Ableistische Witze von Comedian: Keine Show für Luke Mockridge
Luke Mockridge hat in einem Podcast ableistische Witze gemacht. Der Comedian entschuldigte sich, trotzdem nimmt Sat.1 seine Show aus dem Programm.
![Luke Mockridge spricht in ein Mikrofon Luke Mockridge spricht in ein Mikrofon](https://taz.de/picture/7234354/14/Luke-Mockridge-1.jpeg)
Der Sender Sat.1 hat angekündigt, die geplante Show „Was ist in der Box?“ mit Luke Mockridge aus dem Programm zu nehmen. Die Comedy-Quizshow hätte ab dem 12. September ausgestrahlt werden sollen. Grund für die Absage sind Mockridges ableistische Äußerungen in einem Podcast. Sendersprecher Christoph Körfer begründete die Absage wie folgt: „Die Aussagen zu behinderten Menschen und Para-Sportlern, über die sich viele Menschen zu Recht empören, passen nicht zu unseren Werten.“
In dem Podcast „Die Deutschen“ hatte Mockridge sich gemeinsam mit den Hosts Nizar Akremi und Shayan Garcia über die Sportler_innen bei den Paralympischen Spielen in Paris lustig gemacht und die Idee der Spiele ins Lächerliche gezogen. Er sagte: „Es gibt Menschen ohne Beine und ohne Arme, die wirft man ins Becken – und wer als Letzter ertrinkt, der hat halt gewonnen.“ Sat.1-Sprecher Körfer sagte: „Wir wünschen uns, dass Luke Mockridge einen Weg findet, seiner Entschuldigung Taten folgen zu lassen und das Thema im Sinne aller Menschen mit Behinderung und im Sinne aller Para-Sportlerinnen und -Sportler, die uns aus Paris mit ihren Leistungen beeindruckt und verzaubert haben, weiter aufzuarbeiten.“ Welche Taten Mockridge seinen Worten folgen lassen müsste, ließ der Sender auf taz-Anfrage unbeantwortet. Auch, ob eine weitere Zusammenarbeit mit dem Comedian geplant ist.
Veröffentlicht wurde die Episode schon Anfang August, doch erst letzte Woche wurden Mockridges ableistische Aussagen bekannt, nachdem vor allem Behindertenrechtsaktivist_innen und Sportler_innen bei Instagram Ausschnitte aus dem Podcast verbreitet und kritisiert hatten.
Mittlerweile hat Mockridge sich bei Instagram für seine Aussagen öffentlich entschuldigt. Nicht das erste Mal, dass der Comedian sich für sein Verhalten entschuldigen musste. Konsequenzen muss er nun trotzdem spüren.
Nicht nur die Sat.1-Show, auch sein Auftritt bei der Live-Show „Nightwash“ wurde vom Veranstalter abgesagt, so berichtet es das Westfalen-Blatt. Und die Sprachlern-App Babbel zog ihre Finanzierung für den Podcast „Die Deutschen“ zurück, berichtet der Spiegel. Die große Bühne wird Luke Mockridge mit seiner „Comedy“ vielleicht trotzdem bald bekommen. Am Donnerstag startet seine Tour „Funny Times“ durch 29 deutsche und österreichische Städte. Doch erste Veranstaltungsorte versuchen Berichten zufolge, die Verträge zu beenden.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Trump und die Ukraine
Europa hat die Ukraine verraten
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen
Gerhart Baum ist tot
Die FDP verliert ihr sozialliberales Gewissen
Münchner Sicherheitskonferenz
Selenskyjs letzter Strohhalm