piwik no script img

15 Jahre nach 9/11Der Himmel über Ground Zero

Vor 15 Jahren zerstörten Terroristen das World Trade Center. Seither herrscht Angst in den USA. Ein Besuch an der Gedenkstätte in Manhattan.

Erinnerung an die Anschläge vom 11. September 2001 Foto: ap

New York taz | An diesem ersten Wochenende im September ist Bianca Martínez zum ersten Mal an jenem Ort, an dem vor 15 Jahren noch die beiden Türme des World Trade Center aufragten. Sie sitzt mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester auf einem der glänzenden viereckigen Steinblöcke in dem Gedächtnispark, der dort zur Erinnerung an die Anschläge am 11. September 2001 errichtet wurde. Und sie wirkt dabei nicht besonders beeindruckt.

„Ich weiß, was hier passiert ist.“ Die 16-Jährige hat die Gewissheit der ganz Jungen. Als es geschah, war sie ein Krabbelkind. Aber so lange sie zurückdenken kann, hat ihre Schule jedes Jahr im September, direkt nach dem Schulbeginn nach der langen Sommerpause, eine Schweigeminute und dann eine Unterrichtseinheit über 9/11 organisiert. „Die Lehrer haben uns immer wieder die ganze Geschichte erzählt“, sagt Martínez, „auch, dass die Terroristen die Twin Towers gewählt haben, um den größtmöglichen Effekt zu erzielen.“

Der Platz ist jetzt eine grüne Oase unter Bäumen, mit zwei Brunnen, die dem Grundriss der Türme folgen, auf deren Rändern die Namen der 2.996 Toten von 9/11 und der sechs Toten des vorausgegangenen Attentats des Jahres 1993 eingraviert sind. Im Zentrum jedes Brunnens verschluckt schwarze Tiefe das Wasser.

Touristen aus aller Welt und aus sämtlichen Bundesstaaten der USA drehen ihre Runden. Alle paar Minuten fahren neue Reisebusse in den Nachbarstraßen vor, immer neue Besucher steigen aus. Ratlosigkeit und betretene Blicke herrschen vor, sobald sie am Ort des Erinnerns sind. Wenn jemand laut lacht oder eine Zigarette anzündet, kommt ein Parkwärter.

Die Menschen schauen in den Himmel, der an diesem Tag strahlend blau ist wie damals, als würden dort weitere Flugzeuge auftauchen, gesteuert von Terroristen. Die Besucher machen Erinnerungsfotos vor den Glas- und Stahlfassaden der neuen Wolkenkratzer und des „Oculus“, der erst in diesem Jahr eröffneten Subway-Station, die wie das Gerippe eines Dinosauriers aussieht. Für 24 Dollar kann man im Museum auf dem Gelände Stahlträger der Twin Towers besichtigen, die von Hitze und Druck verbogen sind, man sieht verkohlte Papiere, Portemonnaies und Feuerwehrdienstgradmarken, die ihre Besitzer überlebt haben.

Amerikas Wunde mitten im zivilen Leben

Der Block zwischen der West Street, Vesey, Church und Liberty Street ist der Ort des einzigen Angriffs, der je das Festland der USA getroffen hat. „Ground Zero“ wird er seither genannt – Bodennullpunkt. Das macht die Gefahr scheinbar greifbar. Allenfalls Pearl Harbor kommt ihm nahe, wo der japanische Angriff vom Dezember 1943 den Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg beschleunigt hat. Doch Pearl Harbor ist 4.000 Kilometer vom US-Festland entfernt und eine Militärbasis.

Dieser Block hingegen liegt im Herzen von Manhattan, mitten im zivilen Leben, und hat jahrzehntelang die Skyline der größten Stadt des Landes bestimmt, zierte Cover von Reiseführern, war Postermotiv. Seine Zerstörung traf das Sicherheitsgefühl einer Nation, die geglaubt hatte, unverletzlich zu sein. In den fünf Jahren seit der Fertigstellung der Gedenkstätte sind 23 Millionen Menschen hierhergekommen. Ground Zero ist eine der großen Touristenattraktionen von New York geworden.

Bianca Martínez’ Eltern stammen aus El Salvador. Als die vier Flugzeuge entführt wurden, lebten sie erst seit Kurzem in Albany, der Hauptstadt des Bundesstaats New York. Heute trägt der Vater ein T-Shirt mit dem Logo der „Seals“, einer Eliteeinheit der US-Navy, die Mutter spricht immer noch holpriges Englisch.

Sie sind für einen Tag aus dem 250 Kilometer nördlich gelegenen Albany in die große Stadt gereist, wo sie das Routineprogramm für Provinzler absolvieren: Times Square, Freiheitsstatue, Shoppen, ein Restaurantbesuch und das 9/11-Memorial. Den Besuch am Strand von Coney Island, am Südzipfel von Brooklyn, haben sie aus Zeitmangel gestrichen.

In der Gegenwart ist es die Politik, die Angst macht

Das Ereignis, an das das Memorial erinnert, liegt für die Familie weit zurück. Was den Martínez mehr Sorgen macht, ist die Gegenwart. „Ich fühle mich nicht sicher“, sagt die Tochter. Der Vater nickt. Aber mit den Anschlägen hat das wenig zu tun. Was sie ängstigt, ist die Politik. „Die Präsidentschaftswahlen“, sagt der Vater. „Trump“, fasst Bianca zusammen. Sie darf noch nicht wählen, aber sie weiß, dass viel für Latinos wie sie auf dem Spiel steht, gegen die der Kandidat der Republikaner immer wieder hetzt.

Ein paar Steinblöcke weiter ruhen drei Schwestern aus Philadelphia aus. Sie feiern mit ihrem Tagesausflug nach New York die bevorstehende Hochzeit der letzten Junggesellin unter ihnen. Janet Wojnarowski wird Ende September ihre Freundin heiraten. „Unsere Familie ist polnisch-katholisch“, sagt Joanne Prince, 50, die älteste. Sie steht fest im Glauben und hat nach der Ankunft am Memorial als Erstes ein Gebet gesprochen: „Damit es nicht wieder passiert.“

Wie die meisten erwachsenen US-Amerikaner erinnert sie sich an jedes Detail von dem Dienstag, als es geschah. Wozu auch der Anruf ihres Bruders direkt nach dem Einschlag von American-Airlines-Flug 77 in das Pentagon gehört, als der ins Telefon schrie, „verlass sofort die Innenstadt von Philadelphia“. Schon bald danach nahm der Alltag wieder überhand; die Kinder, die Schule und die Arbeit verdrängten die Angst vor weiteren Attentaten.

Jetzt, 15 Jahre später, sieht Janet, die jüngere Schwester, die demnächst heiraten wird, zum ersten Mal das 9/11-Memorial. Sie sagt, dass sie sich damals, direkt nach den Attentaten, sicherer gefühlt habe. Ihre Begründung: „George W. Bush. Der hat getan, was er gesagt hat.“ Sie hat noch den Auftritt in Erinnerung, als der damalige Präsident in den Trümmern der Türme stand, sich auf einen Feuerwehrmann stützte und jenen, „die es getan haben“, per Megafon androhte: „Ihr werdet bald von uns hören.“

Innere Sicherheit? Heute geht es um „Heimat“

Es war eine absurde Szene. Unter anderem, weil die Täter zusammen mit ihren Opfern gestorben waren. Aber die Anwaltsgehilfin und angehende Braut hätte sich eine solche Reaktion auch nach dem Massaker in dem schwulen Nachtclub „Pulse“ im Juni in Orlando gewünscht, wo der US-Amerikaner Omar Mateen 49 Menschen erschossen hat.

Im November will sie Trump wählen. Mit ihm als Präsidenten, so glaubt sie, würde sie sich wieder sicher fühlen. Ihre ältere Schwester zuckt mit den Schultern. Auch sie hat manchmal Angst. Aber nicht vor Terroristen, sondern vor Massenschießereien oder vor einer Entführung ihrer Tochter. An diesem Nachmittag zum Beispiel, als sie ihre Tochter in dem Gedränge in einem Kaufhaus an Times Square für Momente aus den Augen verlor, geriet die Mutter sofort in helle Aufregung. Es ist, als habe sich die Angst immer weiter der Menschen bemächtigt. Der Alltag ist ein anderer geworden.

Mit den Attentaten von 9/11 ist die „nationale Sicherheit“ das große Thema der USA geworden. Das Land hat seither mehr Geld und mehr Anstrengungen in seine Sicherheit investiert als je zuvor. Es hat zwei offizielle Kriege im Irak und Afghanistan begonnen und bis heute nicht beendet, zahlreiche weitere Militärinterventionen gemacht, von denen die meisten ebenfalls andauern. Und es hat auch im Inneren aufgerüstet.

Allein für ihre Innere Sicherheit, die nun „Heimatsicherheit“ heißt, um die sich seit 9/11 ein eigenes Ministerium kümmert, haben die USA in den zurückliegenden 15 Jahren eine Billion Dollar – eine Eins mit zwölf Nullen – ausgegeben.

Technologien, die in fast alle Lebensbereiche eingreifen

Sie haben neue Gesetze eingeführt, neue Behörden gegründet und neue Technologien installiert, die in fast alle Lebensbereiche ihrer Bürger eingreifen. Sie haben die Zusammenarbeit zwischen der Bundesermittlungsbehörde FBI und dem Geheimdienst CIA verbessert, die ihre Informationen vor den Attentaten argwöhnisch voreinander schützten; sie haben die Zugänge zu Cockpits in Flugzeugen einbruchsicherer gemacht, haben Body-Scanner an den Flughäfen aufgestellt und nötigen Flugpassagiere, ihre Schuhe auszuziehen.

An Bahnhöfen und anderen Punkten, wo große Menschenmengen zusammenkommen, haben sie „Biosensoren“ installiert, die biologische und nukleare Schadstoffe entdecken sollen. Sie sammeln Metadaten in den Telefonnetzen. Aufzüge und Fluchtwege in Hochhäusern wurden verbessert, Ausdrücke wie „See something – say something“ sind Teil der Umgangssprache geworden, biometrische Ausweise wurden eingeführt. Die Zahl der Terrorismus-Task-Forces sind von zuvor 34 auf 104 erhöht worden und eine neue Generation von Cyberaufklärern ist angetreten, die soziale Medien nach Warnzeichen durchforstet.

Die Zahl der Personen, die auf der Beobachtungsliste der Flugsicherheitsbehörde FAA stehen, ist von zwölf in Zeiten vor 9/11 auf heute mehrere tausend gestiegen. Und statt der vorher 33 Flugbegleiter in Zivil, die im Zweifelsfall bei Flugzeugentführungen eingreifen sollten, fliegen heute mehrere tausend Sicherheitsleute in den rund 20.000 Flügen mit, die täglich in den USA starten.

Tunnel wurden sicherer. Und Gaslager. Reicht das?

Ist das Land dadurch sicherer geworden? Diese Frage beschäftigt die US-Amerikaner an jedem neuen Jahrestag der Attentate. Dieses Mal ist der Journalist Steven Brill ihr für The Atlantic nachgegangen, ein Jahr hat er recherchiert. Nachdem er mit Entscheidungsträgern in Ermittlungsbehörden und Politik gesprochen und eine beeindruckende Menge von Namen, Daten und Fakten zusammengetragen hat, ist sein Fazit durchwachsen.

Einerseits hätten die Behörden 100 bis 150 Milliarden Dollar für sogenannte Heimatsicherheitsprogramme ausgegeben, die nicht funktionieren, stellt er fest. Darunter die Installation von Bewegungsdetektoren längs der Südgrenze zu Mexiko. Andererseits hätten sie ohne viel Aufhebens zahlreiche Infrastrukturanlagen sicherer gemacht: Eisenbahn- und Autotunnel, zum Beispiel, und Gaslager.

„Sie haben eine Menge gute Arbeit erledigt, die uns sicherer macht“, schreibt Brill. Doch er sieht eine Sisyphusaufgabe für die Ermittler, „denn gleichzeitig ist die Welt weiter außer Kontrolle geraten. Und es gibt mehr potenzielle Terroristen, die die Präventivkräfte stoppen müssen.“

Die, die ihre Tat posthum als Dienst für den IS deklarieren

Ganz abgesehen davon, dass im Vergleich zu der relativ elitären al-Qaida von 2001 heute der für jeden offene IS eine ganz andere terroristische Gruppe darstellt. Die „Einzeltäter“, die nie Kontakt zum IS hatten, aber sich am Ende ihres Lebens – völlig legal – halbautomatische Schusswaffen kaufen, damit in einem Nachtclub in Orlando oder bei einem Betriebsfest in San Bernardino töten und ihre Tat posthum als Dienst für den IS deklarieren, sind die größte Sorge der Ermittler.

„Ich fühle mich sicherer in New York als in Boston“, sagt Louise Genualdo, die mit Mutter, Mann und Kindern aus Massachusetts angereist ist, um das 9/11-Memorial zu besuchen. Für ihr Gefühl sorgen die beeindruckende Polizeipräsenz in der Stadt, aber auch die Tatsache, dass seit 2001 kein weiteres Attentat stattgefunden hat und mehrere – darunter eines am Times Square – von den Ermittlern vereitelt worden sind.

Boston hingegen hat bei dem Marathonlauf im April 2013 ein Bombenattentat erlebt. Auch dabei hatten die Täter das gefürchtete Profil: Die Tsarnaev-Brüder, von denen einer umkam, waren Einzeltäter, die mit selbstgebastelten Bomben in Druckkochtöpfen maximalen Schaden anrichteten. Allerdings argumentieren die Ermittler, dass selbst dieses Attentat, bei dem drei Menschen ums Leben kamen, noch schlimmer ausgefallen wäre, hätte die Stadt nicht kurz zuvor eine Katastrophenübung gemacht. Dank ihr seien die Einsatzkräfte besser auf die Betreuung und Evakuierung zahlreicher Verletzter vorbereitet gewesen.

Die beiden frisch vermählten Madeline und Sean Powers aus St. Louis in Missouri gehören zu den US-Amerikanern, die damit erwachsen geworden sind, dass 9/11 im Zentrum der nationalen Identität steht. Doch anders als die Mehrheit ihrer Generationsgefährten haben die beiden Endzwanziger die Sicherheit nicht zu einem Leitmotiv ihres Lebens gemacht. Vielleicht liegt es daran, dass sie in Mittelamerika gelebt haben und aus der Ferne beobachten und vergleichen konnten.

Einer wie Trump spielt mit den Ängsten der Menschen

„Ich fühle mich sicher in Amerika“, sagt Sean Powers, der in Nicaragua, Honduras und Belize gearbeitet hat. Er ist Lehrer für Kunst und Religion und wegen der Architektur zum 9/11-Memorial gekommen. Seinen Schülern will er nach den Ferien über den „mächtigen Symbolismus von Hoffnung und Verzweiflung“ berichten, den er dort gefunden hat. Als die Türme zerstört wurden, war Sean 14 und wähnte sich im 1.400 Kilometer entfernten St. Louis sicher. Erst als ein Jahr später die Debatte über den Irakkrieg tobte, fürchtete er, der Militärdienst könnte wieder eingeführt werden und auch ihn einholen.

Madeline Powers erlebte die Attentate als Zwölfjährige aus größerer Nähe in New Hampshire. Sie kannte ein Mädchen, dessen Vater als Feuerwehrmann bei den Rettungseinsätzen ums Leben kam; ihre Familie sorgte sich an jenem Tag um einen Onkel, der als Pilot arbeitete. Heute arbeitet sie als Mathematiklehrerin in St. Louis und stößt in ihrem Land immer wieder auf die „Mischung aus Angst und Ignoranz, mit der Leute wie Trump unglaublich spielen“.

Solche Töne sind selten am 9/11-Memorial, wohin es linke US-Amerikaner und insbesondere New Yorker nicht häufig zieht. Ihr Fernbleiben ist eine Entscheidung auf halber Strecke zwischen persönlicher Erfahrung und Politik. Sie haben 2001 die Attentate gesehen, gehört, gerochen, und sie haben die Angst gespürt. Für viele hat sich all das so tief in das Gedächtnis eingegraben, dass sie auch 15 Jahre danach keinen Ort brauchen, um sich zu erinnern. Manche haben sich auch von vornherein gegen die politische Vereinnahmung des Katastrophenortes gesträubt.

„Nicht an einem Platz leben, der eine Zielscheibe war“

Der Journalist Michael Waldholz wohnte, als es geschah, zwei Straßen entfernt vom World Trade Center. Jeden Morgen ging er von seiner Wohnung am Broadway zwischen den beiden Türmen entlang zu seinem Arbeitsplatz am Ufer des Hudson. Wenige Monate nach den Attentaten ist er 160 Kilometer weiter nördlich aufs Land gezogen. Es war eine kleine Flucht, mit der er nicht allein war. „Ich fühlte mich nicht mehr sicher in der Stadt, in der Subway und in großen Menschenmengen. Ich wollte nicht an einem Platz leben, der eine Zielscheibe war“, erklärt er.

15 Jahre danach hat er sich an diesem Samstag vor dem Jahrestag zum ersten Mal wieder zurückgetraut. Er wirkt verloren in dem Stadtteil, der einmal sein Zuhause war und jetzt den Touristen gehört. Aber zugleich gefällt ihm die Ästhetik der beiden Brunnen. Er nennt sie eine „bewegende Ehrung für die Toten“.

Andere New Yorker machen auch 15 Jahre danach noch einen großen Bogen um den Block in Lower Manhattan. Bob Shamis, der in der Stadt geboren ist und fast sein ganzes Leben dort verbracht hat, ist einer von ihnen. Seine Gründe sind zugleich ästhetisch und moralisch. „Ich bin immer skeptisch, wenn Gedenkstätten auf Emotionen basieren. Das ist nicht gut für das Denken“, sagt er. Er ist Gutachter und Berater für Fotoausstellungen, hat selbst oft in Museen gearbeitet; nach den Attentaten war er als Kurator an der Erfassung von Objekten beteiligt, die aus den Ruinen der Türme geborgen wurden.

Wie die meisten New Yorker kennt auch er Momente, in denen ihn ein Koffer, der unbegleitet an einem Bahnsteig steht, nervös macht. Aber er hat sich entschieden, nicht in Panik zu geraten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

34 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • 9G
    9076 (Profil gelöscht)

    Was wäre die Welt ohne den 11. September?

    3000 unschuldige amerikanische Zivilisten würden noch leben und weitere 4 Mio. unschuldige Zivilisten die dem "war on terror" zum Opfer fielen.

    Traurig Traurig.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Sie können diesen Fragen doch nachgehen, wer hindert Sie daran?

     

    Ich verstehe nur nicht woher dieses Interesse kommt hinter offensichtlichem etwas verschwörerisches zu suchen.

     

    Dahinter steckt womöglich der Wunsch sich die Welt erklären zu können. Ich denke die Welt ist so wie sie ist. Scheisse.

     

    Und 9/11 war ein Angriff auf die freie Welt, auf alles was westliche Zivilisation bedeutet. So hat es zumindest Bin Laden gesehen.

     

    Wenn man dieses Ereignis nun als Auseinandersetzung zwischen zwei Kombattanten sieht, zu denen man zumindest Äquidistanz halten will, so stellt man sich auf die Seite der Islamisten.

     

    Und deren Gefährdungspotential für die Freiheit sieht man vor lauter dumpfem Hass auf die USA nicht.

    • 6G
      628 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      Sie ignorieren, dass zu den sog. westlichen Werten auch ein gewaltiges Maß an Skrupellosigkeit gehört. So hat die westliche Welt den Islamismus in seiner heutigen Form und Stärke leichtfertig miterschaffen. Dass der radikale, gewaltbereite Islamismus allenfalls (hoffentlich) durch den Stumpfsinn seiner Anhänger ein wenig an Gefahr verliert, prinzipiell aber eine an Menschenverachtung kaum zu überbietende Ideologie ist, steht dabei außer Frage.

      D. h.: Nur pathetisch vom 'Angriff auf die freie Welt' zu reden, ist ein bisschen wenig. Auch wir, die westliche Welt, muss ihre Werte hinterfragen und darüber nachdenken, warum sie so viel Unheil und Chaos über den Rest der Welt bringt.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      "Und 9/11 war ein Angriff auf die freie Welt, auf alles was westliche Zivilisation bedeutet. So hat es zumindest Bin Laden gesehen."

       

      Bin Laden stritt jedwede Beteiligung an diesem "Terroranschlag" ab. Warum hätte er das tun sollen? In diesen Kreisen gilt das doch als Heldentat... Die Papiermessergeschichte ist aber auf jeden Fall amüsant.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      Das war jetzt für GION

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Auf der Hallig auf der man sich auf die Naturwissenschaften und nicht auf Spinner Antisemiten und Verschwörungstheortiker verlässt.

    • 9G
      9076 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      Kann man auf dieses Denunziationvokabular wie Verschwörungstheoretiker u.ä. nicht mal verzichten?

  • @JIM HAWKINS - etwas tiefer ;-)

     

    "99,99 % der Wissenschaftler und Ingenieure die die Sache untersucht haben, waren sich mehr oder weniger einer Meinung."

     

    Also gibt es wirklich 99.99% Akademiker, die nur BILD lesen, bzw. lasen?

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Gion :

      Ja genau 99,99% aller Akademiker lesen nur Bild.

  • "Vor 15 Jahren zerstörten Terroristen das World Trade Center. Seither herrscht Angst in den USA."

     

    Die herrschte dort schon immer: Angst vor den Indianern, Angst vor der Natur, Angst vor dem Sex, Angst vor dem Kommunismus, Angst vor dem Mexikaner, Angst vor dem Marihuana, Angst vor Castro, Angst vor dem Nachbarn, Angst vor sich selbst....

  • Schade, dass immer noch das "böse Terroristen"-Gewäsch als Wahrheit wiedergekäut wird. Ich habe den Rest des Artikels nicht gelesen wegen Disqualifikation.

    Natürlich muss man sich in den USA unsicher fühlen: auf der einen Seite Kräfte, die so etwas durchziehen, auf der anderen Seite so viele blinde Leugner, die die Propaganda stützen. Aber vor so viel Wahnsinn macht man gerne die Augen zu - hatten wir hier ja auch schon.

    • @Mitch Miller:

      Guter Herr Millennium sie sollten Artikel vielleicht doch lesen bevor sie schreiben.

      Ich hoffe das ist nicht zu "konservativ" für sie aber ich bin der festen Meinung, dass deutlich weniger Scheisse rauskommt.

      Man kann die USA nicht mögen aber gleich wieder ne Nazi-Anspielung.

      Geht's auch ohne oder wollen Sie bewusst nicht ernst genommen werden?

      • @Thomas_Ba_Wü:

        Es ist der selbe psychologische Mechanismus. Dass Sie das nicht verstehen zeigt nur, dass er gut funktioniert: "unbegreiflicher Horror kann nicht sein, dann glaub ich doch lieber die einfachere Variante: das kann nicht passieren/passiert sein."

        Ausserdem hat das mit DEN USA nichts zu tun, solche Pauschalisierungen sind ebenfalls vereinfachend.

        Es ist auch sehr einfach, alles "lächerlich und Scheisse" zu nennen, sobald das Wort VT oder Nazi irgendwie auch nur angedeutet wird. Insbesondere, wenn man ausser dem keinerlei Arumente bringt, sondern nur polemisiert und andere Schreiber mit Kraftausdrücken zu diskreditieren versucht.

        Ausserdem habe ich den Text überflogen: es wird immer wieder und wieder von diffuser Angst vor "Zielscheibe, Terror und irgendetwas" geschrieben - also Widerkäuen der 15 Jahre alten Falschmeldungen, die die Leute dort natürlich z.T. auch gern glauben. Keine Erwähnung von kritischen Stimmen.

        Ich war in den USA: ich hatte dort wesentlich mehr Angst vor inkompetenten arroganten Polizisten und anderen Schusswaffenbesitzern als vor Terroristen...das wird auch sehr gerne ausgeblendet.

      • @Thomas_Ba_Wü:

        wir haben es ja alle geglaubt,bis keine Massenvernictungswaffen gefunden wurden.da haben sich die Drahtzieher einen dummen Fehler erlaubt.Aber jetzt gibt es keine Entschuldigung mehr und insofern passt der Vergleich mit Nazideutschland

      • @Thomas_Ba_Wü:

        Was gibt es da zu lesen, außer einer Wiedergabe von Befindlichkeiten hinsichtlich der Folgen eines nicht einmal ansatzweise geklärten Ereignisses um welches selbst die Autorin des Artikels eine Brandmauer des Vermeidens baut? Und insbesondere angesichts der Tatsache daß die taz offensichtlich nichts weiter zum Kern des Pudels bringt? - Siehe z.B. aktuell http://www.europhysicsnews.org/articles/epn/pdf/2016/04/epn2016474p21.pdf

        • @Ulrich Frank:

          War ja klar, dass früher oder später jemand dieses unglückliche Machwerk von Steven Jones ausgräbt. Mehr als -Unglaubwürdig- kann einem zu diesem Mann auch nicht einfallen. Einfach mal informieren. Am Besten vorher. Und dass unter anderem die Nummer mit der Sprengung nach 15 Jahren immer noch kursiert ist lächerlich. Ich habe auch so einen Kandidaten in der Bekanntschaft. Haarsträubend...

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    War ja klar dass zum Jahrestag die Verschwörungstheoretiker aus den Löchern kriechen.

     

    Nicht in der Lage mal einen Moment inne zu halten und einen Moment der Trauer oder Anteilnahme zu zu lassen.

    • 9G
      9076 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      Herr Hawkins, ich bin ganz ihrer Meinung.

      Innehalten wäre das Gebot der Stunde gewesen unmittelbar nach den Angriffen auf die Twin-Tower. Aber nein, man bombadierte keine 48h später die ersten Ziele im Irak aufgrund der Verschwörungstheorie, dass Saddam Hussein über "weapons of mass destruction" verfüge.

      Plumper Antiamerikanismus? Ich bitte sie.

    • 1G
      14651 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      "Einen Moment inne zu halten"... nach 15 Jahren soll das die einzig zulässige Art von Kommentar sein?

       

      Finden Sie es nicht komisch dass es jetzt in dieser Frage nach fast 15 Jahren auf einmal heißt Saudi-Arabien hätte das finanziert?

      http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/amerika/vorwuerfe-gegen-saudi-arabien-die-geschichte-von-9-11-muss-neu-geschrieben-werden-14267152.html

      http://www.focus.de/politik/ausland/skandaloese-enthuellungen-so-tief-soll-saudi-arabien-in-die-9-11-anschlaege-verstrickt-gewesen-sein_id_5450372.html

       

      Ganz normal dass denen nach 15 Jahren plötzlich auffällt dass der enge Verbündete Saudi-Arabien das finanziert haben soll? Bestimmt hat man die entsprechende Akte vorher einfach übersehen... ? Warum wird denn Saudi-Arabien nicht im Namen von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten angegriffen? Warum liefern wir diesem Regime dass sich quasi genauso menschenverachtend verhält wie "ISIS" (Steinigungen für Ehebruch usw.) seit Jahren Unmengen an Rüstungsgütern mit denen es gerade den Yemen in die Steinzeit zurück bombt? (Garnicht mitgekriegt wa?)

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @14651 (Profil gelöscht):

        "nach 15 Jahren soll das die einzig zulässige Art von Kommentar sein?"

         

        Ploppen Sie doch was Sie wollen, wer hindert Sie denn dran?

         

        Nicht jeder hat einen Sinn für Pietät.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      dear jimmy, es geht um fragen, offne fragen. the most of uns will nicht gerne dumm sterben...

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Gion :

        99,99 % der Wissenschaftler und Ingenieure die die Sache untersucht haben, waren sich mehr oder weniger einer Meinung.

         

        Wenn Sie gern an den 0,01% Spinnern abarbeiten wollen, your choice.

         

        Wussten Sie übrigens dass der Mond aus Käse ist? Nicht? Beweisen Sie mir bitte mal das Gegenteil.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          puh, auf welcher Hallig sind Sie denn zur Schule gegangen?

  • 3G
    34420 (Profil gelöscht)

    Wann setzt sich endlich mal die banale Erkenntnis durch, dass auch die USA nicht in Sicherheit investieren, sondern in das Gegenteil? Was für ein absurder Sicherheitsbegriff wird hier aus welchen Interessen heraus seit Jahrzehnten gepflegt?

    Rache und Aufrüstung jeglicher Art haben mit Sicherheit NICHTS zu tun.

     

    Die Amis haben links und rechts ihres Landes jeweils 5000 km Wasser. Im Norden das superfriedliche Kanada, im Süden Mexiko, dass wohl auch eher Gastarbeiter als Soldaten schickt. Warum dann diese absurde Angst in der Bevölkerung? Da muss es andere Ursachen geben als irgendwelche fantasierten Angriffe von außen. Diese wären endlich mal zu diskutieren.

    • @34420 (Profil gelöscht):

      exact 99 words - more is not nötig to describe the segnungen of freedom, democracy and woolworth

    • @34420 (Profil gelöscht):

      Es ist das schlechte Gewissen.

      Die USA haben überall ihre Finger drin und rechnen ständig mit Racheakten,gerade nach 9/11,der gezeigt hat,dass die weh tun können und dort stattfinden können,wo man sich eigentlich sehr, sehr sicher fühlt.

  • Fünfzehn Jahre.Merkwürdig.Kurz nach den ersten Anschlägen,die in der Tiefgarage stattfanden, stand ich noch auf dem Dach des World Trade Centers.Diese unglaubliche Aussicht über diese ganz und gar einzigartige Stadt.Manchmal kommt es mir vor wie gestern,manchmal wie vor hundert Jahren.Aber niemals fühlt es sich real an.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Markus Müller:

      Genauso geht es mir auch. Ich stand dort im Jahr 2000 und ich habe mehr gefühlt als gesehen: The Capital of the World.

  • Wie war das mit 9/11 - wie könnte es a u c h gewesen sein? Wer etwas Muße hat, schaue in die Leserzuschriften des seriösen Schweizer Tagesanzeigers:

    http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/amerika/pFBI-Maulwurf-hatte-lange-vor-911-Kontakt-zu-Bin-Ladenp/story/15391610

    • @Gion :

      daraus zwei Zuschriften:

       

      a).

      trotz den unglaubwürdigen propaganda-berichten über bin laden realisieren immer mehr selbständig denkende menschen, dass 9/11 ein inside-job war und der weltweite brandbeschleuniger für die demontage von persönlichen rechten

       

      b).

      All diese Fragen und noch viele mehr hätte man eventuell klären können, wenn man den Typen anstatt einfach abzuknallen vor ein Gericht gestellt hätte. Aber für so etwas bekommt man halt keinen Friedensnobelpreis.

      • @Gion :

        will sagen: die amis sind immer nur Täter nie Opfer.

        Da müssen dann krude Verschwörungstheorien herhalten.

    • @Gion :

      Schlimm,dass die taz dieses Märchen weiterschreibt. 9/11 legte den Grundstein für 15 Jahre "antiterrorkrieg",für die ganze Misere ,in der sich der Nahe Osten befindet.