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02.10.2022 , 11:51 Uhr
Danke für den wichtigen Kommentar! Im Sinne von feministischer Solidarität und Sichtbarkeit möchte ich noch ein paar Ergänzungen zu weitergehenden Analysen machen: Aktive rechte Frauen sind gar nicht so neu, sondern wurden nur, etwa auch im Nationalsozialismus, lange übersehen. Erinnert sei hier an die wichtige Arbeit etwa von Christina Thürmer-Rohr zur Mittäterinnenschaft, die dem Bild der friedfertigen Frau wichtige Perspektiven entgegensetzte. Angeknüpft an diese Debatte hat dann seit 2000 das Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus, das etwa auch das Buch "Braune Schwestern" herausgegeben hat. Alles noch deutlich vor Beate Zschäpe und es zeigte sich, dass diese Vorabeit wichtig war, um dann auf die Selbstenttarnung des NSU und die zunächst unsägliche Berichterstattung des NSU mit geeigneten Analysen reagieren zu können: frauen-und-rechtse...ief-2011-11-15.pdf Seit 2020 arbeitet außerdem das femPI-Netzwerk zu diesen Themen und liefert wichtige Analysen zu diesen komplexen Themen: fempinetzwerk.wordpress.com/texte/
zum Beitrag02.10.2022 , 11:44 Uhr
Danke für die gute Übersicht. Eine Anmerkung ist mir wichtig, bezogen auf den ersten Absatz. Hier wird vom "ungeborenen Leben" gesprochen, das durch das gute Immunsystem der Mutter geschützt wird. Es ist der Fötus bzw. Embryo, der geschützt wird. Der Begriff "ungeborenes Leben" wurde von christlichen Fundis geprägt und hat sich wohl in den Sprachgebrauch geschummelt. Mehr dazu, warum das problematisch ist hier: taz.de/Debatte-Spr...aph-219a/!5568971/ Mit Sprache werden einfach auch immer Konzepte und Weltsichten verbreitet, auch wenn das oft unbewusst ist. Danke in jedem Fall für den Artikel.
zum Beitrag20.02.2020 , 12:12 Uhr
danke für den Hinweis zum Begriff "fremdenfeindlich". Ich zucke immer zusammen, wenn ich ihn lese und finde ihn, gerade bei solchen Taten einfach ekelhaft. Das ist Rassismus und nicht Fremdenfeindlichkeit. Ich frage mich, ob es irgendwie zufällig ist, dass der Täter seine Mutter erschossen hat. Ähnliches gab es bei dem (versuchten) Terroranschlag auf eine Moschee in Norwegen im August 2019 auch: www.tagesspiegel.d...rakt/24891274.html Ob der Täter, wie so viele rechte Terroristen, sich in so manosphere-Internetportalen aufhielt?
zum Beitrag11.02.2020 , 17:00 Uhr
ok, auch wenn man die Zahlen dann so liest: rechtfertigt das dann Angriffe gegen Muslim*innen? Weil es Muslim*innen gibt, die antisemitisch sind und tätlich werden, dann darf man auch gegen diese hetzen und gewalttätig gegen sie werden? Was eine dumme Logik. Sorry, das rechtfertigt einfach gar nichts.
zum Beitrag14.09.2019 , 19:15 Uhr
Ich finde den Artikel insgesamt interessant und auch wichtig, dass dieses Thema ausgesprochen, reflektiert und bearbeitet wird. Was mich wundert ist dieser Satz: "Beigebracht wurde einem das als Junge eben nicht, vielmehr gehörte der Umgang mit solchen Fährnissen zu den Dingen, die man in der Szene halt irgendwie lernen musste ..." Soll das heißen, Frauen* könnten mit solchen Situationen umgehen, weil ihnen das Opfer sein beigebracht wird? Dann finde ich das ne richtig beschiessene Aussage. Aber vielleicht ist der Satz auch anders gemeint. Das würde ich sehr gerne wissen. Weil im Moment fällt mir nur diese Interpretation ein und das würde ich sehr vehement kritisieren.!
zum Beitrag02.08.2019 , 11:50 Uhr
Ich denke, dass es hier um Begriffklauberei geht. Femizide meint meinem Verständnis nach nicht, dass das Ziel ein Genozid an allen Frau das Tatmotiv sein muss, sondern, dass es um spezifische Gewalt geht, die Frauen* und Mädchen aufgrund ihrer Zugehörigkeit/Anrufung als Frauen* und Mädchen betrifft. In diesem Sinne ist das ja sehr deutlich und klar, denn die Art des Mordes passt ganz klar in patriarchale und männliche Gewalt. Und daher kann man dann womöglich noch den Begriff Femizid infrage stellen, aber meiner Meinung nach ist "Femizid = Genozid an Frauen" auch ein falsches Verständnis des Begriffs, sondern es geht um geschlechtsspezifische Gewalt und Morde an Frauen* und Mädchen*, die ganz klar in männliche Gewaltmuster fallen.
zum Beitrag30.07.2019 , 18:19 Uhr
Danke für diesen Artikel. Ich habe das selbe Problem in einer anderen Stadt und ärgere mich sehr über diese Verweigerungshaltung, insbesondere seit der mittlerweile mehr als offensichtlichen Bedrohungslage. Man wird von den Behörden völlig alleingelassen und auch noch doof gemacht.
zum Beitrag06.02.2019 , 15:24 Uhr
Stimmt, lieber nicht über privates und unangenehmes sprechen. Genitalverstümmelung hat nämlich überhaupt keine gesellschaftliche und politische Dimension und nichts mit patriarchalen Verhältnissen zu tun. Genauso wie sexuelle Gewalt und Belästigungen. Die finden ja auch hauptsächlich im Privaten statt. Lieber nicht drüber reden, denn dann ist es so als gäbe es diese Probleme nicht und ich fühl mich wohler. Was ein Troll-Kommenar.
zum Beitrag20.01.2019 , 17:55 Uhr
Ist es nicht spaltend, wenn Aktivist*innen sich mit Antisemit*innen treffen und sich womöglich, wie beschrieben wurde, antisemitisch äußern? Warum ist die Kritik an bestehenden gefährlichen Ideologien spaltend und nicht etwa antisemitische Ideologien. Die Kritik könnte ja auch einfach aufgenommen und reflektiert werden. Aber bspw. in der deutschen Linken, will man sich die Krankensymbolik und antisemitische Begriffe wie "Raffgier" etc. einfach nicht nehmen lassen. Das ist spalterisch. Sich mit Antisemiten abgeben, das ist spalterisch!
zum Beitrag19.01.2019 , 15:04 Uhr
Ich will nicht trennen und habe es auch nicht vor. Da in dem Artikel getrennt wurde, habe ich jedoch die Trennung übernommen, um eine gemeinsame Solidarität und einen gemeinsamen Feminismus bzw. gemeinsame Kämpfe abzustreben. Mir leuchtet es jedoch in spezifischen Fällen ein, eine Trennung vorzunehmen, wenn bspw. eine Ungleichbehandlung stattfindet. Wenn man keine Unterscheidung macht, macht man sich auch blind für Ungleicheiten und Ungerechtigkeiten. Nur weil man Dinge nicht benennt werden sie ja nicht weniger real.
Bzgl. der Anmerkungen zur Schreibweise: wow, vielen Dank. Ich finde es immer super, wenn auf grammatikalische Spitzfindigkeiten Bezug genommen wird. Und außerdem echt symphatisch, so auf einen Beitrag zu reagieren. Ist so richtig auf Augenhöhe und motiviert sehr, sich mit dem Inhalt auseinanderzusetzen. Insbesondere, wenn mit Fachwörtern gearbeitet wird.
zum Beitrag18.01.2019 , 16:33 Uhr
Da es sich um jüdische Menschen handelt bzw. um Menschen aus Israel handelt es sich um Antisemitismus und nicht um Rassismus. Antisemitismus ist mehr als Rassismus gegen Jüdinnen und Juden. Mehr dazu u.a. hier: www.zag-berlin.de/...iv/39claussen.html
zum Beitrag18.01.2019 , 16:28 Uhr
Transfeindlichkeit und Morde an Trans-Personen, oft Trans-Frauen werden gesellschaftlich viel zu wenig reflektiert und oft verharmlost. Da geb ich der*dem Autor*in recht, keine Frage. Und dass Trans-Personen spezifische Gewalt- und Diskriminierungserfahrungen machen: auf jeden Fall! Ich teile jedoch nicht die Beobachtung, dass bei Morden an Frauen das alles schon ausreichend oder viel besser reflektiert wird. Wie oft wird hier von einem Beziehungsdrama gesprochen, wenn ein Mann seine Frau, Ex-Frau oder sonst wen umbringt. Bei den Messerangriffen auf Frauen im Dezember in Nürnberg: wie viele Berichte haben sich mit dem antifeministischen und misogynen Tatmotiv und dem Terror gegen Frauen, der mit solchen Taten kommuniziert wird, geschrieben. Und wie viele haben lediglich geschrieben, dass es keinen Zusammenhang zwischen den Frauen gab, als sei der Zusammenhang, dass sie Frauen waren, die alleine nachts auf dem Heimweg waren, kein Zusammenhang ist. Ja, es sollte auf spezifische Trans-feindlichkeit geschaut werden. Aber es ist der selbe Kampf gegen dsa Patriarchat/patriarchale Verhältnisse. Denn Heterosexismus, Machoismus und Transfeindlichkeit ergeben sich alle aus patriarchalen Verhältnissen. Für einen cis- und trans-solidarischen Feminismus. Wir sollten uns nicht trennen lassen und die Tatsache, dass metoo womöglich ein bisschen was verändert hat und hier insbesondere cis-Frauen im Fokus standen nicht neiden sondern schauen, was sich daraus für eine gerechtere Gesellschaft und trans-feministische Kämpfe ergeben.
zum Beitrag20.09.2018 , 12:31 Uhr
Yeah, ein super Text. Endlich mal nicht zwischen diesen zwei so starren Polen und mit guten Argumenten. Spricht mir aus dem Herzen und gibt mir gleichzeitig noch gute Hintergrundinfos und Argumente! Danke!
zum Beitrag25.01.2018 , 22:12 Uhr
tja diese Wortwahl enttarnt sich selbst. Welch Geistes Kind diese*r Autor*in politisch wohl ist. Ich liebe auch diese gut argumentierten Aussagen.
zum Beitrag25.01.2018 , 21:58 Uhr
Wie nennt sich denn dieser weltanschauliche Backround? Das würde mich interessieren. Insbesondere wo das noch auftaucht. Bitte gerne Belege und konkrete Verweise.
zum Beitrag25.01.2018 , 21:54 Uhr
Ich hätte gerne einen Beleg, und zwar einen wissenschaftlich haltbaren und keine persönliche Meinung gespickt mit offensichtlichem Rassismus (der Begriff "autochthon" wird besonders gern von gefestigten Rechten verwendet) etc., wie das zusammenhängt. Wenn ich hier Zusammenhänge sehe, dann dass Menschen aus sozialschwachen Milieus in aktuellen Zeiten immer prekärer und unsicher leben. Wirtschaftliche Verwertungslogik, vorangetrieben durch neoliberale Ideologie, beurteilt Menschen nur nach ihrer verwertbarkeit. Menschen aus sozialschwachen Milieus leiden darunter besonders. Dies hängt wiederum oft mit Migration zusammen, denn Menschen mit Migrationsgeschichte haben es auf dem Arbeitsmarkt, der Schule etc. deutlich schwerer, weil sie von rassistischen Ressentiments belegt sind, bzw. bei Geflüchteten die rechtliche Situation ihnen nicht ermöglicht zu arbeiten. So hängt Gewalt und Migration zusammen und nicht anders rum. Daher reichen Schulsozialarbeiter*innen nicht aus. Es bedarf sozialer Absicherung.
zum Beitrag13.12.2017 , 21:15 Uhr
Ich finds super, dass es Menschen bei der taz gibt, die so klar Haltung zeigen und die Kategorie "Kommentar" richtig ausfüllen und klar benennen, dass das eine Schande ist. Im anderen Artikel zum Thema, der eben kein Kommentar ist, wird ja auch alles mit Fakten erklärt. Aber mich freut es, dass es einigen Taz-Journalist*innen wichtig ist, sich klar zu äußern und nicht in einem allgemeinen Wischi-Waschi unterzugehen, wie es sonst leider immer wieder, auch in der Taz, der Fall ist. Mehr davon!
zum Beitrag05.12.2017 , 10:59 Uhr
Ja völlig gelungene Bildsprache! Und dann auch noch total gelungene Wortsprache. Angesichts der Tatsache, dass die grün-schwarze Landesregierung in Hessen mal wieder vor hat eine leidige Extremismusklausel für politische Bildungsarbeit einzuführen und damit wichtige Arbeit gegen Rechts unter Generalverdacht zu stellen, würde ich mir von der Taz doch echt wünschen, dass sie nicht dieses dumme Extremismus-Geschwafel übernimmt und sich darin übt auch andere, passendere, analytischere, wissenschaftlichere... Begriffe zu nutzen.
Schade taz, was wird nur aus dir.
zum Beitrag04.12.2017 , 20:43 Uhr
Hi, also die Bezeichnung Frauen* so wie ich sie verstehe, soll deutlich machen, dass damit auch Frauen gemeint sind, die nicht die biologischen Standardkriterien "erfüllen", also bspw. Trans-Frauen oder auch Inter-Personen, die als Frauen leben. Da es schwierig ist alle Varianten die es hier gibt aufzuzählen nutzen viele Leute die Bezeichnung Frauen*. Außerdem finde ich, dass damit angezeigt werden kann, dass dies ein Konstrukt ist, das nicht abschließend ist... Irgendwie so würde ich es erklären.
zum Beitrag26.11.2017 , 12:29 Uhr
Warum verstehen eigentlich so wenig Menschen den Unterschied zwischen Zensur und Einschränkung der Meinungsfreiheit einerseits und scharfer Kritik an Positionen andererseits? Zensur und die Einschränkung der Meinungsfreiheit wäre es, wenn all diese (weißen, alten) Männer sich nicht äußern dürften und sie für ihre Kommentare strafrechtlich verfolgt würden (so was erleben wir aktuell in der Türkei und natürlich in vielen anderen Ländern auch). Scharfe Kritik ist etwas anderes. Hier wird diesen spezifischen Männern, die total verharmlosend, relativierend etc. argumentieren einfach mal scharf zugerufen: "Einfach mal zuhören, einfach mal nicht die ganze Zeit reden. Nein, nicht die Debatte und die Welt hat nicht auf diese Kommentierung gewartet." Das ist etwas was nicht unter Zensur fällt. Aber diese spezifischen Männer sind es halt nicht gewohnt mal für ihre Äußerungen angegriffen zu werden und verfallen dann in einen männlichen Opfermythos. Ich schreibe hier beabsichtigt "spezifische" Männer, denn das sind bei weitem natürlich nicht alle. Was dieser Artikel hier zeigt: //taz.de/Sexuelle-Gewalt-gegen-Maenner/!5462531/
Er zeigt übrigens auch, dass der Geschlechterkampf weniger von Feminist*innen als von Rechten und MaskulinistInnen aufgemacht wird. Dass es sich um spezifische Männer handelt wird oft mit "weiße Männer" verdeutlicht. Dabei geht es natürlich nicht um alle weißen Männer, es soll viel mehr die Intersektionalität aufzeigen. Ich kann nachvollziehen, dass das bei Menschen auf Abwehr stößt, aber anstat darüber mal in Ruhe zu sprechen wird auf extrem effektheischende Art darauf eingedroschen. Das wirkt auf mich sehr hysterisch: eine Zuschreibung die ja sonst eher Frauen zugeordnet wird. Aber die gesamte Kommentarspalte scheint mir ein Ausdruck männlicher Hysterie :)
zum Beitrag24.11.2017 , 18:24 Uhr
Ich finde ja, dass Zeitungen nicht die ganze Zeit höchst wissenschaftlich argumentieren müssen, damit hier nicht per Distinktion Leute aus der Debatte ausgeschlossen werden. Aber wenn von Ihnen hier nach wissenschaftlicher Fundierung gerufen wird, dann ist das wohl doch erwünscht: es gibt ZAHLREICHE wissenschaftlich-theoretische und auch empirische Texte die eben dieses Verhalten analyiseren, beobachten und systematisieren. Hier sei zum einen mal auf Pierre Bourdieus "Männliche Herrschaft" verwiesen (Ohja, ein Mann, dem es gelingt ohne Beissreflexe die Privilegien der eigenen Geschlechtszugehörigkeit zu reflektieren, ein Phänomen, dass zumindest in den Kommentarspalten, auch der taz, echt selten vorkommt). Ein weiteres Beispiel ist Raewn Connells "Der gemachte Mann". Ich wünsche ihnen viel Spaß bei der Lektüre, befürchte aber, dass es Ihnen nicht wirklich um wissenschaftliche Befunde ging, sondern lediglich der Ruf nach vermeintlich fehlender Wissenschaftlichkeit als Instrument dazu genutzt wurde den Kommentar zu diskreditieren. Ein klassischer Taschenspielertrick.
Und an all die anderen Menschen die hier auch kommentieren: wow, dass sich hier so an dem "weiße" Männer aufgehalten wird. Ich denke es ist klar, dass es nicht allein und nicht nur weiße Männer sind, die dieses Gehabe drauf haben. Weiße Männer sind aber jene Subjekte die in einer patriarchalen-westlichen Gesellschaft wie der deutschen sehr wenig bis keine strukturelle Diskriminierung erfahren. (Wobei klar ist, dass arme weiße Männer mit Behinderung durchaus Diskriminierung erfahren). Dem Kommentator ging es vermutlich darum zu zeigen, dass das was im Moment von vielen Männern so raus gehauen wird, ein Resultat davon ist, dass sie kaum Diskriminierung erfahren. Und das ist ja auch wundervoll. Niemand sollte Diskriminiernug erfahren. Um zu einer diskriminierungsarmen Gesellschaft zu kommen muss jedoch noch einiges geschehen und eine erste Maßnahme wäre Sexismus anzuerkennen und dagegen zu kämpfen.
zum Beitrag31.10.2017 , 13:56 Uhr
@ Taziti: Wirklich mal wieder eine Ausgeburt an logischem Denken. Vielen Dank für diesen überaus genialen Beitrag.
zum Beitrag24.10.2017 , 14:38 Uhr
Es ist ganz einfach: rechte und extrem rechte Positionen bauen auf einer Ideologie der natürliche Ungleichheit der Menschen auf. Daraus wird Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Homofeindlichkeit etc. abgeleitet. Diese widersprechen den Grundwerten einer Demokratie. Denn Demokratie bedeutet eben soziale Teilhabe für Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft, ihrer Religion. Wenn das nicht ihrer lung Vorsteldemokratischen Grundwerten widerspricht, würde mich interessieren wie sie Demokratie verstehen. Nur weil sich einige autoritäre Staaten Demokratie nennen ist das noch kein Beleg dafür, dass diese Haltungen undemokratisch sind.
Und Linke und auch extrem Linke Einstellungen lehnen teilweise tatsächlich die parlamentarische Demokratie ab, aber nicht die Gleichberechtigung und Gleichheit der Menschen. Demokratie bedeutet nicht immer gleich parlamentarische Demokratie, sondern eben die Grundwerte. Außerdem hat Salzborn in dem Artikel auch gar nichts zu Lnken gesagt. Auch die kommentiert er an anderer Stelle stets kritisch.
zum Beitrag24.10.2017 , 12:27 Uhr
In ungefähr allen Talkshows werden rassistischen, antisemitischen und sexistischen Beiträgen eine große Bühne gegeben. Alle meinen man müsste die AfD auf die Bühne holen und ihren menschenverachten Äußerungen huldigen. Es wird kaum dagegen argumentiert. Und es gilt zu bedenken, dass jede Äußerung, auch wenn sie vielleicht lapidar danach von anderen angegriffen wird, eine Verschiebung des Diskurses ist. Menschenverachtende Einstellungen nehmen zu, indem die AfD und weitere rechte HetzerInnen ständig eingeladen werden. Der Artikel macht deutlich, dass es notwendig ist das Argument der Meinungsfreiheit zu entkräften und aufzuzeigen, dass diese rechten HetzerInnen, allen Menschen die ihnen widersprechen keine freie Meinungsäußerung zukommen lassen. Sei es physische Gewalt wie auf der Buchmesse, seien es Klagen gegen Menschen die, die rechten HetzerInnen entlarven. All das sollte deutlicher gemacht werden, um zu zeigen, dass diese rechten HetzerInnen etwas einfordern, was sie an keiner anderen Stelle ihren Gegner*innen zusprechen. Die AfD macht schon jetzt deutlich, was Gegner*innen und Minderheiten droht, sollten sie je mächtiger werden. Dies gilt es in den Mittelpunkt der Diskussionen zu stellen. Ein freundliches Händereichen und Möchtegern-Verstehen ist keine geeignete Reaktion gegen rechte Hetze. Es gilt darum Haltung zu zeigen und für demokratische Werte, wie Minderheitenschutz, einzustehen!
zum Beitrag12.10.2017 , 09:13 Uhr
es sind die gleichen Fachleute die jahrelang den NSU nicht als rechten Terrorismus erkannten sondern in das Opfermilieu hinein ermittelten. Zum NSU ist allen die sich der Realität nicht aus rassistischer Gesinnung total verweigern mittlerweile klar, dass institutioneller Rassismus eines der Probleme war die eine frühere Aufklärung verhinderten. In München sind es teilweise die selben Personen die jetzt wieder in der Ermittlung beteiligt sind. Und sie sind weiter auf dem rechten Augen blind. Fachleute? In der Wertung rechter Taten nicht ernst zu nehmen!
zum Beitrag11.10.2017 , 19:19 Uhr
"dieser kleinen Philosophie-Prinzessin"... Ganz ehrlich? Muss dieser Sexismus sein, wenn auch nur subtil? Klar, kann man die Positionen von Jamilia Schäfer kritisieren, würde ich ja auch tun. Aber eine erwachsende Frau als kleine Prinzessin zu bezeichnen macht deutlich wie der Autor des Kommentars so drauf ist. Lieber ordentlich rum mackern. Schade, dabei wäre inhaltliche Kritik echt angebracht.
zum Beitrag10.10.2017 , 19:49 Uhr
Schon mal von dem Konzept des rechten Terrors gehört, das lautet "Taten statt Worte". Genau so ist die Tat zu verstehen: er brauchte kein Bekennerschreiben etc. die Tat sprach für sich. Wie Lukas Nord schon sagt, war das beim NSU das selbe und sit es bei rechtem Terror insgesamt. Zu glauben terroristische Taten bräuchten ein Bekennerschreiben liegt an der Gleichsetzung linken und rechten Terrors. jahrelang wurde Terror lediglich an den taten der RAF gemessen und nur was in das selbe Schema passte galt als Terror. Auch deshalb wurde rechter Terror jahrelang nicht als solcher erkannt. Wer sich mit der rechten Szene und rechtem Terror auch nur ein bisschen länger als seit diesem Fall beschäftigt weißt, dass rechter Terror bekenntislos funktioniert.
zum Beitrag06.10.2017 , 16:38 Uhr
Wenn man sich mit Terrorismusdefinitionen auseinandersetzt wird deutlich, dass es für Terrorismus nicht immer eine personelle Organisation braucht. Terrorismus wird vor allem über das Motiv und das Ziel definiert. Terrorismus geht es um die Kommunikation von Angst und dass eine Tat als Angriff auf eine Personengruppe verstanden wird. Das ist bei Breivik in jedem Fall vorhanden. Bei dem Anschlag in München kann die Angstkommunikation in jedem Fall so gelesen werden. Denn Menschen mit Migrationshintergrund wird suggeriert, dass sie Angst haben müssen Opfer eines Hassverbrechens zu werden. In diesem Sinne dient die Nichtbeachtung als terroristische bzw. rassistische Tat sogar noch als Verstärker der Botschaft. Es zeigt: ihr werdet als Menschen mit Migrationshintergrund angegriffen, aber euch wird keine gesellschaftliche Solidarität als Betroffene mit Migrationshintergrund zu teil. Das Beispiel mit der AfD finde ich auch nur halbgar, aber das Manifest, der Jahrestag zu Breivik, das Heil-Hitler-Gerufe geht alles über eine Sympathie zur AfD hinaus und zeigt ein gefestiges rechtes Weltbild. Deshalb wird ja auch von einsamem Wolf gesprochen. In Zeiten des Internets braucht es nicht die face-to-face-Gruppe, sondern die Radikalisierung kann auch im Internet ablaufen. es ist doch schon interessant, dass bei islamistischem Terror die "einsame Wolf" These so viel mehr akzeptiert wird, als wenn es um rechten Terror geht. Ich finde es bemerkenswert wie sehr so viele Leute darauf hin arbeiten abzuwehren, dass die Tat rechter Terrorismus ist. Aus einer Vielzahl an Belegen wird der schwächste Rausgeriffen und darauf beharrt. Alles nur um sich nicht der Tatsache stellen zu müssen, dass rechter Terrorismus mal wieder gesamtgesellschaftlich nicht gesehen wurde.
zum Beitrag06.10.2017 , 11:41 Uhr
Das Problem heißt mMn leider relativ banal institutioneller Rassismus. Ich glaube nicht, dass da irgendeine Verschwörung oder bewusste Geheimhaltung dahinter liegt. Die Ermittler*innen glauben sich vermutlich die These mit dem Mobbing wirklich. Aber genau diese These ist institutioneller Rassismus. Dass es als Erklärung ausreicht, dass eine Person gemobbt wurde und deshalb solche rassistischen Taten verübt, ein Manifest schreibt, Heil-Hilter ruft. Das ist eine Schuldabwehr die jegliche noch so grausem Tat versucht als unpolitisch zu werten. Es ist kein Zufall, dass das in Deutschland immer wieder passiert, dem Land in dem die Nachfahren von NS-TäterInnen leben (so auch ich, das ist mir bewusst). Das wichtige ist doch aus all dieser Scheiße zu lernen und die Blindheit für Rassismus abzulegen. Aber auch hier wurde nicht aus dem NSU gelernt. Übrigens ist es der selbe Ermittler der jetzt die Mobbing These aufstellt auch damals in die NSU-Ermittlungen involviert gewesen. Er hat damals als erster während der Ermittlungen von einem rechten Täter gesprochen, aber auch hier gesagt es könne kein Terror sein, das Motiv liege vermutlich in persönlichen Mobbingerfahrungen.
zum Beitrag05.10.2017 , 12:12 Uhr
Endlich schreibt die Taz das auch deutlich. Dabei sind die Hintergründe schon echt lange bekannt und ich verstehe nicht warum es mehrere Gutachten braucht um festzustellen, dass ein rechtes Manifest, die Ankündigung Migrant*innen töten zu wollen, der Jahrestag des Breivik-Terrors mit der gleichen Waffe und das Zeigen eines Hitlergrußes ein rechter Terrorakt ist. Und auf die Frage, warum es nötig ist das zu nennen: das ist Gesamtgesellschaftlich in jedem Fall wichtig. Da wurden aus rechten Motiven (mal wieder) Menschen getötet und es wurde (mal wieder) von allen Seiten (auch linker Medien wie der taz) lange Zeit nicht als rechte Taten erkannt. Das erinnert nur all zu sehr an den NSU und strukturellen Rassismus. Außerdem ist es auch wichtig den Prozess gegen den Waffenlieferanten zu betrachten. Denn auch der teilte die rechte Einstellung von David S. Die Nebenklage gegen den Waffenbeschaffer versucht seit Wochen Beweise vortragen zu dürfen die das belegen und sie werden unter fadenscheinigen Begründungen von den Richter*innen abgelehnt. Und dann wird ein potenzieller Mitwisser eines terroristischen Aktes deutlich geringer verurteilt, obwohl er möglicherweise wissend die Tat begünstigt hat. Mehr dazu auch hier: https://rdl.de/beitrag/gericht-lehnt-ein-beweismittel-nach-dem-anderen-ab
und hier: https://rdl.de/beitrag/was-du-mit-deinen-waffen-machst-ist-deine-sache
zum Beitrag20.09.2017 , 09:23 Uhr
In dem Artikel bzw. Buch wird auch nicht das direkt als Rassismus genannt, sondern gesagt, dass diese Logik Rassismus Vorschub leistet. Und das tut sie eindeutig. Gewerkschaften müssten eben die größeren Zusammenhängen kritisieren und sich nicht innerhalb der Logik einrichten. Denn das, so zeigt das Buch, leistet eben rechtem Gedankengut Vorschub.
zum Beitrag20.09.2017 , 09:09 Uhr
Erstaunlich wie es manche Leute schaffen nie geschlechtergerecht zu schreiben, aber wenn sie Frauen negativ bewerten wollen lediglich die weibliche Form nutzen wie "Umgangverweigerinnen". Gibt es sicherlich auch bei Männern. Aber auch in diesem Kommentar wird einer männlichen Opferideologie gefrönt. Schade, da der Artikel und der Gesetzentwurf versucht verschiedene Seiten zu versöhnen. Und außerdem der Vergleich mit der Nazizeit: da hat wohl jemand bei den ganzen AntifeministInnen und MaskulistInnen gelernt wie man Kommentare schön zuspitzt. Wenn man sich die aktuelle Sorgerechtssperechung anschaut, sollte man sich die Geschichte tatsächlich mal längerfristig anschauen. Noch bis weit nach der Nazizeit hatten Frauen keine Chance das Sorgerecht für ihre Kinder zu bekommen, da sie nicht mal eigenständige Rechtssubjekte waren und stets einen männlichen Vormund hatten. Das wurde dann geändert und dann wurde die Rechtssprechung umgedreht: vielleicht nicht immer fair und ja da kann man jetzt dran rütteln, aber viele Kommentare vergessen einfach, dass über Jahrhunderte Frauen rechtlich so benachteiligt waren und stattdessen suhlen sich viele Männer in einer eingerichteten Opferhaltung: viele Männer sind es einfach nicht gewöhnt, wenn mal nicht alles nach ihrer Pfeife tanzt. Aber wie gesagt, ich finde man kann durchaus über Reformen diesbezüglich nachdenken, aber immer die binäre Einteilung in böse Mütter und arme Väter ist viel zu einfach und geht am Problem vorbei.
zum Beitrag14.09.2017 , 10:16 Uhr
Für mich ist es unverständlich, dass diese Tat auch bei der taz Amoklauf und nicht Terrorakt genannt wird. David S. hat gezielt Menschen mit Migrationshintergrund getötet, er hat diese Tat am Jahrestag der Taten von Breivik begangen, er hat eine ähnliche Uhrzeit gewählt und das gleiche Modellwie Breivik als Tatwaffe. Außerdem hat er ein Manifest verfasst (die taz berichtete) in dem er sich menschenverachtend und rassistisch äußerte. Das sind alles keine Vermutungen und Verschwörungen, sondern Tatsachen. Außerdem ist bekannt, dass David S. bei seiner Psychologin eine "Hitlergruß-ähnliche-Handbewegung" gemacht hat (was soll das anderes sein als ein Hitlergruß?) und dabei Heil-Hitler gesagt habe. Der Polizeibericht geht trotzdem nicht von einem rechten Täter aus, sondern als Tatmotiv wird Mobbing durch Migrant*innen genannt. Das ist Ausdruck von strukturellem Rassismus. Noch die deutlichste rechte Tat wird als unpolitisch gewertet. Es ist traurig, dass auch die taz und insbesondere Konrad Lischko, der doch auch viel zu Nazis und zum NSU schreibt, hier nicht deutliche Kritik übt, sondern den Begriff Amoklauf mitträgt.
zum Beitrag11.09.2017 , 23:35 Uhr
Ich mochte die Beiträge von Simone Schmollack immer sehr gerne. Schade, dass sie jetzt beim Freitag ist. Dieses Blatt ist unter Todenhöfer nicht mehr ernst zu nehmen. Nur nachvollziehbar, dass Katja Kullmann gegangen ist.
zum Beitrag08.09.2017 , 10:39 Uhr
Auch mich ärgert die momentane enorme Stimmungsmache gegen Linksradikale. Aber die BDS-Kampagne ist alles andere als links (bzw. auch wenn sie sich als links versteht, wird sie zu recht kritisiert und verhindert). Sie ist einfach nur antisemitisch (ganz klare Dämonisierung, Feindbildkonstruktion etc.). Kritik an der Politik Israels: ja bitte. Aber ein Boykott ALLER Güter, des gesamten kulturellen und wissenschaftlichen Austauschs? Völlig daneben. Was ist das anderes als ein "Kauft nicht bei Juden"?! Die Behauptung Israel sei ein Apartheisstaat? Völlig falsch. Dort gibt es Rassismus, das steht außer Zweifel, aber dies ist eine Verharmlosung der Zustände in Südafrika.
zum Beitrag