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Affäre um Russland-KontakteTrumps Ex-Berater Flynn will aussagen

Vor Trumps Amtsantritt soll der Ex-Sicherheitsberater sich mit dem russischen Botschafter besprochen haben. Jetzt ist Michael Flynn bereit, sich zur Affäre zu äußern.

Wie erklär ich das jetzt bloß, fragt sich Michael Flynn Foto: reuters

Washington rtr | Der frühere Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump will sich vor Untersuchungsausschüssen des Kongresses über die Russland-Kontakte von Trumps Wahlkampfteam äußern. Über seinen Anwalt erklärte der im Februar von seinem Posten zurückgetretene Michael Flynn die grundsätzliche Bereitschaft zu einem Auftritt als Zeuge.

Allerdings knüpfte er dies an Bedingungen. Angesichts der politische hochaufgeladenen Debatte verlange Flynn Schutz vor „unfairer Strafverfolgung“. Sein Mandant sei sehr an einer Aussage interessiert, „sollten die Umstände es erlauben“, erklärte der Anwalt am Donnerstag.

Dem Wall Street Journal zufolge hat Flynn die Untersuchungsausschüsse von Repräsentantenhaus und Senat sowie die Bundespolizei FBI für den Fall einer Zeugenaussage um Immunität ersucht. Ein Sprecher des Repräsentantenhaus-Gremiums erklärte, diesem liege ein solches Angebot nicht vor.

Flynn musste nach nicht einmal vier Wochen im Amt seinen Hut nehmen. Grund war, dass er noch vor dem Amtsantritt der Regierung mit dem russischen Botschafter Sergej Kisljak über US-Sanktionen gegen Russland gesprochen und Trumps Stellvertreter Mike Pence darüber nicht aufgeklärt hatte. Die Kongressausschüsse untersuchen Vorwürfe, wonach sich Russland in den US-Wahlkampf einmischte. Nach amerikanischen Geheimdienstangaben wurden von russischer Seite brisante Emails der Demokraten gehackt und der Öffentlichkeit zugespielt, um Trumps Siegchancen zu erhöhen.

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1 Kommentar

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  • Schutz vor unfairer Strafverfolgung verlangt er also. Was für eine unerhörte Anmaßung denen gegenüber, die bei der Strafverfolgung gerade einen guten Job leisten und ihn einer fairen Strafe zuleiten werden.

     

    Brisant sind die Ermittlungen aber auch, weil es in der Nähe von Präsident Trump ist. Bei Immunität sollte allerdings klar sein, dass es die nur für eine wahrheitsgemäße Aussage geben kann. Und ganz und gar überflüssig ist das bei einer ohnehin nahenden Überführung.