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03.10.2015 , 17:32 Uhr
Ich denke, hier geht's nicht wirklich um die Klage mit dem Ziel von Schadenersatz, sondern um das Ziel "interessierter Kreise", VW zu schädigen. Ich habe jedenfalls gestern VW-Aktien gekauft.
zum Beitrag07.03.2015 , 20:11 Uhr
Die meisten Russen haben wohl eine ganz andere Wahrheit in Erinnerung: nämlich daß Putin einen korrupten und versoffenen Jelzin-Staat (mit zeitweisem Vize-Premier und Gouverneur Nemzow) wieder stabilisiert hat, um nur mal einen Punkt zu nennen.
zum Beitrag07.03.2015 , 20:03 Uhr
„Boris Nemzow war ein Gegner von Präsident Putin. Dann ist er ermordet worden.“ –
Auch wenn hier „Dann“ steht – gemeint ist „Deshalb“, und damit kennen wir auch schon den Auftraggeber und würden uns gar nicht mehr wundern, wenn ER’s höchstpersönlich war.
Natürlich werden uns die Putin-gesteuerten Ermittler nichts als Lügenmärchen auftischen, selbst wenn die beiden Festgenommenen die Tat gestehen würden. Und wenn wir dem Schurken Putin wirklich nix nachweisen können, dann laßt uns wenigstens die Medienberichte so formulieren, daß ein erheblicher Verdacht an ihm hängenbleibt und die Leser, Hörer und Zuschauer nicht unnötig verwirrt werden mit der Frage, ob Herr Nemzow in seiner politischen und sonstigen Karriere sich vielleicht noch ganz andere Feinde geschaffen hat.
zum Beitrag07.03.2015 , 10:54 Uhr
Ihrem letzten Satz stimme ich zu.
In welchem Land sehen Sie dann Ihren Platz?
zum Beitrag06.03.2015 , 19:46 Uhr
„... neue Sanktionen gegen Russland, sollte das Abkommen von Minsk gebrochen werden ...“ impliziert die Überzeugung dieses Herrn, daß für einen Bruch des Abkommens nur der Böse verantwortlich sein kann, und der Böse ist: ...
Bleibt zu hoffen, daß Mister Hammond die Minsker Vereinbarung gelesen hat und seine Kiewer Schützlinge ab und an auf ihre Pflichten hinweist, wie (auszugsweise und in Kurzform)
- Dialog über die Modalitäten der Durchführung regionaler Wahlen ... und über den künftigen Status dieser Gebiete ...
- Beschluß der Obersten Rada der Ukraine bis Mitte März, welche Gebiete dies konkret sind
- Festlegung der Modalitäten für eine vollständige Wiederherstellung der sozialen und wirtschaftlichen Verbindungen, einschließlich der Überweisung von Renten und anderer Sozialleistungen
- Abzug aller ausländischen bewaffneten Einheiten und Söldner und von deren Militärtechnik, Entwaffnung aller illegalen Gruppierungen
- Durchführung einer Verfassungsreform in der Ukraine und Inkrafttreten einer neuen Verfassung bis Ende 2015, welche als Schlüsselelement eine Dezentralisierung (unter Berücksichtigung der Besonderheiten einzelner Gebiete der Oblaste Donezk und Lugansk) aufweist, die mit den Vertretern dieser Gebiete abgestimmt ist
- und noch Einiges mehr.
„Bis die Minsker Vereinbarung vollständig umgesetzt“ ist, kann es demnach noch eine hübsche Weile dauern – und eine Heilung von der Sanktionitis liegt in weiter Ferne.
Wie lange werden sich Bürger und Wirtschaft des „Westens“ diesen Amoklauf „ihrer“ Politiker noch gefallen lassen?
zum Beitrag06.03.2015 , 19:00 Uhr
"Der Westen wirft Russland die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim und Militärunterstützung der Rebellen in der Ostukraine vor. Letzteres weist Russland zurück." - Ich bin überzeugt, daß Rußland auch Ersteres zurückweist.
zum Beitrag04.03.2015 , 10:00 Uhr
Also doch: Cui bono?
zum Beitrag01.03.2015 , 09:54 Uhr
Oh, Frau Werner, in Ihrer Wut haben Sie wohl zwei kleine Buchstaben übersehen:
Herr Krüger meinte nicht Autarkiebestrebungen DER Ukraine, sondern IN der Ukraine.
(Wobei die Frage, wer oder was DIE UKRAINE derzeit eigentlich ist, durchaus eine genauere Betrachtung wert wäre.)
zum Beitrag28.02.2015 , 19:47 Uhr
Ach, Herr Donath, nur der 1. Absatz Ihres Artikels gibt etwas Hoffnung auf einen sachlichen Bericht ohne Vorverurteilung. Wollen wir nicht erstmal Beweise abwarten?
Aber die werden wohl nicht kommen, genau wie zum Maidan-Massaker oder dem MH-17-Abschuß.
Noch etwas haben alle drei Ereignisse gemeinsam: Sie bilden einen klassischen „Game changer“. Nach den Maidan-Morden der Umsturz, nach dem MH-17-Abschuß die uneingeschränkte Sanktionitis, und nach dem Nemzow-Mord – wir werden sehen.
zum Beitrag28.02.2015 , 16:37 Uhr
Frau Romanowa sieht es wohl richtig, daß die Mehrheit ihrer Mitbürger die politische Linie Putins und seiner Regierung unterstützt. Daß sie aber glaubt, eine signifikante Zahl von Russen zu einem Protest in Form einer längeren Wodka-, Zigaretten- oder Benzinabstinenz bewegen zu können, scheint mir doch etwas realitätsfremd.
zum Beitrag28.02.2015 , 13:46 Uhr
Na ja, ich gebe mir jedenfalls ganz große Mühe zu denken, und aus den aufgenommenen Informationen meine eigenen Schlußfolgerungen zu ziehen, was gewiß nicht einfach ist. Für Ihre Anregungen, über gewisse Definitionen nochmal nachzudenken, bedanke ich mich (ganz ehrlich!).
Wie schon beim „Putsch“ ist (laut Wikipedia, um es mal einfach zu machen) auch der „Imperialismus“ einem Bedeutungswandel im Laufe der Geschichte unterlegen. Ich habe es in der Schule mal mit „Streben nach Weltherrschaft“ übersetzt bekommen, und so verwende ich das Wort auch heute noch.
Was die Ukraine-Krise betrifft, so hätten Sie dann Recht, wenn Rußlands Streben die Eroberung der Krim, des Donbas und gleich anschließend der ganzen Ukraine, des Baltikums, ... wäre (wo soll die Aufzählung enden?). So wird es ja von gewissen Politikern und Medien immer wieder in den Raum gestellt; der Zweck dessen ist eine andere Geschichte.
Wenn man aber davon ausgeht, daß es keine Krim-Annektion gab, sondern eine Sezession, und daß im Donbas Bürgerkrieg herrscht und kein russischer Einmarsch, und wenn man obendrein der russischen Seite glaubt (was in Ihren Augen sicher dumm ist), daß sie sich kein Territorium einverleiben, sondern nur die NATO von ihren Grenzen fernhalten will, und wenn man (wie viele Foristen) die Ereignisse vor dem 20. Februar 2014 nicht ausblendet, dann sieht man das mit dem Imperialismus eben ganz anders.
zum Beitrag28.02.2015 , 13:13 Uhr
Wenn man die per Internet verfügbaren Quellen durchschaut, stellt man fest, daß a) nicht jedes geschichtliche oder politische Wörterbuch zur selben Definition kommt und b) die Bedeutung (wie die vieler Wörter) im Laufe der Zeit einer Entwicklung unterliegt. Der „klassische“ Militärputsch muß es nicht mehr sein (im Zeitalter der Globalisierung).
Ich halte mich an den kleinsten gemeinsamen Nenner der Definitionen: „gewaltsamer Sturz einer Regierung von außen“.
zum Beitrag28.02.2015 , 12:43 Uhr
Die Absicht dieser Veröffentlichung liegt doch auf der Hand: Egal, was an dem "Strategiepapier" wirklich dran ist - beim Leser möge hängenbleiben, daß Rußland diese Auseinandersetzung geplant hat und damit schuld ist.
Wenn sich Herr Donath in seinem nächsten Artikel mit den Ukraine-Strategiepapieren der EUSANATO beschäftigt, ist ja der Ausgleich wieder hergestellt.
Wen er allerdings mit "europäischen Friedensstiftern" meint, wird wohl sein Geheimnis bleiben.
zum Beitrag27.02.2015 , 15:58 Uhr
Spannende Überschrift – enttäuschender Inhalt. Denn was Herr Clasen da als vertrauenbildende Maßnahmen aufzählt, geht wohl an den betroffenen Menschen und am eigentlichen Problem weit vorbei. Wenn man sich erinnert, weshalb dieser Bürgerkrieg geführt wird, dann hilft nur Eines: Die Kiewer Machthaber müssen endlich in direkte Gespräche mit den Aufständischen eintreten (d.h. die USA müßten zunächst grünes Licht dafür geben). Wenn man dabei die Legitimation der jetzigen Vertreter anzweifelt, muß die betroffene Bevölkerung eben Gelegenheit erhalten, ihre Vertreter neu zu bestimmen. Oder wie geht Demokratie?
Aber das könnte ja zum Nachteil Kiews und seiner Protagonisten ausgehen ...
zum Beitrag27.02.2015 , 11:38 Uhr
Wenn Sie die Sezession der Krim und den Bürgerkrieg im Donbas als russischen Angriff bezeichnen, beleidigen Sie die Menschen, die sich erlaubt haben, eine andere Vorstellung von ihrer Zukunft verwirklichen zu wollen als die Putschregierung in Kiew.
Und daß Sie die „Annexion von Territorium“ nur bei benachbarten Staaten kritisieren, hat wohl den tiefen Hintersinn, daß Bombardierungen tausende Kilometer vom sicheren Heimatland entfernt nicht so schlimm sind.
zum Beitrag27.02.2015 , 11:25 Uhr
Auf Ihre Gleichsetzung von „USA-Imperialismus“ und „Rußland-Imperialismus“ würde ich dann näher eingehen, wenn (wie in diesem Forum bereits zitiert) Rußland einen Umsturz in Mexiko angezettelt und finanziert hätte, von all den anderen Unterschieden (Zahl der Militärstützpunkte rund um den Globus, Höhe der Rüstungsausgaben, Anzahl und Umfang der Militäraktionen in aller Welt ...) einmal abgesehen.
Wer bei Mexiko an die Karibik und die Kuba-Krise 1961 denkt und im heutigen Rußland etwas Ähnliches wie die damalige Sowjetunion sieht: Auch dabei wird gern ausgeblendet, daß die Raketen-Stationierung „der Russen“ vor der Haustür der USA die Antwort war auf die Raketenstationierung (warum eigentlich?) der USA in der Türkei, vor der Haustür der Sowjetunion. Ergebnis war nicht der Sieg Kennedys über Chrustschow, sondern der Rückzug beider Seiten.
zum Beitrag27.02.2015 , 09:32 Uhr
Selbst wenn „das Papier“ echt wäre: Was ist dagegen einzuwenden, daß Rußlands Regierung für ihr Verhalten in der Ukraine-Krise eine Strategie hat und diese auf Papier steht? Und daß darin die eigenen Interessen verfolgt werden? Eine Destabilisierung des Nachbarlandes gehört sicher nicht dazu, aber sehr wohl eine Abwehr der EUSANATO-Expansion.
Deren Strategie ist zweifellos von deutlich längerer Hand vorbereitet. „The Grand Chessboard“ schrieb Brzezinski 1997, und die 5-Milliarden-Investition der Frau Nuland erfolgte auch weit vor dem Februar 2014. Als das „Papier“ eine russische Einmischung forderte, lief die westliche Einmischung bereits auf Hochtouren.
Ja glaubt ihr denn, die Russen sind die Deppen, als die ihr sie gerne hinstellt?
Welche Strategie haben eigentlich Merkel & Co.? Ich kann leider nur eines erkennen: Zerstörung auch des letzten Restes von Vertrauen, Achtung und Zusammenarbeit mit dem europäischen Nachbarn Rußland.
Richtig, Herr Donath: Es geht um Gas, Geld und Geopolitik.
zum Beitrag26.02.2015 , 13:47 Uhr
Die Osnabrücker Stadtväter sollten sich wirklich gut überlegen, ob sie sich ein solches globalpolitisches Problem aufladen wollen. Friedensgespräche, Podiumsveranstaltung – warum nicht, wenn’s der Vermittlung dient und nicht in Propaganda ausartet. Aber ein Eintrag im Goldenen Buch ist erfahrungsgemäß viel schwieriger zu entfernen, als er vorgenommen wurde.
zum Beitrag25.02.2015 , 12:54 Uhr
„Der Gazprom-Chef erklärt, die Lieferungen an die Ukraine würden ... eingestellt, sollte Kiew seine Rechnungen nicht bezahlen.“
Was schlußfolgert die taz daraus? „Gazprom hat erneut mit einer Beeinträchtigung der Gaslieferungen nach Europa gedroht.“ (gemeint sind wohl die EU-Staaten)
Was ist das, wenn nicht Propaganda? Denn daß die „erheblichen Risiken für den Gastransit in Richtung Europa“ bei der Kiewer Regierung liegen, dürfte unstrittig sein.
zum Beitrag25.02.2015 , 10:24 Uhr
Wenn Sie keinen Haß auf die Russen haben: Warum fühlen Sie sich dann mit meiner Antwort auf Anton Philips angesprochen?
Die Russen, die Sie „alles andere als hassen“ (also lieben?), haben mit großer Mehrheit ihre Regierung gewählt und stehen mit noch größerer Mehrheit hinter deren Ukraine-Politik. Alles nur Wahlbetrug und Propaganda, oder Fakt? An dieser Stelle gehen die Meinungen und die Schlußfolgerungen schon weit auseinander, auch in diesem Forum. Demokratie (wenn auch nicht nach derzeitigem westlichem Muster), oder „lupenreiner Antidemokrat“? Schlagworte ersetzen kein Argument.
Ich wage mal anzuzweifeln, daß Sie Mitglieder der russischen Regierung kennen, geschweige denn so gut, um sie verachten zu können. Welche Namen können Sie aus dem Hut nennen? Also mir fallen ohne Wikipedia auch nur Medwedjew und Lawrow ein. Ja und natürlich Putin als Staatsoberhaupt.
Auf einen Vergleich, welche Großmacht in jüngerer Geschichte wie oft und in welchem Ausmaß „internationale Regeln“ (Definition bitte!) mißachtet hat, darf ich wohl jetzt verzichten, denn das wäre die X-te Wiederholung in einem Forum.
Aber der Kernpunkt bei unserem Thema „Ukraine“ ist doch: Was ist überhaupt derzeit „die Ukraine“, und wer ist ihr legitimer Repräsentant? Verletzt jemand die Souveränität „der Ukraine“, der sich gegen die für ihn existenzgefährdende Politik der Jazeniuk-Regierung stellt? Ist Anti-Kiew nicht etwas Anderes als Pro-Russisch? Und wann hat die verhängnisvolle Entwicklung überhaupt begonnen: mit dem Aufstand im Donbas, mit der Sezession der Krim, mit dem Maidan-Umsturz, oder mit den Investitionen der Frau Nuland?
Die ganzen Ereignisse entsprechen doch eindeutig der bekannten geopolitischen Interessenlage. Nach meiner Ansicht kommt dabei die Aggression aus Richtung Westen.
zum Beitrag24.02.2015 , 21:03 Uhr
Dat versteh ick jetz aba nich: Ging das wirklich an mich oder an Anton Philips?
zum Beitrag24.02.2015 , 10:29 Uhr
Lieber Anton Philips, welches Trauma müssen Sie erlitten haben, daß Sie so voller Haß auf Rußland / die Russen / Putin sind - so angefüllt mit blindem Haß, daß kein Platz für Argumente bleibt?
zum Beitrag23.02.2015 , 14:43 Uhr
„Der Friedensplan wurde ... durch einen Rebellenangriff auf ... Debalzewe torpediert.“
Ach, wie wär das schön, wenn die taz-Redaktion sich auch ein wenig anhand dieses Kommentarforums informieren würde. Dann wüßte sie, daß der „Kessel von Debalzewe“ niemals Gegenstand von „Minsk 2“ war. Die Rebellen haben ihn von ihren Zusagen ausdrücklich ausgeklammert, und für Poroschenko existierte er erst gar nicht. Im Übrigen halten sich die Rebellen (angeblich) an Waffenruhe und -abzug, nur die Regierungstruppen erfinden (laut obigem Beitrag) neue Bedingungen.
Warum also dieser einseitige und wahrheitswidrige Vorwurf an die Rebellen?
zum Beitrag23.02.2015 , 12:03 Uhr
„Ein Jahr nach den Maidan-Protesten“ – nein, nach dem Maidan-Massaker.
„Kiew fehlt der Wille zur Aufklärung“ – Herr Clasen, führen Sie diesen zaghaften Ansatz doch mal mutig weiter und benutzen Sie auch die für Kiew unbequemen Fakten. Dann kommen Sie rasch zu dem Schluß: Die Kiewer Putschisten und ihre Verbündeten haben nicht nur keinen Willen zur Aufklärung, sondern sie verhindern die Aufklärung mit allen Mitteln, und aus einem ganz einfachen Grund: Sie selbst sind verantwortlich.
Warum gehen Sie hier fast nur auf die Sichtweise ein, „... dass die Verantwortung für die Morde auf dem Maidan im System Janukowitsch zu suchen ist“, daß alte Kader im Staatsapparat die Aufklärung verhindern? Außer dem hier zitierten „Sergej“ gibt es genügend andere Quellen, sogar eine WDR-Reportage, die zeigt, woher viele der tödlichen Schüsse kamen.
Stellen Sie doch einmal die Frage, die bei umstrittener Beweislage oft hilfreich ist: Wem nützt es? Die Ereignisse vor und nach dem 20.2.2014 geben die Antwort. Tagelang brennende Barrikaden, täglich mit Bussen herangefahrene und bezahlte „Protestanten“ brachten nicht den gewünschten Erfolg – es mußten Tote her! Und siehe da: Die Sache kam in Fahrt.
Heute nun vergießen Poroschenko & Co. Krokodilstränen: Die Mörder töten ihre Opfer zum zweiten Mal, indem sie sie benutzen, und „der Westen“ macht mit bei dieser widerlichen Inszenierung.
Aber Merkel & Co. können wohl nicht mehr anders, nachdem sie seit mehr als einem Jahr „uneingeschränkte Solidarität“ mit den Putschisten üben und blind sämtliche Brücken für eine Rückkehr zu einer europäischen Friedensordnung zerschlagen. Bloß nicht innehalten und nachdenken, bloß keine Fehler zugeben und korrigieren – nein, „Gesichtswahrung“ (des eigenen) geht über Menschenleben (von anderen).
zum Beitrag20.02.2015 , 14:37 Uhr
„Sollten die Minsker Vereinbarungen scheitern, könnte der Westen gegen Russland neue Strafmaßnahmen verhängen.“
Völlig klar:
- Wenn die Minsker Vereinbarungen scheitern, steht der Schuldige dafür schon vorher fest.
- Scheitern aus anderen Gründen oder wegen anderer Akteure liegt nicht im Vorstellungsbereich des Verfassers.
- Rußland allein ist verantwortlich für die Situation in der Ukraine.
- „Der Westen“ ist legitimer Richter über Rußland.
Mit einer solchen Einstellung kann keine Verhandlungslösung gelingen.
Arme Ukraine.
zum Beitrag20.02.2015 , 12:09 Uhr
Ich nehme an, mit „Paramilizen“ meinen Sie die bewaffneten Gegner der Kiewer Putschregierung. Daß die aus Rußland unterstützt werden, wird niemand ernsthaft bezweifeln; in welchem Umfang, ist Gegenstand der jeweiligen Propaganda. Daß die Regierungsgegner aber ALLEIN vom Nachschub aus Rußland leben, diese unbewiesene Behauptung paßt nur zu der Vorstellung, daß die aktuelle Regierung die Interessen aller Ukrainer vertritt und die „prorussischen Separatisten“ ... na, das sagt ja schon der Name.
Wer die Unterstützung durch Rußland anprangert, der darf nicht die Unterstützung auf der anderen Seite vergessen, angefangen bei Frau Nulands 5-Milliarden-Investition in den Maidan-Putsch über die gewesenen, die laufenden und die zugesagten EU-Milliarden, Solidaritätsbekundungen jeder Art, Unterstützung der Regierungstruppen mit ihren Paramilizen ... Wäre interessant, mal eine Gegenüberstellung der gesamten „Investitionskosten“ auf beiden Seiten zu erfahren.
Die öffentliche Diskussion sollte sich viel mehr mit dem Interessenkampf der tatsächlichen Konfliktparteien (USA, EU und Rußland) auseinandersetzen. Die Ukraine ist nur der (bedauernswerte) Schauplatz, und die dortigen Akteure haben wenig zu entscheiden. Aber bei einer ehrlichen Analyse der Interessenlage kämen "Unsere" wohl auch nicht gut davon.
zum Beitrag20.02.2015 , 10:56 Uhr
Na ja, ganz so differenziert ist der Kommentar vielleicht nicht, denn schon der 2. Satz ist eine deutlich einseitige Schuldzuweisung. Die ist aber nur dann richtig, wenn man ignoriert, daß die Rebellen den „Kessel von Debalzewe“ stets von ihrer Zustimmung zu „Minsk 2“ ausgeschlossen haben. Diesen Kessel hat Poroschenko während der Verhandlungen geleugnet – um nachher einen „geordneten Abzug“ zu verkünden (der von Beteiligten ganz anders geschildert wird). Sicher war es auch eine „Sollbruchstelle“ von „Minsk 2“, um dessen Scheitern recht einfach den Rebellen zuschieben zu können.
Die Nachrichten aus allen anderen Kampfgebieten sind recht übereinstimmend: Einhaltung der Waffenruhe durch die Rebellen und begonnener Abzug der schweren Waffen.
Recht wenig hört man hier über Verstöße gegen „Minsk 2“ durch die Gegenseite. Beispiel: Punkt 7 “Ensure safe access, delivery, storage, and distribution of humanitarian assistance to those in need, on the basis of an international mechanism.” Aber da streitet man sich wohl um die Definition des internationalen Mechanismus, wenn es um eine Hilfsgüter-Lieferung der deutschen Linken geht (taz vom 19.2. “Hilferuf an die UN“).
zum Beitrag19.02.2015 , 21:33 Uhr
Und dafür liefert Herr Donath mit diesem Artikel den besten Beweis. Ausgerechnet über Medienpropaganda!
Nachrichten aus der Ukraine: alles in Tatsachenform, „stets mit genauer Kennzeichnung der Orte belegt“.
Nachrichten aus Rußland: Bilder ohne Ortsangabe sollen es belegen; werden als ... dargestellt; sollen sich ergeben haben, sollen festgenommen worden sein; räumt ein, nichts erfahren haben zu wollen; Beweise werden nicht vor Ort gesucht; Mütter angeblich ukrainischer Soldaten, die ... gesprochen haben wollen ...
Herr Donath, merken Sie’s eigentlich noch?
zum Beitrag19.02.2015 , 12:19 Uhr
Die taz könnte sich ja mal dazu durchringen, eine Hilfsgüter-Sendung mit einem positiven Satz zu kommentieren. Oder werden in den Kinderkrankenhäusern heimlich (eine weitere Gemeinheit Putins) „prorussische“ Kämpfer für neue Eroberungen wieder zusammengeflickt? Aber die Sammlung wurde wohl von den „falschen“ Leuten veranstaltet, die sich nun obendrein noch für Propaganda mißbrauchen lassen.
Sollte die größte Oppositionspartei des Parlaments des größten EU-Staates wirklich nicht zu den „Vertretern der Europäischen Union“ gehören?
Warum gibt es nicht mal einen O-Ton aus einem der belieferten Krankenhäuser?
Die wirkliche Propaganda sehe ich hier in den Äußerungen von Poroschenko über Debalzewe. Da hat er wohl im Lehrbuch der Kriegspropaganda nachgeschlagen, Kapitel „Niederlagen als Siege verkaufen“.
zum Beitrag18.02.2015 , 10:24 Uhr
Ein wohltuend sachlicher Artikel – nur die Überschrift ist mißverständlich. Wenn man anerkennt, daß auch die Rebellen Ukrainer sind (zum überwiegenden Teil jedenfalls), dann verliert hier nur die Kiewer Putschregierung mit ihren Verbündeten. „Die Ukraine“ hat allerdings im globalen Schachspiel schon längst verloren.
Wichtigster Satz: Die Aussage des OSZE-Missionschefs, „außer bei Debalzewo halte die Waffenruhe weitgehend“. Damit funktioniert doch Minsk „2“! Denn die Rebellen waren zum Einen nicht offizielle Verhandlungspartner, und zum Anderen haben sie von Anfang an erklärt, daß sie (aus hier nicht zu wiederholenden Gründen) für den Kessel von Debalzewo (den es laut Poroschenko nicht gab) keine Waffenruhe anerkennen.
zum Beitrag18.02.2015 , 09:44 Uhr
Lieber Herr Leonhard,
„Kuschelkurs ... hofiert ... Aufwartung“ – oder einfach ein kluger Schritt in Richtung Normalisierung? Wie sonst will man die Krise bewältigen, sich aus der selbstgebauten Sanktionitis-Spirale befreien? Oder will/darf man es gar nicht? Die EUrokraten sollten die Haltung Ungarns als Chance für einen gemeinsamen Kurswechsel begreifen.
Der erste (vielleicht schwerste) Schritt, auch für etliche Medien, wäre natürlich, Herrn Putin wieder als legitimen Präsidenten eines legitimen Landes mit legitimen Interessen zu behandeln und nicht als Psychopathen. Dann hätte auch das Sterben in der Ukraine längst ein Ende.
Völlig überflüssig ist hier das Beschwören der „Knute Moskaus“. Sollen die Kommentatoren jetzt wieder alle US-Knuten der Welt aufzählen? Und dem Autor die Unterschiede des „Moskaus“ vor 1990 zu dem von heute erklären?
zum Beitrag17.02.2015 , 17:24 Uhr
„Merkel und Poroschenko appellierten ... an Putin, seinen Einfluss auf die Separatisten geltend zu machen, damit diese das Feuer einstellten.“
Appellierte Merkel auch an Poroschenko, seinen Einfluß geltend zu machen, oder ist das nicht nötig, weil Poro ja der Gute ist? Oder weil seine Truppen brav und pünktlich schon das Feuer eingestellt haben? Deren einzige im Artikel genannte Tätigkeit ist ja „kapitulieren“ – ganz im Gegensatz zu den Separatisten, welche kämpfen, einrücken, vormarschieren, kontrollieren, schießen, der OSZE den Zugang verwehren, an der Zerstörung arbeiten, ....
Aber: An wen und mit welchen Worten appellierte eigentlich Putin? Oder schlug der am Telefon schuldbewußt die Ohren nieder?
Doch entscheidend ist wohl die Frage: Welchen Einfluß haben diese beiden Herren tatsächlich auf die Kämpfenden?
zum Beitrag17.02.2015 , 17:03 Uhr
Die Hoffnung auf Einhaltung der Waffenruhe ist so vergeblich wie die Hoffnung auf neutrale Berichterstattung. Sicher, in anderen Blättern ist es schlimmer, aber nachdem die Rebellen in einem gestrigen taz-Artikel einfach mal „Separatisten“ sein durften, sind sie heute wieder durchweg „prorussisch“. Die einzigen „Ukrainer“ sind natürlich die Regierungstruppen und ihre verbündeten Milizen.
Auch solche scheinbar harmlosen Sprachungenauigkeiten können Propaganda sein. Was würde sich im Unterbewußtsein des Lesers abspielen, wenn der „Prorusse“ plötzlich zum „ukrainischen Regierungsgegner“ würde? Aber dann wär’s ja wirklich Bürgerkrieg und keine (unterschwellige) russische Invasion. Dann müßte man sich mit den wahren Ursachen und Betreibern dieses Konflikts auseinandersetzen und könnte nicht mehr einen einzigen Mann dafür verantwortlich machen: Puuutiiin!!!
zum Beitrag16.02.2015 , 19:03 Uhr
Das Interessanteste an diesem Artikel ist für mich, daß der Begriff „Separatisten“ einmal ohne den hier üblichen Vornamen „prorussische“ verwendet wird. Das läßt auf einen beginnenden Denk- und Erkenntnisprozeß hoffen: Wofür und wogegen kämpfen diese Menschen wirklich, und wer sind sie? Eine lohnende journalistische Aufgabe.
Doch sollten unsere Medien tatsächlich feststellen, daß es nicht Russen sind, die die Ostukraine erobern wollen, sondern Ukrainer, Bürger und samt Technik übergelaufene Soldaten, die (zweifellos mit russischer Unterstützung) gegen eine von ihnen nicht anerkannte Putschregierung (mit US- und EU-Unterstützung) kämpfen, dann – ja dann müßten sie auch zugeben, daß die ganze schöne Rußland-Hetze und Putin-Verteufelung falsch ist, und daß dagegen unsere Regierungsvertreter ihren Amtseid (Schaden vom deutschen Volke abzuwenden) verletzen, zugunsten der Schachspieler jenseits des Atlantik.
Es ist aber auch inzwischen eine verfahrene Kiste, wenn die Mit-Zündler vom Maidan und Finanziers des Kiewer Kampfes gegen die eigene Bevölkerung aktuell als Vermittler angesehen werden. Denn ihr eigenes Ziel – die Eroberung der gesamten Ukraine für EU und NATO – haben sie ja nie aufgegeben und stecken weiterhin unsere Steuermilliarden dort hinein.
zum Beitrag14.05.2014 , 10:03 Uhr
Das sind ja sehr eigenartige Vorstellungen von einem „Runden Tisch“: Alle nicht genehmen Konfliktparteien ausschließen? Und Frau Merkel verteilt die Eintrittskarten? Die laufen ja wohl nicht ganz rund, die Kiewer Putschisten und ihre westlichen Unterstützer.
Makabres Detail des schizophrenen Polit-Theaters: „Die Zentralregierung der Ukraine beton-te, Verhandlungen seien nur mit Kräften möglich, die „legitime politische Ziele“ und „kein Blut an den Händen“ hätten.“ – Da wird es wohl sehr einsam an diesem Tische werden ...
Und, liebe taz-Redaktion: Der Satz „Anschließend forderten die Separatisten Russland auf, die Ostukraine zu annektieren“ sollte quellen- und formulierungsmäßig nochmal beleuchtet werden.
zum Beitrag02.04.2014 , 10:40 Uhr
Nun aber auch noch Schäuble mit Gollum vergleichen!
zum Beitrag