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10.10.2024 , 11:45 Uhr
Viele Menschen, viele Meinungen. Das müssen nicht nur Pateimitglieder aushalten.
Hans-Christian Ströbele war einer der seltenen Menschen, die standhaft und beweglich, klug und freundlich im Kampf um das Bestmögliche geblieben sind. Zumindest war das mein Eindruck von ihm aus der Ferne. Ich glaube wir sind nicht schlecht beraten, wenn wir uns bei ihm etwas abschauen, zumindest darüber nachdenken und nicht gleich den Bettel hinschmeissen, wenn die Mehrheit mal nicht nach der eigenen Pfeife tanzt. Der Tanz geht sowieso weiter! Nur wer in der Kapelle mitspielt, kann den Move beinflussen. Ohne Gespür für die Bewehungsfähigkeit und die Bewegungslust der Leute auf der Tanzfläche spielt man Ende aber auch nur für sich.
Das Ganze bedeutet doch, soweit ich mich noch wage an die altdeutsche Erkenntnis erinnern kann, dass es nicht so sehr darauf ankommt besonders originell oder radikal zu sein und schon gar nicht sich selbst so wichtig zu nehmen, sondern dass es schlicht immer darum geht die Dialektik richtig zu handhaben. Und das ist schwierig genug.
zum Beitrag28.03.2024 , 09:02 Uhr
„Eines der wirksamsten Verführungsmittel des Bösen ist die Aufforderung zum Kampf“
Das ist das Dilemma in dem auch der friedliebenste Mensch steckt, wenn er angegriffen wird. Wer will denn vernichtet werden, wenn er angegriffen wird? Wer wendet nicht im Abwehrkampf die gleichen Mittel an wie der Aggressor? Was tun?: Wegrennen? Umarmen? Abwehren und selber töten?
zum Beitrag26.03.2024 , 17:02 Uhr
Herr Putin bekreuzigt sich auch, wenn er eine Kerze in der Kirche anzündet. Zwar ungelenk und flüchtig, aber deutlich zu erkennen. Nur ist desshalb ein Kreuzzeichen keine Terrorbekenntnis. Die meisten Menschen tun das täglich als religiöses Zeichen. Da viele Mordgesellen und Terrorfreunde sich bekreuzigen, zeigt das nur, dass Symbole mißbraucht und leer werden, wenn Verlogenheit und Heuchelei den Antrieb geben. Das ist alles. Auf der islamischen Seite gibt es ebenso gefährliche Vollidioten. Der ehmalige Bildredakteuer ist ein armes Würstchen, der mit Absicht Rüdiger diffamiert und ihn beleidigt. Purer Rassimus und blödes Stammtischgequatsche.
zum Beitrag08.01.2024 , 19:03 Uhr
Das Kernproblem ist meines Erachtens nicht das fehlende Wissen wie wir miteinander auf allen Ebenen des Lebens rücksichtsvoller verkehren sollten - für den öffentlchen Verkehr zeigt der Artikel ja überzeugend auf, was Sache ist und zur Lösung im beschriebenen Teilproblem der Parkraumbewirtschaftung geschehen sollte - sondern das Kernproblem scheint mir die gleichzeitige Ablehnung, der sich aus der gewonnenern Einsicht ergebenden Veränderungen. Es ist traurig, aber eine bittere Tatsache, dass diese Verweigerung von konkreten Änderungen, trotz Einsicht in die objektive Notwendigkeit, mehrheitlich zu beobachten ist. So blockieren wir fortlaufend dringende Veränderungen zur Verbesserung der Lebensqualität für uns alle. Das ist paradox, aber so scheinen wir mehrheitlich zu ticken.
Die Autorin und der Autor beschreiben die Situation der öffentlichen Parkraumnutzung sehr gut, auch ihre Vorschläge sind klug und durchdacht. Doch leider, leider nutzt das wenig, weil das Beharrungsvermögen und die Verweigerung Gewohnheiten zu ändern, das zentrale Problem sind. Hieran müssen wir arbeiten. Auch die Sprache und
Schlaue Verkehrsanalysen haben wir genug, wir müssen uns mehr um den Elefanten im Raum kümmern. Und der Elefant ist die Gewohnheit, die uns immer wieder auf die Füsse fällt. Wie ändern wir Gewohnheiten, die uns schaden? Ich glaube, das sind sozial-psychologische und sozial-pädagogische Fragen, die uns Antworten geben können.
Enzensberger hat ja mal geschrieben, dass man sich selbst auch daran gewöhnt, sich an alles zu gewöhnen. Das nennen wir dann einen Lernprozess.
Wir Gewohnheitstiere sind aber nicht verpflichtet uns fortlaufend selber zum Affen zu machen.
zum Beitrag13.03.2023 , 11:32 Uhr
Meine Erfahrung ist, dass sich viele Anspruchsberechtigte schämen und deshalb keine Anträge stellen. In der Pflege und bei alten Leuten ist das, neben dem Nichtwissen um berechtigte Ansprüche, ein großes Problem. Eine Möglichkeit das zu ändern, wären u. a. automatische Verfahren, zumindest dann, wenn Pflegehilfen beantragt werden. Die Pflege- und Sozialstationen zahlen das gehen auf die Leute zu: "Frau Müller, diese und diese Leistung steht Ihnen noch zu. Wir Regeln das für sie." Die ambulanten Pflegestationen brauchen dafür einen Auftrag und Bezahlung vom zuständigen Amt und der Pflegekasse um aktiv diese Aufgabe übernehmen zu können. So ein auf die Leute zugehendes Verfahren könnte die Hürden hier, wenn nicht beseitigen, so doch deutlich abbauen.
zum Beitrag13.02.2023 , 08:51 Uhr
Wenn die SPD als Wahlverliererin mit der noch größeren Wahlverliererin Giffey ernsthaft den Chefposten mit Hilfe von Grün und Rot durchsetzen will, wird es in spätestens 3 Jahren nur noch eine Laubenpieper SPD in Berlin geben. Entweder wechseln die SPD aber auch die Grünen ihre Spitzenleute mit geeigneteren Leuten aus oder die Stadt wird unter CDU Führung weiter polarisiert und unfriedlicher oder unter Giffey`s und Jarrasch´s Führung zusätzlich für dumm verkauft.
zum Beitrag19.05.2022 , 17:01 Uhr
Das ist ein sehr schöner Text! Glückwunsch und Dank an Frédéric Valin. Der Name des Autors und seine Schreibweise sind ja schon anspruchsvoll und dieses Berliner Sittengemälde steht ihm in nichts nach. Frei nach O. Scholz: Respekt!
zum Beitrag04.05.2022 , 09:15 Uhr
Eine Krieg beenden kann man, durch Eskalation bis eine Seite schlapp am Boden liegt und nicht mehr kriegen kann. Eskalation heißt, ihn zu befeuern mit Waffen und mehr Waffen. Das passiert zur Zeit.
Eine Krieg beenden kann man auch durch ersticken der Energie, die das Waffen beschaffen beendet und den Hass abkühlt, der ihren Einsatz befeuert.
Ich bin für die zweite Lösung, weil wir hier am Kriegsrand die Möglichkeit haben, die Energie, die den Krieg zusätzlich befeuert, zu drosseln.
Mein Nahtodverhinderungsdoppelbeschluss ist deshalb folgender:
1. Keine fossile Energie aus Russland beziehen, solange nicht ein Waffenstillstand eingetreten ist.
2. Mit Beginn eines Waffenstillstands, die Geschäftsbeziehungen mit Russland wieder aufnehmen und verhängte Sanktionen schrittweise wieder aufheben.
Ideologische Debatten und Eskalation des Tötens ist zwar das Übliche, das Öl aus dem Feuer nehmen hat aber mehr Chancen auf Erfolg. Es sterben einfach weniger Menschen und es wird nicht soviel kaputtgemacht.
zum Beitrag14.03.2022 , 10:51 Uhr
Es ist eine Frage von schnellem und langsamem Denken. Wer angegriffen wird, reagiert schnell und denkt desshalb auch schnell, spontan, intuitiv, gefühlsüberschwemmt und kann den Wahnsinn nicht erkennen, den der Angegriffene tragischer Weise auch entfacht, wenn er den unbekannten Angreifer tötet. Alles scheint normal, angemessen und notwendig, von der Selbstverteidigung bis zum Heldenkitsch. Wer langsam denkt, lässt den Gedanken zu, dass Putins Aggression endlich und umkehrbar, der Tod jedoch ewig und unumkehrbar ist.
Die Ukrainer sind zur Zeit im Modus des schnellen Denkens und kommen mehrheitlich zu anderen Schlüssen als wir, die wir im langsamen Denken das Leben höher einschätzen, als den Heldentod . Soldaten sterben ja bekanntlich nicht, Soldaten fallen und können deshalb in den Kitschgeschichtsbüchern und Kriegserzählungen immer wieder aufstehen. Das ist tragisch und lächerlich zugleich.
Ich kann es den Ukrainern in ihrer Mehrheit aber nicht vorwerfen, sich zu wehren, weil ich im Modus des Angegriffen-werdens wahrscheinlich genauso spontan und selbstverständlich das Falsche aus einem urmenschlichen Impuls tun würde, der dem schnellen Denken geschuldet ist.
Die Freiheit verteidigen wir jedoch nur, wenn wir auch die Freiheit zum desertieren zulassen. Das wäre ein starkes Signal gegen die Soldatenvernichtungsmaschine putinscher Bauart, der Menschenleben nichts zählt.
zum Beitrag21.01.2022 , 13:18 Uhr
Wer dialektisch denkt, kann nicht erwarten, dass die katholische Kirche sich ändern wird. Diese Kirche ist an-sich nicht reformierbar. Es muss eine andere Organisation, von anderen Leuten gegründet und geführt werden. Und diese neue religiöse Organisation muss aufpassen, dass sie demokratisch verfasst ist, sonst wird auch sie wieder unreformierbar werden.
Ich kannte den Kaplan Peter H., der in der Causa Ratzinger so eine große Rolle spielt, aus meiner Jugend. Ich war Meßdiener Anfang der 70iger in der St. Cyriakus Gemeinde in Bottrop. Peter H. war jugendlich, konnte mitreißend reden und predigen und galt als Hoffnung für die Gemeinde, weil er begeistern konnte und ich das Gefühl hatte im richtigen Verein zu sein.
Über Peter H. zu richten ist wohlfeil. Seinen Opfern steht das zu, mir nicht, dem nichts angetan wurde. Die katholische Kirche als organisierter Verein ist jedoch so schwer krank, autoritär und verlogen, dass ihr auch keine Lichtgestalt mehr helfen kann. Solch eine Person würde sich wahrscheinlich abwenden, wie Eugen Drewermann, den sie nicht integrieren wollte und konnte. Religion wäre so notwendig. Doch weil sie von den Vertretern der katholischen Kirche mit Füssen getreten wird, werden sich noch mehr Leute nicht nur von der Kirche, sondern auch von der Religion abwenden. Und das ist das Tragische. Die katholische Kirche hat es geschafft, die Religion nachhaltig zu diskreditieren. Als wenn das Leid der Opfer der konkreten Gewalt, nicht reichen würde. Die verlogenen Kirchenbosse sind blind für das Leben und werden deshalb auch weiterhin jeden blenden, der Ihnen auch jetzt noch Aufrichtigkeit zubilligt.
Adornos Satz, dass es kein richtiges Leben im falschen gibt, scheint hier der passendste und kürzeste Kommentar zur katholischen Katastrophe zu sein.
zum Beitrag02.12.2021 , 10:57 Uhr
Oh großer Gott, Honni war ja im Grunde seines Herzens ein alter Rocker, wie uns Udo erklärt hat. Und nun Merkel als Edelpunk und rotzfreche Göre. Da bleibt mir die Spucke weg. Wenn da Rosen helfen, solls gut sein.
zum Beitrag16.11.2021 , 16:19 Uhr
Der Palmer traut sich was. Dass er Fehler macht, soll in unmöglich machen? Soweit ich weiß, hat er sich für seine bekloppten Schnellschüsse entschuldigt. Dann soll man es auch dabei gutsein lassen. Wer glaubt ein besserer Mensch zu sein, werfe den ersten Stein!
zum Beitrag05.11.2021 , 19:04 Uhr
Die heillos hilflosen Helfer werden geführt von unfähigen, unwissenden Unternehmern, die das Selbstverständliche nicht in den Griff bekommen: Wer dem Menschen ein Helfer sein will, darf nicht selbst zur Gefahr für den Hilfesuchenden werden. Das Berufsethos verbietet es, sich nicht impfen zu lassen. Es ist sehr einfach: Wer sich als Pfleger oder Pflegerin auf Freiheitsrechte beruft und sich nicht impfen lässt, hat das Recht dazu und braucht sich nicht impfen zulassen. Diejenigen muss man dann jedoch sofort freistellen und in die Freiheit eines anderen Berufes entlassen.
Die Energie der Widerständigen offenbart die himmelschreiende Hilflosigkeit der gesamten Branche und wird nur noch gestoppt von der Unfähigkeit des Managements und der politisch Verantwortlichen.
zum Beitrag12.10.2021 , 13:50 Uhr
"Gespaltene Zungen formen wieder Hufeisen." Ein Satz von einem Wortschmied, der wehtut, der wehtun muss. Das ist ein sehr guter Text. Ein Text wie ein Spiegel. Wer reinschaut, sieht sich und die Mauern zwischen sich und den anderen. Die Mauern sind nicht das Problem, auch nicht die anderen.
zum Beitrag02.09.2021 , 11:51 Uhr
Scholz überschweigt alles (und gewinnt),
denn das Schweigen dient ihm als Erkennungszeichen, weil es insgeheim uns eint als Gleiche unter Gleichen.
Ganz schön schlau der Mann, Respekt!
Kurzanalyse SPD: Schweigsam, pomadig, duldsam Deutschland 2021: schweigsame People, sozialdemokratisch durch und durch, egal wen sie wählen, aber nicht zuviel davon, könnte ja auffallen.
Das passt doch.
zum Beitrag31.07.2021 , 09:10 Uhr
Ja, Rituale um der Rituale Willen, sogar bis in den Tod, Haltung bewahren bis zum letzten Atemzug, können sehr verstörend sein und sind ein Kennzeichen einer erstarrten Gesellschaft, die das Individuum als Hülle wahrnimmt und das Leben in ihm unterdrückt. Die japanische Ästhetik, die sich auch in übersteigerten Umgangsformen zeigt, zielt auf Beherrschung der eigenen natürlichen Impulse, auf das Einschnüren von individueller Spontanität ab. Alle Menschen mit einem ausgeprägten autoritären Charakter fühlen sich da wohl. Da gibt es nationenübergreifende Wahlverwandtschaften. Der Faschismus ist ihr politischer Ausdruck, weltweit.
zum Beitrag25.06.2021 , 08:21 Uhr
Was soll das? Wer forscht kann nicht nur scheitern, sondern muss scheitern können, sonst würden sie nicht forschen. Zuviel Häme und Besserwisserei in dem Artikel. Gefällt mir gar nicht.
zum Beitrag10.05.2021 , 10:25 Uhr
Palmers Vergleich ist sowohl rational und emotional passend. Existenzvernichtung geht nicht nur durch einsperren, sondern auch durch aussperren.
zum Beitrag15.04.2021 , 08:19 Uhr
Wenn Freiheit als Richtschnur für mein Denken immer zuerst die Freiheit der Anderen ist, dann können die Anderen nicht die Hölle sein. Die Hölle ist immer der eigene Egoismus, der auf Kosten der Anderen sein Recht behauptet. Andere Meinungen auszuhalten ist für Selbst- und Fremdgerechte die schwerste Übung. Die Balance zu halten zwischen meiner und Deiner Freiheit, ist die schwerste und anspruchsvollste Übung im individuellen und politischen Leben, der immer ein Kampf ist. Weil wir daran meist scheitern, bedeutet das nicht, dass er sinnlos ist. Er ist unvermeidbar solange wir atmen und der Mund auf und zugeht.
zum Beitrag15.04.2021 , 08:19 Uhr
Wenn Freiheit als Richtschnur für mein Denken immer zuerst die Freiheit der Anderen ist, dann können die Anderen nicht die Hölle sein. Die Hölle ist immer der eigene Egoismus, der auf Kosten der Anderen sein Recht behauptet. Andere Meinungen auszuhalten ist für Selbst- und Fremdgerechte die schwerste Übung. Die Balance zu halten zwischen meiner und Deiner Freiheit, ist die schwerste und anspruchsvollste Übung im individuellen und politischen Leben, der immer ein Kampf ist. Weil wir daran meist scheitern, bedeutet das nicht, dass er sinnlos ist. Er ist unvermeidbar solange wir atmen und der Mund auf und zugeht.
zum Beitrag13.04.2021 , 08:55 Uhr
Ein sehr kluger, analytischer Kommentar. Wenn es dennoch Baerbock werden sollte, kommt die große Bewährungsprobe auf offener Bühne für Habeck. Es wäre unfassbar gut, wenn er dann ohne Groll und Sticheleien seine Stärken weiterhin ausspielt. Die beiden haben die Chance eine andere, menschlichere Politik zu gestalten, die den Egoismus im Blick hat, um ihm nicht den Vortritt zu lassen. Sachpolitik, welche den Namen verdient, ist die schwerste Übung. Meist gewinnt die Eitelkeit, die sich an sich selbst berauscht, siehe Söder, Lindner, Klöckner und Konsorten. Keiner ist davor gefeit, weder Männer noch Frauen.
zum Beitrag10.04.2021 , 14:20 Uhr
Gute Idee, gefällt mir.
zum Beitrag29.10.2020 , 12:53 Uhr
Solange die Leidtragenden von Lockdowns entschädigt werden ist alles ok. Dann wird zwar gemeckert und die 80 Millionen deutschen Kanzler und Kanzlerinnen wissen alles besser, aber das lässt sich ertragen und kann als Brauchtum verbucht werden. Wenn die per Verordnung erzwungenen Einkommensverluste jedoch nicht kompensiert werden, wirds ungemütlich. Gefährlich wird es sogar, wenn die Mehrheit der kleinen Selbständigen und der bei Ihnen Angstellten gar kein Auskommen mehr haben oder zum Sozialamt gehen müssen. Dann wird es nicht mehr lange dauern und es wird auch von denen Revolution gerufen, die bisher mit Politik nichts am Hut haben. Bei uns wird dann mehr die nationale Variante bevorzugt. Die Stand-by AfD und ihre Schlägertrupps freuen sich schon. Eine solche Entwicklung können wir nur durch direkte ökonomische Kompensation der Opfer einer sinvollen, tastenden und solidarischen Politik vermeiden und einer Politik, die uns mitteilt, dass sie auf der Basis von Versuch und Irrtum handelt. Eine Politik, die zugibt, dass sie Fehler nicht vermeiden, aber korrigieren kann und das nichts zu tun, der größte Fehler wäre. Und das Verantwortung und Anpassung an besondere Lebenslagen nicht delegiert werden kann. Sondern auch immer Dich und mich meint.
zum Beitrag28.10.2020 , 10:59 Uhr
Ja , das Göttliche und Heilige kann wunderschön sein. Fans wissen das. Deshalb sind sie ja Fans. Aber selten lieben sie wirklich das Göttliche und Heilige, sondern nur ihre Kirche oder ihren Verein, den sie verlässlich mit dem Göttlichen und Heiligen verwechseln. Und das ist tief traurig für alle Beteiligten, weil es sogar Mord- und Totschlag rechtfertigt, wie wir jetzt wieder in Paris gesehen haben. Kluge Menschen wissen das. Es gibt Beispiele in allen Religionen, welche die Einheit aller religiösen Vereine in Einer göttlichen Quelle sehen, der keiner Kirche und keiner Gemeinschaft gehört, welche daraufhin für sich Exklusivrechte reklamieren kann. Denn alle Kirchen und Religionen sind immer nur Spielarten und Spiegelungen einer Kraft, die niemandem gehört, die niemand kennt und die niemand je sehen wird, aber die immer da ist. Das ist wohl Glaube, der immer geheimnisvoll bleibt, aber keinem wehtut. Ein Glaube, der heilsam sein kann, weil er tröstet und einem das Ganze zum Tode geweihte schöne Leben besser aushalten lässt.
Es gibt eine sehr schönes Zen-Gedicht aus dem 7. Jahrhundert, welches diesem Gedanken Ausdruck verleiht. Es beginnt so: "Ein und derselbe Mond spiegelt sich in allen Wassern. Alle Monde im Wasser sind eins in dem einzigen Mond. ..."
So wie der einzige Mond das Zeichen der Einheit aller geheimnisvollen Mondbilder ist, die Menschen sehen oder zu sehen glauben, so verweist dieses poetische Bild auf die Einheit der Religionen. Die Gottesbilder von uns Menschen sind nichts als Reflektionen einer Quelle, die wir nur ahnen und mit dem inneren Auge sehen können.
Um religiös zu sein, braucht es keinen Verein und keine Kirche, sondern ehrliche Menschen, die keine Moral und kein Recht auf ihrer Privatreligion aufbauen, sondern einzig und allein als Trostspender für unser menschliches Schicksal annehmen. Und diese Schicksal ist unsere Sterblichkeit.
Mehr braucht es nicht, um eine absolut positive Religion zu begründen.
zum Beitrag14.10.2020 , 07:29 Uhr
Leute, habt Ihr ne’ Macke? Gewohnheiten sind Gewohnheiten und sehr, sehr schwer, um nicht zu sagen mühsam, wenn nicht sogar nur mit ein wenig Mühe zu ändern, um mal ganz streng nicht wissenschaftlich und dafür aber um so bauchtechnischer daherzureden. Das fällt uns doch allen, wenn wir mal ganz tief in uns reingucken, nicht so leicht!
zum Beitrag12.10.2020 , 15:08 Uhr
Oh Gott, oh Gott, mir wird immer ganz angst und bange, wenn die religiöse Regung, statt Fragen, Schweigen, Hoffen und das Eingeständnis von Unwissenheit, Antworten, Reden und Bescheidwissen zur Folge hat. Das endet, soweit ich sehen kann, nie gut für die, welche beim Fragen, Schweigen, Hoffen und dem Eingeständnis ihrer Unwissenheit bleiben. Die wahren religiösen Menschen sind für mich die Schweigsamen, die helfen, wenn sie helfen können und sich vor dem Dank fürchten, weil er sie nur beschämen würde. Die tatkräftige Schweigereligion braucht keine Führerinnen, Gurus, Göttinnen und Götter, sondern nichts als den Zauber und die Magie der Begegnung mit sich im Spiegelbild der anderen. Wenn das Liebe ist, dann solls Liebe sein; aber bitte keine Religion draus machen, sie löste sich sofort wieder in Luft auf, wenn wir sie daran festmachen würden.
zum Beitrag17.09.2020 , 08:45 Uhr
Sie erweisen der Sprache keinen Bär, wenn Sie über Binsen schreiben. Es ist doch eine Binsenwahrheit, dass man der Sprache einen echten Bärendienst erweist, wenn man sie modengefällig bis zur Unverständlichkeit frisiert. Das versteht am Ende keiner mehr und ist nicht mal originell, sondern spracharm und wortschwach. Sie würden mir eine großen Gefallen tun, die unschuldigen Binsen einfach am Ufer stehen zu lassen. Die Diskussion würde sonst einfach ufer... weitergehen. Peace!
zum Beitrag25.07.2020 , 09:17 Uhr
Meena Kandasamy ist auch eine sehr selbstbewusste und sehnsüchtige Lyrikerin. Im WDR 5 wurde gestern ein Gedicht von ihr gesendet. Das vergisst man nicht so schnell. Ihre Seele ist eine sprudelnde Quelle. Erfrischend und voller Energie.
zum Beitrag21.12.2019 , 11:09 Uhr
Unsere quengeligen und verzogenen Gewohnheiten bleiben uns erhalten. die Schuld bei anderen suchen, ist uns davon doch die liebste. Und diese liebengewonnen und nervigen Gewohnheiten bleiben, weil es ihnen bei uns gefällt und gehen nicht mehr, sie fühlen sich wohl bei uns, weil sie sicher sein können, dass wir sie nicht vor die Tür setzen. Also bleiben uns, neben unseren nimmersatten Gewohnheiten, die keinen Grund haben zu gehen, vielleicht ein Birnbaum oder vielleicht eine Aussicht auf eine Straße von vorgestern. Die Tiere brauchen uns nicht, Engel brauchen uns auch nicht. Eine weiser aus dem Abendland meinte doch damals, als alles noch in Schutt und Asche lag: Es gäbe nichts Gutes, außer man täte es.
zum Beitrag22.08.2019 , 21:42 Uhr
HDH war ein Univeralgelehrter, der selbstgebackene Spekulatius zu schätzen wusste und das Klingeln an der Haustür nicht hörte, weil die Schrei bmaschine seine Konzentration vollends absorbierte. Schade, dass ich Dich nicht mal treffen konnte, mein Lieber. Die Nachricht über Deinen Tod stimmt mich traurig. Lebe wohl im Reich der Denker und Träumer von einer besseren Welt.
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