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Angela Merkel tritt abDie heimliche Revolutionärin

Simone Schmollack
Kommentar von Simone Schmollack

Die schafft das nie, meinten manche, als Merkel 2005 Kanzlerin wurde. Aber sie hat mehr bewirkt, als viele glauben – besonders in der Frauenpolitik.

Hat viel für Frauen gemacht. Angela Merkel bei ihrer Vereidigung 2005 Foto: Fritz Reiss/ap

N un ist sie also wirklich bald weg. Am Donnerstag hat die Bundeswehr Angela Merkel verabschiedet, nächste Woche wird Olaf Scholz zum Kanzler gewählt. Seit Merkel nach der Bundestagswahl ihre Abschiedsrunden im Ausland drehte, wurde immer wieder deutlich, wie sie andernorts geschätzt wird: als moderierende, rationale Krisenmanagerin.

Hierzulande gehen die Menschen meist weniger schmeichelhaft mit Merkel um. Ihre politische Führungskraft sei überschätzt, findet der Wirtschaftsjournalist Wolfgang Münchau. Mit dem Titel „Es ist gut, dass Merkel vor dem Abschied steht“ kommentierte die Süddeutsche Zeitung Merkels bevorstehenden Abgang. Vor allem im Osten häuften sich zuletzt die „Merkel muss weg“-Rufe.

Dabei wird vergessen, dass Angela Merkel etwas Einzigartiges geschafft hat: Sie ist Deutschlands erste Bundeskanzlerin und die erste Ostdeutsche im Amt dazu. Merkel kam aus einem Land, dem ein Demokratieverständnis bis heute zuweilen abgesprochen wird, und in dem das Verdienst der weiblichen Emanzipation vielfach nicht den Frauen zugeschrieben wurde, sondern dem DDR-Verdikt der Vollerwerbstätigkeit.

Und sie kam in ein Land, das Frauen auf allen gesellschaftlichen Ebenen benachteiligt. Die schafft das nie, orakelten viele, als Merkel 2005 Gerhard Schröder aus dem Kanzlersessel kickte. Die Republik war damals eine machohafte, dünkelhafte politische Elite gewohnt. Wie soll eine Frau aus dem Osten damit umgehen?

Merkel ging damit um. In 30 Jahren politischer Praxis wurde aus „Kohls Mädchen“ eine „Teflonkanzlerin“ und die „Flüchtlingskanzlerin“, die „Mutti“, „Leader of the free world“ und schließlich die „ewige Kanzlerin“. Sie hat sich beharrlich von der Frauen- zur Umweltministerin und von der Generalsekretärin zur Parteivorsitzenden der CDU und schließlich ersten Bundeskanzlerin hochgearbeitet.

Der Aufstieg dieser Frau aus der Uckermark wäre ohne eine Modernisierung der Gesellschaft indes nicht möglich gewesen. Eine Frau an der Spitze des Staates war vor dem Mauerfall undenkbar. Der emanzipatorische Schub, den vor allem Ostfrauen ins wiedervereinte Land brachten, hat mit dazu beigetragen, dass sich das änderte. Gleichzeitig hat Merkel der Gesellschaft ein Update verpasst – und das stärker, als es manchen bewusst ist.

Durch ihre unprätentiöse Art zeigte sie, dass man sich als Ostdeutsche nicht dem Westen anpassen muss

In ihrer Amtszeit wurden für damalige Verhältnisse so revolutionäre Dinge eingeführt wie das Elterngeld und die Vätermonate, Quoten für Aufsichtsräte und Vorstände, die Homo-Ehe und ein Entgelttransparenz-Gesetz, das helfen soll, die noch immer schlechtere Bezahlung von Frauen zu beheben. Unter Merkel wurde das Scheidungs- und Unterhaltsrecht reformiert, damit Frauen nach der Elternzeit leichter in den Job zurückkehren können und nicht auf lange Sicht ein Dasein in Teilzeit oder als Vollzeitmutti fristen müssen – in finanzieller Abhängigkeit vom Mann.

In der Ära Merkel wurde der Gender-Care-Gap, der unterschiedliche Zeitaufwand zwischen Frauen und Männern bei unbezahlter Sorgearbeit, ins Bewusstsein gerückt, und mit „Nein heißt Nein“ das Sexualstrafrecht verschärft. Welcher frühere Kanzler kann sich einen solchen gesellschaftlichen Umbruch auf die Fahnen schreiben?

An dieser Stelle muss betont werden, dass Merkel Mitglied der CDU ist, einer wertkonservativen, besitzstandswahrenden und vor größeren Umbrüchen zurückscheuenden Partei. Man muss sich nur Helmut Kohl in Erinnerung rufen mit seiner Vorliebe für Pfälzer Saumagen – und seiner Bräsigkeit, seiner Provinzialität und seinem patriarchalen Auftreten in seinen Jahren als Kanzler.

Immer noch Ehegattensplitting

Natürlich ist vieles offen geblieben. Das Ehegattensplitting, das die Einverdiener-Ehe steuerlich fördert, gibt es noch immer. Frauen werden nach wie vor schlechter bezahlt als Männer; die Folge sind miese Renten für Frauen. Und die zwischen Frauen und Männern ungerechte Verteilung von Sorgearbeit wird die Sozialdebatten der kommenden Jahre bestimmen.

Zudem hat Merkel die Modernisierung nicht bewusst forciert, sie ließ sie eher geschehen. Sie erkannte, dass sie ihre Macht einbüßen könnte, wenn sie sich gesellschaftlichem Fortschritt verweigerte. Mit der ihr eigenen Unaufgeregtheit und ihrer sachlich-neutralen Art, Politik zu machen, hat Merkel so viel für Frauen und Familien getan wie kaum andere Po­li­ti­ke­r:in­nen zuvor in Deutschland.

Ihr wurde oft vorgeworfen, ihr Frausein nie zum Thema gemacht und stets auf Sachfragen gedrängt zu haben. Doch genau deshalb konnte Merkel nie auf die Frauenrolle reduziert werden. Anders hätte sie – zur damaligen Zeit – nicht Kanzlerin werden und ihre Rolle auf dem internationalen Parkett ausfüllen können.

Sie musste die Banken- und die Eurokrise und zum Schluss die Coronapandemie managen, mit der verstärkten Fluchtmigration umgehen, mit Autokraten wie Putin, Trump und Erdoğan verhandeln, den Rechtsterrorismus bekämpfen und die Klima­kri­se kommunizieren. Knallharte Themen, denen das Geschlecht von Staatsoberhäuptern egal ist.

Dem Osten treu

Ebenso wurde ihr vorgeworfen, zu wenig für die Ostdeutschen getan zu haben. In der Tat schenkte sie den besonderen ostdeutschen Interessen und Problemen keine besondere Beachtung. Sie ging ebenso wenig auf ostdeutsche Befindlichkeiten ein, noch setzte sie etwas daran, die ostdeutsche Wirtschaft speziell zu fördern.

Denn sie war, so sah sie es, Kanzlerin aller Deutschen. Wie hätte wohl die Kritik an Merkel ausgesehen, hätte sie vor allem Menschen zwischen Usedom und Thüringer Wald im Blick gehabt? Aber sie blieb dem Osten auf besondere Weise treu: Durch ihre bodenständige, unprätentiöse Art zeigte sie, dass man sich als Ostdeutsche nicht dem Westen anpassen muss.

Es mag pathetisch klingen: Merkel hat ihre Rolle, die für eine Frau und eine Ostdeutsche komplett neu war, voll ausgefüllt. Um es mit einem ihrer berühmtesten Sätze zu sagen, nur ein wenig umgedeutet: Sie hat es geschafft.

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Simone Schmollack
Ressortleiterin Meinung
Ressortleiterin Meinung. Zuvor Ressortleiterin taz.de / Regie, Gender-Redakteurin der taz und stellvertretende Ressortleiterin taz-Inland. Dazwischen Chefredakteurin der Wochenzeitung "Der Freitag". Amtierende Vize-DDR-Meisterin im Rennrodeln der Sportjournalist:innen. Autorin zahlreicher Bücher, zuletzt: "Und er wird es immer wieder tun" über Partnerschaftsgewalt.
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19 Kommentare

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  • Nun hab ichs verstanden. nach Merkels Abgang regieren überall Männer, in FDP, SPD und letztlich auch bei den Grünen - so sieht also das Ergebnis von 16 Jahren Merkel aus. Erinnert ein wenig an den Feldherren Phyrrhus, der hat sich auch Totgesiegt.

    • @Philippe Ressing:

      SPD und Grüne haben keine Parteivorsitzende?



      Hast du Lust das mal Esken und Baerbock zu mansplainen?

  • Vor 2000 Jahren hätte man sie wohl mit dem Titel "Angela die Große" angesprochen. Und wenn man sich mal die Großen in der Geschichte, die diese Bezeichung erworben haben, anschaut, dann war auch da nicht alles Gold was glänzt. Aber diese Personen haben immer ihr Land vorangebracht. Und auch wenn es nicht die vom Vorgänger versprochenen "blühenden Landschaften" sind, so denke ich, dass der Boden für solche bereitet ist. Es liegt an uns, Gutes darin zu säen und zu pflegen.



    Sie war sicher auch Nutznießer von Schröders Agenda 2000, die aber sehr zu Lassten der sozial Schwachen ging. Ich hoffe, dass einer SPD ohne dem Genossen der Bosse da Korrekturen gelingen.

  • Ein geradezu hymnischer Artikel über eine Politikerin, die die beste Agentin des nationalen und internationalen Kapitals war. ( konseqentes Schmankerl: Dem Josef Ackermann, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, richtete sie seinen 60. Geburtstag im Kanzleramt aus) Merkel moderierte alles weg, sicherte ihre Macht im hartleibigen Männerzirkus durch intelligentes Abwarten und – wenn opportun – Aufspringen auf knallharte, miese Geschäfte (wie die Griechenlandkrise). Die marktkonforme Demokratie war ihr Credo. Aber immerhin: Humanität war der Pfarrerstochter nicht fremd. Antisemitismus, erklärte Ausländerfeindlichkeit und faschistische Positionen kamen in ihrem Sprachgebrauch nicht vor. Das ist nicht selbstverständlich bei deutschen Politikern. Sie riskierte eine humanitäre Geste mit dem von ihr tolerierten Flüchtlingsstrom 2015– natürlich in Absprache mit der Wirtschaft, doch gegen die Grundhaltung der eigenen Bevölkerung. Das ist von Scholz nicht zu erwarten.

  • Um mit der Einführung der „Homo-Ehe“ nur ein Beispiel herauszugreifen: ja, die gleichgeschlechtliche Ehe wurde während Merkels Amtszeit eingeführt, aber es war sicherlich nicht Merkels Intention, damit eine „heimliche Revolution“ in Deutschland anzuzetteln. Sie hat damit schlichtweg ein Wahlkampfthema abgeräumt, das ihren nächsten Wahlsieg womöglich gefährdet hätte. Blanker Opportunismus, nichts, was es zu beklatschen gäbe. Sie selbst hat ja gegen die sogenannte Homo-Ehe gestimmt. Ich frage mich, was Angela Merkel gemacht hätte, wenn der Zeitgeist verlangt hätte, homosexuelle Menschen zu bestrafen…

    Alle gesellschaftlichen Verbesserungen, die Frau Schmollack in ihrer verklärten Lobeshymne aufzählt, haben wir dem vielgescholtenen und oft genug ausgebremsten Koalitionspartner SPD zu verdanken, der der Merkel-Blockade-CDU jede noch so kleine soziale Verbesserung mühsam abtrotzen musste.

    Apropos SPD: es war der bräsige Macho-Kanzler Schröder, der Deutschland davor bewahrt hat, in den Irak-Krieg zu ziehen. Die zu diesen Zeiten Noch-Nicht-Kanzlerin Merkel hatte in ihrer naiven USA-Verklärung nichts Besseres zu tun, als zu George Bush zu fliegen und ihm diesbezüglich Avancen zu machen. Nicht auszumalen, wenn sie damals schon im Amt gewesen wäre!

    Es gäbe noch so viel zu sagen, z.B. über Merkels gespaltenes Verhältnis zur Atomkraft, welches den deutschen Steuerzahler Milliarden kostet, oder wie sie deutschen Konzernbossen in unzähligen Wirtschaftsdelegationen ins Reich der Mitte lukrative, auch unappetitliche (Tönnies!) Aufträge beschafft hat. Ob ihr jemals aufgefallen ist, dass die heutigen Arbeitsbedingungen bei Tönnies nicht besser sein dürften als die der Fotolabor-Entwickler in Merkels DDR?

    Ich glaube kaum. Sie freut sich wohl eher darüber, dass es während ihrer Kanzlerinnenschaft in der Bundesrepublik Deutschland niemals zu einem Mangel an Farbfilmen gekommen ist.

    Nein, nein, es wurde höchste Zeit, dass Angela Merkel nun geht.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Birgit Deter:

      „dass es während ihrer Kanzlerinnenschaft in der Bundesrepublik Deutschland niemals zu einem Mangel an Farbfilmen gekommen ist.“ Mir wär’s egal. Fotografiere seit 2003 digital. Drum sag ich mal: „Du kannst den Farbfilm vergessen, Mein Michael.“ [/Klugscheißermodus off]



      Die Sonne lacht, Blende acht. 🌅

  • Du lieber Himmel, die Frau hat noch nicht mal ihr Büro im Kanzleramt geräumt, da geht es schon los mit der Merkel-Verklärung! Und ausgerechnet in der Taz. Ich fasse es nicht… Eine weitere Version des grotesken Märchens von der „Sozialdemokratisierung der CDU“. Das kann doch wohl nicht wahr sein.

    Hat Angela Merkel es geschafft? Ja, natürlich hat sie es geschafft. Sie hat sage und schreibe 4 volle Amtszeiten und alle politischen Anfeindungen unbeschadet überstanden. Zweifellos eine stramme Leistung, vor allem als Frau in der von „Alpha-Männchen“ oder solchen destruktiven Geschöpfen wie Horst Seehofer besiedelten Politikwelt. Da hat sie Gott, der Welt und Deutschland bewiesen, dass es manchmal eben auch Alpha-Weibchen mit einem unbeugsamen Willen zur Macht geben kann. Fast hätte ich bewundernd hinzugefügt, dass sie es sogar ganz ohne Skandale und Spendenaffären geschafft hat. Bis mir einfiel, dass das ja eigentlich der Normalfall sein sollte. Aber wir dürfen natürlich nicht vergessen, dass wir hier von einer CDU-Kanzlerin sprechen.

    Angela Merkel hat es 16 lange Jahre lang geschafft, „Deutschland zu dienen“. Die viel spannendere Frage aber ist, ob es Deutschland auch was genützt hat? Zweifellos hat sich die Gesellschaft in diesen Jahren gewandelt. Aber ist der gesellschaftliche Umbruch wegen oder trotz Merkel passiert? Helmut Kohl hat die deutsche Einheit auch nicht herbeigeführt, sondern war nur zufällig im Amt, als die Zeit reif dafür war. Genauso wenig kann sich Angela Merkel irgendeinen „gesellschaftliche Umbruch auf die Fahnen schreiben".

    • @Birgit Deter:

      Volle Zustimmung. Vielleicht wird Angela Merkel auch in die Reihe der am maßlosesten überschätzten deutschen Politiker eingereiht: Bismarck, Adenauer, Kohl.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    „als Merkel 2005 Gerhard Schröder aus dem Kanzlersessel kickte.“ Wenn ich mich richtig erinnere, waren es die Wähler:innen, die „gekickt“ haben. [….] „Zudem hat Merkel die Modernisierung nicht bewusst forciert, sie ließ sie eher geschehen. Sie erkannte, dass sie ihre Macht einbüßen könnte, wenn sie sich gesellschaftlichem Fortschritt verweigerte.“ Eine einzige klare Analyse. Der Rest ist das, was im Kneipenjargon „Schönsaufen“ genannt wird.



    Fazit: „Sie hat es geschafft.“ Ja, und mittlerweile sehen Deutschland und Merkel ziemlich geschafft aus.

    • RS
      Ria Sauter
      @95820 (Profil gelöscht):

      Schliesse mich ebenfalls an!

    • @95820 (Profil gelöscht):

      anschließe mich.

      unterm—— kl. Ergänzung zur Dame aus einem christlich bürgerlichen ddr-umgetopften pastoralem Wessihaushalt.



      “ Angela Merkel wurde im Elim-Krankenhaus im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel als erstes Kind des evangelischen Theologen Horst Kasner (* 1926 in Berlin; † 2. September 2011 ebenda) und seiner Frau Herlind Kasner, geb. Jentzsch (* 8. Juli 1928 in Danzig; † 6. April 2019 in Berlin[4]), geboren. Horst Kasner hatte ab 1948 an den Universitäten Heidelberg und Hamburg sowie an der Kirchlichen Hochschule Bethel in Bielefeld Theologie studiert. Seine Frau Herlind war Lehrerin für Latein und Englisch.

      Noch 1954, einige Wochen nach der Geburt der Tochter, siedelte die Familie von Hamburg-Eppendorf, Isestraße 95, in die DDR über. Für die Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg trat Horst Kasner im Dorf Quitzow (heute ein Ortsteil von Perleberg) eine Pfarrstelle an.“



      & eine nicht unwesentliche Seite - wa!



      Antidot - für “Schönsaufen“ © 🌜🐑



      “ Während ihrer Tätigkeit für die Akademie der Wissenschaften engagierte sie sich in einer FDJ-Gruppe. Nach eigenen Angaben war Merkel dort als Kulturreferentin tätig. Zeitzeugen – die der Merkel-Biograf Gerd Langguth befragt hat – sprachen davon, sie sei für „Agitation und Propaganda“ zuständig gewesen.“ Ach was! © Loriot & “Möh!“

  • Naja. "Revolutionärin" trifft für mich nicht auf die "ewige Kanzlerin" zu.



    Bei Klima, Umwelt und soziale Stabilität hätten wir bis heute viel weiter sein müssen.



    Meine Begeisterung hält sich daher sehr in Grenzen.

  • Dieser wohlwollend sentimentale Umgang mit M selbst in linken Kreisen ist putzig.

    • @Phineas:

      Ja, nicht?

      Dem liegt wohl das Gefühl zugrunde, dass es nicht besser werden wird.

    • @Phineas:

      Warum sollten Linke nicht wohlwollend und sentimental sein?

      • @Rudolf Fissner:

        Vielleicht weil ihnen im warmen Nest der Mittelschicht der Biss verloren gegangen ist.

  • Ihre Leistung ist also, dass sie eine Frau aus Ostdeuschland ist ... Auf Frau Merkel scheien sehr viele Mensche ihre Wünsche und Vorstellungen projizieren zu können.

  • RS
    Ria Sauter

    Oha, so einen Blick auf Frau Merkel hätte ich in der TAZ nicht erwartet.



    Schon erstaunlich, wie unterschiedlich die Wahrnehmung bezüglich dieser Frau ist.



    Ich kann an ihrer Arbeit nichts positives erkennen.



    Peinlich finde ich auch, wenn das Frausein bei Bewertungen so in den Vordergrund tritt.

  • Korrelation ist keine Kausalität, das erkennt die Autorin ja in so nem kleinem Nebensatz an ''sie ließ (die Moderne) eher geschehen''.



    Frau Merkel war Zeit ihres Lebens überzeugte Konservative und hat z.B. in der offenen Abstimmung damals GEGEN die Homo Ehe gestimmt



    Mich erinnert der Kommentar etwas daran wie in England historisch erfolgreiche Epochen der jeweiligen Monarch*in angelastet werden obwohl politische Anteil mehr als fragwürdig war...