Anonymous startet „Operation KKK“: Hacker gegen Hass
„Don‘t you Remember, The Fifth of November“: Das Hacker-Kollektiv Anonymous will 1.000 Namen von KKK-Mitgliedern veröffentlichen.
Betroffen von den Veröffentlichungen sollen nach eigenen Angaben neben Privatpersonen, die für den Klan arbeiten, auch Politiker und Unternehmen sein, die in Verbindung zu den Rassisten stehen sollen.
Empfohlener externer Inhalt
Das Datum für die Veröffentlichung ist nicht zufällig gewählt. Vor einem Jahr erlangte die amerikanische Kleinstadt Ferguson im Bundesstaat Missouri traurige Berühmtheit, als nach Polizeiübergriffen auf die größtenteils afroamerikanische Bevölkerung Aufstände ausbrachen, die von der Polizei mit äußerster Gewalt niedergeschlagen wurden.
Auch der Ku-Klux-Klan machte im Zuge des Aufbegehrens seinem Namen alle Ehre, hetzte gegen Afroamerikaner und drohte DemonstrationsteilnehmerInnen mit Gewalt.
Das Hackerkollektiv kündigte daraufhin an, die Verbreitung von Hass und Gewalt seitens des KKK nicht länger tolerieren zu wollen und mit einer Kampagne gegen die Rassisten vorzugehen. Die Informationen, die am Donnerstag veröffentlicht werden sollen, stammen aus einem gehackten Twitter-Account der Maskenmänner.
Nun regen sich allerdings Zweifel an der Richtigkeit der Aktion. Auf der Online-Plattform PasteBin wurden vorab bereits Namen und Kontaktadressen von vermeintlichen KKK-Mitgliedern, darunter auch hochrangige Politiker und Bürgermeister, veröffentlicht, die jedoch nicht korrekt sein sollen, wie der Guardian berichtet.
Empfohlener externer Inhalt
Die Betroffenen dementierten vehement, etwas mit den Rassisten zutun zu haben. Auch Anonymous distanzierte sich von der verfrühten Aktion und betonte, die Veröffentlichung der 57 Telefonnummern und 23 Email-Adressen sei weder abgesprochen, noch autorisiert worden. Tatsächlich befinden sich unter den Daten auch Hotlines von Nichtregierungsorganisationen.
Ungeachtet dessen wollen die anonymen Hacker „ihre Daten“ trotzdem am Donnerstag veröffentlichen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
BGH-Urteil gegen Querdenken-Richter
Richter hat sein Amt für Maskenverbot missbraucht
Umweltfolgen des Kriegs in Gaza
Eine Toilettenspülung Wasser pro Tag und Person
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Biden genehmigt Lieferung von Antipersonenminen
BSW stimmt in Sachsen für AfD-Antrag
Es wächst zusammen, was zusammengehört
Absagen vor Kunstsymposium
Logiken der Vermeidung