1,5 Milliarden US-Dollar: Urteil wegen Glyphosat
Nach der Verurteilung zur Zahlung von 1,5 Milliarden US-Dollar will Bayer in Berufung gehen. Das Urteil ist nicht der erste juristische Rückschlag.
Ein Gericht in Jefferson City im US-Bundesstaat Missouri hatte die Bayer-Tochter Monsanto am Freitag zur Zahlung von mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar an drei Kläger verurteilt, wie der Finanzdienst Bloomberg berichtete. Die Kläger führen ihre Krebserkrankung auf die jahrelange Verwendung des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels zurück.
Die Kläger hätten „behaupten“ dürfen, „dass es beim Prozess der Wiederzulassung in der EU und der Bewertung durch die amerikanische Umweltbehörde EPA Sicherheitsbedenken gegeben hätte“, kritisierte der Konzernsprecher. Er verwies darauf, dass die EU-Kommission erst vergangene Woche eine weitere Zulassung des Mittels für weitere zehn Jahre beschlossen hatte. „Und die EPA bestätigt weiterhin, dass Glyphosat nicht krebserregend ist“, fügte er hinzu.
Um den Einsatz von Glyphosat wird weltweit seit Jahren gerungen. Das Mittel ist für die Landwirtschaft bedeutsam, kann jedoch die Umwelt beeinträchtigen und steht im Verdacht, krebserregend zu wirken. In den USA landeten mutmaßlich durch Glyphosat verursachte Krebserkrankungen in Tausenden Fällen vor Gericht. Bayer wurde teils freigesprochen und teils rechtskräftig zur Zahlung von Schadenersatz verurteilt oder zahlte im Rahmen von Vergleichen.
Das Urteil vom Freitag ist der vierte juristische Rückschlag für Bayer innerhalb eines Monats. Zuvor war eine ganze Reihe von Urteilen zugunsten des Konzerns ausgefallen. Bayer hatte den Glyphosat-Hersteller Monsanto 2018 für 63 Milliarden US-Dollar übernommen und ist seitdem in zahlreiche Gerichtsprozesse verstrickt. Rund 113.000 der 160.000 von mutmaßlichen Opfern angestrengten Verfahren wurden bislang abgeschlossen. Der Konzern hat dafür Rückstellungen in Höhe von 16 Milliarden US-Dollar gebildet.
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