+++ Nachrichten im Nahostkrieg +++: Viele Tote bei Bodenoffensive

Bei der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen sind am Montag 21 Soldaten getötet worden. Viele der im Süden Gefallenen waren Reservisten.

Zwei gepanzerte israelische Truppenreporter am 8. Januar im Gazastreifen

Gepanzerter israelischer Truppentransporter am 8. Januar im Gazastreifen. Israel verbietet Agenturfotografen genauere Ortsangaben Foto: Reuters

21 Soldaten an einem Tag bei Bodenoffensive getötet

Bei der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen sind nach Angaben der Armee am Montag 21 Soldaten getötet worden – die höchste Zahl getöteter israelischer Soldaten an einem Tag seit Beginn der Offensive in dem von der islamistischen Hamas beherrschten Palästinensergebiet vor drei Monaten. Die meisten Gefallenen seien bei einem Anti-Hamas-Einsatz im Süden des Gazastreifens getötet worden, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Dienstag.

Bei dem Einsatz sei unter anderem ein israelischer Panzer mit raketengetriebenen Granaten (RPG) angegriffen worden, sagte Hagari. Unter den Getöteten seien viele Reservisten. (afp)

Bericht: Zweimonatige Feuerpause für Geisel-Freilassung?

Israel hat der islamistischen Hamas über die Vermittler Katar und Ägypten einem Medienbericht zufolge eine zweimonatige Feuerpause im Gazastreifen im Gegenzug für die Freilassung aller Geiseln angeboten. Wie das Onlineportal Axios am Montag (Ortszeit) berichtete, sieht der israelische Vorschlag vor, dass die lebenden Geiseln und die sterblichen Überreste weiterer Geiseln in mehreren Phasen nach Israel zurückgebracht werden.

Dem Bericht zufolge, der sich auf nicht genannte israelische Beamte beruft, würde die erste Phase Frauen, Männer über 60 und Kranke umfassen. Anschließend sollen weibliche Soldaten, Männer unter 60, die nicht der Armee angehören, männliche israelische Soldaten und schließlich die sterblichen Überreste von Geiseln folgen. Im Rahmen des Plans sollen sich Israel und die Hamas den Angaben nach im Vorfeld auf eine Zahl palästinensischer Häftlinge in Israel einigen, die im Austausch für die Geiseln freigelassen werden sollen. Anschließend soll demnach über den Namen jedes Palästinensers verhandelt werden.

Der Plan sieht weder ein Ende des Kriegs zwischen Israel und der Hamas noch eine längerfristige politische Lösung vor. Den Angaben zufolge sollen die israelischen Truppen ihre Präsenz in großen Städten im Gazastreifen reduzieren und Bewohner in den Norden des Küstenstreifens zurückkehren können. Die israelische Nachrichtenseite Ynet berichtete unter Berufung auf nicht genannte Quellen über den Vorschlag. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu habe auf ihn bei einem Treffen mit Angehörigen der Geiseln am Montag hingewiesen.

Das Wall Street Journal hatte am Sonntag berichtet, dass die USA, Ägypten und Katar versuchen, Israel und die Hamas davon zu überzeugen, sich auf eine Freilassung von Geiseln über einen Zeitraum von 90 Tagen zu einigen, unter anderem im Gegenzug für einen Rückzug Israels aus dem Gazastreifen. (afp)

Heftige Kämpfe im Süden Gazas

Augenzeugen im Gazastreifen berichteten dort am Montag von heftigen Zusammenstößen zwischen israelischen Soldaten und Kämpfern der Hamas im Westen von Chan Junis. Die im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens gelegene Stadt gilt als Hochburg der Hamas. Die Kämpfe hätten sich in unmittelbarer Nähe zweier Krankenhäuser sowie bei Zeltstädten für Flüchtlinge aus dem Norden Gazas abgespielt, hieß es. Das Hilfswerk Palästinensischer Roter Halbmond sprach von Dutzenden Toten und Verletzten.

Das Militär bestätigte israelischen Medienberichten zufolge, im Westen von Chan Junis einen größeren Vorstoß in ein Gebiet unternommen zu haben, in das es bislang nicht eingerückt war. Der Einsatz könne mehrere Tage dauern. Ziel sei es, die Hamas-Brigade von Chan Junis kampfunfähig zu machen. Bislang seien 50 Hamas-Kämpfer getötet worden. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sind im Gazastreifen bislang mehr als 25.200 Menschen getötet worden. Diese Zahl, bei der nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterschieden wird, ist unabhängig kaum zu überprüfen. (dpa)

USA verhängen Sanktionen gegen Hamas-Unterstützer

Die US-Regierung hat weitere Sanktionen gegen finanzielle Unterstützer der Hamas verhängt. Das Außenministerium und das Finanzministerium in Washington teilten am Montag mit, Ziel der Strafmaßnahmen seien mehrere Personen und Einrichtungen, die im Gazastreifen Geldtransfers unter anderem aus dem Iran an die Hamas arrangiert hätten. Dabei gehe es auch um Transaktionen mithilfe von Kryptowährungen von den Revolutionsgarden, der Eliteeinheit der iranischen Streitkräfte, an die Hamas. (dpa)

USA und Großbritannien greifen wieder Huthi im Jemen an

Die USA und Großbritannien haben bei einem neuen gemeinsamen Militäreinsatz die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen angegriffen. Die Angriffe in der Nacht zum Dienstag hätten sich gegen „acht Huthi-Ziele im Jemen als Reaktion auf die anhaltenden Angriffe“ der Rebellen auf die internationale und kommerzielle Schifffahrt sowie auf Marineschiffe, die das Rote Meer durchqueren, gerichtet, teilten Washington und London mit. Beide Länder hatten bereits vor anderthalb Wochen als Reaktion auf Attacken der Miliz Angriffe auf Huthi-Stellungen verübt. Den Angaben zufolge unterstützten auch Kanada, Australien, Bahrain und die Niederlande den Einsatz.

Das US-Regionalkommando Centcom teilte mit, dass zu den Zielen der Angriffe Raketensysteme und Abschussvorrichtungen, Luftverteidigungssysteme, Radare und tief vergrabene Waffenlager gehört hätten. Die von der Huthi-Miliz kontrollierte Nachrichtenagentur Saba meldete, die Hauptstadt Sanaa und mehrere weitere Landesteile seien bei den Angriffen ins Visier genommen worden. Der ebenfalls unter Huthi-Kontrolle stehende Fernsehsender Al-Masira berichtete von vier Angriffen auf die Militärbasis Al-Dailami im Norden Sanaas.

Die Huthi-Miliz hatte am Montag erklärt, ein US-Schiff im Golf von Aden angegriffen zu haben. Der US-Militärfrachter „Ocean Jazz“ sei mit Antischiffsraketen beschossen worden, teilte der Militärsprecher der Huthis, Jahja Saree, mit. Ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums bezeichnete die Information gegenüber der Nachrichtenagentur AFP als „falsch“. (afp)

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