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07.06.2023 , 00:03 Uhr
Nahezu hälftige Scheidungsraten heißt doch, dass die größere Hälfte zusammenbleibt - das ist doch schön. Ich will Dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens, in guten und in bösen Tagen bis der Tod uns scheidet - zeitgemäß ist das natürlich nicht, zeitlos aber schon und als Absichtserklärung hab' ich schon übleres gehört. Lasst die Leute doch einfach mal Leute sein, Mann.
zum Beitrag01.11.2022 , 22:36 Uhr
Der Revolutionär, sprach dereinst der Vorsitzende Mao, muss sich in den Volksmassen bewegen wie ein Fisch im Wasser. Diese Art von Protest hier bewegt wenig, sondern ist in Ritualen erstarrt. Minimaler Aufwand, maximale Resonanz in der Twitterkammer, ok, aber selbst der wohlmeinende Teil der Volksmassen in der Provinz zuckt hier eher mit den Schultern und denkt sich gar nix.
zum Beitrag13.05.2022 , 23:22 Uhr
1709 hat die mit den ukrainischen Kosaken verbündete schwedische Armee die Schlacht bei Poltawa gegen Russland verloren. Karl XII. floh in die Türkei und saß dort erst mal fest, Zar Peter I. ließ Finnland besetzen - das blieb dann bis 1918 russisch. Alles hängt mit allem zusammen und ist irgendwie schon mal dagewesen.
zum Beitrag03.04.2022 , 23:21 Uhr
Ich halte das Ganze für einen völlig aus dem Ruder gelaufenen Confirmation Bias: Ofarim hat sich offensichtlich schlecht behandelt gefühlt, und da er Jude ist, hat er das Eine mit dem Anderen verknüpft und impulsiv überreagiert. Das war nicht mal unbedingt eine Lüge, zumal es sich in den Kontext der permanenten Aufgeregtheit und Überempfindlichkeit bestens eingefügt hat - siehe jetzt der brave Herr Kretschmer, der sicher auch kein Antisemit ist, aber besser geschwiegen hätte. Apropos Schweigen: All diejenigen, die jetzt wieder die üblichen wohlfeilen Binsen in Richtung Medien absondern, solten sich ihre Ratschläge an den dafür geeigneten Ort zurückstecken. Das 21. Jahrhundert ist das Zeitalter der Deutungshoheit, und wer nicht zuerst kreischt, verliert.
zum Beitrag25.02.2022 , 11:50 Uhr
Vor ziemlich auf den Tag genau 75 Jahren verkündete der damalige US-Präsident Harry Truman die nach ihm benannte Doktrin. Allen berechtigten Unkenrufen Richtung Washington zum trotz sollte man den Text mal wieder ausgraben: „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Weltgeschichte muss fast jede Nation zwischen alternativen Lebensformen wählen. Nur zu oft ist diese Wahl nicht frei. Die eine Lebensform gründet sich auf den Willen der Mehrheit und ist gekennzeichnet durch freie Institutionen, repräsentative Regierungsform, freie Wahlen, Garantien für die persönliche Freiheit, Rede- und Religionsfreiheit und Freiheit von politischer Unterdrückung. Die andere Lebensform gründet sich auf den Willen einer Minderheit, den diese der Mehrheit gewaltsam aufzwingt. Sie stützt sich auf Terror und Unterdrückung, auf die Zensur von Presse und Rundfunk, auf manipulierte Wahlen und auf den Entzug der persönlichen Freiheiten. Ich glaube, es muss die Politik der Vereinigten Staaten sein, freien Völkern beizustehen, die sich der angestrebten Unterwerfung durch bewaffnete Minderheiten oder durch äußeren Druck widersetzen. Ich glaube, wir müssen allen freien Völkern helfen, damit sie ihre Geschicke auf ihre Weise selbst bestimmen können. Unter einem solchen Beistand verstehe ich vor allem wirtschaftliche und finanzielle Hilfe, die die Grundlage für wirtschaftliche Stabilität und geordnete politische Verhältnisse bildet." Hätte, hätte, Fahrradkette, aber spätestens jetzt sollten sich die Verantwortlichen mal die vergilbten Zeitungen aus dem Kalten Krieg aus den Archiven kommen lassen, als man ohne russisches Gas und chinesische Container zurechtkommen musste und die Vorhänge noch eisern waren; Boris Johnson kann auch die olle Elisabeth fragen.
zum Beitrag25.01.2022 , 20:39 Uhr
"Vor der Welt verborgen" wollte Ratzinger eigentlich seine letzte Reise antreten, stettdessen lässt er keine Gelegenheit aus, seinem Nachfolger Knüppel zwischen die Beine zu werfen, der deutschen Kirche Wohlstandsverwahrlosung vorzuwerfen und mit immer neuen Pamphleten aus dem theologischen Wolkenkuckucksheim seine reaktionäre Kamarilla zu bedienen. Normalerweise hätte ich gesagt, lasst den alten Mann doch in Ruhe, aber so? Kein Mitleid, sorry.
zum Beitrag29.10.2021 , 20:55 Uhr
Aubergine, Zucchini, Fenchel ist Sommer. Rote Rübe, Blaukraut, Skorzener ist Winter. Alles immer ist Supermarkt, schon klar, aber für uns Zurückgebliebene in der Provinz geht eine Jahreszeit ohne zugehöriges Gemüse gar nicht - außerdem darfs ja gerne säsonal und regional sein, gell, und im Dezember bleibt dann eben nur das gut lagerbare. Außerdem hat ein polnischer Barszcz mit einem russischen Borschtsch ungefähr soviel zun tun wie ein Pichelsteiner mit einer Minestrone, aber das führt hier zu weit.
zum Beitrag29.10.2021 , 19:25 Uhr
So ganz verstehe ich das nicht. Antisemitismus ist ein konstantes gesellschaftliches Problem, aber in meinen Augen auch hinreichend tabuisiert. Der Fall Nemi el-Hassan, beispielsweise, zeigt, dass man hier im Zweifelsfall eher mit dem Mikroskop hinschaut als mit der Lupe. Zu Recht werden antisemitische Stereotype kritisiert, allerdings manchmal auf einem derart akademischen Niveau, dass ich mir nicht sicher bin, ob die angesprochene Zielgruppe dies überhaupt nachvollziehen kann; gewisse Medien spielen hier eine sehr zwiespältige Rolle. Jedenfalls sollte jeder Fall, auch dieser, erst mal nach den zugrundeliegenden Fakten beurteilt werden; das übliche Hintergrundgeräusch im Internet gehört halt dazu. Ich werde nicht davon ablassen, in jedem Mitmenschen erst mal des Beste zu vermuten, jedenfalls bis zum Beweis des Gegenteils.
zum Beitrag22.10.2021 , 00:52 Uhr
Man darf Polen nicht isolieren, meint Mutti, und so ist es - wir sollten uns da hübsch zurückhalten. Bei den Reizthemen Gas und Kohle hat Deutschland Polen ein ums andere mal desavouiert, profitiert hat davon in erster Linie die stramm deutschfeindliche PiS. Zwar haben wir selbstverständlich wie immer und überall recht, aber der Jan Kowalski von der Straße sieht hier nicht die vorbildliche Nation der Klima- und Flüchtlingsretter, sondern den Kadaver von Wilhelm zwo und anderen Herren mit Schnurrbart aus der Gruft grinsen. Polen ist nicht die PiS und andersrum auch nicht, ganz davon abgesehen leben eine Million Polen, weitestgehend unsichtbar, in Deutschland.
zum Beitrag20.10.2021 , 23:23 Uhr
Rechte soll man gerne boykottieren, aber keine Messen, wo Rechte in irgendwelchen Ecken herumhängen. Die hängen schließlich auch im Bundestag rum (auch wenn man nicht neben ihnen hocken mag, wie wir lernen) und wer da rausgeht, muss gemäß einem Diktum von Herbert Wehner auch wieder reinkommen. Nein, Boykottieren heißt frei übersetzt kneifen: No pasaran, meint der Spanier, no surrender, spricht Churchill, und Recht hatten sie - stattdessen wird die Messeleitung wegen irgendwas geshitstormt, auf Twitter wird wie immer hin- und hergerülpst und die feschen jungen Herren lachen sich ins stramm ausgestreckte Händchen. Nix, lasst die Rechten herumhängen, aber stellt sie - klappt bei Demos schließlich auch.
zum Beitrag17.10.2021 , 19:51 Uhr
Was lernen wir? Wahrscheinlich nix. Vielleicht was über Wahrscheinlichkeiten. Jüdischer Mensch wird angepöbelt? Kommt vor, leider. Hotelgast wird rassistisch von Empfangspersonal angepöbelt? Nicht völlig unmöglich, aber extrem unwahrscheinlich. Ungute Situation beim Einchecken eskaliert und Hotelgast wird hinausgeschmissen? Kommt vor, und zwar täglich. Medien reagieren hysterisch, Twittermeute jeglicher Couleur schleudert Dreck und Politik ist unter Druck? Mei. Leute, die keine Medienprofis sind, sind medial völlig überfordert? Liegt in der Natur der Dinge. Und jetzt? Lügt da ein Selbstdarsteller oder hat da nur einer überreagiert und weiß jetzt nicht mehr, wie er aus der Nummer rauskommt? Der Stereotypenhagel wird noch ein paar Tage weiter gehen, sodann schreiten wir zum nächsten Thema. Grad zum Thema Antisemitismus hätte wirklich eine interessante gesellschaftliche Debatte stattfinden können - der Name Nemi el-Hassan soll hier genügen - aber die Meute zerreißt ihr Opfer und hetzt dann weiter. Zum Fall Ofarim wird es auch Debatten geben, aber sicher keine interessanten. Wir lernen: Nix.
zum Beitrag17.10.2021 , 08:51 Uhr
Ich kann dem Autor nur zustimmen - Städter, bleibt zuhause. Schafft Eure Autos ab und bleibt mit Euren Ebikes hübsch auf den dreifach abgesicherten Radschnellwegen. Pfifferlinge gibt‘s in Belarus und Steinpilze in Rumänien, die Leute dort müssen schließlich auch leben. Wir hier auf dem Land sind brutale menschenfeindliche Faschos und hassen alte Autos mit Verbrenner, Berliner Nummer und Insassen, die Netzstiele nicht von Flockenstielen unterscheiden können. Bleibt zuhause!
zum Beitrag20.06.2020 , 19:56 Uhr
Mein Gott, Leute, lasst doch mal die Sakralbauten im Dorf. Ich als stockspießiges brutalstkonservatives bayerisches Landei, Mann, weiß, cis, Ehe, Kinder, Hund und so weiter, habe überhaupt kein Problem mit dem Text und noch weniger eins mit der Autorin. Schon eher eins mit der jungen Union, der kein junger Mensch mit Selbstachtung beitreten sollte, und ja, ich wähle selber gelegentlich CSU, aber das nur nebenbei. Nein, die Kolumne war nur am Rande eine Satire, sondern in erster Linie eine Wutrede, eine Philippika, ein grober Keil, der bekanntlich auf einen groben Klotz gehört. Und als solche war sie gut, da wirkungsvoll. Mit dem üblichen Machtstrukturenblabla und so kennen sich die Linkstheoretiker hier besser aus, aber mit der Polizei trifft's keine marginalisierte Gruppe, da darf ein wenig inkorrekter Hatespeech ruhig sein - eiapopeia ist zwar sozialverträglich, bringt aber keine Klicks und auch keine Befriedigung, wenn man eine Wut hat. @Frau Y: Ich bin niemals auch nur im entferntesten Ihrer Meinung und und finde Ihre Wortwahl unter aller Kanone, würde mich aber jederzeit bedingungslos dafür einsetzen, dass Sie erstere äußern und letztere benutzen dürfen und sollen.
zum Beitrag27.01.2018 , 19:34 Uhr
Ungebetener Ratschlag zum Umgang mit eigenen Kindern: Keine Ratschläge erteilen, um keine bitten und entspannt sein, wenn man trotzdem welche kriegt; seinen Kindern, PartnerIn, höheren Mächten und sich selbst vertrauen, frische Luft, ein wenig Dreck und gemeinsam Essen - was, ist dann fast wurscht. Aber, siehe oben.
zum Beitrag27.01.2018 , 19:06 Uhr
Reden statt Jammern oder Brüllen, Offenheit statt Nabelschau und Hinterzimmer, Vorwärts statt Rückschau und Weiterso, Einigkeit statt Eitelkeit und geballte Fäuste, nette Menschen statt Bärte, Rauten, BWLer, Rosa-Luxemburg-Verschnitte und rechte Zombies - völlig Neues in der deutschen Politik und noch dazu von links! Hurra!
zum Beitrag15.01.2018 , 21:00 Uhr
Damit hat das erste Jahr einer denkwürdigen Präsidentschaft wohl ihr Motto - Shithole Country. Zeit, sich mal ein wenig näher mit diesem schönen Begriff und den semantischen Feinheiten dahinter zu befassen. Gemäß der donaldistischen Definition sollen damit ja Länder bezeichnet werden, woher man kommt; es handelt sich also sozusagen um ein geografisches bzw. ökonomisches Pejorativum. Die personenbezogene Entsprechung wäre das Asshole und Wohngegend desselben also das Asshole Country - in der Praxis, wie wir wissen, nicht unbedingt das Land, wohin man geht, sondern das dahinter. Nach der Definition der Autorin wäre Deutschland jedoch wäre Deutschland insgesamt ein solches - dem kann sich wohl jedeR, wenn nicht im Allgemeinen, so doch im Besonderen anschließen. Das ultimative Statement dazu hat dereinst der tschechische Konzeptkünstler David Černý mit seiner Skulptur "Entropa" abgegeben, in dem Bulgarien als sehr sanitäre Installation dargestellt wurde und Deutschland als Autobahnkreuz mit Haken - damit wären die Holes in allen Formen abgehandelt.
zum Beitrag14.01.2018 , 00:07 Uhr
Dem Guardian-Journalisten Stephen Burgen, Verfasser eines epochalen Werks über das Fluchverhalten der Europäer, ist die tiefschürfende Erkenntnis zu verdanken, dass kaum ein Volk so oft, grundsätzlich und gerne seinen Unmut via Faeces bekundet wie das Deutsche; die besagte Toilette, die ja der Betrachtung des Gegenstands dient, ist nur die logische Folge daraus. Eine weitere Folge ist der Umstand, dass jedes "Fuck" Robert des Niros mit dem Codewort synchonisiert wird, womit wir in Amerika wären, wo, wie wir wissen, normalerweise überhaupt nicht geflucht, sondern nur gebeept wird. Vielleicht wäre es des Gescheiteste, die Gedanken des Donald für sich selbst zu überbeepen - für eine JournalistIn aber wohl zuviel verlangt.
P.S.: Als Ausnahme von der obigen Regel darf Bayern gelten, wo man bekanntlich gerne den Namen des Herrn und das, woran er genagelt war, unnütz führt.
zum Beitrag13.01.2018 , 21:04 Uhr
Ich frage mich, wieso sich so viele Menschen - genauer: Männer - von der Autorin dermaßen provoziert fühlen. Man denke sich das Ganze gerappt und mit einem fetten Beat unterlegt - na? Kommt doch gut, oder?
Inhaltlich folgendes: Erstens bin ich der Meinung, dass wir hier eine grundsätzlich wichtige, aber auch ziemlich amerikanisch-hollywoodeske Debatte führen. So mancher #MeToo-Debattenbeitrag scheint bezüglich männlicher Machtstrukturen das Büromäuschen aus dem Heinz-Erhard-Film der Fünfziger vor Augen zu haben. Frauen in Deutschland haben Probleme, aber nicht die, dass in jeder Firma ein Harvey Weinstein im Chefsessel hockt. Und zweitens mag es hier auch länderspezifische Unterschiede geben, auch wenn Kulturrelativismus von Übel ist; in Frankreich haben starke Frauen und starke Frauen mit Frankreich weniger Probleme als anderswo, von dem, mit dem etwa eine Ägypterin täglich zu kämpfen hat, ganz zu schweigen.
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