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live +++ Bundestagsdebatte im Live-Ticker +++Debatte um umstrittenes Migrationsgesetz der Union fängt an

Die Gespräche über das „Zustrombegrenzungsgesetz“ bleiben ohne Ergebnis. Nach dreistündiger Unterbrechung wird die Sitzung fortgesetzt. Macht die Union wieder gemeinsame Sache mit der AfD?

Friedrich Merz will das „Zustrombegrenzungsgesetz“ der Union durchsetzen. Dafür nimmt er auch eine Mehrheit durch die AfD in Kauf Foto: Hannes P. Albert/dpa

Worum es heute im Bundestag geht

Eigentlich sollte der Bundestag heute ab 10.45 Uhr über das „Zustrombegrenzungsgesetz“ debattieren. Auf Antrag der Unionsfraktion wurde die Sitzung unterbrochen. Um 14.00 Uhr begann die Debatte.

• Die Union hatte sich mit Grünen, SPD und FDP beraten. Die Gespräche blieben ohne Ergebnis.

• Es ist ein Gesetzesentwurf der Union zur Verschärfung der Migrationspolitik.

• Die AfD könnte erstmals zur Mehrheitsbeschafferin bei einem Gesetzentwurf werden, nachdem sie am Mittwoch bereits einen Antrag der Union gestützt hatte.

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Die taz berichtet über die aktuellen Entwicklungen live aus dem Bundestag .

Annalena Baerbock spricht

14.42 Uhr: Union und AfD unterbrechen Baerbock mehrfach mit Zwischenrufen. (mfr)

14.40 Uhr: Baerbock appelliert an Merz: „Verantwortung heißt, sich auch korrigieren zu können“. (mfr)

14:39 Uhr: Baerbock: „Der Weg wurde freigemacht in das Herz unsere Demokratie. Diese Bilder hallen nach. In Deutschland und in ganz Eruopa“ (jw)

14.37 Uhr: Annalena Baerbock (Grüne):,,Der vorgestrige Mittwoch begann mit Holocaustgedenken und endete mit lachenden Rechtsextremen, Herr Merz“. (mfr)

Friedirch Merz verteidigt sich

14:36 Uhr: Grünen Vorsitzender Felix Banaszak stellt eine Zwischenfrage an Merz: „Ich will ihnen eine simple Frage stellen – Sie sollten Sie mit Ja oder Nein beantworten. Schließen Sie es aus, dass sich ein Mitglied ihrer Partei mit Stimmen der Afd zum Bundeskanzler wählen lassen wird?“ Merz schäumt, wirft ihm vor, er würde suggestivfragen stellen. Die Antwort sei klar. (lf)

14.33 Uhr: Nach der Rede von Merz: Die CDU steht auf und applaudiert. (jw)

14:30 Uhr: Der Multimillionär Merz inszeniert sich als Mann des Volkes. Da klatscht nur die Union. (mfr)

14:30 Uhr: Merz: „Ich werde mit meiner Fraktion in den nächsten Tagen und Jahren alles dafür tun, dass diese Partei nicht weiter wächst und wieder am Rand ist“ (jw)

14:30 Uhr: Erst der extremen Rechten zur Rolle der Mehrheitsbeschafferin verhelfen und sich dann beschweren, dass es Kritik an einem als Person gibt? Friedrich Merz: „Hold my beer!“ (dir)

14.26 Uhr: Merz spricht von „täglichen Massenvergewaltigungen durch Asylbewerber“ und bedient sich wieder der Narrative der AfD. Applaus von dort. Empörung bei SPD, Grünen und Linken. (mfr)

14.26 Uhr: Auffällig: Die FDP applaudiert mit der Union zu allem, was Merz sagt. Vereinzelt kommt auch von der AfD Applaus. (lf)

14.22 Uhr: Merz wirft dem Parlament Entscheidungsunfähigkeit vor. Er selbst weicht von seinen Forderungen nicht ab. (mfr)

14.20 Uhr: Friedrich Merz nennt den Entschließungsantrag, der mit Stimmen der AfD beschlossen wurde, „inhaltlich richtig“. Empörung bei der Linken und der SPD. Merz' Behauptung „Niemand reicht der AfD die Hand“, wird mit lautem Lachen kommentiert. (mfr)

Die Debatte startet und Ralf Mützenich spricht

14.18 Uhr: Nachdem er am Mittwoch eher ermüdet wirkte, zieht der SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich in seiner Rede das Tempo an: „Die Lebensader der Demokratie wurde vor zwei Tagen beschädigt. Aber noch nicht durchschnitten.“ Hohn und Gelächter von der AfD. „Die Konsequenz, in die Sie uns gebracht haben, ist, dass Recht und Gesetz in diesem Land mit Hilfe der AfD geändert werden könnte. Kehren Sie um, Herr Merz“. Für Friedrich Merz findet er drastische Worte: „Unterordnung widerspricht einer pluralistischen Demokratie. So arbeiten deformierte Demokratien, wir nicht, Herr Merz“. Er appeliert an die Vernunft: „Wir können die Brandmauer noch retten“. Unionsfraktion und AfD reagieren empört. (mfr/lf)

14:06 Uhr: Die Sitzung geht weiter. Rolf Mützenich (SPD): „Wir sind gesprächsbereit“. Laute Zwischenrufe aus der Union. (mfr)

Friedrich Merz sorgt für eine lange Mittagspause: in der Bundestagskantine wirds voll

14.02 Uhr: Lange Schlange in der Kantine, auch Bundestagsabgeordnete müssen mal etwas essen. (dah)

🐾 13.56 Uhr: Während die Sitzung pausiert und die Parteien über den Gesetzentwurf beraten, haben mehr als 30 Psych­ia­te­r:in­nen und Wis­sen­schaft­le­r:in­nen sich in einem offenen Brief an CDU-Chef Friedrich Merz gewandt. Sie wehren sich „gegen den politischen Missbrauch“ der Tat von Aschaffenburg. Keiner der Vorschläge des Oppositionsführers hätte die Tat in Aschaffenburg jedoch verhindern können, heißt es in dem Brief der Psychiater:innen, der der taz vorliegt.

Fraktionschefs besprechen sich offenbar erneut

13.40 Uhr: Im Streit um einen möglichen Gesetzesbeschluss mit Stimmen der AfD deutet sich eine Vorentscheidung an. Im Büro von Unionsfraktionschef Friedrich Merz läuft ein Gespräch auf Spitzenebene – mit den Fraktionschefinnen der Grünen, Britta Haßelmann und Katharina Dröge, SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich, FDP-Fraktionschef Christian Dürr sowie FDP-Chef Christian Lindner. Es dürfte darum gehen, ob heute noch über das umstrittene „Zustrombegrenzungsgesetz“ abgestimmt wird oder nicht.

Die FDP hatte zunächst vorgeschlagen, den Entwurf in die Ausschüsse zurückzuschicken und so einen Beschluss mit entscheidenden Stimmen der AfD zu verhindern. Das werde man aber nur tun, wenn SPD und Grüne auch inhaltlich gesprächsbereit seien, hieß es danach. Die Bundestagssitzung ist weiterhin unterbrochen. (dpa)

Die Abstimmung findet statt

13.30 Uhr: In den sozialen Medien beginnt schon die Deutschungsschlacht: Wer hat nun wem welche gesichtswahrenden Angebote gemacht, wer hat sie ausgeschlagen, wer ist am Ende Schuld daran, dass von diesem ganzen von Merz völlig unnötig herbeigeführten Desaster nur die AfD profitiert? (dir)

12.44 Uhr: Im Homeoffice vorm Livestream wächst die Ungeduld (dir)

Ob zu Hause, im Büro oder im Bundestag: taz Jour­na­lis­t:in­nen warten darauf, dass die Debatte weitergeht Foto: Dinah Riese

12.41 Uhr: Die Sitzung soll noch bis 13 Uhr unterbrochen werden. Mittlerweile befinden sich viele Bundestagsabgeordnete wieder im Plenarsaal. (dah)

Friedrich Merz berät sich mit Alexander Dobrindt (CSU), Julia Klöckner (CDU) und Christian Dürr (FDP) Foto: Marco Fründt

12.32 Uhr: „Wir stimmen jetzt ab“, sagt CDU-Generalsekretär Linnemann. Die Union sei bereit gewesen, die Abstimmung noch einmal in den Ausschuss zu geben, SPD und Grüne hätten das jedoch abgelehnt. (lf, mfr)

Die Union spricht mit Grünen, SPD und FDP

12.30 Uhr: Mehrere Uni­ons­po­li­ti­ke­r:in­nen verlassen die Räume der SPD. Die Abstimmung finde noch heute statt, heißt es. Zunächst solle 40 Minuten debattiert werden. (mfr)

12.25 Uhr: Bundestags-Vizepräsidentin Petra Pau (Die Linke) hat den anwesenden Gästen und Jour­na­lis­t*in­nen im Plenarsaal gerade erklärt, was momentan vor sich geht. Inzwischen haben sich Union, SPD und Grüne zu Fraktionssitzungen zusammengefunden. Wann es weitergehe, könne man nur schätzen. „Sie müssen nicht denken, dass deshalb der Rest der Tagesordnung unter den Tisch fällt“, sagt Pau. Sie selbst richte sich darauf ein, „dass es eben ein wenig später wird mit dem Feierabend“. (dir)

12:05 Uhr: Merz betritt die Räume der SPD-Fraktion. (mfr)

12.03 Uhr: Merz verlässt die Fraktionsräume. Die Nachfrage eines Journalisten, ob er noch der richtige Kandidat sei, lässt er unbeantwortet. (mfr)

12.01 Uhr: Die FDP hat weitere Gespräche angekündigt. Ob eine Abstimmung noch heute stattfindet, ist weiterhin unklar. (mfr)

11.59 Uhr: „Wir wollen Ordnung in der Migrationspolitik. Es liegt jetzt an SPD und Grünen“, sagt der Vorsitzende der FDP-Fraktion Christian Dürr. „Wir wollen Ordnung und Kontrolle, das erwarten die Menschen“, sagt Dürr. Zuruf einer Person: „Die Menschen erwarten, dass Sie nicht mit Faschisten zusammenarbeiten“. Danach wurde sie von Bundestagsmitarbeitenden weg geschickt. (mfr)

11.52 Uhr: Julia Klöckner (CDU) bahnt sich einen Weg durch die Pressevertreter:innen. „Ich muss nur aufs Klo, ich habe nichts zu sagen“. (mfr)

11.27 Uhr: Britta Haßelmann und Katharina Dröge (Grüne) laufen in den Raum der Unionsfraktion. Mutmaßlich um sich mit Friedrich Merz zu beraten. (mfr)

Die Sitzung wird um eine halbe Stunde unterbrochen

11.16 Uhr: Die Presse wartet vor den Räumen der Unionsfraktion (mfr)

Die Union hat sich zu einer Fraktionssitzung zurückgezogen. Pres­se­ver­tre­te­r:in­nen warten vor den Fraktionsräumen Foto: Marco Fründt

11.07 Uhr: Die Union berät sich nach Angaben aus Fraktionskreisen auch mit FDP-Abgeordneten. Zudem werde CDU-Fraktionschef Friedrich Merz mit seinem SPD-Kollegen Rolf Mützenich sprechen. „Dann schaut man weiter. Die Fraktion wird jetzt informiert“, heißt es. (rtr)

11.01 Uhr: Grund für die Unterbrechung: Die Union zieht sich zu einer Fraktionssitzung zurück. (cem)

10.59 Uhr: Sitzung wird auf Antrag der Unionsfraktion um eine halbe Stunde unterbrochen. (mfr)

Die Abstimmung könnte verschoben werden

10.58 Uhr: Die Abstimmung im Bundestag könnte noch verschoben werden. Die FDP hat offenbar beantragt, dass der Gesetzentwurf wieder in den Innenausschuss überwiesen wird. Damit könnte vermieden werden, dass sich das Bild von Mittwoch wiederholt, als AfD und FDP einem Antrag der Union zu einer Mehrheit verholfen hatten.Über die Vorlage könnte dann in der letzten Sitzungswoche im Februar im Innenausschuss abgestimmt werden.

FDP-Fraktionschef Christian Dürr sagte, wenn sich SPD und Grüne einem solchen Weg in den Weg stellten, würden die Liberalen das Zustrombegrenzungsgesetz mittragen, wie es CDU und CSU eingebracht haben. Schaffen es also die alten Ampel-Parteien sich nochmal zusammenzuraffen und einen Kompromiss zu finden, bevor es erneut im Bundestag zum Showdown kommt? Oder sind die Fronten wegen der gemeinsamen Abstimmung von Union, FDP und AfD zu dem Antrag am bereits so verhärtet? Es bleibt spannend. (cem)

10.49 Uhr: Der Saal füllt sich langsam, auch auf der Pressetribüne ist kein Platz mehr frei. (dah)

Der Bundestag füllt sich. Die taz berichtet live vor Ort Foto: David Honold

SPD will Vertagung von Migrationsgesetz zustimmen

10.42 Uhr: Die SPD-Fraktion will dem Antrag der FDP zustimmen, den umstrittenen Unionsentwurf für ein „Zustrombegrenzungsgesetz“ in die Ausschüsse des Bundestags zurückzuschicken und erst später abzustimmen. Fraktionschef Rolf Mützenich erklärte: „Wenn die FDP jetzt neuerdings bereit ist, mit der SPD ebenfalls für eine Verhinderung der Abstimmung zu sorgen, halten wir das für einen richtigen Schritt.“ Für eine Mehrheit wären allerdings auch Stimmen von Grünen oder Union nötig. Damit könnte in letzter Minute verhindert werden, dass der Gesetzentwurf mit entscheidenden Stimmen der AfD beschlossen würde. (dpa)

FDP will Abstimmung über den Migrationsentwurf der Union verschieben

Die FDP hat vorgeschlagen, den Unionsentwurf für ein „Zustrombegrenzungsgesetz“ in die Ausschüsse des Bundestages zurückzuschicken und erst später darüber abzustimmen. Einen entsprechenden Antrag werde seine Fraktion in der anstehenden Debatte zu dem Vorhaben stellen, kündigte FDP-Fraktionschef Christian Dürr an.

Wenn SPD und Grüne diesen Weg nicht unterstützen sollten, würde dies zeigen, dass sie kein Interesse an der Lösung der anstehenden Probleme in der Migrationspolitik hätten, fügte er hinzu. In diesem Fall werde die FDP dem Unionsvorhaben zustimmen.

Die Aussicht, dass die Union erstmals mit den Stimmen der AfD einen Gesetzentwurf durch den Bundestag bringen könnte, hatte in den vergangenen Tagen Zehntausende Menschen zum Protest mobilisiert.

Kern der vorgeschlagenen Reform ist eine Aussetzung des Familiennachzugs zu subsidiär Schutzberechtigten. Dazu zählen etwa viele Syrerinnen und Syrer. Der Entwurf war im Herbst bereits im Innenausschuss behandelt worden. (dpa)

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„Das Zustrombegrenzungsgesetz“

Seit der Annahme eines Antrags im Bundestag zur Migrationspolitik mithilfe der AfD steht Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) im Kreuzfeuer. Es war das erste Mal, dass die in Teilen als rechtsextremistisch eingestufte Partei einer Vorlage von CDU/CSU zu einer Mehrheit verholfen hat. Am Freitagvormittag folgt die nächste Etappe: Dann könnte die AfD auch erstmals zur Mehrheitsbeschafferin der Union bei einem Gesetzentwurf werden.

Um welches Gesetz geht es?

Erneut handelt es sich um eine Vorlage zur Verschärfung der Migrationspolitik. Dabei geht es um das Gesetz „zur Begrenzung des illegalen Zustroms von Drittstaatsangehörigen nach Deutschland“. Dieses hat die Union schon im September nach dem Anschlag von Solingen in den Bundestag eingebracht. Nach einer ersten Lesung ging es in den Innenausschuss, die Parteien der damaligen Ampel-Regierung lehnten es dort im November ab. Seitdem hat sich das Parlament nicht mehr damit befasst.

Was steht im Gesetzentwurf?

Im sogenannten Zustrombegrenzungsgesetz findet sich ein Teil der Unionsforderungen im Migrationsbereich. Dabei geht es um drei Punkte:

• Im Aufenthaltsgesetz soll wie schon vor 2023 wieder nicht nur die Steuerung, sondern auch die „Begrenzung“ des Zuzugs von Ausländern als übergeordnetes Ziel festgeschrieben werden.

• Der Familiennachzug für subsidiär Schutzberechtige soll eingestellt werden, also für Menschen, die kein Asyl bekommen, aber aus anderen Gründen vorerst in Deutschland bleiben können. Er war schon zwischen 2016 und 2018 ausgesetzt worden. Seit 2018 dürfen aus humanitären Gründen wieder tausend Angehörige von subsidiär Schutzberechtigten pro Monat nach Deutschland kommen.

• Die Bundespolizei soll eine eigene Zuständigkeit für „aufenthaltsbeendende Maßnahmen“ insbesondere an den deutschlandweit 5.700 Bahnhöfen erhalten, für die sie zuständig ist. Die Beamtinnen und Beamten sollen künftig auch selbst Anträge auf Haft und Gewahrsam stellen können, um die Abschiebung nicht aufenthaltsberechtigter Ausländer zu gewährleisten. Bisher müssen sich die Bundespolizisten dafür an die jeweilige Landespolizei wenden.

Wie stehen die Chancen für eine Annahme?

Eine Annahme ist möglich. Nötig wären für eine Mehrheit bei Teilnahme aller Abgeordneten 367 Stimmen. CDU/CSU selbst verfügen über 196. Zustimmen will neben der AfD (76 Sitze) und der FDP (90 Sitze), die bereits am Mittwoch den Unionsantrag unterstützt hatten, auch das BSW (10 Sitze). Rechnerisch wäre damit eine Mehrheit von 372 Stimmen möglich – sofern es keine Abweichler oder fehlende Abgeordnete gibt. Am Mittwoch hatten zudem mehrere fraktionslose Abgeordnete für den Unionsantrag gestimmt, was auch am Freitag der Fall sein könnte.

Würde das Gesetz dann direkt in Kraft treten?

Nein. Es muss auch der Bundesrat zustimmen. Grund ist die Verlagerung von Länderbefugnissen auf die Bundespolizei. Da sich in der Länderkammer keine Mehrheiten für eine Fristverkürzung abzeichnen, würde sich diese mit dem Gesetz voraussichtlich erst am 21. März befassen – also nach der Bundestagswahl.

Ist eine Annahme durch den Bundesrat wahrscheinlich?

Bisher zeichnet sich in der Länderkammer keine Mehrheit dafür ab. Dort gibt es zwar acht unionsgeführte Landesregierungen, die aber in den meisten Fällen mit SPD oder Grünen regieren. Diese würden sich voraussichtlich gegen ein Votum für den Gesetzentwurf stellen. (afp)

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1 Kommentar

 / 
  • Verzockt



    Merz hat gepokert und sich verzockt.



    Gehen die Anträge durch muss er sich zu Recht vorwerfen lassen, mit der AfD zusammengearbeitet zu haben.



    Gehen die Anträge nicht durch, kommen Zweifel an seiner Kompetenz auf.



    Nur die AfD ist leider in beiden Fällen Sieger. Bei Ja, weil sie es dann für ihren Erfolg verkaufen, bei Nein, weil sie dann sagen "Nur mit der AfD hören die Asylströme auf". Es widert mich an, aber ich fürchte die AfD wird nun weit über 20% bei der Wahl bekommen, weil Merzt falsch gezockt hat.