+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Erneut US-Angriffe auf Huthis

Die Rebellen in Jemen sehen ihre Schlagkraft durch die jüngsten Luftattacken nicht beeinträchtigt. Die Fregatte „Hessen“ soll im Februar in Richtung Rotes Meer starten.

Das Gesicht eines Mannes, verhüllt durch ein Tuch ähnlich einer Kufiya

Teilnehmer einer Demo in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa gegen die US-Angriffe auf Militäreinrichtungen der Huthis Foto: Osamah Yahya/dpa

Israel: Hamas-Zentrale bei Luftangriff zerstört

Israels Armee hat nach eigenen Angaben erneut bewaffnete Mitglieder der Hamas im Gazastreifen getötet. Sie seien identifiziert worden, als sie ein Hauptquartier der islamistischen Terrororganisation im Zentrum des Küstenstreifens betreten hätten, teilte das Militär am Samstag mit. Bei einem Luftangriff sei die Hamas-Zentrale zerstört und eine nicht genannte Zahl an Terroristen getötet worden.

Auch in der Stadt Chan Junis im Süden des Gebiets seien bei Angriffen Terroristen getötet worden, teilte die Armee weiter mit. Zudem habe das Militär Dutzende Raketenwerfer im Gazastreifen zerstört. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. (dpa)

Hamas meldet 135 Tote binnen 24 Stunden

Bei Angriffen und Gefechten im Gazastreifen sollen binnen 24 Stunden 135 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet worden sein. Das teilte das von der militant-islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium am Samstag mit. Die Gesamtzahl der Toten in dem Küstengebiet stieg damit den Angaben zufolge auf mindestens 23 843. Das Ministerium unterscheidet in seiner Zählung nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten, hat aber erklärt, dass etwa zwei Drittel der Getöteten Frauen und Kinder seien. Mehr als 60 000 Menschen seien in dem Konflikt verletzt worden.

Israel macht die Hamas für die hohe Zahl ziviler Opfer verantwortlich. Deren Kämpfer nutzten zivile Gebäude und verübten Angriffe von dicht besiedelten Wohngebieten aus, hat das israelische Militär wiederholt erklärt. (ap)

Huthis: keine materiellen Verluste und Verletzte durch Angriffe

Die Huthis in Jemen sehen ihre Schlagkraft durch die jüngsten Angriffe der USA nicht beeinträchtigt. Die Islamisten erklären, sie könnten weiter Schiffe mit Verbindungen zu Israel an der Passage durch das Rote und Arabische Meer hindern. Es gebe in dieser Hinsicht keine signifikanten Beeinträchtigungen, sagt Huthi-Sprecher Mohammed Abdulsalam der Nachrichtenagentur Reuters. Ein Vertreter der Huthi-Gruppe Ansarulla sagt dem Sender Al Jazeera, es habe keine Verletzten und keine materiellen Verluste bei den Angriffen auf Sanaa gegeben. (rtr)

Deutschland beteiligt sich an neuer EU-Marinemission

Deutschland will sich einem Zeitungsbericht zufolge mit einem Kampfschiff an einer neuen EU-Marinemission beteiligen. Bereits am 1. Februar soll die Fregatte „Hessen“ (Fregattentyp: F 124) in Richtung Rotes Meer starten, schreibt die Welt am Sonntag laut Vorabbericht unter Berufung auf hohe informierte Kreise in Berlin und Brüssel. Dies dient zur Sicherung des Seeverkehrs im Roten Meer gegen Angriffe der jemenitischen Huthi-Rebellen. Bis Ende des vergangenen Jahres war die „Hessen“ sechs Monate lang im Rahmen eines sogenannten schnell verlegbaren Einsatzverbandes der Nato (VGTF) in der Nordsee und in der Arktis für Übungen und zur Abschreckung Russlands unterwegs. Das Kampfschiff führt eine Radaraufklärung, die 1000 Ziele gleichzeitig erfassen kann, Flugabwehrraketen, Kampfhubschrauber und rund 240 Einsatzkräfte mit sich. (rtr)

Angriff auf Radaranlage der Huthis in Jemen

Die US-Streitkräfte haben bei ihrem letzten Angriff eine Radaranlage der Huthi in Jemen angegriffen. „Dieser Angriff wurde von der USS Carney (DDG 64) unter Verwendung von Tomahawk-Raketen durchgeführt. Es war eine Anschlussaktion auf ein spezifisches militärisches Ziel, das mit den Angriffen vom 12. Januar in Verbindung steht. Dies soll die Huthi-Bewegung daran hindern, Seeschiffe, einschließlich Handelsschiffe, anzugreifen“, so das US Central Command in einer Erklärung auf X, früher Twitter. (rtr)

Hoher volkswirtschaftlicher Schaden durch Huthi-Angriffe

Der durch die anhaltenden Angriffe der Huthis entstehende volkswirtschaftliche Schaden beträgt laut Medienangaben 360 Millionen Euro pro Stunde. Das berichtet die Welt am Sonntag laut Vorabbericht unter Berufung auf Angaben des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD). Diese Zahl nannte demnach kürzlich eine der führenden EAD-Diplomatinnen bei einem Treffen der 27 zuständigen Botschafter im Politischen und Sicherheitspolitischen Komitee (PSK). Grund seien Umwege von bis zu 6000 Kilometern, steigende Energiekosten, Staus bei der Abfertigung und Störungen in den Lieferketten. (rtr)

Außenhandelspräsident fordert Beteiligung an Militärmission

Außenhandelspräsident Dirk Jandura fordert die Bundesregierung auf, eine Militärmission zum Schutz von Handelswegen im Roten Meer gegen Angriffe der Huthi-Rebellen zu unterstützen. „Wir sind eine der großen Handelsnationen dieser Welt“, sagt der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Vorabbericht. „Aus meiner Sicht wäre es ein wichtiges Signal an unsere Verbündeten und Partner, wenn sich Deutschland aktiv für den Schutz unserer geopolitischen Interessen engagiert, im Ernstfall auch militärisch.“ Angriffe auf den freien Handel und freie Seewege seien in keiner Weise gerechtfertigt und gefährdeten Menschen, Güter und Lieferketten. (rtr)

Israel: Drei Angreifer im Westjordanland getötet

Israelische Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge drei Kämpfer im Westjordanland getötet. In der Siedlung Adora, rund 20 Kilometer westlich von Hebron, habe es ein „terroristisches Eindringen“ gegeben und es sei auf Soldaten gefeuert worden, erklärte das Militär am Freitag. Die Soldaten hätten daraufhin das Gebiet abgesucht, drei Angreifer identifiziert und diese „neutralisiert“.

Ein Mann sei während des Einsatzes durch eine Kugel am Bein verletzt worden, teilte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mit, ohne weitere Angaben zu dem Verletzten zu machen. Palästinensische Vertreter kommentierten den Vorfall zunächst nicht. (afp)

Im Westjordanland leben rund 490.000 Israelis in Siedlungen, die von der UNO als völkerrechtswidrig eingestuft werden. Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen am 7. Oktober ist die Gewalt in dem seit 1967 von Israel besetzten Westjordanland, das von der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas regiert wird, stark angestiegen.

Seitdem sind nach Zählungen der Nachrichtenagentur AFP bei israelischen Armeeeinsätzen und Angriffen durch Siedler mindestens 337 Menschen getötet worden. Bei Angriffen palästinensischer Kämpfer in Israel und dem Westjordanland wurden nach Angaben des israelischen Geheimdienstes Shin Bet 2023 mindestens 41 Menschen getötet. (afp)

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