Die Voraussetzungen:Frankreichs Offensive klang bisher so, als würde die Nachbarin Violine üben. Allerdings haben die Gegner ihr bisher auch kaum Räume gelassen; da verspricht die argentinische Verteidigung mehr Freiheiten.
Andererseits: die französische eben auch. Ob sie die Disziplin hat, Messi durchgehend die Räume streitig zu machen, überhaupt die mutmaßlich aufgedrehte argentinische Offensive an die Leine zu nehmen? Wahrscheinlich nicht. Es könnte ein wildes Spiel werden, war die Hoffnung: Es wurde ein hervorragendes.
Das Ergebnis:4:3 (1:1).
Das Spiel: Argentinien tat Frankreich den Gefallen, aufzurücken und dann den Ball leichtfertig herzugeben; dann ging sie ab, die wilde Fahrt, vor allem Kylian Mbappé überlief zweimal die Spalier spazierenden Argentinier, bis sich einer zwischen Tor und sturmlaufenden Stürmer warf. Daraus resultierend: ein Freistoß, ein Elfmeter, zwei gelbe Karten, ein Lattentreffer, ein Tor.
WM 2018: Und raus bist du!
Kroatien ist bei dieser WM genau genommen nicht ausgeschieden. Das Finale haben sie trotzdem mit 2:4 gegen Frankreich verloren. Und Mandzukic (Foto) geht als erster Eigentorschütze in die WM-Geschichte ein.
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Belgien verliert das Halbfinale mit 1:0 gegen Frankreich. Im Spiel um den dritten Platz können die Belgier jedoch punkten: sie gewinnen 1:0 und erklimmen damit das WM-Treppchen. Ein historischer Erfolg.
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Ein zerplatzer Traum: Die letzte WM-Finalteilnahme der Engländer war im Jahr 1966 im eigenen Land. Auch dieses Mal hat's nicht gereicht; die Mannschaft verliert im Halbfinale 2:1 gegen Kroatien. Auch im Spiel um den dritten Platz müssen sie sich geschlagen geben: Belgien gewinnt 1:0.
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Igor Akinfeew, im Achtelfinale gegen Spanien noch Elfmeterkiller, muss diesmal zu oft hinter sich schauen. Dennoch: Das in der Fifa-Rangliste schwächste Team hat sich hervorragend geschlagen, Zeiter in der Gruppe A, Spanien rausgeworfen, gegen Kroatien im Viertelfinale gut mitgehalten. Tolles Heimturnier.
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Weit gekommen, gut verteidigt, Deutschland und die Schweiz rausgeschmissen: Schweden scheitert erst im Viertelfinale mit 0:2 gegen England.
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Brasilien war stark. Aber Belgien war stärker. Das Aus für Neymar und Co kam im Viertelfinale nach einem 1:2.
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Uruguays Torwart Muslera patzt: Frankreich gewinnt das erste Viertelfinale mit 2:0, die Urus (ohne den verletzten Cavani) sind raus. Dennoch: Starker WM-Auftritt von Uruguay. Souverän in Gruppe A gewonnen und ein gutes Achtelfinale gegen Portugal abgeliefert.
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Achtelfinale. England gewinnt gegen Kolumbien. England gewinnt gegen Kolumbien im Elfmeterschießen. Kein Witz. Kolumbien fährt heim.
Die Schweizer können ihrer Favoritenrolle nicht gerecht werden. Emil Forsberg erzielt für Schweden in der 65. Minute den einzigen Treffer des müden Achtelfinales. Michael Lang (Schweiz, Foto) schleicht vom Platz.
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Japan schockt im Achtelfinale die favorisierten Belgier mit einem Doppelschlag nach der Pause: erst Haraguchi, dann Inui (Foto). Doch Belgien kommt zurück und schafft mit einem Tor in der Nachspielzeit den Lucky Punch. Japan muss heimfahren.
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Torhüter Guillermo Ochoa kann dem Ball nur noch entgeistert hinterhergucken - das 2:0 durch den Brasilianer Willian besiegelt das Ausscheiden von Mexiko, das einigen bis dahin als Geheimfavorit gegolten hatte.
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Kroatien setzt zum Jubel an, Dänemark versteift. Erst im Elfmeterschießen konnten sich die Kroaten durchsetzen und treffen im Viertelfinale auf Russland. Dänemark scheidet als starke Defensivmannschaft im Achtelfinale aus.
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Russlands Torwart Akinfeew hält im Elfmeterschießen zwei Elfer, einen von Koke (im Bild). Die sehr defensiv spielenden Russen kommen ins Viertelfinale. Für Spanien, den Weltmeister von 2012, ist im Achtelfinale Schluss.
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Ein schönes, faires, sportliches Bild: Cristiano Ronaldo (Portugal, r.) führt den verletzten Edinson Cavani (Uruguay), der zuvor zweimal getroffen hatte, vom Feld. Wenn es ums Ergebnis geht, ist das Bild spiegelverkehrt. Uruguay ist mit weiter, Portugal scheidet im Achtelfinale nach einer 1:2-Niederlage aus.
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Argentiniens Torwart Franco Armani fliegt umsonst: Benjamin Pavard trifft zum 2:2. Frankreich gewinnt das erste Achtelfinale der WM mit 4:3 und zieht ins Viertelfinale ein. Argentinien ist raus!
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Vorrundenaus: Senegal, 4 Punkte, 4:4 Tore, Gruppe H: einmal gewonnen, ein Unentschieden, einmal verloren. Punkt und torgleich mit Japan. Raus wegen Fairplay: Japan hatte am Ende zwei gelbe Karten weniger. Ganz bitterer Abschied für Senegal.
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Polen, 3 Punkte, 2:5 Tore, Gruppe H: Seit 12 Jahren hat Polen mal wieder an einer WM teilgenommen, die Erwartungen der Fans waren hoch. Aber Robert Lewandowski und seine Mitspieler lieferten nicht.
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Panama, 0 Punkte, 2:11 Tore, Gruppe G: Panama hatte bei seiner ersten WM nicht das größte Glück, mit Belgien und England als Gruppengegner. Aber: Die Mittelamerikaner haben ihr erstes WM-Tor geschossen – gegen England! Gegen Tunesien hätte es fast noch zu einem Punkt gereicht. Fast.
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Tunesien, 3 Punkte, 5:8 Tore, Gruppe G: Tunesien war neben Marokko das einzige Außenseiterteam, das versuchte, offensiv zu spielen. Auffällig war, dass die Tunesier am Anfang (Minuten 0 bis 10) und am Ende des Spiels (85. Minute bis Ende der Nachspielzeit) schwach waren. Nach einem knappen Sieg gegen Panama schieden sie aus.
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Deutschland, 3 Punkte, 2:4 Tore, Gruppe F: Schland unter, das war's. Der amtierende Weltmeister und Gruppenfavorit verliert gegen Mexiko und Südkorea und scheidet damit in der Vorrunde aus. Verdient.
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Südkorea, 3 Punkte, 3:3 Tore, Gruppe F: So sehen glückliche Verlierer aus. Trotz WM-Aus kann sich Südkorea über ein verdientes 2:0 gegen Deutschland freuen. Die Südkoreaner scheiden als Gruppendritter vor Deutschland aus dem Turnier aus.
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Costa Rica, 1 Punkt, 2:5 Tore, Gruppe E: Im letzten Spiel sicherte man sich knapp noch einen Punkt. Geholfen hat es nicht: Das Team muss nach der Vorrunde nach Hause fahren.
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Serbien, 3 Punkte, 2:4 Tore, Gruppe E: Zuletzt traf Serbien 2014 in einem Freundschaftsspiel auf Brasilien – und gewann mit 1:0. Vier Jahre später verlieren die Serben 0:2. Damit sind sie raus aus dem Turnier.
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Island, 1 Punkt, 2:5 Tore, Gruppe D: Island ist das Team, dass irgendwie jeder mag. Die Isländer spielen körperbetont, aber nicht unfair und sie agieren als Team. Bei ihrer ersten WM-Teilnahme konnten sie zwar nicht in die K.o.-Phase vordringen, aber sie haben mit drei guten Partien gegen starke Teams eine gute Premiere hingelegt.
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Nigeria, 3 Punkte, 3:4 Tore, Gruppe D: Ach ja, Nigeria. Es ist in den letzten vier Weltmeisterschaften immer dasselbe: Man ist mit den Argentiniern in der Gruppe, um knapp an ihnen zu scheitern.
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Australien, 1 Punkt, 2:5 Tore, Gruppe C: Australien hat in dieser WM mal wieder überrascht. Aufgrund ihres Kaders, der größtenteils mit Spielern aus zweitklassigen Ligen besetzt ist, wurden die Australier mehr oder weniger abgeschrieben. In einer schweren Gruppe konnten sie aber mit jedem Gegner mithalten – fast.
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Peru, 3 Punkte, 2:2 Tore, Gruppe C: Peru hat die leidenschaftlichsten Fans der WM – eine riesige WM-Euphorie. Im letzten Spiel zeigten die Peruaner dann, wie stark sie wirklich sind und besiegten Australien mit 2:0.
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Marokko, 1 Punkt, 2:4 Tore, Gruppe B: Marokko ist der Pechvogel der WM. Gegen Iran verlor man wegen eines Eigentores in der 95. Minute. Marokko hat außerdem, im Gegensatz zu vielen Underdogs, das ganze Turnier über versucht, offensiv zu spielen. Gegen Portugal und Spanien war das Team durchaus ebenbürtig.
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Iran, 4 Punkte, 2:2 Tore, Gruppe B: Der Iran hat bei der WM positiv überrascht. Besonders beeindrucked war, dass die Iraner sich von Spiel zu Spiel verbessert haben. Sie brachten sowohl Spanien als auch Portugal ins Schwitzen.
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Ägypten, 0 Punkte, 2:6 Tore, Gruppe A: Auch Ägypten stellte einen Rekord auf. Im Tor vertraute das Team auf den ältesten Spieler der WM-Geschichte, den 45-jährigen Torwart El-Hadary. Ansonsten bot Ägypten ohne Mohamad Salah im 1. Spiel gegen Uruguay offensiv nichts, Salahs zwei Tore in den anderen Spielen halfen auch nicht mehr.
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Saudi-Arabien, 3 Punkte, 2:7 Tore, Gruppe A: Saudi-Arabien hat einen speziellen Rekord aufgestellt. Mit 5:0 erlitten die Saudis eine der härtesten Eröffnungspleiten der WM-Geschichte. Trotzdem sind sie nicht so schlecht aufgetreten wie erwartet.
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Danach nahm Frankreich etwas die Luft raus, wohl in der Hoffnung, dass Argentinien, wenn hinten die Räume dicht sind, keine großartigen Ideen haben würde. Das stimmte auch, aber sie haben eben auch hervorragende Solisten, und als solcher erhob sich Angel di Maria von seinem Platz und und drückte ein Ding aus 25 Metern in den Winkel. Ausgleich zur Pause, alles auf Null.
Nach der Pause dann der Turnaround, der eines Köln-Tatorts würdig wäre, so unwahrscheinlich war er; Messi schlenzte den Ball aufs lange Eck, Gabriel Mercado hob verzagt seinen Fuß hinein. 2:1-Führung Argentinien, Hugo Lloris im Tor schimpfte wie Troubadix singt, bei zwei Schüssen aufs Tor hat er sich zwei Dinger gefangen.
Frankreich blieb unverdrossen, kam auch immer wieder an, in und um den Strafraum herum; und nach 57 Minuten drosch Pavard eine Flanke in den Winkel, dass es nach Tor des Jahres roch. Und plötzlich tauchte der kurzzeitig indisponierte Kylian Mbappé wieder auf, legte einen Abpraller an drei Argentiniern vorbei und traf trocken in die Mitte. Als jetzt die bedauernswerten Argentinier vorne drauf mussten, bauten die Franzosen mit allergrößter Selbstverständlichkeit, in sauberen Passstaffetten und in grandioser Geschwindigkeit ihr Spiel auf; und sie kamen auch zum Abschluss. Wiederum Mbappé brachte dann in der 68. Minute beendete einen solchen kontrollierten Wirbel mit einem Tor: 4:2. Ein Hauch von Island lag in der Luft.
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Argentinien brauchte 79 Minuten, um aufs Tor zu schießen, ohne dass es zählbar wurde; es war eine abgefälschte Flanke. Ganz zum Schluss, Frankreich hatte schon in den Snooze-Modus geschaltet, köpfte Aguero noch eine Flanke rein, das gab Argentinien Gelegenheit für noch zwei Fouls. Unfassbarerweise kamen sie dann noch einmal vors Tor; aber verpufft. Hätte hätte Viererkette. Beeindruckend jedenfalls, welches Tempo die französische Mannschaft auf den Platz zaubert, wenn sie etwas Raum hat. Eines der bisher besten Spiele dieser WM.
Leerstelle des Spiels: Nominell sollte Lionel Messi eigentlich die zentrale Offensivposition besetzen, aber: Da war der nie. Hatte Argentinien im Spielaufbau den Ball, kuckten sie erst in die Mitte, dann rechts und dann links und spielten dann vertikal auf die Flügel, um da dann irgendwie bis zur Grundlinie durchzukommen. Durchschaubar wie ein Loch in der Wand.
Und nun? Es wartet entweder Uruguay oder Portugal, beides Mannschaften, die, wie man so gern sagt, aus einer gesicherten Defensive heraus agieren; das heißt, dem Gegner Betonschuhe anlegen. Gegen solche Art Fußball hat Frankreich bisher nicht gut ausgesehen. Dann wird es wohl wieder eher auf Paul Pogba und Olivier Giroud ankommen.
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