Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: 1.244 neue Todesfälle gemeldet
Nie wurden in Deutschland mehr Coronatote registriert, außerdem meldet das RKI 25.164 Neuinfektionen in den letzten 24 Stunden. Ein WHO-Team trifft in Wuhan ein.
Neuer Höchstand bei Todeszahlen
Die Zahl der ans Robert Koch-Institut gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus hat einen neuen Höchststand erreicht. Innerhalb eines Tages übermittelten die deutschen Gesundheitsämter 1.244 neue Todesfälle, wie aus den RKI-Zahlen von Donnerstagmorgen hervorgeht. Zudem wurden 25.164 Neuinfektionen gemeldet.
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Der bisherige Höchststand bei den Toten von 1.188 war am 8. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3.500 Nachmeldungen enthalten. Grundsätzlich ist die Interpretation der Daten momentan noch etwas schwierig, weil um den Jahreswechsel herum Corona-Fälle laut RKI verzögert entdeckt, erfasst und übermittelt wurden.
Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Donnerstagmorgen bei 151,2. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch aktuell enorm: Die höchsten Inzidenzen haben Thüringen mit 310,4 und Sachsen mit 292,4. Den niedrigsten Wert hat Bremen mit 84,0.
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In den vergangenen Tagen sei die Zahl der registrierten Neuinfektionen wieder angestiegen, hieß es im RKI-Lagebericht vom Mittwochabend. Ob sich dieser Trend über die erwarteten Nachtestungen und Nachmeldungen hinaus weiter fortsetze, werde sich erst im Laufe der nächsten Tage zeigen.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Bericht vom Mittwoch bei 1,02 (Vortag: 1,07). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 102 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. (dpa)
WHO-Team in Wuhan eingetroffen
Ein internationales Team von Wissenschaftler:innen unter der Leitung der Weltgesundheitsorganisation WHO ist am Donnerstag in der chinesischen Stadt Wuhan angekommen. Dort sollen die Ursprünge für das neuartige Coronavirus untersucht werden, das die weltweite Pandemie ausgelöst hat, wie das staatliche Fernsehen berichtet. Das Team kam am späten Vormittag (Ortszeit) mit einer Billigfluglinie aus Singapur an und sollte zunächst zwei Wochen lang unter Quarantäne gestellt werden.
Die Vereinigten Staaten haben China vorgeworfen, das Ausmaß des ersten Ausbruchs vor rund einem Jahr verheimlicht zu haben. Sie fordern daher eine transparente Untersuchung. Kritisiert wird, dass chinesische Experten die erste Phase der Untersuchung durchgeführt haben. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Gheybreyesus hatte sich zudem „sehr enttäuscht“ gezeigt, dass China die Einreise des Teams für die lang erwartete Mission verzögert hatte.
Geleitet wird die WHO-Delegation von Peter Ben Embarek, einem Experten für Tierkrankheiten, die auf andere Spezies übergehen. Der vietnamesische Biologe Hung Nguyen gehört ebenfalls zu dem zehnköpfigen Team. Er sagte der Nachrichtenagentur Reuters, er erwarte keine Einschränkungen für die Arbeit der Gruppe in China. Nach der Quarantäne werde das Team zwei Wochen lang Menschen aus Forschungsinstituten, Krankenhäusern und dem Fischmarkt in Wuhan befragen, wo der neue Erreger vermutlich erstmals aufgetaucht ist, fügte Hung hinzu.
In China ist unterdessen die Zahl der Corona-Neuinfektionen so stark gestiegen wie seit über zehn Monaten nicht mehr. Binnen 24 Stunden wurden 138 neue Covid-19-Fälle bekannt, wie die Gesundheitsbehörde in Peking mitteilte. Tags zuvor waren es noch 115. Die Zahl der Todesfälle legte um einen auf 4.635 zu und damit erstmals seit Mai 2020. Die Behörden haben im Januar mehr als 28 Millionen Menschen unter häusliche Quarantäne gestellt, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen. (reuters)
Marburger Bund: Debatte um Impfpflicht verfehlt
Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat die Diskussion um eine Corona-Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitswesen als verfehlt zurückgewiesen. Die derzeitige Debatte mute teilweise grotesk an, sagte die Vorsitzende Susanne Johna der „Augsburger Allgemeinen“ (Donnerstag). „Die Impfkampagne ist noch gar nicht flächendeckend gestartet, da wird schon über unzureichende Impfquoten beim medizinischen Personal diskutiert und sogar ein Impfzwang für das Personal im Gesundheitswesen ins Spiel gebracht“, kritisierte sie. „Das halten wir für verfehlt.“
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Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte eine Impfpflicht für Pflegekräfte ins Gespräch gebracht und vorgeschlagen, dass sich der deutsche Ethikrat damit beschäftigen solle. Notwendig sei ein solcher Schritt zum Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen, argumentierte Söder. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) und Ärztepräsident Klaus Reinhardt sprachen sich gegen den Vorschlag aus.
Johna warnte vor negativen Folgen für die Impfbereitschaft: „Die aktuelle Forderung nach einer Impfpflicht erhöht eher die Skepsis bei Teilen der Bevölkerung“, sagte die Medizinerin. „Wir sollten für die Impfung werben und gleichzeitig alle aufkommenden Fragen adäquat beantworten.“ Das schaffe Vertrauen und erhöhe die Akzeptanz der Impfung. Das Problem sei eher, dass derzeit noch gar nicht genug Impfstoff für das medizinische Personal zur Verfügung stehe, sagte sie der Zeitung: „Aus den Krankenhäusern hören wir, dass erst einem Teil tatsächlich Impfstoff angeboten wurde.“ (epd)
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