßlicher Anschlag auf das Auto des Freitaler Linken-Stadtrats Michael Richter verübt worden. Dabei wurden Karosserie und Scheiben des Fahrzeugs beschädigt. Das sogenannte Operative Abwehrzentrum (OAZ) der sächsischen Polizei, in dem die Ermittlungen der Polizei und der Staatsanwaltschaft zu Straftaten mit rechtsextremen Hintergrund landesweit koordiniert werden, übernahm die Ermittlungen.

In der Nacht zum Sonntag haben unbekannte Täter in Freital bei Dresden auf eine Flüchtlingswohnung einen Anschlag mit einem Böller verübt. Nach Informationen des Senders MDR 1 Radio Sachsen zündeten sie den Feuerwerkskörper auf einem Fensterbrett, woraufhin die Scheibe zersplitterte. Verletzt wurde niemand. In der Wohnung seien fünf Asylbewerber aus Eritrea untergebracht, von denen sich zum Zeitpunkt der Explosion keiner in der Nähe aufgehalten habe. Die Polizei bestätigte den Vorgang.

Im südlich von Dresden gelegenen Freital gibt es schon seit Monaten Proteste gegen eine Asylunterkunft in einem ehemaligen Hotel. Rechtsextreme und selbsternannte „Bürgerwehren“ machten in aggressiver Weise Stimmung gegen die Einrichtung. Es gab auch Angriffe auf Demonstranten, die sich für die Flüchtlinge in Freital einsetzten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • Die inzwischen weltberühmte Toleranz gewisser Kreise in den NBL gegenüber abweichenden Meinungen. Ist sehr ähnlich der Toleranz des IS.

    Hat mit Europa und "christlich-abendländischen Werten" oder gar Deutschland nichts zu tun. Aber auch gar nichts. Mir stehts inzwichen bis Oberkante Unterkiefer, was diese Leute jede Woche an zivilisatorischem "Niveau" abliefern.