Angespannte Wirtschaftslage: Ägypten hebt Brotpreis an
Das wirtschaftlich angeschlagene Ägypten erhöht erstmals seit Jahrzehnten den staatlich subventionierten Brotpreis. Sie sorgen sich vor Unruhen.
Damit ist Brot zwar auch künftig immer noch im Bereich von einem Euro-Cent zu haben. Es profitieren aber zwei Drittel der rund 110 Millionen Ägypter von dem staatlichen Programm, das ihnen täglich stark verbilligtes Brot verspricht. Ein Versuch, das Subventionssystem zu ändern, hatte 1977 zu Unruhen im Land geführt.
Madbuli sagte, die Subventionskosten für den ägyptischen Staat bei Brot seien hoch. Deshalb habe man sich bewegen müssen. Man prüfe aber, ob Bargeldzuschüsse für Brot eingeführt werden könnten.
Nach Angaben der Regierung kostet die Herstellung des Brotes inzwischen 125 Piaster, nach 115 Piaster im Jahr davor. Im März hatte das Finanzministerium erklärt, im Haushalt 2024/2025 seien umgerechnet knapp 2,7 Milliarden Dollar für Brot-Subventionen vorgesehen.
Ägypten leidet unter fehlenden Einnahmen
Die wirtschaftliche Lage in Ägypten hat sich zuletzt deutlich verschlechtert. Angriffe der Huthi-Miliz auf den Schiffsverkehr im Roten Meer haben zu einem drastischen Einbruch der Milliarden-Einnahmen aus dem Suezkanal geführt und Touristen bleiben wegen des Gazakriegs vielfach weg.
Dabei benötigt das Land Devisen nicht nur für die Einfuhr lebenswichtiger Güter zur Ernährung der Bevölkerung, sondern muss auch Auslandsschulden zurückzahlen, sie sich zuletzt auf etwa 190 Milliarden Dollar angehäuft haben. Zudem zögern Ägypter im Ausland angesichts der hohen Inflation von zuletzt mehr als 30 Prozent und dem ungünstigen offiziellen Wechselkurs, ihre Einkünfte weiterhin nach Hause zu schicken.
Vor wenigen Monaten hatte der Internationalen Währungsfonds seine Kredite für Ägypten im Gegenzug für Reformen auf acht Milliarden Dollar aufgestockt. Auch die Vereinigten Arabischen Emiraten steuerten Hilfen bei.
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