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Änderung der Berliner VerfassungRasse soll aussterben

Bislang verbietet die Landesverfassung die Diskriminierung wegen der „Rasse“. Grüne und Piraten wollen den Begriff streichen.

Rassistische Unterscheidungen haben genug Unheil angerichtet. Bild: dpa

Grüne und Piraten wollen den Begriff der „Rasse“ aus der Berliner Verfassung streichen. Am Donnerstag steht ihr Antrag erstmals auf der Tagesordnung des Parlaments. In Artikel 10 heißt es bisher: „Niemand darf wegen seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen oder seiner sexuellen Identität benachteiligt oder bevorzugt werden.“ Der Antrag sieht vor, in Zukunft die Ungleichbehandlung „aus rassistischen Gründen“ statt wegen „seiner Rasse“ zu verbieten.

Der Grünen-Abgeordnete Dirk Behrendt sagt, es sei „aus vielerlei Gründen an der Zeit, das zu ändern“. Man wolle „mit dem Missverständnis aufräumen, als gebe es menschliche Rassen, das ein unbedarfter Leser derzeit haben könnte“. Es verweist auf andere Nationen und Bundesländer, die ihre Verfassungen in den letzten Jahren entsprechend geändert haben: „Es steht Berlin als multikultureller Stadt gut an, da mit voranzugehen.“

Der Piraten-Abgeordnete Simon Weiß sagt: „Es ist richtig, rassistische Diskriminierung zu benennen und zu verbieten, aber nicht mit den Begriffen, in denen der Rassismus drinsteckt.“ Die Piraten tragen den Antrag mit, „weil das, was momentan in der Verfassung steht, den Eindruck erweckt, als gäbe es etwas wie Menschenrassen“. Davon sei man in der Vergangenheit ausgegangen, aber das sei falsch.

Da in der Verfassung ein Begriff durch einen anderen Begriff mit juristisch gleicher Bedeutung ausgetauscht werden soll, bleibt die Rechtslage gleich. Es ist mit der Änderung nicht beabsichtigt, dass Gerichte in Diskriminierungsfällen anders entscheiden als bisher. „Es ist eine symbolische Änderung der Verfassung“, sagt Simon Weiß. „Es ist wichtig, ein deutliches politisches Zeichen zu setzen gegen Rechtstendenzen“, so Behrendt.

Für eine Verfassungsänderung ist eine Zweidrittelmehrheit im Parlament notwendig. Grüne und Piraten haben zusammen knapp ein Drittel der Sitze. Behrendt sagt, es habe von den anderen Parteien bereits positive Signale gegeben: „Ich bin guter Dinge, dass wir uns mit allen Fraktionen einigen.“ Bei der Parlamentssitzung am Donnerstag wird der Antrag gemäß den Regularien zuerst in die Ausschüsse überwiesen. Ob es auch eine Aussprache zu dem Thema geben wird, ist noch unklar.

Brandenburg hatte im November seine Verfassung vergleichbar geändert. Auch dort wurde das „wegen seiner Rasse“ durch „aus rassistischen Gründen“ ersetzt. Zusätzlich wurde dort allerdings auch noch Antirassismus als Staatsziel in die Verfassung aufgenommen: „Das Land schützt das friedliche Zusammenleben der Menschen und tritt der Verbreitung rassistischen und fremdenfeindlichen Gedankenguts entgegen.“ Der Beschluss fiel einstimmig.

Brandenburgs SPD-Innenminister Ralf Holzschuher sagte im Parlament: „Die Änderung der Verfassung ist wohlgemerkt eine Klarstellung, denn unsere moderne Verfassung, unsere wirklich gute brandenburgische Landesverfassung, stand immer schon für den Kampf gegen Rassismus – natürlich. Eine einmütige Klarstellung dieses Hauses zu dieser Zeit ist noch einmal eine Bekräftigung und ein gutes Signal.“ Zum Wort „Rasse“ sagte er, es sei „rechtshistorisch zu erklären, warum das Wort da steht und warum es noch im Grundgesetz steht, aber es ist ein sprachlich völlig verfehltes Relikt“.

Im Nachbarland Frankreich strebt Präsident François Hollande eine ähnliche Änderung an. Bislang steht in der Verfassung, Frankreich „gewährleistet die Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz ohne Unterschied der Herkunft, Rasse oder Religion“. Hollande möchte „Rasse“ durch „Ethnie“ ersetzen.

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123 Kommentare

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  • H
    Harald

    Schön, Ende nächster Woche möchte ich fertignachgedacht haben. Kommentieren möchte ich, was ich von der ganzen Diskussion um den Begriff halte, Cosmopol fragte mich danach, und auch von den vorgebrachten Argumenten hier.

     

    Brauche noch Zeit, da mir das Gefühl fehlt, die Debatte durchdrungen zu haben, auch sprechakttheoretisch. Ich gehöre zu den Leuten, anderes Thema, die im Kühlschrank das Etikett "Zigeunersoße" von der Flasche abreißen, wenn so eine Soße von anderen angeschafft wurde. Ich fühle mich bißchen blöd diesbezüglich, habe aber bislang nicht verstanden, warum. Letztes Jahr nach der Eskalation auf dem taz-Kongress zu dem "N-Wort" erschienen ja in der taz viele Beiträge über Diskriminierung mittels Sprache. Brauch ich vielleicht nur in meinem Abo nachlesen.

  • H
    Harald

    Huhu, ist hier noch jemand, der liest, was ich schreibe, wenn ich zu der Diskussion im Rückblick kommentiere? Allein kommentieren nöö.

    • @Harald:

      Hallo Harald,

       

      ich stände noch zur Verfügung, wenn ich ein für Sie akzeptabler Gesprächspartner sein sollte?

       

      Was möchten Sie loswerden?

  • K
    Karl

    Aber bei Pferden oder Hunden z.B. gibt es schon noch Rassen, oder?

     

    Oder ist es dann auch rassistisch zu sagen, dass es bei Pferden Unterschiede zwischen Arabern:

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Araber_(Pferd)

     

    ...und Friesen:

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Friese

     

    ...gibt?

     

    Oder bei Hunden zwischen Belgischen Schäferhunden:

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Belgischer_Sch%C3%A4ferhund

     

    ...und Deutschen Schäferhunden:

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Sch%C3%A4ferhund

     

    ?

     

    Siehe auch:

     

    "Polizei schickt Deutschen Schäferhund in Rente

     

    Weil die belgische Schäferhundrasse Malinois als mutiger und belastbarer gilt, ist der Deutsche Schäferhund immer weniger im Einsatz."

     

    Mehr:

     

    http://www.welt.de/vermischtes/article13558830/Polizei-schickt-Deutschen-Schaeferhund-in-Rente.html

     

    Ganz übler Schäferhund-Rassismus!

     

    Und auch noch gerichtet gegen den DEUTSCHEN Schäferhund!

     

    Wird doch einfach von Migranten aus Belgien in seinem eigenen Land von seinem Arbeitsplatz verdrängt.

  • W
    Weissbrot

    Nein herr winters, sie verstehen das nicht. Rassismus bezieht sich nicht auf rassen, kann ja auch garnicht, da es keine rassen gibt.

     

    Rassismus bezieht sich auf herkunft und hautfarbe, mit einigen ausnahmen, es gibt keinen rassismus gegen weisse und deutsche.

     

    Haben sie das endlich verstanden?

  • RW
    Rainer Winters

    Bitte auch gleich den Begriff "rassistisch" abschaffen.

     

    Bezieht sich auf ein Wort, welches es dann nicht mehr gibt.

    • @Rainer Winters:

      Das hatten wir hier jetzt schon ein paar Mal, u. a. von Fordler, Sprachpolizei ... bitte dort bei den entsprechenden Gegenargumenten nachlesen. Sinnvoller ist dieses absolut sinnfreie Statement seitdem nämlich nicht unbedingt geworden.

  • Der Logik nach sollte man auch die Nationalitäten abschaffen. Das kommt aber sicher noch in Zukunft. Der Einheitsmensch ist und bleibt aber eine Utopie. Nur die Vielfalt sichert das Überleben der menschlichen Rasse.

    • @Brainer:

      "Nur die Vielfalt sichert das Überleben der menschlichen Rasse."

       

      Die Vielfalt der Individuen wohlgemerkt. Nationalitäten sind dafür in der Tat nicht notwendig.

       

      Ansonsten erschließt sich mir Ihre "Logik" nicht: Es geht nicht darum, die "Menschenrassen" abzuschaffen - es GIBT schlicht und ergreifend einfach keine "Menschenrassen". Und dieser Tatsache versucht man nun mit einer Verfassungsänderung gerecht zu werden.

       

      Wo bitte ist das Problem?

      • T
        tommy
        @Der Sizilianer:

        "es GIBT schlicht und ergreifend einfach keine "Menschenrassen"."

         

        Als ob Sie oder irgendeiner der hier Schreibenden qualifiziert wäre, das zu beurteilen. Ich bins zugegebenermaßen auch nicht. Aber die Anmaßung von Leuten mit einem Hintergrund in Geisteswissenschaften, sozialen Berufen u.ä. sich zu dieser Frage im Tone tiefster Überzeugung zu äußern, ist lächerlich.

        • @tommy:

          Sie sind also tatsächlich in der Lage, anhand von ein paar Kommentaren zu einem Online-Zeitungsartikel auf den Bildungs- und Berufshintergrund aller Kommentatorinnen und Kommentatoren zu schließen.

           

          Wirklich bemerkenswert. Wie machen Sie das bloß?

           

          Nutzen Sie eine Glaskugel?

           

          Haben Sie Verbindungen zur NSA?

           

          Oder sind Sie einfach so begabt?

           

          Können sie dann vielleicht auch über´s Wasser laufen?

           

          Jedenfalls sehen Sie mich tief beeindruckt. Darf ich ein Autogramm haben?

  • D
    D.J. (Präzisierung)

    "da die Kriterien Herkunft und Hautfarbe in Zusammenhang mit dem Diskriminierungsverbot m.E. ausreichen."

     

    Präzisierung:

    Missverständlich formuliert von mir - ich meine dies in Zusammenhang mit Diskriminierung aufgrund der "Rasse" - keinesfalls, dass das die alleinigen Kriterien sein sollten, die unter ein Diskriminierungsverbot fallen.

  • F
    Frost

    Ob ich einen Hund nun Ajax oder Hasso nenne-er bleibt doch immer ein Hund. Haben die Volksvertreter eigentlich nichts anderes zu tum?

    • @Frost:

      Sie stellen Menschen mit Hunden auf eine Stufe?

       

      Das lässt tief blicken.

  • DA
    D.J. an @Cosmopol

    @Cosmopol,

     

    ich vermute, das bezieht sich auch auf mich. Mag sehr gut sein, dass Kulturalismus viele Elemente des Rassismus teilt. Dennoch plädiere ich dafür, den Rassimusbegriff nicht zu überspannen. Sonst kommen wir zu so dummen Ausrücken wie "Altersrassimus", den der sonst so kluge Gysi letztens verwendete. D.h. Rassimus und Diskriminierung werden deckungsgleich verwendet, was, sagen wir, eher unpraktikabel ist.

    O.K., was Ethnie betrifft, besteht - wie auch immer - tatsächlich keine Notwendigkeit, den Begriff zu verwenden, da die Kriterien Herkunft und Hautfarbe in Zusammenhang mit dem Diskriminierungsverbot m.E. ausreichen.

  • DA
    D.J. an @Ella

    @Ella,

     

    weitgehend einverstanden, zumal dann, wenn sich durch und durch Antiliberale als "religionskritisch" (faktisch nur islamkritisch) tarnen, die z.B. in ihrer Haltung zu Schwulen fast ebenso ultrareaktionäre Haltungen haben wie radikale Muslime.

    Dennoch gibt es durchaus auch einige so genannte Linke, die die liberale und humanistische Religionkritik (z.B. eines Schmidt-Salomo) denunzieren (fleißige taz-Leser/innen dürften wissen, auf wen ich da z.B. anspiele...).

  • FD
    Frank Daschke

    Ach herjeh, jetzt waren es die bösen Kolonialisten, die die Hauptschuld am Völkermord in Ruanda tragen.

    Vermutlich ist das mal wieder Wikipediawissen, dort steht ja auch der erwiesene groteske Unfug, der Begriff Rasse würde auf den Menschen nicht mehr angewendet.

    Die Vorgeschichte des Ruandavölkermordes beginnt im 14./15 Jahrhundert zwischen zwei klar getrennten Ethnien durch einen Eroberungskrieg und ging in vorkolonialer Zeit mit zahlreichen Kriegen und Aufständen mit oft unvorstellbaren Grausamkeiten weiter.

    Eine Zusammenfassung

    http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Geschichte_Ruandas.html

    Was einige Foristen an pseudowissenschaftlichem Eigentheorien einfließen lassen, ist abenteuerlich.

    • @Frank Daschke:

      "Vermutlich ist das mal wieder Wikipediawissen (...)"

       

      Hätten Sie sich die Zeit genommen, Ihre eigene Quelle genauer in Augenschein zu nehmen, dann wäre Ihnen vielleicht das folgende kleine Sätzchen aufgefallen:

       

      "Dieser Artikel von Wikipedia ist u.U. veraltet."

       

      Was ein Pech, wenn man argumentative Flickschusterei betreibt und dann auch noch dabei erwischt wird, hm?

       

      In der Tat "abenteuerlich", wie Sie ja selbst schon schrieben.

       

      Aber schauen wir mal, was Wikipedia heute zur Geschichte Ruandas schreibt:

       

      "Die heutige Wissenschaft beachtet hingegen die vielen genetischen und kulturellen Gemeinsamkeiten zwischen Hutu und Tutsi. Viele Wissenschaftler glauben heute, dass die Unterschiede stark übertrieben wurden und größtenteils kulturell konstruiert sind. Sie weisen darauf hin, dass beide Gruppen das gleiche Gebiet bewohnen, die gleiche Sprache sprechen, untereinander heiraten und kulturelle Charakteristiken teilen. Unterschiede zwischen beiden Gruppen sind eher durch Beruf und gesellschaftlichen Stand und nicht ethnisch definiert. Dennoch kann man davon ausgehen, dass auch vor der Kolonialzeit gesellschaftliche Gegensätze zwischen beiden Bevölkerungsgruppen bestanden, die zu Konflikten führten. Diese wurden durch die koloniale Gesetzgebung verstärkt, nicht jedoch verursacht."

       

      http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Ruandas

  • C
    cosmopol

    Bzgl. "Religionskritik" sprichst du wahrscheinlich Diskurse um die Spannungsfelder Antisemitismus/Judenfeindlichkeit bzw. antimuslimischen Rassismus/Islamophobie/Islamfeindlichkeit an. Da erklärt sich die Verwendung des Rassismusbegriffs sehr einfach, weil wie diskriminierten Menschen rassifiziert werden. Es ist sehr gut möglich, von dieser Art Diskriminierung betroffen zu sein, ohne religiös zu sein. Bestimmtes Äußeres/Herkunft reicht für Rassist*innen um hier Zugehörigkeit zu konstruieren. Bei beiden treten imo genug Elemente von Rassismus auf, das auch davon gesprochen werden kann.

     

    "Ethnie" (und zumindest soziales, mit Abstrichen auch biologisches, Geschlecht) sind tatsächlich durchaus vergleichbare Konstruktionen die Menschen essentialistisch einsortieren. Menschen können auch ethnifiziert werden, auch wenn sie sich selber garnicht als Teil dieser Gruppe oder überhaupt einer Ethnie begreifen.

    Ein schlimmes, historisches Beispiel: Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Völkermord in Ruanda mit auf eine Ethnifizierung/Rassifizierung der vorher eher sozialen Kategorien Hutu und Tutsi durch die Kolonialherren zurückführt.

    • D
      DeathInJune
      @cosmopol:

      Wobei "rassifiziert" begrifflich wieder zu der Rasse zurückführt die man eigentlich aus der Verfassung haben möchte.

      Vielleicht sollte man damit im allgemeinen Warten bis sich das Euphemismuskarusell weitergedreht hat. Dann könnte es einfacher werden. Halt nein, das hier ist das Euphemismuskarusell.

  • FD
    Frank Daschke

    Das ist aber Unsinn: es sind nicht alle Menschen im Sinne von Individuen gleich. Das ist ebenso grotesk wie die Leugnung der Existenz von menschlichen Rassen und eine breite Nutzung des Begriffes in allen Wissenchaften. Unten habe ich bewußt 2 open access Paper aus hochgelisteten peer review Zeitschriften als Beispiele genommen, so dass für jeden Volltextzugriff möglich ist. Obwohl schon im Titel einer Arbeit "racial dispatities" angeführt werden (und in beiden sowie zahllosen anderen in extenso beschrieben werden), wird allen Ernstes von einem foristen ohne jede Argumentation erwidert "das sei schlicht und ergreifend nicht wahr".

    Realitätsverleugnung hilft aber auch in dieser Diskussion nicht weiter

    • @Frank Daschke:

      Dieser "Forist" war ich.

      Und ich werde ja wohl wissen, was in meinem eigenen Fach (und in denen, die benachbart sind, und in dem, das ich als Nebenfach studiert habe) "eine Selbstverständlichkeit" ist. Bzw. eben genau nicht.

       

      Und insofern kann ich mit Sicherheit sagen, dass Ihre Behauptung: "In Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften, Medizin usw. ist der Begriff und die Unterscheidung menschlicher Rassen eine Selbstverständlichkeit. Ebenso die Skizzierung von Unterschieden zwischen ihnen auf allen Ebenen." der bare Unsinn ist. Was sich im Übrigen schon aus Ihrer Anmaßung ergibt, eine pauschale Aussage über sämtliche Wissenschaftsdisziplinen treffen zu wollen. Was sollte Sie bitte dazu qualifizieren (sofern Sie überhaupt wissenschaftlich qualifiziert sind)?

       

      Dass Sie in einer medizinischen Datenbank für englischsprachige Artikel Treffer für das Wort "race" erzielen, liegt daran, dass "race" im Englischen (bzw. im Amerikanischen) in anderem Sinne gebraucht wird als das Wort "Rasse" bei uns. Dennoch wird diese Vokabel zunehmend kritisiert und zurückgedrängt, was ja schon daran erkennbar ist, dass in den meisten Artikeln die Kombo "race/ethnicity" verwendet wird.

       

      Zur Weiterbildung:

       

      http://www.sueddeutsche.de/politik/bevoelkerungspolitik-in-usa-hispanics-gelten-als-eigene-rasse-1.1442247

       

      http://www.berlin.de/imperia/md/content/lb_ads/materialien/dim_pp_rasse.pdf?start&ts=1257943199&file=dim_pp_rasse.pdf

  • es werden die wirklich dringlichen und wichtigen projekte angepackt.

    es wird sich sicherlich viel zum postiven verändern.

    Vorschlag zu einer weitere Änderung: Alle Menschen sind gleich, basta

  • R
    Rojas

    Warum nicht auch "wegen seines Geschlechts" durch "aus sexistischen Gründen" ersetzen.

     

    Denn unterschiedliche Geschlechter gibt es ja schließlich auch nicht.

     

    Oder doch?

     

    Zum Thema empfehle ich jedenfalls diese "Spiegel"-Besprechung von Reinhard Mohr des Buches "Die Gelben, die Schwarzen, die Weißen" von Frank Böckelmann aus dem Jahr 1998:

     

    "Wir sind alle Afrikaner"

     

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-7894055.html

    • @Rojas:

      Jau, Reinhard Mohr. Dass Sie mit dem konform gehen, kann ich mir vorstellen! Was da als "Buchbesprechung" daherkommt, war offensichtlich nur ein Vorwand, das damals schon hoffnungslos nach recht gedriftete Weltbild dieses ehemaligen Spiegel-Autors zum x-ten Mal zu propagieren. Wobei nicht erkennbar ist, ob die dargelegten Standpunkte schon im besprochenen Buch so abwegig sind, wie sie bei Mohr klingen, oder ob Mohr neben grobschlächtiger Polemik auch noch eine ordentliche Portion Dumpfsinn draufgeklatscht hat.

       

      (Inzwischen publiziert Mohr seine zweifelhaften Meinungen bei der "Achse des Guten" und seine Texte werden regelmäßig auch von dem rassistischen Blog "politically incorrect" veröffentlicht. Es ist also zusammengewachsen, was zusammengehört.)

      • G
        gastritis
        @Ella:

        Hach!- Folgender Text sollte hier antworten:

         

        Ist das derselbe "Mohr", der bei dem Sloterdijk/ Habermas -Zusammenprall wg. des Projekts

        "Menschenpark", dem Sloterdijk wg. "pränataler Selektionsideen" Züge faschistischer Rhetorik nachgewiesen hat?

        Sloterdijk selber (den ich nicht mag) rechnet Mohr immerhin einer Habermas-Assheuer Geistesverbindung zu.

        Nachdem was du hier betonst, wäre das alles ja, insgesamt als sehr zwielichtiges Spielchen neu zu beleuchten.

  • D
    D.J.

    @Der Sizilaner,

     

    habe mir das durchgelesen. Übereinstimmung, dass der Rassebegriff entfallen sollte. Problematisch ist beim Verf. die (bei linken Soziologen häufig anzutreffende) Übertragung von Rassimus auf Kulturalismus. Nicht, dass pauschalisierende Zuschreibungen im Sinne von "Die sind so, und das bleibt auch so" nicht ebenfalls zutiefst problematisch sind, doch wird der Kulturalismusbegriff (und damit Rassimusbegriff) in solchen Kreisen gern so weit gefasst, dass selbst Religionskritik dieses Etikett erhält. Eine Zuschreibung, die freilich nicht tatsächlich links, sondern zutiefst reaktionär ist.

    Die Verdammung des alternativen Ethnienbegriffs als Verfassungsbestandteil ist ein wenig seltsam, da man mit gleicher Begründung auch den Geschlechterbegriff als möglicherweise pauschalisierend ablehnen könnte.

    • @D.J.:

      Eine „Verdammung“ des Konzepts der Ethnie kann ich dem Text ehrlich gesagt nicht entnehmen. Der Autor schreibt ja nicht „Begriff `Ethnie´ geht gar nicht und ist unter allen Umständen zu vermeiden“, sondern problematisiert – m. E. zu Recht –, dass das Konzept der Ethnie a) nur einen Teilaspekt der Diskriminierung aufgrund von „Rasse“ umfasst und b) ähnlich wie auch Konzepte wie „Volk“ oder „Nation“ ein begriffliches Vehikel für rassistische Konstrukte sein KANN (!). Wer sich beispielsweise schon mal mit der Ideologie des Ethnopluralismus und seinen Verfechtern / Verfechterinnen beschäftigt hat, ahnt wahrscheinlich, wie berechtigt dieser kritische Hinweis ist.

       

      Das Konzept eines „Rassismus ohne Rassen“ kann man sicherlich unter verschiedenen Gesichtspunkten kritisch diskutieren. Das linke Soziologinnen und Soziologen jedoch dazu neigen würden, Religionskritik generell als verklausulierten kulturellen Rassismus einzustufen, wäre mir neu. Da Sie da aber offensichtlich näheres Wissen zu haben, würde ich Sie diesbezüglich um ein paar Quellenhinweise bitten.

       

      Grundsätzlich bleibt das nicht von der Hand zu weisende Problem, dass dieses Phänomen einer als vermeintlicher „Religionskritik“ getarnten antijüdischen oder antimuslimischen/antiislamischen Hetze in erheblichem Umfang existiert - Ella und Cosmopol haben hier schon darauf hingewiesen. In meinen Augen ist es daher die Aufgabe einer jeden emanzipatorischen, ernstzunehmenden Linken, die Unterscheidung zwischen fortschrittlicher, seriöser Religionskritik einerseits und einer unter „Religionskritik“ firmierenden Hetze andererseits zu betonen und analytisch weiter herauszuarbeiten. Dies wäre m. E. ein wesentliches Mittel, um entsprechende Hetze á la PVV, FPÖ, FN, PI und Co. zu „entzaubern“.

    • @D.J.:

      Wenn sogenannte "Religionskritik" häufig als rassistisch bezeichnet wird, dann deshalb, weil es sich dabei in der Regel um einen Etikettenschwindel handelt. Echte Religionskritik ist eine philosophische oder inner-theologische Angelegenheit. Der Begriff wird aber üblicherweise von Laien verwendet, um antimuslimische Positionen und Propaganda als zulässiges Infragestellen religiöser Überzeugungen darzustellen, die sich demnach nicht gegen Menschen richte, also nicht rassistisch sei. (Gerne stellen sich so argumentierende Personen gar in die Tradition der Aufklärung.)

      Tatsächlich wendet sich die "Kritik" der selbsternannten "Religionskritiker" meist nur gegen den Islam. Dieser wird in laienhafter Weise ausgelegt, und zwar so fundamentalistisch, wie nur irgend möglich. Über diesen konstruierten gemeinsamen Nenner wird eine eigentlich nicht homogene Gruppe vereinheitlicht und stereotypisiert. Jeder Missstand wird ursächlich diesem gemeinsamen Nenner zugeschrieben. Ziel ist nicht die inhaltliche Auseinandersetzung mit Muslimen , Ziel ist es vielmehr, Muslime als Träger gefährlichen Gedankenguts darzustellen, die demzufolge uns und unsere Lebensweise bedrohen. Daraus werden dann Forderungen abgeleitet, die auf Ausgrenzung und Diskriminierung hinauslaufen. Und das ist der ganze Zweck der Übung.

      • @Ella:

        selbsternannte forenkommentatoren sind mindestens so fragwürdig wie selbsternannte religionskritiker.

         

        die kritik einer religion ist umso relevanter und weniger akademisch, je mehr unterdrückung, tote, terror sie evoziert - und dsa liegt der islam doch weit vorne.

        • @zaungast2:

          Das, was an Religion zu Unterdrückung, Toten, Terror führt, dürfte allen Religionen gemeinsam sein - der Anspruch auf die absolute, göttliche Wahrheit beispielsweise. Ich sehe daher keinen Grund, Religionskritik auf eine einzige Religion zu beschränken - wie es die Anti-Islamhetzer in aller Regel tun.

  • Eine bloße Ersetzung des Begriffs "Rasse" durch den der "Ethnie" - halte ich für unzureichend.

     

    Siehe:

     

    http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/Policy_Paper/policy_paper_16_ein_grundgesetz_ohne_rasse.pdf

    • @Der Sizilianer:

      Interessanter Text, danke für den Link!

  • D
    drummertrash

    Gibt es dann keine Asiaten, Afrikaner, aboriginis, Slawen etc. mehr. Frage mich was diese ethnien dazu sagen?

  • Grund der verlinkten Verfassungen: Seit gestern fand ich es interessant, in meinen Pausen Verfassungen weltweit im Hinblick auf den Begriff Rasse anzusehen. Jetzt habe ich keine Lust mehr, genug gesehen, mich interessiert dafür die Einordnung anderer LeserInnen. Finden Sie die meisten Verfassungen rassistisch? Wie es aussieht, verwendet der Großteil der Länder auf der Erde den Begriff Rasse in seinen Verfassungen.

     

    Kann jedeR selbst nachsehn. Mit der Tastenkombination Strg + f (für die Suchfunktion auf Internetseiten) lässt sich das Wort Rasse bzw. Englisch race in allen verlinkten Verfassungen finden.

    • C
      cosmopol
      @Harald:

      Doppelte Postings machen deine Aussage auch nicht besser.

  • H
    Harald

    @ TrägerInnen der Nicknames BLINDE KUH, COSMOPOL, DANKESCHÖN FÜR DAS BILDERBUCHBEISPIEL, DALILA, ELLA, THE FALL, TZAPATU und YOSI

    In Ihrem Engagement für das Streichen des Verfassungs-Begriffs Rasse wartet noch viel Arbeit auf Sie:

    Andorra



    http://www.verfass...n.eu/and/index.htm



    (Deutsch)

    Armenien



    http://www.servat....eich/am00000_.html



    (Englisch)

    Australien



    http://www.verfass...et/au/verf00-i.htm



    (Deutsch und Englisch)

    Bahamas



    http://www.bahamas...ms.pdf?MOD=AJPERES



    (Pdf, Englisch)

    Frankreich



    http://www.verfassungen.eu/f/



    (Deutsch)



    http://www.legifra...pageCourante=09151



    (Pdf, Französisch)

    Griechenland



    http://www.verfassungen.eu/griech/



    (Deutsch)

    Kanada



    http://laws-lois.j...ca/PDF/CONST_E.pdf



    (Pdf, Englisch)

    Israel



    http://mfa.gov.il/...20the%20State.aspx



    (Englisch)

    Niederlande



    http://www.verfassungen.eu/nl/



    (Englisch)

    Papua-Guinea



    http://laws-lois.j...ca/PDF/CONST_E.pdf



    (Pdf, Englisch)

    Südafrika



    http://www.servat..../icl/sf00000_.html



    (Englisch)

    USA



    http://usa.usembas...-constitutiond.pdf



    (Pdf, Deutsch)



    http://www.usconst...ion.net/const.html



    (Englisch)

    Ungarn



    http://www.verfassungen.eu/hu/index.htm



    (Deutsch und Ungarisch)

    • C
      cosmopol
      @Harald:

      Wieso denn nur auf uns? Warum nicht auch auf die Antirassist*innen in diesen Länden? Und positionier dich doch mal: Findest du dieses Wörtchen in Verfassungen erhlatenswert? Und wenn ja warum? ;)

      • @cosmopol:

        Den Rest kann ich noch nicht beantworten. Ich versuche, mit meiner Meinung offen zu sein. Mich hat sehr verwundert, dass anscheinend die Mehrheit der Menschheit "Rasse" in der jeweiligen Verfassung zu stehen hat.

         

        Ich stecke in einem Prozess der Meinungsbildung, deshalb stellte ich die Frage.

        • @Harald:

          Das hat schlicht und ergreifend historische Gründe.

           

          Das Konzept der bürgerlichen Verfassung stammt – ebenso wie das Konzept der „Menschenrassen“ - aus der frühen Neuzeit. Daher setzen sich bürgerliche Verfassungen immer schon auch mit dem „Rassen“-Konzept auseinander. Später entworfene Verfassungen orientieren sich i. d. R. an den bereits bestehenden Verfassungstexten – warum sollte man das Rad auch ständig neu erfinden?

           

          Dagegen ist die Erkenntnis, dass das Konzept unterschiedlicher „Menschenrassen“ wissenschaftlich nicht haltbar ist, relativ jung – was u. a. daran liegt, das die für diesen Nachweis notwendigen populationsgenetischen / molekularbiologischen Forschungsmethoden erst seit relativ kurzer Zeit zur Verfügung stehen.

           

          Näher dazu siehe z. B.

           

          http://de.wikipedia.org/wiki/Rassentheorie

      • @cosmopol:

        Das ist meine Position:

        http://24hoursofhappy.com/

        • AR
          Anna Reil
          @Harald:

          Vorwarnung wäre freundlich gewesen. Was für ein Ohrwurm, schlimm, das endlose Tanzvideo verfolgt mich seit gestern, ich bin süchtig! Nun, spätestens in einer Woche kann ich auch so einen Tanz. tazlab, ich brauche eine Tanzfläche!

  • H
    Harald

    Grund der verlinkten Verfassungen: Seit gestern fand ich es interessant, in meinen Pausen Verfassungen weltweit im Hinblick auf den Begriff Rasse anzusehen. Jetzt habe ich keine Lust mehr, genug gesehen, mich interessiert dafür die Einordnung anderer LeserInnen. Finden Sie die meisten Verfassungen rassistisch? Wie es aussieht, verwendet der Großteil der Länder auf der Erde den Begriff Rasse in seinen Verfassungen.

     

    Kann jedeR selbst nachsehn. Mit der Tastenkombination Strg + f (für die Suchfunktion auf Internetseiten) lässt sich das Wort Rasse bzw. Englisch race in allen verlinkten Verfassungen finden.

    • C
      cosmopol
      @Harald:

      Was erwartest du denn, bei einer postkolonial rassistisch geprägten Weltordnung? Das sich die über Jahrhunderte aufgebauten Rassismuen linguistisch inLuft auflösen lassen? Die meisten? Höchstwahrscheinlich alle. Und die deutsche übrigens nach wie vor, auch wenn sie ein bestimmtes Wort streicht.

      • G
        gastritis
        @cosmopol:

        "Und die deutsche übrigens nach wie vor, auch wenn sie ein bestimmtes Wort streicht."

         

        Eben: Der Begriff "Rasse" ist doch nicht dafür haftbar, dass es weltweit gemeingefährliche, rassistische Vollidioten gibt. Aber von mir aus! Den Begriff "Rasse" kann man loswerden, aber diese rassistischen Dumpfbrüter dadurch noch langelange nicht! Du sagst es : Lauf mal beliebig durch Deutschland, und es stinkt überall immer noch mächtig nach Rassisten.

      • TL
        Titus Löffler
        @cosmopol:

        Und was soll dann die ganze Diskussion?

        • C
          cosmopol
          @Titus Löffler:

          Ganz einfach: Eine rassistische Passage aus der Verfassung zu kicken ist verdammt richtig und lange, lange überfällig.

          Es bleiben aber halt noch ein paar andere Sachen, derer sich auch anzunehmen wäre. Genau durch solche Diskussionen werden Menschen für sowas sensibilisiert. Jetzt klar?

  • R
    Realität?

    Mensch, kommt endlich mal im hier und jetzt an!!

    Nelson Müller ist für mich ein "reinrassiger Deutscher", Pierre Vogel ist ein Demokratiefeind erster Güte, obwohl er ein "reinrassiger Weißer" ist.

    Ich bete für den Tag, an dem auch die Linken begreifen, dass Menschen nicht per se Opfer, bzw. Täter sind, bzgl. ihrer äußeren Merkmale, sondern dass Verhalten eine Rolle spielt.

    Ein Europäer, der es toll findet seine Töchter brutalst beschneiden zu lassen, weil er z.B. "diese bestimmte afrikanische Kultur" toll findet ist widerlich. Eine afrikanische Mutter, die ihre Tochter vor diesem Schicksal bewahren will, die Sprache ihres Wunschauswanderungslandes lernt und auch MIT uns leben will, finde ich gut.

    Scheixxegal, welche Rasse es jetzt ist.

    Die gemeinsame Sozialisation macht die gemeinsame Gesellschaft und nicht die Farbe.

    • C
      cosmopol
      @Realität?:

      Deine Gebete sind erhört. Seit ungefähr immer. ;)

      Aber anscheinend ist ein Bild von "Linken", vorsichtig formuliert, nicht sehr realitätsnah.

  • Es gibt Menschen und damit hat sich`s.

    Die das anders sehen, sind Rassisten. Die gibt`s nämlich tatsächlich, im Gegensatz zu Rassen.

  • Teil B:

    Die Initiative der Grün-Piraten ist richtig. Was aber noch wichtiger ist, wäre ein Auf- und Bearbeiten des Rassismus so früh wie möglich mit Kindern und Teens. Immerhin hatten die Wirtschafts-Rassisten Jahrhunderte zur Verfügung, um nachhaltig rassistisch zu vergiften. Und die Kirche segnete in afrikanischen Sklavenhäfen den Handel und die Schiffe (so wie später die Kanonen) ab. Und da hat (nicht nur) Deutschland ein gewaltiges Defizit. So wie bei der nie stattgefundenen Entnazifizierung.

    Wo ist das Schulfach (wenn schon Schule sein muss) „Welt-Kulturen“? Oder „Der Weg des Menschen“, etc?

  • Teil A:

    (Menschen-) Rasse ist ein “sprachlich völlig verfehltes Relikt”.

    Jein.

    Das war eine gewollte merkantilpolitische “wissenschaftliche” Erfindung. Um die erste grosse Wirtschaftsglobalisierung per Jahrhunderte-Dreiecksgeschäften “moralisch abzusichern”.

    Erde, Ressourcen, Arbeits- und SexsklavInnen seitens der überfallenen Indigenen der “Neuen Welt”; Entführte Arbeits- und SexsklavInnen-Massen aus diversen afrikanischen Regionen; Gewinn für EuropäerInnen;

    Aus Liverpool, Bristol, Marseille (...), zuvor stinkende elende Dörfer, wurden bis heute wohlhabende (vor allem im Vergleich mit ihren Opfer-“PartnerInnen” der anderen beiden Kontinente) Grossstädte und diese Erstglobalisierung ist auch Grundlage für den heutigen europäischen und US-amerikanischen Wohlstand. Und da alle europäischen Beteiligten brave Christen waren, musste was her zur Überbrückung von der biblischen Nächstenliebe zur merkantilistischen Peitsche. Leute wie von Linné legten die nachhaltigen (siehe diverse Verfassungen und hier bei uns in Brasilien überhaupt...) „wissenschaftlichen“ Rassen(wahn)grundsteine. Und viele Spätdeformierte wie Anslinger in den USA waren idem stets zu rassistischen Diensten.

    „Verfehltes“ Relikt sind die Rassenerfindungen also (leider) nicht. Sie hatten einen (von ganz oben angeordneten) Zweck, den sie bis heute erfüllen. Das erkennt mensch bei uns an der Farbenskala der Armut und Rechtlosigkeit und Polizeimördertuns, und bei Euch an jedem eingeschlagenen Asylantenheimfenster.

  • TS
    Thomas Sch.

    Hallo Blinde Kuh (nomen est omen ?). Tja, was soll man sagen ? Die Benennung von Unterschieden kann doch auch mal angebracht sein. Wenn Sie beispielsweise über Homosexuelle sprechen wollen, müssen Sie sie benennen können dürfen, damit Sie Ihren Gesprächsgegenstand treffen. Wenn Sie über Migranten, Schwarze, Inländer, Ausländer oder jedwede beliebige Gruppe reden wollen, müssen Sie sie benennen. Oder etwa nicht ? Die Benennung von Gruppen kann keine Erklärung für das Vorhandensein von Rassismus sein, denn sonst würden Sie ja, wenn Sie über Rassisten sprechen, selber eine Gruppe der Rassisten bilden und sich so selber des Bezichtigten schuldigmachen. Das ist absurd.

    • @Thomas Sch.:

      Ist bloss blöd, wenn das Wort, das die Unterschiedlichkeit der Menschen ausgerechnet "Rasse" ist, welches dazu dient Menschen in "Rassen" zu unterteilen, oder?

  • S
    Somaro

    Man muss sich das mal vorstellen:

    Das LSR, die Bankenrettung, alle "großen Dinge" die Milluiarden an Geld kosten und Rechtsunischerheit schaffen, werden mal eben so verabschiedet. Gerne auch ohne Parlament.

     

    Für eine kleine Umformulierung braucht es erstmal einen Ausschuss und dann ein paar dutzend Diskussionen.

  • Man kann doch "wegen seiner Rasse" auch ersatzlos streichen. Das Diskriminerungsverbot wegen Herkunft, Abstammung, Heimat und Herkunft deckt doch ab, was das Diskriminierungsverbot wegen Rasse einst verhüten sollte.

    • S
      Somaro
      @Anton Gorodezky:

      Rasse wurde damals stehen gelassen um zu verhindern, dass es endlose Diskussionen darüber gibt ob und wann wie wieso weshalb man bei Menschen von "Rasse" sprechen kann.

       

      Achtung, ZITAT eines Rechten:

      "Es ist wie mit den Hunden. Die haben ihre Heimat hier, sie wurden hier gezüchtet, die Herkunft ist zu 99% deutsch - aber trotzdem mag ihre Rasse nicht!"

       

      Verstehen Sie?

      Rasse kann etwas mit den genannten Begriffen zu tun haben, muss aber nicht.

       

      Und was finden Sie einfacher?

      Den Begriff Rasse stehen zu lassen und klar danach zu verurteilen oder den Tätern die Chance geben über Jahrzehnte mit Gutachten und Gerichtsverfahren dafür zu kämpfen dass "Rasse" nicht falsch ist?

    • @Anton Gorodezky:

      Ja, finde ich auch. "Hautfarbe" vielleicht noch.

  • Gute Initiative, eigentlich schon lange überfällig.

  • J
    jerome

    @death in june:

    gendergerechtesprache als sprachbarriere zu bezeichnen finde ich ziemlich fehl am platz. Und die Band "death in June" ist wie längstbekannt auch mehr als fragwürdig und hat den bereich der Grauzone meines erachtens nach längst überschritten. angeblicher Neofolk mit NS-Asthetik..

  • FD
    Frank Daschke

    Sorry, aber die hier von Einzelnen geäußerte Behauptung, der Begriff "Rasse" spiele in der Naturwissenschaft keine Rolle, ist völlig absurd.

     

    Ein Einblick in wissenschaftliche Datenbanken wie Pubmed o.ä zeigt schon in 2014 Hunderte peer reviewed Paper, die selbstvertsändlich den Begriff der menschlichen Rasse verwenden, von Genetig bis Soziologie. Zwei beliebige Beispiele:

    Sleep. 2014 Mar 1;37(3):601-11. doi: 10.5665/sleep.3508.

    Short and long sleep duration associated with race/ethnicity, sociodemographics, and socioeconomic position.

    Whinnery J1, Jackson N2, Rattanaumpawan P3, Grandner MA4.

    oder

    Mayo Clin Proc. 2014 Mar;89(3):300-7. doi: 10.1016/j.mayocp.2013.11.001.

    Racial disparities in survival for patients with clinically localized prostate cancer adjusted for treatment effects.

    Tyson MD 2nd1, Castle EP2.

     

    Gesamtzahl der hier erfassten Paper: 190.000 !

     

    In Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften, Medizin usw. ist der Begriff und die Unterscheidung menschlicher Rassen eine Selbstverständlichkeit. Ebenso die Skizzierung von Unterschieden zwischen ihnen auf allen Ebenen.

    • @Frank Daschke:

      Zitat: "In Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften, Medizin usw. ist der Begriff und die Unterscheidung menschlicher Rassen eine Selbstverständlichkeit. Ebenso die Skizzierung von Unterschieden zwischen ihnen auf allen Ebenen."

       

      Das ist schlicht und ergreifend nicht wahr.

  • Im Artikel heißt es: „Der Antrag sieht vor, in Zukunft die Ungleichbehandlung „aus rassistischen Gründen“ statt wegen ‚seiner Rasse‘ zu verbieten."

    Es soll nicht beckmesserisch klingen, aber ich finde, es gibt keine "rassistischen Gründe". Ist eine eine Ungleichbehandlung „aus rassistischen Motiven heraus“ gemeint?

    • @Martin Korol:

      Das glaube ich eigentlich nicht, denn wie will man Motive nachweisen? Ich denke schon, dass es um Gründe geht, die ihrem Wesen nach rassistisch sind.

  • P
    Patja

    „Niemand darf wegen seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache,..."

    Hm.

    Bin verwirrt ob der Nachlässigkeit des Antrags von Grünen und Piraten.

    Gleich als erstes leitet der Artikel 10 der Landesverfassung mit dem Pronomen "niemand" (enthält das phallusdominierte "man") ein.

    Stört sich daran keine/r?

    "niefraud" oder am besten "niegenderd" wäre ja wohl eine Form, die dem heutigen antirassistischen Sprachgebrauch angemessen wäre.

    Unverständlich, dass sich daran nie_*d stört, zumal in der weiteren Satzfolge das männliche Possessivpronomen "seiner" exzessiv und provozierend häufig gebraucht wird.

    Hier wartet in puncto Sprachsensivität leider auch bei Grünen und Piraten noch viel Arbeit.

    • @Patja:

      Oje. Wenn Rechte versuchen, witzig zu sein...

  • 8G
    8545 (Profil gelöscht)

    Es gibt keine menschlichen Rassen.

    Es gibt Menschen, die trotzdem an Rassen glauben und sich rassistisch verhalten.

    Wer das verstanden hat, versteht auch warum die Verfassung geändert werden sollte.

  • LI
    laoewser Interf

    Ethnie ist gut. Keine Bezeichnung ist nicht gut, denn es gibt sichtbare Unterschiede, und man wird ja wohl noch das Recht haben, jemanden zu beschreiben.

  • A
    Aua

    Noch einmal: Keine Rassen also keine Menschen deren Denken auf dem Konstrukt Rasse basiert? schon Ein recht peinlicher logischer Trugschluss... tut fast ein bisschen weh.

    • @Aua:

      Ja, es tut schon weh.

      Seit wann hat Rassismus mit Logik zu tun?????

      • A
        aua
        @yosi:

        Da hast du Recht ;-)

  • SN
    Sara N.

    Wir sollten gleich auch den Generationskonflikt, den Teufel und das Waldsterben verbieten.

    • C
      cosmopol
      @Sara N.:

      Der Teufel hat in der Gesetzgebung zuletzt wann eine Rolle gespielt? Darf ich mir deine Zeitmaschine mal ausleihen? Obwohl... ob ich das wirklich will?

  • H
    Harald

    Der Begriff Rasse ist Teil Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die UN:

    Englisch

    http://www.un.org/en/documents/udhr/

    Deutsch

    http://www.un.org/depts/german/grunddok/ar217a3.html

     

    Auch streichen lassen?

    • @Harald:

      Wäre auf jeden Fall eine gute Idee...

  • Lesen Sie bitte die Arbeiten von Stuart Hall über Rassismus,

    http://de.wikipedia.org/wiki/Stuart_Hall_%28Soziologe%29

    um zu lernen, dass rassistische Einstellungen eine Form der Abwertung anderer sind, und sich gerne in medizinisch-naturwissenschaftlicher Sprache kleideten, heute zunehmen in einem Sound kultureller Identität.

  • TS
    Thomas Sch.

    Hunde werden ja auch nicht künstlich eingeteilt in verschiedene Gruppen. Aber ein Dackel sieht nun mal eben anders aus als ein Pudel. Ob man das nun Rasse nennt oder Hundeethnie ist dabei egal. Man sieht aber, daß ein Pudel anders aussieht als ein Dackel. Die Andersartigkeit des Aussehens (und gewisser Wesenszüge) bedeutet jedoch keine Wertung. Ob man nun weiß oder schwarz ist, ist also egal. Und denn Unterschied zu benennen kann ja wohl kaum ein Verbrechen darstellen.

    • @Thomas Sch.:

      ..."Hunde werden ja auch nicht künstlich eingeteilt in verschiedene Gruppen."...hier irrt der liebhaber von äußerlichen und wesensunterschieden aber mal ganz gewaltig! hunde werden nicht nur gezielt künstlich gezüchtet, sondern insbesondere durch diese züchter als rassen benannt.

      was soll die "benennung" der unterschiede, wenn es doch angeblich "egal" sein soll - und darüber hinaus längst bekannt ist, dass die tatsächlich genetischen unterschiede innerhalb geographisch verorteter gruppen jeweils größer sind, als zwischen den gruppen?

      es gibt aber leute, die fühlen sich selbst in der gruppe so extrem gleich anders, als andere andersartige, dass es gar nicht als "verbrechen" definiert werden darf - das würde nämlich die selbstausgrenzung dieser sorte quasi verbieten...und das geht 'natürlich' gar nicht!

      ps: "andersartigkeit" bezieht sich übrigens auf 'art' - und vom homo sapiens sapiens gibt es eben nur eine...und die hat keiner gezüchtet!

      • H
        hänsel
        @blinde kuh:

        Genetik ist erstmal unsichtbar. Die biologische Systematik beruhte die längste Zeit auf morphologischen und nicht auf genetischen Kriterien. Vielleicht kann man "Rasse" durch "Aussehen" ersetzen, aber zu unterstellen, dass das Erkennen und Benennen dieser Unterschiedlichkeit - wenn auch in problematischer Terminologie - gleich Rassismus sei, ist nicht korrekt.

    • DF
      Dankeschön für das Bilderbuchbeispiel
      @Thomas Sch.:

      Zitat aus Ihrem Kommentar:"Die Andersartigkeit des Aussehens (und gewisser Wesenszüge)[...]".

      Am einfachsten ist es immer dort, wo Rassisten sich selbst outen. Menschen "gewisse Wesenszüge" anzudichten anhand irgendwelcher optischen oder sonstigen Merkmale, exakt das ist-aufgepasst-Rassismus. Und deshalb macht es Sinn, die Verfassung dahingehend zu ändern, Diskriminierung aufgrund solcher rassistischen ZUSCHREIBUNGEN, und nicht aufgrund einer wissenschaftlich schon seit langem unhaltbarer "Rasse", zu verbieten.

    • @Thomas Sch.:

      "Bezogen auf die Art „Homo sapiens" haben molekularbiologische und populationsgenetische Forschungen seit den 1970er Jahren gezeigt, dass eine systematische Unterteilung des Menschen in Unterarten der enormen Vielfalt und den fließenden Übergängen zwischen geographischen Populationen nicht gerecht wird. Zudem wurde herausgefunden, dass der größte Teil genetischer Unterschiede beim Menschen innerhalb einer geographischen Population zu finden ist.

      Die Einteilung des Menschen in Rassen entspricht daher nicht mehr dem Stand der Wissenschaft."

       

      http://raceandgenomics.ssrc.org/Lewontin/

       

      Natürlich wird es weiterhin Menschen geben, die daran glauben, daß die Sonne sich um die Erde dreht.

      Aber in der Verfassung hat solcher Firlefanz nichts zu suchen.

      • D
        DuHastEsNichtVerstanden
        @yosi:

        Der Begriff Rasse wird auch in der Naturwissenschaft nicht mehr verwendet, daher wäre es als Gegner*in dieser Änderung des Grundgesetzes ratsam sich einer anderen Argumentation zu bedienen sofern Mensch eine findet.

  • Was ist eigentlich daran so schwer zu verstehen?

    Die Einteileung der Menschheit in Rassen ist überholt und wissenschaftlich schon lange nicht mehr haltbar.

    Daß man dann das sinnlose Wort "Rasse" aus der Verfassung dann streicht, ist doch folgerichtig und längst überfällig.

    Natürlich wird das die "Das darf man wohl noch sagen"-Fraktion nicht freuen, schon klar.

    • D
      DeathInJune
      @yosi:

      Dieser Fraktion wird das sowas von egal sein. "Rasse darf man wohl noch sagen" und gut ist. Anders herum wird ein Schuh draus. "Sie haben das Wort Rasse gestrichen und nennen mich trotzdem Rassist" kann ich mir gut vorstellen.

      Künstliche Sprachbarieren sind nur für die Leute interessant die sie entweder erfunden haben oder sich daran halten. Siehe SchreiberINNEN und SchrauberAUßEN.

      • C
        cosmopol
        @DeathInJune:

        a) Geht es um eine wissenschaftlich falsifizierte Kategorie ("Rasse") und eine Bezeichnung von Menschen die diese trotzdem aufrechterhalten bzw deren Ideologie (Rassist*innen/Rassismus). Den Widerspruch, den du da aufmachst gibt es nicht. Die Bezeichnung Rassismus ist auch ohne "Rassen" weiterhin folgerichtig.

         

        b) Gibt es auch "natürliche" Sprachbarrieren? Das "künstlich" ist hier ungefähr so sehr Argument wie ein feuchter Furz. Sprache ändert sich und bildet den Stand einer Gesellschaft ab. Klar, dem kannst du dich verweigern, oder dagegen arbeiten ("Weltnetz" gegen den, ach soo bösen, Anglizismus Internet). Aber eben nicht politisch neutral.

         

        c) Wundert mich das irgendwie nicht, das sowas von jemandem mit dem Namen einer rechtsoffenen Band kommt, die u.a. auch mal vor faschistischen Paramilitärs spielt und 'nen SS-Totenkopf im Logo hat.

        • D
          DeathInJune
          @cosmopol:

          @a)Das weis ich selber, aber den "betroffen" Rassisten wird es ein neues "Argument" geben.

           

          @b)Natürliche Sprachbarrieren sind für mich simpel andere Sprachen und künstliche sind forcierte Änderungen in einer Sprache, wobei der Übergang fließend ist, da sich Sprachen im allgemeinen immer im Wandel befinden. "Ich saz ûf eime steine" sagt ja heutzutage auch keiner mehr.

           

          @c)Meinen Musikgeschmack haben andere vor mir schon erfolgreich Verteidigt, das gehört hier nicht her.

          • C
            cosmopol
            @DeathInJune:

            a) Naja, das siehst du dann ja schon hier im Thread. Ebenso wie sehr sich die Leute damit lächerlich machen. ;)

             

            b) Der Übergang ist nicht nur fließend, er ist überhaupt nicht vorhanden. Du kannst vielleicht, von zB dir als eher zufällig empfundene, Sprachtrends gegen solche abgrenzen die auch politischen Ansprüchen an Sprache allgemein entsprechen oder an eine offizielle Form von Sprache (da ist das generische Maskulinum schon länger futsch), aber letztendlich kannst du das nicht trennen.

             

            c) "Erfolgreich" ist doch eher relativ, da sich die Band beharrlich irgendeiner klaren Aussage verweigert um ihr Rechtsaußen-Publikum nicht zu verschrecken. Scheint halt vielleicht nicht von ungefähr zu kommen, von daher ist das, für Leute denen das nichts sagt, schon ganz interessant um deine Postings zu bewerten.

             

            d) Dann trainier mal fleißiger.

      • @DeathInJune:

        + Like

        1:0 für DEATHINJUNE

      • J
        Jemensch
        @DeathInJune:

        Die sprachbarriere bei Ihrem Beispiel IST das generische Maskulinum. Sie entkräften mit dem Argument ihren eigenen Standpunkt. leider verstehen sie das nicht. Mals was anderes: Der Verstand funktioniert übrigens ähnlich einem Muskel und arbeitet effektiver, je öfter man ihn einsetzt.

  • TS
    Thomas Sch.

    Es gibt Schwarze, Weiße, Gelbe, Rote, Braune und alle möglichen Schattierungen dazwischen. Man kann erkennen, ob jemand eher aus den nordischen Ländern kommt oder ob er wohl eher südosteuropäisch aussieht. Und selbstverständlich kann man auch so tun, als ob man das alles gar nicht sieht. Diejenigen, die jetzt das Wort Rasse eliminieren wollen, kommen mir wie die Schildbürger vor, die glaubten, das Sonnenlicht in großen Kisten transportieren zu können. Sie werden Rassismus nicht dadurch bekämpfen, indem man das Wort dafür verbietet. Die nächsten nennen es dann Ethnizität oder so. Ich erinnere an die Karriere des Wortes Krüppel, der später zum Versehrten wurde, dann ein Behinderter war und heute vtl. köperlich herausgefordert oder so gennant wird. Die Sprachpolizisten bekämpfen hier Symtome und ghalten das für die Ursache. Klug geht anders.

    • C
      cosmopol
      @Thomas Sch.:

      Ach echt? Du kannst Leuten an der Hautfarbe ansehen aus welchem Land sie kommen? Das ist aber 'ne ganz schön biologistisch-völkische Weltsicht die ungefähr mindestens ein Jahrtausend Migrationsbewegung ignoriert. Ich würde vermuten, im politischen Spektrum vertritt die nur noch die NPD. Du könntest natürlich Wahrscheinlichkeiten aufstellen... dann müsste mensch immer noch fragen wozu, außer Diskriminierung, das nützlich sein soll.

       

      Klug geht in der Tat anders.

    • @Thomas Sch.:

      Ob nun ausgerechnet Sie darüber befinden sollten, was klug ist und was nicht, sei mal dahingestellt.

      Fakt ist jedenfalls: Es GIBT keine menschlichen Rassen. Was daran ist so schwer zu kapieren?

      • A
        Alba
        @Ella:

        Wie würden SIE denn die Menschengruppierungen den bezeichnen?

        • C
          cosmopol
          @Alba:

          Was für Menschengruppierungen denn? Kegelvereine? Politgruppen? Intersexuelle? Band-Fanclubs? Parteien? Langhaarige?Staatsbürger*innen? Hundehalter*innen? Kinder?

           

          Gegenfrage: Um was für eine Differenzierung geht es denn, und wozu soll die gut sein?

        • @Alba:

          Rasse ist ja keine Bezeichnung, sondern eine Kategorisierung. (Und zwar eine ebenso überflüssige wie sachlich falsche.)

        • J
          Jens
          @Alba:

          Die anderen?

  • F
    Fordler

    Der Antrag sieht vor, in Zukunft die Ungleichbehandlung „aus rassistischen Gründen“ statt wegen „seiner Rasse“ zu verbieten.

     

    Also liebe Grünen, ihr müsst euch schon entscheiden: Wenn es bei Menschen keine Rasse gibt, gibt es auch keinen Rassismus.

    • J
      Jemensch
      @Fordler:

      bei solchen "argumenten" wird einem Angst und bange. Mit Logik hat das überhaupt nichts zu tun.

    • F
      Fremdschämen...
      @Fordler:

      Ihre Argumentation hinkt. Wenn es keine Rassen gibt, dann gibt es auch keine Menschen deren Denken auf dem Konstrukt Rasse basiert? klingt das für sie logisch? Entschuldigung aber mir wäre so ein Beitrag peinlich...

    • @Fordler:

      Quark. Rassismus setzt nicht die reale Existenz menschlicher Rassen voraus, sondern allerhöchstens die Annahme ihrer Existenz.

      (Aber noch nicht einmal die ist zwingend nötig.)

      • G
        Gast
        @Ella:

        Das ist aber elegant. Man nehme einfach die Existenz von Rassismus an (was aber auch nicht zwingend nötig sei), schwingt dann auf Grund dieser Annahme aber doch die Rassismus- oder Nazikeule, um andere gesellschaftlich zu ächten. Schlimmer gehts nimmer.

        • C
          cosmopol
          @Gast:

          Ääähm, jaa... Probier's vielleicht mal mit Logik. Sollte helfen... ;)

        • @Gast:

          Lol, verstehendes Lesen scheint eher nicht so zu Ihren Kernkompetenzen zu gehören...

          • G
            Gast
            @Ella:

            Aus wenigen Sätzen Kernkompetenzen ableiten zu wollen, das hat was ...Vielleicht liegts an Ihrem verquasten Schreiben.

            • P
              Peckari
              @Gast:

              Ella argumentiert immer gleich, egal, um welches Thema es geht. Gebetsmühlenartig. Sie kann nicht anders, deswegen seien Sie billig mit ihr ;-)

              • @Peckari:

                Ach, echt? Komisch, Ihr Nick ist mir völlig neu.

            • @Gast:

              Eher nein. Begriffsfähige können mir im Allgemeinen mühelos folgen.

              (Ansonsten habe ich aus Ihrer wirren Antwort keineswegs Kernkompentenzen "abgeleitet". Ganz im Gegenteil.)

              • @Ella:

                Du hast das Fehlen von Kernkompetenzen aus ein paar Sätzen abgeleitet. Das ist genauso geistreich.

                • @Viccy:

                  Bravo, kluge Viccy: Zumindest in Ansätzen scheinen Sie begriffen zu haben, was ich mit "im Gegenteil" andeuten wollte! Das ist toll!!

                   

                  (So ganz stimmt’s zwar immer noch nicht, aber ich will, um einen Teilnehmer von weiter oben zu zitieren, mal nicht "beckmesserisch" sein...)

              • G
                Gast
                @Ella:

                Ah, eine Begriffsverdreherin. Fängt mit dem Begriff 'Kernkompetenzen' an und will es nun nicht gewesen sein. Lustig. Aber die Art Ihrer persönlich werdenden Diffamierung zeigt deutlich, dass es sich nicht lohnt, mit Ihnen zu diskutieren. @Tzapatu Ich habe nicht behauptet, dass ich an unterschiedliche Rassen glaube. Wo lesen Sie das?

                • @Gast:

                  Mein fraglicher Satz lautete: "Verstehendes Lesen scheint eher nicht so zu Ihren Kernkompetenzen zu gehören."

                  Und wie man auch an Ihrem letzten Beitrag schon wieder erkennen kann, lag ich damit vollkommen richtig.

                   

                  (Der ursprünglicher Anlass war im Übrigen, dass Sie eine sehr simple, klare Aussage von mir grotesk fehlinterpretiert haben, um sich dann über Ihre vermeintlichen Folgerungen maßlos zu ereifern...)

            • 8G
              8545 (Profil gelöscht)
              @Gast:

              Lesen sie es nochmal gaaanz langsam, vielleicht verstehen sie es dann.

               

              Ich versuche es auch mal:

              Es gibt keine menschlichen Rassen.

              Aber es gibt Menschen, die an Rassen glauben und sich rassistisch verhalten.

               

              Jetzt verstanden?

            • IW
              i want to believe
              @Gast:

              An wenigen Unterschieden Rassen ableiten zu wollen hat natürlich auch was ganz eigenes.

  • S
    Sprachpolizei

    Wo es keine Rassen gibt gibt es auch keinen Rassismus. Punkt. Wie man es beschreiben will, daß die einen anders aussehen als die anderen und es eindeutige biologische Unterschiede an die sich auch die Medizin hält gibt kann man mit den Unsextoilettenkriegern aus Berlin schlicht nicht besprechen. Was Hollande so alles will, bis zur Auflösung Frankreichs, führt zu den garantiert über 30% Front National. Dann kommen Gesetze bei den es nicht wie wissenschftlich unstrittig Rassen gibt sondern auch Rassismus. Das kommt bei uns Dank der Sprachpolizei und den anderen Spinnern auch bald. Medial wie politisch brächte es links klaren Widerspruch. Da der fehlt und nur von AfD&Co. kommt werden die Leute das wählen.

    • C
      cosmopol
      @Sprachpolizei:

      Hallo, Monsieur Sprachgendarm. Um was für medizinisch-relevante biologische Unterschiede geht es ihnen denn jetzt? Da gibt es nämlich jede Menge verschiedene, und keiner davon konstituiert so etwas wie eine "Rasse". Oder hast du auf einer Packungsbeilage schon mal was Richtung "für Arier bitte maximal 3 Tabletten täglich" gelesen? Nicht? Oh Wunder.

       

      Ansonsten ist deine Argumentation ungefähr so logisch wie: "Wenn es keinen Gott gibt, dann gibt es auch keine Christentum".

    • J
      Jemensch
      @Sprachpolizei:

      Sie reden Unfug. Als bekannt wurde, dass die Erde keine Scheibe ist, gab es immernoch Menschen, die daran glaubten. Also warum soll es keine Rassisten geben, wenn es keine Rassen gibt. Das ist der Dümmste blödsinn, der einem dazu einfallen kann und umso trauriger, dass sie damit wohl nicht alleine sind...

    • F
      Falsch.
      @Sprachpolizei:

      "….Wo es keine Rassen gibt gibt es auch keinen Rassismus. Punkt. "

       

      Quatsch.Punkt.

       

      Mal nachdenken, bevor man "politisch unkorrekten" Unsinn verfasst.

  • D
    Dalila

    Dürfte doch eigentlich keine große Sache sein so eine Wortänderung bei gleichbleibender Rechtslage. Da sollte doch die erforderliche Mehrheit zusammenkommen.

    Die Wirkung ist dafür umso größer, denn damit zeigt man gerade in der Verfassung, also dem Fundament des staatlichen Systems und der gemeinsamen Grundrechte und -werte der Gesellschaft, dass man eben nicht mehr in Rassen denkt (was man ja bisher tat und nur die Gleichbehandlung aller Rassen verfolgte).

  • Das könnte aber auch zum Eigentor werden.

    Der Begriff "Rasse" sollte im Deutschen als diskreditiert gelten, es gibt keine "Rassen".

    Unter konservativ-traditionellen Menschen wird er aber nach wie vor unreflektiert verwendet und ihre Kinder reden auch so in der Schule: "Von einer anderen Rasse sein".

    Nicht dass die Rechten, die rassistischen PI-Leute die Gelegenheit nutzen: jetzt ist Rassendiskriminierung wieder Okay.

    Das Wort "fremdenfeindlich" ist unpolitisch.

    Ethnizität ist etwas anderes.