Allianz gegen Freihandelsabkommen: Fridays for Farmers

Das EU-Mercosur-Handelsabkommen bedroht Existenzen in Europa und Südamerika. Das kritisiert eine Koalition aus Klimaaktivisten und Bauern.

Vier Personen, darunter Luisa Neubauer, auf einer Pressekonferenz

Die Pressekonferenz zum EU-Mercosur-Abkommen am Montag Foto: Kay Nietfeld/dpa

BERLIN taz | Südamerikanische Steaks würden Regenwald und europäische Landwirtschaft bedrohen, während subventionierte EU-Exporte dortige Bauern und Bäuerinnen unter Druck setzten. So in etwa lassen sich die Sorgen zusammenfassen, die eine neue Koalition aus Kli­ma­schüt­ze­r:in­nen und Land­wir­t:in­nen vereint.

Parents und Fridays for Future haben am Montag gemeinsam mit Landwirtschaft verbindet Deutschland (LSVD) und Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft eine Erklärung abgegeben. Darin kritisieren sie das Freihandelsabkommen zwischen EU und Mercosur.

Der südamerikanische Wirtschaftsraum Mercosur besteht aus den Ländern Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay. Das Abkommen wurde von Mercosur und EU ausgehandelt und befindet sich momentan in der juristischen Prüfung. Sollte es verabschiedet werden, würde es mit 770 Millionen Menschen die größte Freihandelszone der Welt schaffen.

Nach Angaben der Europäischen Kommission ergeben sich durch den Zollabbau für EU-Exporteure Einsparungen von vier Milliarden Euro im Jahr. Für die deutsche Industrie ist insbesondere die Abschaffung der Zölle auf Autoexporte interessant. Für die südamerikanischen Länder dürfte allen voran der zollbefreite Handel mit landwirtschaftlichen Produkten wie Rindfleisch, Geflügel oder Zucker einen Unterschied machen.

Mehr Regenwald abgeholzt

Hier setzt aber auch die Kritik an: Der zunehmende Export südamerikanischer Agrarprodukte erhöhe dort den Bedarf an Flächen, erklärt die Allianz. Das werde dazu führen, dass mehr Regenwald abgeholzt wird und Gebiete indigener Bevölkerungen schwinden. Gleichzeitig kommen europäische Land­wir­t:in­nen unter Druck durch die transatlantische Konkurrenz.

Fridays for Future tritt zur Zeit verstärkt in Allianzen mit anderen Verbänden auf. Zuletzt etwa durch einen gemeinsamen Streik mit der Gewerkschaft Verdi und nun mit Verbänden aus der Landwirtschaft. „Die Zusammenarbeit lief sehr, sehr gut“, sagt Matthias Everhinghoff vom LSVD dazu. Man nehme zwar unterschiedliche Wege beim Klimaschutz, aber: „Bei gemeinsamen Zielen ist es wichtig, miteinander zu sprechen.“

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.