piwik no script img

Aktuelle Nachrichten in der Corona-Krise1:0 für Hansa Rostock

In Rio sind die Strände geschlossen worden, in MeckPomm findet Fußball wieder vor Publikum statt. Kühnert und Kubicki haben eins gemeinsam: Sie wollen AstraZeneca.

Das neue Abstandsmaß im Corona-Zeitalter: eine Hansa-Rostock-Schal-Länge Foto: dpa

Hälfte der britischen Erwachsenen mindestens einmal geimpft

In Großbritannien hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums inzwischen die Hälfte aller Erwachsenen mindestens eine Impfdosis gegen das Corona-Virus erhalten. Die Schwelle sei erreicht worden, nachdem allein am Freitag 660.276 Impfungen verabreicht worden seien, teilt Gesundheitsminister Matt Hancock auf Twitter mit. (rtr)

Dänemark: Nach AstraZeneca-Impfung Blutgerinsel bei zwei Personen

In Dänemark sind bei zwei Krankenhausmitarbeitern nach einer AstraZeneca-Impfung Behördenangaben zufolge Blutgerinnsel und Hirnblutungen aufgetreten. Eine der betroffenen Personen sei gestorben, teilt die für öffentliche Kliniken in Kopenhagen zuständige Behörde mit. Beide Krankenhausmitarbeiter seien weniger als 14 Tage nach ihrer Impfung krank geworden. Die dänische Arzneimittelaufsicht bestätigt, dass ihr zwei schwere Fälle gemeldet worden seien. Details nennt sie nicht. Impfungen mit dem AstraZeneca-Vakzin sind in Dänemark weiterhin ausgesetzt. In Deutschland ist das Mittel nach einer mehrtägigen Unterbrechung wieder freigegeben. Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hatte zuvor erklärt, sie sehe den Impfstoff weiter als sicher an. Zwar könne ein Zusammenhang zwischen einer Impfung und sehr seltenen Blutgerinnseln im Gehirn nicht definitiv ausgeschlossen werden. Man sei jedoch weiterhin der Ansicht, dass die Vorteile des Vakzins die Risiken überwögen. (rtr)

AstraZeneca ist über Parteigrenzen hinweg akzeptiert

Gut 200 Politiker haben laut einer Medienumfrage beteuert, dass sie sich bedenkenlos den Corona-Impfstoff von Astrazeneca spritzen lassen würden. So erklärte etwa Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) dem Nachrichtenportal Watson, alle zugelassenen Impfstoffe seien wirksam und sicher. Sobald er an der Reihe sei, werde er sich deshalb impfen lassen – „gerne auch mit dem Impfstoff von Astrazeneca“.

Das Präparat kann nach einem vorsorglichen Impfstopp nun wieder eingesetzt werden. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hatte dies am Donnerstag befürwortet, es soll aber ein neuer Warnhinweis dazukommen. Dabei geht es um seltene Fälle von Blutgerinnseln in Hirnvenen.

Ähnlich wie Braun äußerten sich dem Bericht zufolge Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), sowie die Regierungschefs von Berlin, Hamburg, Brandenburg und Hessen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel würde sich mit Astrazeneca impfen lassen, wie sie am Freitagabend sagte. Sie fügte hinzu: „Ich möchte aber warten, bis ich dran bin.“

Familienministerin Franziska Giffey (SPD) sagte: „Die Bundesregierung reiht sich ein. Wir lassen uns impfen, wenn wir dran sind. Ich würde mich auch mit Astrazeneca impfen lassen. Die Sicherheit zu haben, nicht mehr an Covid-19 sterben zu müssen, ist doch ein gutes Gefühl.“ Auch Umweltministerin Svenja Schulze, Arbeitsminister Hubertus Heil sowie Justizministerin Christine Lambrecht (alle SPD) beteuerten, sie würden das Astrazeneca-Präparat gerne verabreicht bekommen, wenn sie an der Reihe sind.

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sagte dem Bericht zufolge, er würde sich Astrazeneca spritzen lassen – „ohne Sorgen oder Bedenken“. Er habe vollstes Vertrauen, dass die von Experten geprüften und zugelassenen Impfstoffe sicher seien. SPD-Vizechef Kevin Kühnert sagte über ein mögliches Impfangebot mit Astrazeneca: „Gerne. Immer her damit!“ Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) sagte Watson: „Es ist extrem bedauerlich, dass das Vertrauen in diesen Impfstoff geschwunden ist. Mit einer bedachteren Kommunikation hätte man diesen Vertrauensverlust möglicherweise verhindern können.“ (dpa)

Wieder strengere Corona-Regeln in Hamburg

Wegen der mehrtägigen Überschreitung der kritischen Marke von 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche gelten in Hamburg nun wieder strengere Corona-Regeln. Unter anderem dürfen Geschäfte Waren seit Samstag nur noch zum Abholen bereitstellen, Termin-Shopping ist nicht mehr erlaubt. Zudem mussten Museen, Galerien, Zoos und botanische Gärten wieder schließen. Strengere Regeln gelten auch bei privaten Kontakten. So darf sich ein Haushalt wieder nur mit einer weiteren Person treffen. Die Beschränkungen gelten nicht für Kinder unter 14 Jahren. Sie dürfen zudem in Gruppen bis zu zehn Jungen und Mädchen im Freien Sport betreiben.

Hamburgs rot-grüner Senat hatte die Corona-Notbremse gezogen und die erst am 8. März vollzogenen Öffnungsschritte zurückgenommen. Er begründete den Schritt am Freitag mit einem Anstieg der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz – also die Zahl der Infektionen pro 100 000 Einwohner und Woche – auf über 100. Am Mittwoch lag sie bei 100,9, am Donnerstag bei 105,4 und am Freitag bei 108,6.

Am Samstag stieg die Sieben-Tage-Inzidenz noch einmal deutlich – auf 115,3, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte. Auch nach den generell etwas niedriger liegenden Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) hat Hamburg nun den wichtigen Schwellenwert von 100 fast erreicht.

Für noch härtere Corona-Beschränkungen machte sich am Samstag bei einer Kundgebung die #ZeroCovid-Bewegung stark. Nach Polizeiangaben versammelten sich friedlich etwa 50 statt der angemeldeten 200 Frauen und Männer auf dem Jungfernstieg. (dpa)

Pakistans Premier positiv

Pakistans Ministerpräsident Imran Khan ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums positiv auf Covid-19 getestet worden. Khan befinde sich zu Hause in Selbst-Isolation. Details wurden nicht genannt. Am Donnerstag war der 68-Jährige gegen Corona geimpft worden. (rtr)

Polens Gesundheitsminister: Lage ist ernst

Der polnische Gesundheitsminister Adam Niedzielski hat die Corona-Lage in seinem Land als ernst bezeichnet. Beim Anstieg der Infektionszahlen sei eine „sehr große Beschleunigung“ zu beobachten, sagte er am Samstag auf einer Pressekonferenz. Diese Entwicklung sei auf die britische Virusvariante zurückzuführen, die als ansteckender gilt. „Man kann sagen, dass diese Mutante andere Virusvarianten verdrängt“, erklärte Niedzielski. Man schätze, dass sie landesweit bereits für 60 bis 80 Prozent aller neuen Fälle verantwortlich sei.

Die Regierung kündigte an, dass in den nächsten Tagen zusätzliche Notkrankenhäuser eröffnet werden, unter anderem in der stark betroffenen Woiwodschaft Schlesien. Die Zahl der Betten für Covid-19-Patienten soll langfristig fast verdoppelt werden. Am Samstag traten landesweit verschärfte Corona-Maßnahmen in Kraft. Hotels, Kinos, Theater, Museen und Galerien müssen wieder schließen. Das gilt auch für Schwimmbäder und Fitnessstudios.

Die deutsche Bundesregierung stuft das Nachbarland wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen von Sonntag an als Hochinzidenzgebiet ein. Die polnischen Behörden meldeten am Samstag 26.405 neue Corona-Fälle innerhalb von 24 Stunden. Mehr als 23.000 Covid-19-Patienten waren im Krankenhaus in Behandlung, von denen mehr als 2300 beatmet werden mussten. Seit Beginn der Pandemie gab es mehr als zwei Millionen bestätigte Infektionen und 49.159 Todesfälle. Polen hat knapp 38 Millionen Einwohner. (dpa)

In Rheinland-Pfalz macht Außengastronomie wieder auf

In Rheinland-Pfalz soll ab Montag die Außengastronomie unter bestimmten Voraussetzungen in Regionen wieder öffnen dürfen, in denen die Inzidenz nicht 100 überschreitet. Es handle sich um „ein wichtiges Signal an die Gastronomie, die seit November geschlossen ist“, erklärt Ministerpräsidentin Malu Dreyer. „Wir sind aber auch der Überzeugung, dass es besser ist, die Menschen können bei schönem Wetter mit Abstand und Hygienekonzept Kaffee oder Eis im Gartenlokal genießen, statt einen ‚Coffee to go‘ im Gedränge.“

Voraussetzung ist unter anderem ein gültiger negativer Schnelltest für Besucher. Der gemeinsame Besuch ist für maximal fünf Personen aus höchstens zwei Hausständen erlaubt und es besteht für Gäste und Personal eine Maskenpflicht. Eine Bewirtung darf ausschließlich am Tisch mit festem Sitzplatz erfolgen. Kontakte müssen erfasst werden und der Zutritt muss über eine Vorausbuchung gesteuert werden. Sollte die Inzidenz über 100 steigen, „greift die Notbremse“. (rtr)

Erstes Fußballspiel mit Zuschauern seit fünf Monaten in Rostock

Als erster Profi-Verein seit fünf Monaten hat Fußball-Drittligist Hansa Rostock wieder Zuschauer in sein Stadion lassen dürfen. Den 1:0 (1:0)-Erfolg gegen den Halleschen FC durften am Samstag 777 Fans sehen. Nur diese Zahl an Anhängern war zugelassen worden. Sie verloren sich jedoch in dem rund 29 000 Besucher fassenden Stadion.

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Alle Besucher waren vor dem Einlass registriert und auf eine Corona-Infektion getestet worden. Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) bezeichnete das erste Spiel mit Zuschauern als wegweisend für andere Sportarten und Branchen. Der 48-Jährige war nur vor dem Stadion zu sehen, um sich zu informieren. Er wolle aber keinem Hansa-Fan die Karte wegnehmen, antwortete er auf die Frage, warum er nicht beim Spiel dabei sei.

Rostock hat bundesweit eine der geringsten Sieben-Tage-Inzidenzen. Das Gesundheitsamt der Hansestadt und die Landesregierung hatten ihre Zustimmung für das bundesweite Pilotprojekt gegeben. Die Erfahrungen, die der FC Hansa sammelt, sollen allen interessierten Profivereinen zugänglich gemacht werden. Gäste im Stadion waren unter anderem ein Beobachter vom Deutschen Fußball-Bund, zwei Vertreter von Union Berlin sowie Mitarbeiter von Vereinen anderer Sportarten. (dpa)

16.033 Neuinfektionen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Samstag 16.033 Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 99,9(Vortag: 95,6). Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 207 Menschen sind in den vergangenen 24 Stunden in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 74.565 Insgesamt wurden bislang knapp 2,65 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. (rtr)

GEW-Chefin warnt vor weiteren Schulöffnungen

Die Chefin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft(GEW) fordert Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten auf, bei ihrem Treffen am Montag das Thema Schule aufzunehmen und einen vorsichtigen Kurs zu vereinbaren. „Kanzlerin und Ministerpräsidenten müssen jetzt bei weiteren Öffnungsschritten für Schulen und Kitas auf die Bremse treten“, sagte GEW-Chefin Marlis Tepe einem Vorabbericht des RedaktionsNetzwerk Deutschland zufolge. „Denn wer öffnen will, muss testen und impfen“, setzte sie hinzu. „Das gilt insbesondere bei steigenden Inzidenzwerten und dem Blick auf die rasante Entwicklung der hochansteckenden und -gefährlichen Virusmutationen, die das Heranrollen der dritten Welle ankündigen.“ Bisher gebe es jedoch keine tragfähige und alltagstaugliche Test- und Impfstrategie, so die GEW-Chefin. (rtr)

Intensivmediziner fordern einen weiteren bundesweiten Lockdown

Angesichts der sich deutlich abzeichnenden dritten Pandemiewelle fordern deutsche Intensivmediziner die Ministerpräsidentenkonferenz zu einem weiteren bundesweiten Lockdown auf. „Es muss dringend gehandelt werden“, sagt der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx der Augsburger Allgemeinen einem Vorabbericht (Samstagausgabe) zufolge. Die Sieben-Tage-Inzidenz könne ohne Eingreifen sehr schnell in Deutschland auf 200 steigen und zu deutlich höheren Intensivpatientenzahlen führen. „Aus unserer Sicht kann es daher nur eine Rückkehr zum Lockdown vom Februar geben“, betonte Marx. Alles andere sei nicht zu verantworten.(rtr)

72 Prozent der Bundesbürger wollen sich impfen lassen

Die Bereitschaft der Bevölkerung sich gegen Corona zu impfen wächst. 72 Prozent der Bürger stimmen einer Impfung zu, dies ergab eine Nielsen-Umfrage die im Auftrag des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller erstellt wurde und der Funke Mediengruppe vorliegt. Rund 1000 Erwachsene wurden im Februar befragt. Besserverdienende und Ältere seien besonders impfwillig, einem Vorabbericht der Mediengruppe zufolge. Die Zustimmung zu den allgemeinen Corona-Maßnahmen lässt in der Bevölkerung unterdessen deutlich nach. Nur noch 66 Prozent beurteilen diese als angemessen. (rtr)

Rio sperrt berühmte Strände wegen Corona

Wegen der dramatischen Entwicklung der Corona-Pandemie in Brasilien sind die weltberühmten Strände der Millionenmetropole Rio de Janeiro für Badegäste gesperrt worden. Vor den Stränden von Copacabana, Ipanema und Barra da Tijuca bezogen am Samstag Polizisten Stellung, wie das Nachrichtenportal G1 berichtete.

„Dies ist die Zeit, um zu Hause zu bleiben“, sagte Bürgermeister Eduardo Paes. „Das Voranschreiten der Pandemie bringt uns in eine schwierige Lage. Entweder wir sind uns dessen bewusst und respektieren das Leben, oder wir werden in den kommenden Tagen eine unbeherrschbare Situation erleben.“ Für die kommende Woche kündigte Paes weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie an.

Brasilien ist nach den USA das von der Pandemie am stärksten betroffene Land der Welt. Im größten Staat Lateinamerikas wurden zuletzt über 90 000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb von 24 Stunden vermeldet, pro Tag sterben rund 3000 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19.

Laut Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Datafolha gaben 79 Prozent der Brasilianer an, dass die Pandemie außer Kontrolle geraten sei. Präsident Jair Bolsonaro hatte das Coronavirus immer wieder verharmlost und sich gegen weitreichende Schutzmaßnahmen gesperrt. (dpa)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!