AfD-Fest in Berlin am 1. Mai: Pankow bleibt bunt
Zu einem „Familienfest“ hatte die AfD in einem Pankower Park geladen. Unter Polizeischutz blieben die Veranstalter weitgehend unter sich.
Etwa zwei Dutzend Rechte standen an der Schulstraße mehr als hundert GegendemonstrantInnen gegenüber. Vor dem Frauenzentrum Paula Panke hing ein Transparent: „Feminismus ist die Antwort“. Paula-Panke-Chefin Astrid Landero sagte zur taz: „Dass ich das noch erleben muss.“ Gleichzeitig freute sie sich über die vielen Demonstranten.
Einst war es die taz, die auf taz.de anlässlich des 1. Mai den Liveticker erfand, auf dem wir permanent berichten, was geschieht: In Reportageschnipseln, nachrichtlich und über Skurriles am Rande des Geschehens. Auch in diesem Jahr liefern Reporter*innen Texte, Analysen und Aktuelles für unseren Liveticker.
In diesem Jahr haben wir unser Angebot um ein Versuchsprojekt ergänzt, das es so noch nie gab: Mit der ganztägigen taz-#Maischalte, der größten Livestream-Konferenz der Republik. Was das soll, erklärt Martin Kaul im Hausblog.
Die Gegendemo war von der Antifa-Nordost organisiert, aber auch die Initiative Pankow hilft hatte dazu aufgerufen. Über den Lautsprecherwagen beschwerte sich eine Sprecherin, dass die AfD ihre Kundgebung kurzerhand zur geschlossenen Veranstaltung erklärt habe, die nun nicht mehr mit Lautsprechern beschallt werden dürfe.
Auf einem Flugblatt beschwerten sich Anwohnerinnen und Anwohner darüber, dass sich die AfD ausgerechnet den Bleichröderpark für ihr demonstratives Picknick ausgesucht hat: „Die Familie Bleichröder war jüdischen Glaubens. Sie bemühte sich im 19. Jahrhundert um Integration und Akzeptanz“, war darauf zu lesen. Dies hätten ihnen die „ideologischen Vorläufer der AfD“ verweigert. „Jetzt verdreckt diesen Park die fremdenfeindliche AfD.“
Bereits im vergangenen Jahr war die AfD im Pankower Bürgerpark daran gescheitert, eine nennenswerte Zahl von Bürgerinnen und Bürgern zu mobilisieren. Stattdessen blockierten 700 Demonstrantinnen und Demonstranten den Zugang zum Park. Im Wohngebiet an der Schulstraße beschallten diesmal sogar Anwohnerinnen und Anwohner die AfD-Kundgebung mit HipHop.
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