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25.02.2015 , 14:54 Uhr
Wenn die Daten in verschlüsselten Ordnern liegen, dann ja. Aber das funktioniert nur, wenn der Ordner auch ausgehängt ist, bzw. solange die Verschlüsselung aktiv ist (was sie nicht ist, während eine Datei benutzt wird). Auch machen viele Programme back-ups von Dateien während man sie bearbeitet, damit sie nicht verloren gehen, falls mal der Rechner abstürzt. Diese Daten liegen dann meist nicht im verschlüsselten Ordner - ausser natürlich die ganze Festplatte ist verschlüsselt, aber das ist sie auch nur dann, wenn der Rechner aus ist.
Und wieder sind wir bei der operational Security: werden Daten systematisch verschlüsselt? Sind die Passwörter gut? Wird der Rechner auch in der Rauchpause runtergefahren/der Container ausgehängt?
Und nein, ein Benutzerpasswort für ne Windows-Maschine ist kein Schutz... das ist so leicht zu umgehen wie eine Stahltür auf einem Acker.
zum Beitrag25.02.2015 , 11:47 Uhr
Ich würde mal vermuten, "rein" zu kommen ist bedeutend schwieriger, als von innen anzugreifen. Das ist ja grad das Problem. Es war kein Fehler in der Verschlüsselung, kein offener Port im Netzwerk, und es war nicht "jeder x-beliebige".
Was soll man machen, wenn Leute aus der Redaktion plötzlich andere ausspähen? Soll der Sicherheitsdienst jeden Morgen und jeden Abend die Taschen der Jornalist_innen durchwühlen? Sollen bei der Redaktionssitzung alle Handys in der Bleikiste verstaut werden? (und wie wird überprüft, ob es wirklich alle sind?) Es gibt Kugelschreiber mit eingebauter Kamera/Mikrofon... die sind klein genug, dass es damit auch immernoch geht. Und ein Keylogger, naja, das ist ein 3cm langes Teil mit USB Anschluss... Gegen einen Angriff aus dem Inneren ist man ziemlich machtlos.
zum Beitrag24.02.2015 , 10:12 Uhr
Hmm. Nicht schön, aber sowas kann passieren. Technische Möglichkeiten gibt es genug, aber oft sind diese gar nicht mal notwendig. Stichwort "operational Security". Ein System kann noch so gut verschlüsselt, ein Netzwerk noch so dicht, eine Software noch so zuverlässig sein, solange die Leute schlechte Passwörter verwenden, Zugangsdaten in Notizbüchlein schreiben oder nur schon, wenn Rechner von mehreren benutzt werden (könnten)...
Das Schlimmste bei sowas ist eher, dass es da wohl eine Person gab, die man seit langem kennt, die man für vertrauenswürdig hielt, mit der man vllt. auch mal ein Bierchen trinken war... der Vertrauensbruch ist immens. Man fragt sich im Nachhinein, ob nicht in der einen oder anderen Situation ein Tonband mitlief/ eine Handy Aufnahme gemacht wurde - ob Fragen aus reiner Neugier und Interesse gestellt wurden, oder aber mit Hintergedanken.
Und man fragt sich ständig "Wieso?", "Wieso wir?" und man will wissen, was dahinter steckt.
Hach ja, und dann gibts da natürlich noch die andere Seite. Man kann sich auch fragen, ob bei der Taz irgendwas im Argen liegt, auf das jemand aufmerksam machen wollte. Ich hoffe nicht, aber ich gebe zu, dass mir das durchaus durch den Kopf ging.
Was auch immer. Ich hoffe, die Taz geht gestärkt aus dieser Situation hervor und ich hoffe, der Vertrauensbruch kann überwunden werden. Eine Redaktion, in der sich alle gegenseitig für mögliche Spitzel halten, kann sicher kein toller Arbeitsplatz sein. Das wünsche ich niemandem.
zum Beitrag19.02.2015 , 13:20 Uhr
Ich finde es sehr übel, dass sich viele Frauen gerade in der Sexualität (aber auch sonstwo) noch immer viel zu viel gefallen lassen müssen.
Was ich jedoch schade finde, ist, dass auch in diesem Artikel einmal mehr gewisse Sexualpraktiken mit Übergriffigkeit - ja gar Missbrauch - in Verbindung gebracht werden, die damit nichts, aber auch gar nichts zu tun haben. Wenn Menschen beim Sex auf Dominaz- und Gewaltspielchen abfahren, dann muss einem das nicht gefallen, aber man sollte zumindest respektieren, dass Menschen ihre sexuellen Vorlieben einvernehmlich und mit grossem Spass ausleben.
Dass Frauen - und natürlich auch Männer - ihre Sexualität erfahren und ihre Vorlieben und Wünsche auch äussern und ausleben dürfen ist ebenso Teil der Emanzipation wie der Schutz vor sexuellen Übergriffen.
Zu behaupten "Was der einen Spass ist der anderen Missbrauch" wäre sicherlich sehr extrem, aber auch nicht komplett falsch.
Wichtig ist die Einvernehmlichkeit. Die muss gegeben sein - aber wo fängt sie an und wo hört sie auf?
Kann das ein Gesetz überhaupt fassen?
zum Beitrag10.02.2015 , 16:19 Uhr
Warum wollen einige Leute gern als "geschlechtslos" definiert werden (und aussehen), obwohl sie biologisch einem Geschlecht zugeordnet werden? Warum wollen Leute gern Dauerwelle, obwohl sie keine Locken haben? Warum will ein als männlich definierter Mann lieber als Frau definiert werden? Jesses, wir alle versuchen, unser Äusseres mehr dem anzupassen, wie wir uns fühlen, was uns ausmacht, was uns gefällt. Das hat jede Menge damit zu tun, wie wir von anderen gesehen, wahrgenommen und behandelt werden. Das Geschlecht ist - neben einigen wenigen anderen äusserlichen Kriterien (wie etwa das Alter oder die Hautfarbe) - in der Wahrnehmung Ursprung so vieler Zuschreibungen und Stereotype, die eben weit über den "körperlichen Unterschied" hinausgehen.
Menschen fangen sehr früh damit an, ihren Platz in der Welt zu finden. Irgendwann haben sie ein recht konstantes Bild von sich entwickelt und werden natürlich auch versuchen, äusserlich diesem Bild zu entsprechen. Das kann in äusserst konventioneller Weise geschehen (wie etwa Frauen, die aussehen wollen wie Topmodels), oder eher unkonventionell (wie etwa Menschen, die gern aussehen wollen wie eine Manga-Figur, und zwar permanent).
Schwer zu sagen, was Transmenschen empfinden. Diejenigen, die ich kenne, fühlen sich nicht nur einfach einem Geschlecht zugehörig, sondern wollen insbesondere von ihrer Umwelt auch diesem Geschlecht zugeordnet und entsprechend behandelt werden, und trotzdem als Menschen wahrgenommen werden, die sich nicht nur über ein Geschlecht definieren.
Der Punkt ist, je mehr wir schubladisieren, desto mehr drängen wir Menschen in eine Situation, wo sie sich zwischen dem einen und dem anderen entscheiden müssen (oder durch andere dem einen oder anderen zugeordnet werden) - selbst wenn das nicht ihrer Vorstellung von sich selbst entspricht. Deshalb sind Stereotype gefährlich - sie schränken uns ein und machen es dadurch schwieriger, uns "nicht konform" zu verhalten.
zum Beitrag10.02.2015 , 13:28 Uhr
Natürlich, Kinder gucken sich gegenseitig an und stellen fest "oh, ein Zipfel" ... aber die ganzen Zuschreibungen und Rollenvorstellungen die damit einhergehen sind Kindern nicht von Natur aus mitgegeben. Ein Kind, das feststellt "ich bin wohl ein Mädchen", geht mit dieser Feststellung nicht davon aus, dass es "später mal schlechter in Mathe" und "lieber mal Designerin statt Astronautin werden" wird.
Würde man nicht so ein riesen Pohei um Geschlecht und zugehörige Stereotype machen männlein von weiblein immer so strikt voneinander trennen, hätten auch indifferente (also solche, die bei der Geburt nicht eindeutig zugeordnet werden können) Menschen weniger ein Problem, und die ästhetische Anpassung des eigenen Körpers auch das gefühlte Selbstbild wäre hinsichtlich des Geschlechts genauso trivial wie eine andere Haarfarbe, Solariumbräune oder Kleidungsstil.
zum Beitrag10.02.2015 , 12:59 Uhr
Nope. Statt dass 1 Spielzeug gekauft wird, mit dem beide Kinder spielen, werden 2 Spielzeuge gekauft, eins für das Mädchen und eins für den Jungen, die dann auch eindeutig entweder "Mädchenspielzeug" oder "Jungsspielzeug" zuzuordnen sind. Das wirkt natürlich auch auf die Kinder ein, der kleine Kevin wird sich hüten, Chantalles Prinzessinnenkrönchen und Schminkset zu benutzen. Chantalle wird die Finger von Kevins Actionfiguren lassen.
Dadurch wird das Teilen von Spielsachen zwischen den Kindern erschwert - Spielsachen können auch weniger gut von einem Geschwister/Nachbarn an ein weiteres Kind weitergegeben werden, da ja möglicherweise das Geschlecht "unpassend" ist.
zum Beitrag22.12.2014 , 13:11 Uhr
Das hats durchaus schon gegeben. Zum Beispiel in Zürich am 1. Mai 2008. Ein Mann rast mit seinem Auto in eine Gruppe Demonstrierender anlässlich des 1. Mai Umzugs. Ein Mann wurde dabei c.a 200 Meter mitgeschleift, wurde dabei schwer verletzt, einen Pressefotografen hat es ebenfalls erwischt, der wurde aber nur leicht verletzt.
Link entfernt. Bitte beachten Sie unsere Netiquette.
zum Beitrag24.11.2014 , 11:29 Uhr
Dabei ist das Versprechen nach Sicherheit ja eigentlich schon an sich irreführend. Versprochen wird nicht Sicherheit, sondern Aufklärung von Straftaten (wichtig: um eine Straftat aufklären zu können, muss diese bereits begangen sein), und möglicherweise auch Abschreckung von Straftäter_innen (wichtig: das Strafmass und das Risiko, erwischt zu werden, haben nur einen kleinen Einfluss auf die Verbrechensrate, gerade bei "extremen" Taten). Ein immer wieder gutes Beispiel sind Überwachungskameras. Witzigerweise tragen Massnahmen wie Videoüberwachung dann aber dazu bei, dass sich Menschen an gewissen Orten plötzlich unsicher fühlen, wo sie zuvor noch unbeschwert und angstfrei herumgelaufen sind. ("Oh, Huch, die ganzen Kameras hier, das muss ja ein wirklich gefährlicher Ort sein...")
Das Ziel von Terror ist (der Begriff ist ja ziemlich Selbsterklärend), dass sich die Leute fürchten. Dabei würde es eher helfen, die Gefahren in eine Relation zu stellen. Wir kriegen ja auch nicht alle die Panik, sobald wir uns ins Auto setzen, dabei sterben jährlich tausende Menschen durch Autounfälle.
zum Beitrag13.11.2014 , 14:10 Uhr
Angespuckt werden ist keine schöne Erfahrung, soviel ist sicher. Aber, liebe Polizei, angespuckt werden nicht nur Polizeibeamte, sondern auch Lehrpersonen, Pfleger_innen, Heimbetreuer_innen, Fahrkartenkontrolleure, Sozialarbeiter_innen, Sanitätspersonal, Türsteher_innen, ja sogar Eltern von ihren eigenen Kindern.
Spucken ist eine Art, wie Menschen in Situationen, in denen sie sich ohnmächtig fühlen, ihren Trotz zum Ausdruck bringen. Spucken heisst auch "Ich verachte dich und das was du repräsentierst".
In den meisten Situationen besteht in dem Moment ein Machtgefälle, in dem eine Person eine - gerechtfertigt oder nicht - repressive Position einnimmt. Dass sich die andere Person dabei ohnmächtig, wütend und frustriert fühlt - gerechtfertigt oder nicht - ist erstmal logisch.
Wenn man nun repressive Tätigkeiten ausübt oder ausüben muss, dann muss man auch in gewisser Weise damit zurechtkommen, dass sich das Gegenüber vielleicht dagegen wehrt. Sich selbst zu schützen macht daher durchaus Sinn, aber gewisse Sachen muss man sich vielleicht auch einfach gefallen lassen.
zum Beitrag23.10.2014 , 12:23 Uhr
Warum treten Frauen in Sekten und Freikirchen ein, die sie zum Heimchen am Herd / Gebärmaschine degradieren? Warum schliessen sich Frauen Neo-Nazi Gruppen an oder gründen selber welche, um rückständige und verklärte Geschlechterrollen zu propagieren?
Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund, wie es auch Männer tun. Es geht nicht primär um die "Besserstellung", sondern vermutlich darum, seinen Platz im Leben zu finden. Ist natürlich viel einfacher, wenn man gesagt bekommt, wo dieser Platz zu sein hat, als wenn man selbst darüber nachdenken muss.
So sehr mich auch davor gruselt, schlägt bei mir jetzt doch die Philosophin durch, die fragt
"Darf man in einer freien Gesellschaftsordnung freiwillig auf die Freiheit verzichten, sich quasi die Freiheit nehmen, unfrei zu sein?"
zum Beitrag10.10.2014 , 12:51 Uhr
Aktueller:
Nazis aus West- und Zentraleuropa kämpfen in der Ukraine an der Seite neo-faschistischer "Freiwilligenbattalione" (ganz vorn dabei: Casa Pound aus Italien, die sich schon im Vorfeld mit den rechten Gruppierungen in der Ukraine, aber auch in Polen, Tschechien, sogar Russland vernetzte. Es geht wohl darum, einen neuen nationalsozialistischen Staat aufzubauen).
Oder auch junge kurdischstämmige Leute aus verschiedensten Ländern, inklusive Sympathisant_innen, welche versuchen, sich an die Seite der kurdischen Kämpfer_innen im Kampf gegen den IS zu schlagen.
Die Leute kämpfen nach wie vor für Nation, Ideologie oder whatever.
zum Beitrag10.10.2014 , 12:38 Uhr
Das Einzige, wobei dieses Gesetz hilft, ist (hoffentlich), dass Anzeigen erfolgreicher werden, da man als Opfer rechtlich besser abgesichert ist.
Andererseits wird es, so vermute ich, zu mehr falschen Anschuldigungen kommen. Es ist zu hoffen, dass das nicht passiert. Ich denke nach wie vor, einem potentiellen Opfer hat man erst einmal zu glauben, die Anschuldigungen ernst zu nehmen. Sollten sich aber vermehrt Fälle von falschen Anschuldigungen häufen, gerät diese grundsätzlich wohlwollende Haltung gegenüber den Opfern wahrscheinlich wieder ins Wanken, das wäre extrem schade und wirklich verheerend für alle.
zum Beitrag10.10.2014 , 12:31 Uhr
"Aber wenn es auch nur eine einzige Frau gibt, der durch dieses Gesetz eine Vergewaltigung erspart wird: dann ist es gut. "
Hmm... Da könnte man auch Frauen und Männer auf dem Campus strikt trennen, vor den Wohnheimen Wachpersonal aufstellen und gemischtgeschlechtliche Parties verbieten.
Ich bin auch der Meinung, dass Sex nur zwischen zwei (oder mehreren) mündigen Personen mit explizitem Einverständnis ablaufen sollte.
In der Realität gibt es aber Vergewaltigungen, und die Täter_innen lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen: Zum einen die, welche eine Gelegenheit ergreifen, z.B. wenn ein Opfer wehrlos oder hilflos ist (bewusstlos, total besoffen...). Diese reden sich auch gerne selbst ein, dass ja alles OK ist, dass sie niemandem schaden, dass es dem Opfer vielleicht ja doch gefällt usw. Dann gibt es aber noch die anderen, denen es tatsächlich darum geht, dass die andere Person nicht einverstanden ist. Es geht um Gewalt, um Dominanz, um die In-Besitz-Nahme einer anderen Person.
In beiden Fällen geschieht die Tat, unabhängig davon, ob das Opfer einverstanden ist oder nicht. Entweder es ist nicht in der Lage, sich auszudrücken, oder es spielt keine Rolle.
Das Problem, in dem es hier vermutlich geht, sind die vielen Fälle von im Nachhinein "ungewolltem Sex". Ich denke, viele von uns kennen das irgendwoher, oder hat schon davon gehört: man ist auf einer Party, recht stark angeheitert, und dann ist da dieser Mensch. Man geht zusammen heim, und hält es für eine wirklich gute Idee, und wacht am nächsten Morgen in einem fremden Zimmer auf, und merkt, dass die Idee wohl doch nicht so brilliant war (es ist zum Beispiel die/der Ex, mit dem man eigentlich nie wieder schlafen wollte...)
Und ja, man ist sauer auf die andere Person, auf sich selber und auf die Gesamtsituation.
Fehler machen gehört zum Leben.
zum Beitrag10.10.2014 , 11:23 Uhr
Ich vermute, darum geht es gar nicht.
Ich glaube, die wenigsten Leute denken, ihr Kind werde homosexuell, bloss weil eine Lehrperson erklärt, dass es so etwas gibt.
Ich habe lange in einem kleinen Ort mit vielen evangelikalen Christen gelebt. Das sind meine Erkenntnisse:
Vielfach gibt es die Meinung, Jugendliche seien eine Weile lang auf der Suche nach der eigenen Sexualität, versuchen, herauszufinden, was ihnen gefällt. In dieser Phase seien Jugendliche leicht zu verwirren, vor allem aber müssten sie hier etwas über sexuelle Normen und Werte lernen (da andernfalls "abartiges Sexualverhalten" zu Tage tritt, wie etwa ein Fussfetisch oder Homosexualität), damit sie ihre sexuelle Neugier nicht auf Abwege führt. Viele halten es zudem für eine gute Idee, ihre Kinder zu diesem Zeitpunkt ein Keuschheitsversprechen abzunehmen, zumindest bis zur Volljährigkeit, oder aber gar bis zur Eheschliessung.
Hinzu kommt, dass wohl einige Leute Angst haben, ihr Kind würde merken, dass es homosexuell ist, und das als akzeptabel angesehen wird. Lieber wäre es wohl einigen, die Kinder würden so etwas verschweigen, eine heterosexuelle Partnerschaft eingehen, und sicher nicht offen darüber sprechen.
Ich habe damals in dem Dorf nur ein Outing mitbekommen, d.h. schlimm genug, dass ich das mitbekommen habe, weil das ganze Dorf darüber getratscht hatte. Nicht nur der junge Mann war fortan wirklich hässlichen Ressentiments ausgesetzt, sondern auch die Eltern, und sogar die Geschwister wurden skeptisch beäugt.
Hinzu kommt meist, dass eh schon eine Grundablehnung gegenüber dem Schulsystem vorherrscht. Etwa weil religiöse Werte dort zu kurz kämen, weil die Kinder etwa mit unchristlichen Dingen in Kontakt kämen (damals enorm in: Pokemon und Harry Potter)...
zum Beitrag08.10.2014 , 13:29 Uhr
Sie missverstehen mich.
Der Vergleich mit dem Selfie war mehr oder weniger unglücklich, das mag sein, bezog sich aber auf die Gemeinsamkeit des Tabubruchs - und das nicht im positiven Sinne. Angriffe auf religiöse Einrichtungen sind für mich ein absolutes No-Go, gerade weil diese Einrichtungen besonderen Schutz brauchen, es sind Orte, zu denen Menschen einen sehr individuellen Zugang haben. Mit einem Angriff auf einen Friedhof, eine Gedenkstätte oder eine religiöse Einrichtung wird etwas sehr individuelles und direktes verletzt, auf der Ebene des ganz persönlichen und eigenen Empfindens. daher ist es für mich an Niedertracht kaum mehr zu überbieten (wobei auch hier gilt: schlimmer geht bekanntlich immer).
Dass es Erwartungen gibt, wie ein Flüchtling zu sein hat, ist unbestritten. Dass diese Meinungen weit auseinander gehen, ebenfalls. Häufig finden sich doch dort Vorstellungen, die sich in etwa folgendermassen zusammenfassen lassen: arm, gebeutelt, und dann vor allem dankbar. Die Idee, ein Flüchtling habe sich hier diensteifrig und beflissen allem unterzuordnen, weil er ja gefälligst dankbar zu sein habe, dass er ein Stockbett in einem baufälligen Gebäude erhalten hat... Da kann man nur den Kopf schütteln.
Wer das schüren von Ressentiments gegen Flüchtlinge ablehnt, ist meiner Meinung nach eine äusserst aufrichtige Person.
Aber auch äusserst aufrichtige Personen fallen dann ab und zu aus allen Wolken, wenn sie feststellen, dass ein Flüchtling eben ein Mensch wie alle Menschen ist. Mit Vorurteilen, Bildungslücken, politischen oder religiösen Überzeugungen, Humor, Vorlieben und Abneigungen, und allem, was uns sonst noch so interessiert...
Ich rate dazu, Flüchtlingen auf Augenhöhe zu begegnen. Das ist durchaus nicht einfach, da das System in dem wir uns bewegen, Flüchtlinge auf eine unterste Stufe der Abhängigkeit stellt, und deshalb immer noch - auch von äusserst aufrichtigen Menschen - von weit oben auf sie herabgesehen wird.
zum Beitrag08.10.2014 , 12:56 Uhr
Ich plädiere wie üblich für mehr Ehrlichkeit, wenn es darum geht, Konflikte zu beschreiben.
Wer ernsthaft glaubt, in den Streitereien dieser Welt ginge es um Gut und Böse (oder auch "Demokratischer Rechtsstaat" gegen "menschenverachtende Ideologie"), hat nichts kapiert.
Es geht um Machtansprüche, um Geld, um Ressourcen, und oft genug auch um Nationalismus. Manchmal auch darum, mögliche wirtschaftliche oder politische Nachteile zu vermeiden.
Wie soll man sich sonst erklären, dass der IS "unbedingt bekämpft" werden muss, aber dass, sobald man beispielsweise über Boko Haram spricht, schnell mal gesagt wird "wir können uns ja nicht um alles kümmern." Warum ist Russland plötzlich wieder der Feind, aber an die letzte verbleibende echte Diktatur in Europa werden fleissig Polizeiausrüstung und Überwachungssoftware geliefert? Warum schweigt man dazu, das Neo-Nazis aus ganz Europa in die Ukraine pilgern, aber diskutiert lauthals darüber, wie man die 50 potentiellen Islamisten davon abhalten kann, Syrien oder den Irak zu erreichen?
Diese Liste liesse sich endlos fortsetzen.
zum Beitrag08.10.2014 , 10:29 Uhr
Schon irgendwie traurig, dass so etwas drin liegt.
Ich bin zwar Atheistin, aber Angriffe auf religiöse Stätten rangieren für mich trotzdem irgendwo auf dem Level von "Grabsteine verkritzeln" oder "dämliche Selfies in Auschwitz machen". Es ist irgendwie traurig, auch ein wenig schockierend, aber vor allem trifft es Leute auf einer ganz individuellen Ebene.
Es gibt auch Religionen, die ich nicht mag. Lustigerweise finde ich den Islam eher etwas dröge und langweilig, im Katholizismus werden wenigstens überall Leichenteile ausgestellt und verehrt... und dort gibts Wein. Etwas weniger halte ich dann von allen Sekten-Spinnern.
zu den anderen Kommentaren:
@SB123: zum "faschistischen Gedankengut" unter Flüchtlingen: Ich musste ein wenig schmunzeln, weil mir die ganze Empöreria, dass nicht nur die "Guten" zu uns kommen, mal wieder vor Augen geführt hat, dass wohl immernoch starke Vorstellungen darüber herrschen, wie ein Flüchtling zu sein hat..
@ Christine Rölke-Sommer: Danke für den juristischen Bla. Möchte anmerken, dass die meisten Geschmacklosigkeiten und niederträchtigen Aktionen nicht strafbar sind. Das hat dann vermutlich weniger was mit Meinungsfreiheit zu tun, sondern schlicht und einfach mit der Mühe, zu allem Mist ein extra-Gesetz zu haben, das man nur alle paar Jahre mal braucht. Oder braucht es einen Extraparagraphen für geschmacklose Selfies vor Gedenkstätten?
zum Beitrag07.10.2014 , 09:08 Uhr
Nuja, am Veganismus reibt sich meist das eigene "Gewissen". Es gibt viele viele Gründe, warum Fleisch essen nicht so doll ist (moralische, umweltpolitische, sogar gesundheitliche...), und eigentlich nur einer, weshalb es gemacht wird: es ist lecker, und dazu gibt es vielleicht noch eine Reihe von anderen Fakoren, die es begünstigen: es ist gesellschaftlich akzeptiert, noch immer stark mit Stereotypen behaftet (wer kein Fleisch isst, ist ein Schwächling etc. etc.), es gibt ein Angebot, es ist erschwinglich, man weiss nicht, wie man Tofu zubereiten soll, usw usw.
Und vielleicht interessiert es uns auch nicht so sehr. Wer weiss schon, von welchem Teil des Rindes die Steaks nun genau sind, oder was man wohl mit dem Huhn gemacht haben muss, dass seine Brust ein halbes Kilo wiegt... und ich glaube, die meisten wollen es auch gar nicht wissen.
"Es ist einfach reine Willkür der zufällig evolutionär bedingt mächtig gewordenen und dominierenden Spezies Mensch. "
Jep, der Zufall wollte es so, dass der Mensch ein recht grosses Gehirn gekriegt hat, weshalb er jetzt auch Chlorhühnchen und Atomwaffen produzieren kann. Nicht mal als Mensch finden Sie alles toll, was andere Menschen so machen, nur weil sie es evolutionsbedingt nun mal halt können...
Die Frage, ob der Mensch die dominierende Spezies ist, lass mal... es gibt mehr Ameisen als Menschen, und die sind wirklich sehr erfolgreich :)
zum Beitrag07.10.2014 , 08:50 Uhr
Die Frage ist weniger, was Veganer alles dürfen und nicht dürfen, sondern um was es beim Veganismus geht.
Die meisten Veganer sehen das Verhältnis Mensch-Tier gestört, nämlich als enormes Abhängigkeits- und Ausbeutungsverhältnis. Tiere werden wie eine Ware "produziert", können und sollen nicht ihren Bedürfnissen gemäss leben und werden zum Vergnügen und Genuss der Menschen ausgebeutet und getötet. Als Veganer will man das überwinden, im Kopf, in der Theorie und in der Praxis.
Das heisst nicht, dass es keine strittigen Punkte gibt, auch innerhalb der "Szene" nicht. Zum Beispiel Honig. Ohne die Imkerei gäbe es zum Beispiel viel zu wenig Bienen, dann gäbe es auch sonst nichts mehr zu fressen. Oder auch, was mit all den Tieren ist, die so hochgezüchtet sind, dass sie ohne den Menschen nicht überleben KÖNNEN (was auf einen Grossteil der modernen Hühner-, Schweine- und Rinderrassen zutrifft), sollte man mit der Massentierhaltung aufhören, wären diese Arten zum Aussterben verdammt (andere würden sagen, ohne die Massentierhaltung wären sie gar nicht erst entstanden. Beide haben recht, aber kann es moralisch richtig sein, eine ganze Art, egal wie sie entstanden ist, bewusst aussterben zu lassen?)
zum Beitrag06.10.2014 , 15:36 Uhr
"Ihr" Kater ist deswegen Ihr Kater, weil Sie ein Haustier halten wollen. Dass sich das Tier sich trotzdem wie eine Katze verhält (Jagdinstinkt...), sollte niemanden schockieren. Dass es eine Maus frisst, scheint mir da viel natürlicher zu sein, als es mit in Gelatine eingelegtem Rindfleisch vollzustopfen (oder jagen Katzen seit neustem auch Rindviecher?).
Wahrscheinlich wären Sie in diesem Modell "schuldig", da Sie sich zu Ihrem Vergnügen einen Kater halten (der vermutlich kastriert ist), und diesen mit Zeug füttern, das er naturgemäss nicht jagen würde...
Aber das ist ziemlicher Schwachsinn. Ich würde mich lieber Heisenberg in seiner Argumentation anschliessen.
zum Beitrag06.10.2014 , 13:14 Uhr
mal angenommen, Tiere hätten gewisse Bedürfnisse, wie etwa Hunger, Durst oder auf Fortpflanzung... sich zu bewegen und keine Schmerzen zu haben etc. dann müsste man ethisch gesehen auch sagen, Tiere haben möglicherweise so etwas wie ein Recht, diese Bedürfnisse zu erfüllen oder zumindest danach zu streben.
Dürfen wir Menschen also zu unserem puren Vergnügen (z.B. weil wir Fleisch lecker finden), Tieren dieses Recht wegnehmen? Gibt es eine Form der Landwirtschaft, die den Tieren weitestgehend ermöglicht, ihren Bedürfnissen gemäss zu leben? Sofort taucht da dieses Bio-Bauern Idyll auf, ne? Aber auch beim Bio-Bauern gibt es gewisse strittige Punkte: Die Tiere dürfen sich beispielsweise ihre Sexualpartner nicht selbst aussuchen, sich nur begrenzt frei bewegen, und werden am Ende geschlachtet, und das nicht etwa, weil der Mensch ohne dieses Fleisch nicht überleben könnte, sondern zum Vergnügen (mjam, Bio-Schnitzel).
Sehen Sie, wir leben in einer Gesellschaft, die es ermöglicht, sich sogar vegan gesund und vollwertig zu ernähren. Wir pumpen Bio-Treibstoffe in unsere Autos. Aber nur weil wir es können, und es eine Nachfrage danach gibt, konsumieren wir länger Fleisch und tierische Nahrungsmittel, und um die ganzen Viecher zu ernähren, karren wir millionen Tonnen Genmais und -Soja aus aller Welt hierher.
Ich sage sicher zu niemandem, der hungert, er dürfe kein Tier töten, um zu überleben. Ich sage sicher auch niemandem, er dürfe sich nicht verteidigen, wenn er von einem Tier angegriffen wird. Wenn es heisst, friss oder stirb, dann ist es nur logisch, dass man sich so verhält, damit es einem das Überleben sichert. Aber hier geht es nicht ums Überleben, hier geht es um den Genuss und das Vergnügen, und ich finde, dazu sollte man auch stehen.
zum Beitrag05.10.2014 , 13:20 Uhr
Herje.
Ein politischer Comedian nannte letztens die USA eine "komplett entsolidarisierte Gesellschaft", mit überfüllten Knästen, Bürgerkriegsähnlichen Mordraten und Leuten, die auf den Kommunismus schimpfen, wenn ihnen jemand mit einer Krankenversicherung für alle daherkommt. Das Ganze sah er als "Kapitalismus im Endstadium" und meinte, dass der Lebensstandard in der DDR damals mehr ist, als viele in den USA heute besitzen. Da ist vermutlich sogar was dran.
Die DDR war gruselig, und furchtbar, die Stasi, die Heime, die Knäste, die Mauer. Unbestritten. Aber es sollte keinesfalls so verpönt sein, das aktuelle System in Frage zu stellen, und über Alternativen nachzudenken.
zum Beitrag05.10.2014 , 12:37 Uhr
Tja, es will nicht jede_r in einem demokratischen Staat leben. Als in der Ukraine revoltiert wurde, gingen Nazis aus ganz Europa dort vorbei, um denen zu helfen. Sollte irgend ein Land eine Welle kommunistischer Revolten erleben, werden wohl zig Kommunisten aus Europa dort vorbeischauen, und gucken, ob man da was reissen kann.
Erstaunt erstmal nicht weiter, gab es immer schon und wirds wohl auch in Zukunft geben.
Was tun? Die Communites und Moscheen überwachen? Schwachsinn, wenn denen schon Al-Qaida zu weichgespült ist, dann werden sie ja wohl kaum dem gemässigten Predigen des Imams von Gegenüber zuhören, wa? Stattdessen geht man mit sowas nur all denen auf den Sender, die mit dem IS nix zu tun haben wollen, und schlimmstenfalls radikalisiert man dann mit dilettantischen Spitzelaktionen gerade all jene, die vielleicht sowieso gerade Zweifel an unserem "Rechtsstaat" haben.
Salafismus verbieten? Davon geht der ja auch nicht weg...
Wie wärs mit: Tief durchatmen, die werden unsere Gesellschaft nicht kaputt kriegen, diese fiesen Terror-Typen. Zumindest nicht, wenn wir sie vorher nicht selbst kaputt überwachen, hmm? Wir sollten Flüchtlinge aufnehmen, die der IS vertrieben hat. Mal über unser Verhältnis zu den Kurden nachdenken. Die muslimischen Communities stärken, mehr Moscheen bauen, den Islam in Deutschland als das ansehen, was er ist: genauso langweilig wie der Katholizismus.
zum Beitrag04.10.2014 , 15:31 Uhr
Ich fand die Leinen immer sehr abschreckend, und ja, auch entwürdigend. Wie sich aber dann herausstellte, ist wohl die zentrale Begründung für die Leine, dass kleine Kinder in einem gewissen Alter dazu tendieren, sich ab und zu einfach abzusetzen. Dann ist die Panik wieder riesig, und das Drama, dass das Kind plötzlich in der Menge verschwunden ist etc. etc. Ich glaube man kann von Eltern nicht erwarten, dass sie das Kind JEDERZEIT und ÜBERALL absolut im Blick haben oder an der Hand halten. Und ja, es gibt Kinder, die öfter mal untertauchen als andere. Was soll man den Eltern also raten?
zum Beitrag01.10.2014 , 18:26 Uhr
Finde ich eigentlich nicht schlecht, auch wenn es bedauerlich ist, dass das mit einem Gesetz geregelt werden musste. Es wäre aber relativ naiv, jetzt davon auszugehen, dass das das Problem grundsätzlich löst, bzw. dass es zu weniger Übergriffen kommt... Zum einen weil es einen Vergewaltiger kaum interessiert, ob man jetzt Ja oder Nein gesagt hat, zum anderen, weil so eine weitere Hürde bzw. Hemmschwelle entsteht, eine Person überhaupt anzuzeigen (Person wird verurteilt, fliegt von der Uni etc. ). Es hat sich schon oft gezeigt, dass eine Gesetzesverschärfung hier manchmal sogar kontraproduktiv wirkt, eben gerade, weil Opfer zwar anerkannt werden möchten und es wichtig ist, dass Täter ihre Taten auch eingestehen, aber nicht unbedingt jemandem, den man vllt. sogar näher kennt das Leben kaputtmachen möchte.
zum Beitrag24.09.2014 , 12:23 Uhr
natürlich, Fluchtgründe gibt es viele, und tatsächlich werden einige Fluchtgründe in einigen Ländern anerkannt (z.B. Verfolgung aufgrund der sexuellen Orientierung, Wehrdienstverweigerung....) und in anderen nicht. Auch Armut kann ein Grund sein, ein Land zu verlassen. Oder die Diskriminierung, weil man einer ethnischen Minderheit angehört, und deshalb z.B. nicht arbeiten gehen darf, nicht in die Schule und keine Wohnung erhält. Dann kommt noch dazu, dass viele, bevor sie in Deutschland sind, andere EU-Länder durchquert haben, z.B. Italien.
Man kann es sich natürlich leicht machen und behaupten Person A hat kein Recht auf Asyl in D weil A vorher in Italien registriert wurde (Abschiebung nach Italien), aber der Fluchtgrund von A in D anerkannt werden würde, aber in Italien nicht, usw usf.
So gesehen ist in Deutschland fast niemand ein "echter" Flüchtling. Sei es weil der Fluchtgrund in D nicht anerkannt wird, oder weil die Person vorher schon in einem anderen Dublin-Staat einen Antrag gestellt hat.
Das heisst aber nicht, dass diese Menschen keinen Schutz brauchen. Oftmals sind sie stark traumatsiert, bauchen ärztliche Behandlung (die in einem anderen Land oftmals nicht gewährleistet ist), oder waren jahrelang mit Duldungsstatus in Deutschland, haben hier Familie und Freunde.
zum Beitrag23.09.2014 , 08:58 Uhr
"Ich bin ehrlich gesagt geschockt, mit welchen Möglichkeiten man heutzutage Leute von seiner Ideologie überzeugen kann, ohne dass irgendetwas passiert."
Das Problem ist, dass z.B. Ivo Saseks Kinder sich auch vor einer Kamera hinstellen würden, und sagen: "Ich möchte von meinen Eltern gezüchtigt werden" (einer seiner Söhne schrieb mit 2 Geschwistern ein Buch, in dem er beschreibt, seine Eltern hätten ihn durch Züchtigung als Kind vor der Hölle bewahrt, gruselig).
So oder so, keines dieser Kinder würde jemals sagen, dass es dazu gezwungen wurde, im Gegenteil.
Zur Meinungsfreiheit, und ja ich muss auch würgen wenn ich sowas sehe, gehört halt auch, dass da Dinge erzählt werden, die anderen sauer aufstossen. Solange keine Straftat vorliegt (in der Schweiz wird sowas recht lasch aufgefasst, vgl. diverse Rassismusstrafnorm-Prozesse), wird von Rechts wegen nichts passieren.
Das heisst aber nicht, dass sonst nichts passiert. Man kann z.B. solche Personen mal aus der dunklen Ecke zerren und öffentlich darüber sprechen. Man kann über Sekten sprechen, aufklären. Das ist genau das, was jetzt auch wieder passiert.
Und ja, man kann auch darüber lachen, auch wenn einem das Lachen da wohl eher im Hals stecken bleibt.
zum Beitrag22.09.2014 , 16:05 Uhr
Zumindest nicht auf offener Strasse. Outing in der Gemeinde ist aber dennoch ein Spiessrutenlauf und endet oftmals in einer völligen Trennung von der Familie. Ganz zu schweigen von denen, die aus Verzweiflung Selbstmord begehen.
zum Beitrag22.09.2014 , 15:57 Uhr
Keine Ahnung, vergleichen Sie Ihre Abneigung mal mit der, die Sie gegenüber freikirchlichen Sektenspinnern empfinden. Dort sollen Frauen oftmals auch nicht arbeiten gehen, sondern Kinder gebären, sich ums Heim kümmern und dem Manne untertan sein. Homosexualität ist dort auch des Teufels, bestenfalls würden Sie dort noch als krank gelten (dem man durch Gebete helfen kann). Auch dort lässt einen die ganze Familie hängen, wenn man sich outet, und ich bezweifle ebenfalls, dass das ICF oder die Pfingstgemeinde Sie zu Diskussionen einlädt, oder?
Ja ja, die bringen ja keine Leute um. oder zumindest nicht mehr.
zum Beitrag22.09.2014 , 15:53 Uhr
Religiöse Fundamentalisten machen schlimme Sachen. Sie hetzen gegen Minderheiten, vielfach gegen Frauen, Homosexuelle und sind zumeist erzkonservativ bis absolut rückständig. Ist ja nichts Neues.
Ob Pfingstgemeinde, Mennoniten, Neuapostolen, wo man auch hinschaut, das gleiche Lied. Dass auch andere Religionen unter solchen Spinnern leiden, ist auch nix Neues. Zum Glück bin ich nicht religiös, daher muss ich mich auch nicht fremdschämen für irgendwelche Leute, die mit "meinem" Gott schindluder treiben.
zum Beitrag15.09.2014 , 11:23 Uhr
"Klar ist: Judenhass gibt es in Deutschland, und wir sollten uns aktiv damit auseinandersetzen"
Sie haben recht. Ich habe mich in den letzten Jahren stark damit auseinander gesetzt, und mich selbst ebenfalls dabei ertappt, dass ich, sobald es um Israel geht, ganz anders reagier(t)e, als ich das von mir gedacht hätte. Etwas erschrocken habe ich mir dann mal Gedanken darüber gemacht, woher diese ganzen unheimlichen Emotionen denn so herkommen, und bin auf eine lange Reihe antisemitischer Klischees gestossen, mit denen ich sehr früh und über lange Zeit konfrontiert wurde. Ich erinnere mich gut daran, wie ich als Kind mit meinen Eltern im Kino sass und einen Film gesehen habe, und meine Mutter beim Abspann flüsterte: "Schau mal, das sind alles Juden. Hollywood wird von Juden dominiert, die sitzen da in den Spitzenpositionen und manipulieren die Welt mit ihren Filmen." Später dann ging ich in einer Region zur Schule, die bei orthodoxen Juden als Ferienregion beliebt war, und mir wurde jeden Herbst von Mitschüler_innen (z.t. Kinder von Hoteliers) erzählt, wie schlimm das doch sei, dass jetzt dann wieder die ganzen "Juden" kämen, und wie unfreundlich und arrogant "die" doch seien, dass "die" sich nicht benehmen würden etc. etc.
Die Klischees sind überall und noch ziemlich stark vorhanden. Wahrscheinlich kennen die meisten Leute solche oder andere Geschichten (in meinem Bekanntenkreis zumindest kam da einiges zum Vorschein...).
zum Beitrag14.09.2014 , 16:39 Uhr
Tja, es ist nunmal ein historischer Fakt dass sich Kulturen ändern, und zwar laufend. Ob durch inneren Wandel (z.B. die Reformation) oder externe Einflüsse (z.B. durch Krieg), ob durch Ereignisse oder neue Erkenntnisse (Erfindungen etc.).
Das was heute so gern als "Kultur" beschrieben wird, ist ein Sammelsurium verschiedenster Epochen, Ereignissen und Vermischung.
Das gilt übrigens für alle "Kulturen", auch für die sogenannten "ursprünglichen", oder denken Sie, auch ein Indigenes Völkchen hat sich über jahrhunderte nicht verändert? Auch dort gab es Ereignisse und Austausch, jaha!
Die "Kulturelle Identität" mag für Leute wichtig sein, aber dazu gehört eben, sich damit auch auseinander zu setzen, die Geschichte dahinter zu kennen, und zu akzeptieren, dass sich diese Kultur auch verändert. Dass Urahnen und Nachkommen sich in ihr unterscheiden mögen. Und dass das Ganze wertneutral betrachtet werden darf, denn zum einen ist Veränderung nicht immer Fortschritt, dieser nicht immer gut, und man darf auch bei der sogenannten "Kultur" ständig die Normen und Werte hinterfragen.
zum Beitrag14.09.2014 , 16:24 Uhr
Die Leute haben immer das Gefühl, ihre Kultur wäre ja so althergebracht und traditionell, ursprünglich und sonstwas (oder sollte es sein), dabei ist "Kultur" ständig im Wandel, und unter anderem durch Vermischung entwickelt sie sich weiter. In unserer Sprache steckt viel Latein, in unseren Zahlen viel arabisches. Wir denken, Kaffee und Kuchen sei Teil einer Kultur, oder Tomaten, Computer, und was weiss ich. Von wegen.
Einige Traditionen mögen älter sein als andere, aber auch die sind irgendwann mal als neumodischer Krempel aufgekommen, und können genausogut wie anderes als überholt wieder abgelegt werden. Zum glück.
zum Beitrag08.09.2014 , 16:48 Uhr
Immer wenn ich mal wieder lese, dass Archäologenteams irgendwo eine jungsteinzeitliche Kulturstätte ausgegraben haben, frage ich mich, ob die Leute damals schon so bescheuert waren und sich wegen dem vermeindlichen Jenseits das Diesseits zur Hölle gemacht haben. Wahrscheinlich schon.
Da fragt man sich wieder, weshalb hier in Deutschland oder auch in der Schweiz an öffentlichen Plätzen oder im Bus die Kampagne "Es gibt vielleicht keinen Gott - geniess das Leben" mit Plakaten nicht möglich zu machen war, aber man trotzdem an jeder Ecke einen dummen Bibelspruch lesen muss.
zum Beitrag31.08.2014 , 12:44 Uhr
überzeugt mich nicht.
Das Dilemma ist ein anderes, nämlich:
Soll der Staat einen Bürger retten, der andernfalls ganz sicher sterben wird, oder ihn aufgeben, um mögliche zukünftige Opfer zu verhindern?
Dabei wird menschliches Leben aufgewogen, was eben mit Sicherheit eine Verletzung des Würdeprinzips ist.
Es werden Billanzen gezogen, und Konsequenzen eingeführt, denen sich niemand bewusst sein kann, auch wenn sie ziemlich wahrscheinlich sein mögen.
Mit der gleichen Argumentation liesse sich rechtfertigen, die Würde eines Menschen zu verletzen, um möglicherweise die Leben vieler Menschen zu retten.
zum Beitrag29.08.2014 , 13:15 Uhr
Twitch ist mehr als eine Plattform für Gaming-Streams. Alle möglichen Live-Streams wurden über Twitch übertragen, von den Protesten am Stuttgarter Bahnhof bis zum Gezi-Park. Und lange Zeit waren die Streams danach noch monatelang, ja jahrelang abrufbar.
Damit ist jetzt Schluss. Nach der Übernahme durch Amazon sind die Videos nur noch Stunden, oder bestenfalls 2-3 Wochen abrufbar.
Zudem hat Twitch dazu beigetragen, dem E-Sport eine Plattform zu bieten, denn ob LoL oder Starcraft II, da geht es um Turniere mit hohen Gewinnsummen, und während man in der Glotze zwar Schach- oder Dartsweltmeisterschaften gucken kann, bleiben E-Sport Ereignisse da aussen vor. Und jetzt hat jemand gemerkt, dass man damit viel Geld verdienen kann, und hat es gekauft, aber wohl zum Nachteil der Twitch-Nutzerinnen und Konsumentinnen.
zum Beitrag28.08.2014 , 10:47 Uhr
Was wäre denn die Wahrheit? Dass Männer aus Pakistan eher Kinder missbrauchen als z.B. Männer aus England? Und das wäre dann biologisch oder kulturell bedingt? Oder liegt es am Ende gar an der Religion (schliesslich gibts ja auch in der kath. Kirche nicht wenige Missbrauchsskandale) ?
Das ist Schwachsinn und das wissen Sie auch!
zu derartigen Fällen kommt es dann, wenn eine Gesellschaft mehr oder weniger wegschaut, die Täter wenig zu befürchten haben und die Gelegenheit günstig ist. Sei es im Heim, in Schulen, in der Bibelgruppe oder ganz Privat. Und das leider überall auf der Welt.
zum Beitrag28.07.2014 , 10:53 Uhr
Immer wenn davon gesprochen wird, dass Kinder sich irgendwo durch irgendwas "besser" entwickeln, frage ich mich stets, wie viel besser und in welchen Bereichen, und was das eigentlich damit zu tun hat, dass aus diesen Kindern später zufriedene Erwachsene werden?
Warum alle Kinder frühstmöglichst auf Leistung und optimale Förderung pushen? Warum jeden möglichen Vorsprung ausreizen? Damit die Kinder mal erfolgreiche Geschäftsleute werden? Damit sie mal richtig viel Geld verdienen?
Leute: in diesem Land kann vielleicht jeder reich werden, ABER NICHT ALLE!
Die daraus resultierende Geringschätzung aller, die keine akademische Laufbahn einschlagen, ist ebenfalls nicht hilfreich.
Es ist natürlich logisch, dass wir für unsere Kinder einen guten Start wollen. Aber wir sollten nicht vergessen: am Ende sind wir die Summe unserer Erfahrungen, und wenn wir alle gleichgeschaltet und optimiert aufwachsen, was wird dann aus uns? Viele berühmte Künstler_innen und Denker_innen stammten aus "bildungsfernen" Familien, oder hatten keine gute Schulbildung...
Wenn wir so weitermachen, enden wir mit einer Kohorte junger Akademiker, die nach dem Studium eh keinen Job finden, aber trotzdem nicht wissen, wie man einen verstopften Abfluss frei kriegt oder eine Steckdose verkabelt.
Nicht falsch verstehen. Ich bin auch keine Freundin der Herdprämie, und ich finde Chancengleichheit prinzipiell toll. Wichtiger als die Gleichschaltung finde ich jedoch ein durchlässiges Bildungssystem, und die Wertschätzung für verschiedene Lebenspläne: ob jemand ein Handwerk erlernt, oder eine akademische Laufbahn einschlägt, oder sonstwas, alle sollen damit glücklich werden können. Das ist aber leider nicht so.
zum Beitrag24.07.2014 , 13:16 Uhr
Zusatz: nicht falsch verstehen. Sexting finde ich zwar nicht besonders schlau und würde meinen Kindern davon abraten - aber Naivität und Dummheit sind nicht strafbar. Ich finde es wichtig, dass junge Menschen ihre Sexualität ausprobieren können. Allerdings würde ich mir wünschen, dass - sollten die Dinge aus dem Ruder laufen - geeignete Schritte eingeleitet werden können, um die Sache wieder ins Lot zu bringen. Dazu ist es vor allem wichtig, dass man Sexting von (Kinder-)Pornographie losgelöst betrachtet, vor allem juristisch. Solange das nicht möglich ist, ist es z.B. schwer, Lehrpersonen an einer Schule miteinzubeziehen (da diese solche Straftaten melden müssen), oder andere geeignete Hilfe anzufordern, wenn man anders nicht weiterkommt.
zum Beitrag24.07.2014 , 12:20 Uhr
Es ist nicht harmlos - aber es ist auch nichts, das auf diese Art bestraft werden sollte.
Es ist nicht harmlos, weil es so leicht zu verbreiten ist. Wir wissen alle, wie wankelmütig Jugendliche sein können, und wie schnell die erste Liebe dann auch die erste Trennung werden kann. Ungut, wenn die/der Ex danach noch Nacktfotos von einem besitzt, und diese dann die Runde machen. Es gibt auch immer wieder Erpressungs- und Nötigungsversuche auf Grundlage solcher Bilder (zum Beispiel diesen Fall: http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Sexting-15Jaehrige-verschickte-700-Nacktbilder-und-100-Videos/story/14604469)
Was fehlt, ist aber Medienkompetenz und geeignete Rechtsmittel. Wenn es nicht möglich ist, gegen die/den Ex vorzugehen, der Bildchen nach der Trennung überall verstreut, ohne dass dieser mit einer Anzeige wegen Kinderpornografie (und man selbst ggf.natürlich auch) rechnen muss, kommen wir nicht weiter.
zum Beitrag23.07.2014 , 10:44 Uhr
Das Binnen-I ist sowieso veraltet. Wer sich möglichst korrekt ausdrücken möchte, sollte daher zum Gap ( _ ) oder eben zum * greifen....
Ich finde das Binnen-I nicht besonders schön, aber mehr deshalb, weil es keinen Raum für andere Geschlechter lässt.
Da Texte mit Sternchen und Unterstrichen auch nicht hübsch sind, versuche ich zumeist geschlechtsneutrale Formulierungen zu finden: Lehrpersonen, Studierende etc.
zum Beitrag22.07.2014 , 13:20 Uhr
Natürlich, die meisten Eltern machen das meiste richtig, und für viele Dinge gibt es nachvollziehbare Gründe.
Trotzdem, die eigene Familie ist der grösste Gefahrenherd für kleine Kinder, die Familie ist "isoliert", die Kinder haben in dem Alter meist nur die Eltern als Bezugspersonen. Bis das Kind dann im Kindergarten oder in der Schule ist, quatscht in der Regel niemand rein, und das ist nicht immer gut.
Man muss nicht gleich zum Jugendamt rennen, aber man kann reinreden.
zum Beitrag22.07.2014 , 11:57 Uhr
Auch wenns den meisten Leuten nicht in den Kram passt: man darf anderen in ihre Erziehungsmethoden reinquatschen. Ist nicht verboten. Klar, die Leute regen sich dann auf und brösmeln irgendwas von wegen "Mein Kind, meine Erziehung", aber möglicherweise bleibt etwas hängen. Wenn ich solche Szenen beobachte, in der Strassenbahn oder im Freibad, kann ich schon mal laut werden.
zum Beitrag20.07.2014 , 23:10 Uhr
Werde folgendes Gespräch mit einem (mutmasslichen) Dealer nie vergessen:
Er sprach nur englisch, daher sinngemäss,
Er: Sorry, darf ich dich mal was fragen?
Ich: Öhm, klar?
Er: Es ist etwas komisch, aber, sind hier alle Frauen lesbisch?
Ich (etwas verstört und schon ungutes ahnend): Was? Wieso denn?
Er: ich sehe immer, wie sich alle Frauen küssen und weiss nicht, was das soll.
Ich: Ach nein, das ist einfach eine Begrüssung unter Frauen, die sich kennen. Aber wäre es denn schlimm, wenn sie lesbisch wären?
Er: Achso! Ich war einfach irritiert. Nein, schlimm wäre es nicht, aber etwas traurig für die Männer.
Seither bleibe ich immer wieder mal stehen und labere einfach ein wenig.
zum Beitrag20.07.2014 , 09:56 Uhr
Tun Sie das nicht so pauschal als Marketingstrategie ab. Vielfach, wenn Sie mit den Leuten ins Gespräch kommen, merken Sie, dass Sie nicht mit Dealern, sondern mit Menschen reden. Langeweile, schlechte Unterbringung, Isolation etc. tragen dazu bei, dass soziale Kontakte gesucht werden. Reden Sie 10 oder 20 Minuten, und Sie werden möglicherweise mit scheuen Fragen konfrontiert, über die hiesige Kultur, über Politik, Musik, Religion.....
zum Beitrag17.06.2014 , 14:48 Uhr
Liebe TAZ, zu so einem Artikel einen so saloppen Reim als Titel zu wählen, ist ja wohl das Letzte. Hat zumindest mich gerade davon abgehalten, den Artikel zu teilen.
zum Beitrag21.05.2014 , 21:21 Uhr
Deswegen gehe ich nicht in die Sauna, obwohl ich Sauna und Dampfbad an sich wirklich toll finde. Aber als Opfer sexuellen Missbrauchs kann ich mich beim Anblick fremder Genitalien nicht so recht entspannen. Natürlich möchte ich nicht, dass andere Leute sich deshalb bedecken müssen, aber ich fände es generell schön, gäbe es ein Angebot sowohl für nach Geschlechtern getrennte Saunas als auch Saunas, in denen Badekleidung erwünscht ist.
Gehe ich eben weiter ins Hamam.
zum Beitrag14.05.2014 , 02:16 Uhr
Facebook und co haben nicht nur diesen unangenehmen Nebeneffekt, sondern führen zudem zu einer Art Exklusion aller, die bei dem Spass nicht mitmachen wollen. Wenn die Freunde nur noch über Facebook und Whatsapp mitteilen, wohin sie einen gerne einladen würden, bekommt man das eben nicht mit, wenn man soetwas nicht benutzt. Und dass man gegoogelt wird, führt auch dazu, dass viele Menschen ihrem Online-Selbst ganz andere, überhöhte Eigenschaften zuschreiben als ihrem wirklichen Ich.
Seine Anonymität wahrt man eben am Schluss nur dadurch, dass man sich von derartigen Selbstdarstellungsplattformen fernhält, einen Allerweltsnamen besitzt, und öffentliche Ansammlungen meidet, bzw sich im Smartphone-Kamerawinkel-Limbo übt.
zum Beitrag10.05.2014 , 11:57 Uhr
Populismus. Das Programm steckt doch eigentlich schon im Wort. Da wird die Nähe zum sogenannten "Volk" gesucht. Dafür muss natürlich erst einmal definiert werden, um welche Teile der Bevölkerung es dabei gehen soll. Natürlich muss es dabei möglich bleiben, diesen Teil der Bevölkerung als "Mehrheit" darzustellen und sich möglichst breit aus allen Ressorts zu bedienen, damit sich eine eventuelle Mehrheit auch tatsächlich angesprochen fühlt.
Was es dann noch braucht, sind eingängige Feindbilder, um klar aufzuzeigen, wo das "Volk" endet und das "Fremde" anfängt.
Bloss nie glauben, dass Populisten tatsächlich eine Mehrheitsmeinung abbilden oder die Interessen einer Mehrheit vertreten.
zum Beitrag10.05.2014 , 11:25 Uhr
Die Summe machts. Die Zahl stellt sofort die ganze Packung in ein komisches Licht, und man fängt an, auch den Rest der Beschriftung in einer anderen Bedeutung zu verstehen. Jemandem zwischen Design und PR hätte das sicher auffallen können. War eben ein Griff ins Klo seitens der Werbemenschen.
Dahinter Absicht zu vermuten finde ich jedoch daneben.
Sowas kommt immer wieder mal vor. Auch bei Zeitungen. Gerade im Online-Bereich, wo die Werbung in vielen Fällen automatisch plaziert wird (z.B. aufgrund der Verschlagwortung eines Artikels), landet schon mal die Werbung für Kreuzfahrtreisen neben dem Artikel der gesunkenen Costa Concordia. Gibts aber auch in Print-Ausgaben.
Ganz berühmt war auch das hier: http://approx.antville.org/static/approx/images/eon.jpg
zum Beitrag29.04.2014 , 12:12 Uhr
Hä?
Dieser Artikel liest sich ein wenig wie ein Erziehungsratgeber für Eltern mit einem "schwierigen" Kind.
Tja, nur geht es in der Ukraine um einen weit verzweigten Konflikt, und ein Staat lässt sich auch nicht "erziehen".
Auf die Frage, "Krieg ja oder nein" kann es nur eine Antwort geben.
zum Beitrag22.04.2014 , 12:39 Uhr
Erstaunt mich nicht. Was die AfD tut, ist mit der Verunsicherung und der immer wieder schön hochstilisierten Angst einiger Leute zu spielen, die meinen, in der heutigen Zeit ihre Identität zu verlieren. Also wird versucht, Unterschiede aufzuzeigen, und somit auch versucht, zu verhindern, dass Unterschiede dekonstruiert werden.
Das betrifft die "Unterschiede" zwischen den Geschlechtern genauso wie die zwischen "uns" und "denen", zwischen Migrant_Innen und Alteingesessenen, zwischen Christentum und Islam, zwischen sexueller Vielfalt und traditionellem Familienbild.
Die AfD ist eine populistische Partei, also richtet sie sich (zum Teil) nach populären Mehrheitsmeinungen (wobei sie sich natürlich die Mehrheit, deren Meinung sie glaubt zu berücksichtigen, gezielt auswählt),
immer gemäss dem Grundton: "Wir sind ja keine _______isten, aber...."
wobei wie üblich gilt: alles was vor dem Wörtchen "aber" steht, hat mit der Aussage nichts zu tun.
zum Beitrag03.04.2014 , 11:25 Uhr
So ist das eben "aufm Dorf", oder dort, wo nix los ist. So mit 14 wirds nämlich verdammt eng im bürgerlichen Wohnzimmer, und Geld hat man auch keins. Ich hatte damals 30 Euro pro Monat, das war vergleichsweise viel, aber zum Glück gab es bei uns einen Wald, wo wir uns ungestört (und unstörend) aufhalten konnten. Alkohol gabs von den älteren Geschwistern, der Hanf wuchs auf den Balkonen.
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