Anschläge auf Bahnstrecken: Zugattentäter in Wien gefasst
Stahlseile und Betonplatten sollten Züge in Bayern und Nordrhein-Westfalen entgleisen lassen. Nun ist ein Verdächtiger festgenommen worden.
Das Boulevardblatt Kronen Zeitung mit bekannt guten Polizeiquellen berichtet, dass der Terrorverdächtige seit 20 Jahren ein anerkannter Flüchtling sei und als Mitarbeiter einer Security-Firma unter anderen vor Supermärkten und in Fußballstadien gearbeitet habe. Vor seiner Flucht soll der fünffache Vater 15 Jahre lang in der irakischen Armee gedient haben. Der Beschuldigte zeige sich laut Staatsanwaltschaft „tatsachengeständig, bestreitet jedoch einen terroristischen Hintergrund.“
Anlass für die Festnahme ist ein Rechtshilfeersuchen der deutschen Staatsanwaltschaft. Die deutschen Behörden ermitteln wegen der Vorbereitung bzw. Durchführung einer „schweren staatsgefährdenden Straftat“. Am 8. Oktober 2018 soll der Tatverdächtige gemeinsam mit anderen auf der Bahnstrecke zwischen Nürnberg und München ein Stahlseil über die Bahngleise gespannt haben. Der mutmaßliche Plan, den ICE zum Entgleisen zu bringen, schlug zwar fehl, eine Frontscheibe wurde aber durch das Seil beschädigt. Der Festgenommene wird auch verdächtigt, im Dezember einen weiteren Anschlag durch bei Dortmund auf die Gleise gelegte Betonplatten verübt zu haben.
Für die Staatsanwaltschaft Wien habe nur ein technischer Fehler die geplante Tötung von Menschen verhindert. Unweit des Tatorts fand man damals eine schwarze Flagge des „Islamischen Staates“ und ein Bekennerschreiben in arabischer Sprache, das weitere europaweite Angriffe auf den Bahnverkehr androht, solange europäische Staaten den IS bekämpfen. Dieses Schreiben soll die Fahnder auf die Spur des Verdächtigen gebracht haben.
Bezug zum „Islamischen Staat“ wird geprüft
Deutsche und europäischen Behörden führen laut Wiener Staatsanwaltschaft derzeit umfangreiche Ermittlungen. Dem Beschuldigten wird unter anderem das Verbrechen der terroristischen Straftat des versuchten Mordes sowie der terroristischen Vereinigung und der kriminellen Organisation zur Last gelegt.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) lobte in einem Kommuniqué die hervorragende Arbeit der Ermittler. „Dank der hervorragenden internationalen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Österreich konnte damit der vermutlich hochgefährliche Täter aus dem Verkehr gezogen werden“, so Hermann in der Aussendung, in der er ankündigte: „Die Ermittlungen werden jetzt mit Hochdruck fortgeführt, um die weiteren Hintergründe aufzuklären“. Das betreffe insbesondere einen möglichen Bezug der Taten zum „Islamischen Staat“ und die Frage, ob es Hintermänner gegeben haben könnte.
Wird der Iraker der Terrorabsicht überführt, droht ihm eine bis zu lebenslange Freiheitsstrafe. Die Einlieferung in die Justizanstalt Josefstadt wurde angeordnet.
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