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Jan van Aken„Keine Solidarität mit Hungermördern“

Deutschland muss mehr Druck auf Israel ausüben, sagt Linken-Chef Jan van Aken. Eine geplante Demonstration wegen Gaza soll jetzt Mitte September stattfinden.

Fordert eine Sondersitzung des Bundestags: Jan van Aken beim Parteitag der Linken in Chemnitz Foto: Elisa Schu/dpa
Daniel Bax
Interview von Daniel Bax

Herr van Aken, Ihre Partei fordert eine Sondersitzung des Bundestags zur Lage in Gaza. Warum?

Weil die Menschen in Gaza nicht länger warten können. Die Todeszahlen steigen jeden Tag, der Hunger wächst. Und es ist sehr deutlich geworden, dass die rechtsradikale israelische Regierung ihren Kurs fortsetzen wird, wenn sie keinen starken Druck von außen bekommt. Wir dürfen dem Leid der Palästinenserinnen und Palästinenser nicht länger zusehen, die Bundesregierung muss Netanjahu endlich die Unterstützung verweigern. Keine Solidarität mit Hungermördern.

Manche in Ihrer Partei bezeichnen das, was Israel in Gaza macht, als Völkermord. Sie nicht?

Manche machen das, ja. Unsere Wortwahl als Partei ist das nicht. Aber egal wie man es nennt: Was dort passiert, ist verbrecherisch.

Im Interview: Jan van Aken

64, ist Vorsitzender der Partei Die Linke. Er ist Biologe und Außenpolitik-Experte, war Campaigner bei Greenpeace, Biowaffen-Inspekteur bei der UN. Er führt Die Linke seit 2024 gemeinsam mit Ines Schwerdtner.

Sie selbst haben in der ZEIT gesagt, manche Äußerungen aus der israelischen Regierung hörten sich auch für Sie schwer nach einem Genozid an.

Es hat ja seine Gründe, warum der Internationale Gerichtshof schon im Januar 2023 gesagt hat: Israel muss seine Art der Kriegsführung ändern, weil sonst genozidale Handlungen drohen. Und es gab ja entsprechende Äußerungen aus den Reihen der israelischen Regierung. Aber ich finde es falsch, über Begriffe zu streiten – was dort passiert, ist ein Verbrechen, das gestoppt werden muss – egal wie man es nennt.

Die UN-Völkermordkonvention definiert, was ein Völkermord ist.

Das stimmt, deshalb ist es am Ende eben ein juristischer Begriff und eine juristische Frage. Ähnlich ist es mit dem Vorwurf der Apartheid. Ja, es gibt gute Gründe, warum Menschen mit Blick auf Israel und die besetzten Gebiete von Apartheid sprechen. Aber wenn man das Wort Apartheid benutzt, dann redet man schnell überhaupt nicht mehr über das, was dort passiert, sondern streitet über Begrifflichkeiten. Ich möchte über den brutalen Krieg und über die konkreten Völkerrechtsverletzungen sprechen, nicht über Worte streiten.

Viele Menschen haben Die Linke gewählt, weil die sich klarer zum Krieg in Gaza geäußert hat als andere. Manche finden aber, sie hätte das Thema zuletzt zu tief gehängt. Zu Recht?

Nein. Ganz ehrlich: wir haben das Thema im Bundestag in unserer ersten Aktuellen Stunde und am nächsten Tag mit einem Antrag auf die Tagesordnung gesetzt. Wenn wir in einer Woche im Bundestag zwei von vier Gelegenheiten dafür nutzen, um auf die Lage in Gaza hinzuweisen, dann ist das nicht tief, sondern sehr hoch gehängt. Es gibt auch Leute, die wollen, dass wir mehr über Mietendeckel und über hohe Preise reden. Es kann ja nicht sein, dass wir als Partei hier in Deutschland ausschließlich über Gaza reden.

Das verlangt ja keiner.

Ich finde, ab einem bestimmten Punkt kippt das. Nehmen wir den Sudan. Was dort in Darfur stattfindet, ist ähnlich furchtbar. Die Anzahl der Toten ist dort sogar noch viel höher, und auch dort gibt es eine deutsche Verantwortung. Die Vereinigten Arabischen Emirate liefern Waffen in den Sudan und Deutschland liefert Waffen an die Emirate. Warum dann nicht eine aktuelle Stunde zum Sudan?

Das eine spricht ja nicht gegen das andere.

Doch, leider ja. Wir haben als Fraktion nur begrenzt viele Aktuelle Stunden, die wir anmelden können. Es ist ja auch so: Nach jeder Pressekonferenz gibt’s Kritik. Warum hast du nichts zu dem Arbeitskampf gesagt? Warum hast du nichts zur Ukraine gesagt? Das ist ja immer richtig. Ich spreche regelmäßig über Gaza, aber mache das nicht dreimal die Woche, das stimmt. Es war auch kein Zufall, dass ich meine zweite Auslandsreise als Parteichef im Juli nach Gaza und Israel unternehmen wollte, sondern das war eine bewusste Entscheidung. Das ist dann leider wegen des Kriegs mit dem Iran geplatzt. Aber wir sind da sehr engagiert am Ball.

Wollen Sie die Reise nachholen?

Auf jeden Fall. Aber es gibt zuerst praktische Probleme zu lösen. Wir hatten vor Ort Veranstaltungen geplant. Die könnten jetzt nicht stattfinden, weil auch unsere israelischen Partner dabei sind, mit der Situation umzugehen.

Sie sind in der Parteispitze für die außenpolitischen Grundsatzfragen zuständig. Gerade von Ihnen erwartet man, dass Sie sich zum Nahen Osten äußern. Zu Recht?

Klar. Ich habe da zwei Jahre gelebt. Natürlich spreche ich darüber. Ich kenne viele Leute dort persönlich. Dazu habe ich auch ganz starke Gefühle.

Mit der Ankündigung einer großen Demo in Berlin hat Die Linke Erwartungen geweckt, jetzt wurde die Demo verschoben. Das wirkt, als wären Sie unschlüssig. Sind Sie das?

Der Eindruck entstand dadurch, dass der Spiegel geschrieben hat: Die Linke macht eine Gaza-Demo. Das haben wir nie so gesagt. Das ist eine Bündnisdemo, und das Bündnis hat das entschieden, sie zu verschieben. Am Ende waren es auch die palästinensischen Gruppen, die gesagt haben: Wir schaffen das zu diesem Zeitpunkt nicht. Das ist ein völlig normaler Prozess, finde ich. Aber die Demo wird kommen.

Gibt es schon einen neuen Termin?

Ja, zumindest einen angedachten Mitte September. Aber die Prozesse laufen noch.

Was kann Ihre Partei tun, um mehr Druck auf die Bundesregierung auszuüben?

Wir haben das Thema im Bundestag auf die Tagesordnung gesetzt, wir planen diese Demo und ich werde selbst in den Nahen Osten reisen. Wir tun, was wir können. Aber ich finde, es hat sich in Deutschland auch schon etwas getan. Eine große Mehrheit der Menschen in Deutschland sagt bei Umfragen: sie lehnen ab, was da passiert. Deshalb braucht es eine Demo, um diese Mehrheit auf die Straße zu bringen. Viele, die ich kenne, wollen sich engagieren, aber haben Angst, auf irgendeine Demo zu gehen, weil sie befürchten, da neben Hamas-Fans zu stehen. Deswegen gilt es, eine Demo zu organisieren, wo man sich sicher sein kann, dass es in eine gute Richtung geht. Das trägt alles dazu bei, den Druck zu erhöhen. Das machen wir auf vielen Ebenen.

Mit Erfolg?

Für die Lage in Gaza? Nein. Aber hier in Deutschland schon eher. Hier ist es inzwischen möglich, die notwendige kritische Debatte über die Politik der rechten israelischen Regierung zu führen. Vor einem Dreivierteljahr wäre einem da schnell Antisemitismus unterstellt worden. Ich sehe es als unsere Aufgabe an, Freiräume für eine kritische Debatte zu schaffen. Das machen wir, und das werden wir auch weiter machen.

Warum fordert Die Linke nicht Sanktionen gegen Israel?

Einen Stopp der Waffenlieferungen an Israel fordern wir doch schon lange, genauso wie Sanktionen gegen die rechtsextremen Minister in der israelischen Regierung und eine Aussetzung des Assoziierungsabkommens mit Israel. Erstmal gilt es, eine wirtschaftliche Bevorzugung Israels zu stoppen. Ob es dann auch um andere Sanktionen gehen kann, müssen wir sehen. Allerdings lehnt Die Linke alle Sanktionen ab, die auf die Breite der Bevölkerung abzielen.

Israels Parlament hat gerade die Annexion dieses Gebiets beschlossen. Die EU hat im vergangenen Jahr Sanktionen gegen israelische Siedler dort verhängt. Könnte man die nicht ausweiten?

Ich finde es richtig, erst mal bestehende Privilegien zu beenden. Alles andere muss man dann sehen.

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19 Kommentare

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  • Kasper , Moderator*in

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen. Wenn die Diskussionen ausfallend werden, zu weit vom Thema abweichen, oder die Zahl der Kommentare zu groß wird, wird das manchmal leider nötig. Sonst können wir die Kommentare nicht mehr zeitnah moderieren.

  • Irgendwie gelingt es Herrn van Aken nicht so ganz, diese Anschuldigungen wie "Völkermord" oder "Apartheit" in Bezug auf Israel aus der Diskussion herauszuhalten. Er benutzt stattdessen das Wort "Verbrechen" als Kompromiss, wohl in der Hoffnung, dass die Israelkritiker-Fraktion zufriedengestellt wird und Leute, die von diesen Begrifflichkeiten eher abgestoßen sind, eine gemeinsame Ebene finden.



    So lange Israel nicht zugestanden wird, das eigentliche Opfer zu sein und die Hamas als Täter benannt wird, bin ich auf einer Demo der Linken nicht dabei. Ich würde nämlich eine Israel-Flagge schwenken und mich nicht dabei schämen wollen, weil ich mit Leuten unterwegs bin, die bereit sind, Israel zu schwächen.



    Wer eine Entscheidung trifft, macht sich grundsätzlich immer schuldig. Hier, weil entweder die Terrorstrukturen der Hamas wieder aufleben können, oder weil unschuldige Menschen sterben. Ersteres als das kleinere Übel zu sehen, halte ich für naiv. Mir geht es darum, das Richtige zu tun, nicht, mich möglichst wohl mit meiner Entscheidung zu fühlen.



    Ich kann es nachvollziehen, dieser israelischen Regierung Grenzen zu setzen. Mit dem Entzug von Solidarität geligt es aber nicht.

  • Also ehrlich gesagt bin ich da etwas enttäuscht von Herrn Aken, das ist mir doch angesichts der Situation noch viel Rumgedruckse. Klar gebe ich ihm recht, dass wenn man bestimmte Wörter verwendet wie Völkermord oder Apartheid, die Diskussion dann häufig auf diese Begriffe verlagert wird und nicht auf das was eigentlich vor Ort passiert. Nur ist es eben wichtig klare Begriffe zu verwenden, weil sich aus ihnen ja teilweise auch völkerrechtliche Pflichten für Drittstaaten ergeben. Und der IGH war Anfang 2024 mit der Verabschiedung von vorläufigen Maßnahmen sehr deutlich was die Gefahr eines Völkermordes angeht. Nun hätte ich ja von Herrn Aken mal gewusst, ob er ernsthaft glaubt, dass die vorläufigen Maßnahmen umgesetzt bzw. eingehalten wurden? Ich nämlich nicht. Und kein Politiker kann sich damit rausreden, dass noch kein Urteil gesprochen wurde, wenn sie wie im Fall z.B. der Jesiden o. Rohingya auch ohne Richterspruch einen Völkermord erkannt haben und auch Maßnahmen erlassen haben v.a. gegen die Verantwortlichen in Myanmar.



    Und das man sich als Linke nicht mal für Sanktionen gegen eine Regierung aussprechen kann was den völkerrechtswidrigen Siedlungsbau angeht, ist schon traurig.

  • Deutschlands Haltung zu Israel ist naiv und gefährlich. Im guten Glauben an der Seite Israels stehen zu müssen, hat man übersehen, wen man da unterstützt.

    Der Haftbefehl für Nethanjahu hätte der Weckruf sein müssen. Die Reaktionen von Bundeskanzler und Bundespräsident haben gezeigt, dass Deutschland doch die falschen Lehren aus der Geschichte gezogen hat und unfähig ist zu trennen zwischen historischer Verantwortung und aktuellen Ereignissen. Durch den Unwillen zu differenzieren hat Deutschland nicht nur dazu beigetragen durch seine Blockadehaltung das Leiden in Gaza zu verlängern, sondern auch seine Soft Power nicht nur in der arabischen Welt eingebüßt.

    Gezielte Sanktionsmaßnahmen hätten zeitnah dazu beitragen können, den Druck auf Israel zu erhöhen und ein Einlenken zu bewirken. Der Ex Diplomat Clages hat es richtig benannt, dass Israel sich in der Auseinandersetzung selbst verloren hat und das gute Freunde dazu nicht Schweigen dürfen.

    Aber wer meint sich anhand der Kriegsverbrechen mit einem Regime solidarisieren zu müssen, dessen Minister erst heute erklärt hat, dass die Gaza Hilfen "zur Lebenserhaltung des Feindes" (Ben-Gvir) beitragen, der hat vieles falsch verstanden.

    • @Sam Spade:

      Ergänzend möchte ich noch hinzufügen: das gilt auch für viele, die keine politische Verantwortung haben (z.B. Kommentatoren, die alles als ultimative Wahrheit der einen Seite "glauben" "wiederholen" und "verteidigen" und alles andere mindestens in Frage stellen, leugnen, diffamieren oder als Propaganda einer diskreditieren Gruppe oder einer Gruppe, die man mit "Falschbehauptungen" diffamiert [past, present, future]. Auch "mutmaßlich" in Verbindung mit Journalismus ist kritisch, wenn sie schnell veröffentlicht wird, aber selten und in vielen Fällen gar nicht mehr "aktualisiert" wird...).

  • Hier www.instagram.com/...s1M2FzYThmZDI1OA==



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    gibt es eine Aufarbeitung von Daten der israelischen Behörde COGAT (Coordinator of the Government Activities in the Territories) durch den Journalisten Eitan Fischberger.



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    Danach habe Gaza seit dem 7.Okt 23 mehr humanitäre Hilfe pro Kopf erhalten als jede andere Konfliktzone in einem gleichen Zeitraum.



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    Und seit dem Beginn des Kriegs hätten, Stichtag 21.7.25, 1867754 Tonnen an Hilfsgütern erreicht, ca 1463000 (78,3%) Nahrungsmittel. Dies entspreche grob einer Menge von 666kg Nahrung/Person über einen Zeitraum von 21 Monaten bzw. 381kg pro Jahr.



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    "It is exceedingly rare in modern warfare - if it's ever ocurred at all - for a belligerent to coordinate and permit such a scale of aid into the territory of its active adversary"



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    Natürlich gehört dies unabhängig geprüft - ohne eine Widerlegung in der Sache aber ist in meinen Augen sowohl die Bezeichnung durch van Aken als auch die Übernahme von "Hungermörder" in die Überschrift völlig unangemessen.



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    Insbesondere vor dem Hintergrund anhaltender Vorwürfe, die Hamas kapere Hilfslieferungen bzw. zweige sie für ihre Kämpfer ab.

  • Ist das jetzt Antisemitismus? Oder offene Kritik an einer israelischen Regierung die sich wie eine Terrororganisation gibt?

  • Volle Zustimmung für Jan van Aken!



    SPD und CDU/CSU. werden ihre zögerliche Haltung nicht länger aufrecht erhalten können.



    Und unser Bundespräsi hat jetzt Gelegenheit über die Richtigkeit seines gebetsmühlenhaft vorgetragenen Wortes von der Staatsraison neu nachzudenken.

  • "Deswegen gilt es, eine Demo zu organisieren, wo man sich sicher sein kann, dass es in eine gute Richtung geht." Dann sollte man auf eine Demo gegen Antisemitismus gehen. Ich war bei vielen und da ging es friedlich und ohne Hass zu und es wurde stets still der Opfer auf beiden Seiten gedacht. Ganz im Gegensatz zu den hasserfüllten und aggressiven Demos der Pro-Palästinenser, die immer wieder auch für Antisemitismus stehen.

    • @PeterArt:

      Mehr Analyse, weniger Schlagworte, wenn Sie denn überzeugen wollen.

  • Und wieder kein Wort über die, die die Situation mit ihrem Massaker am 7. Oktober überhaupt erst heraufbeschworen haben, mit der von einigen Vertretern ausdrücklich erklärten Absicht, genau das zu erreichen. Nämlich die Hamas, die ein Ende des Krieges weiterhin unmöglich macht, indem sie sich weigert, die Geiseln freizulassen. Nicht einmal bereit ist, die Toten herauszugeben. Stattdessen weiterhin aus dem Hinterhalt Terror verübt und verschanzt hinter Zivilisten Feuer provoziert, von dem auch diese nicht verschont bleiben.

    • @PeterArt:

      Verschanzt hinter Zivilisten ? Siehe Haaretz "Easy and Effective' | Israeli Use of Human Shields in Gaza Was Systemic, Soldiers and Former Detainees Tell AP", 25. Mai 35. Und wenn ich recht verstehe, hat alles erst am 7.10.23 angefangen, davor war alles ruhig und friedlich ?

  • Jan van Aken ist schon ein großes Plus für seine Partei. Unaufgeregt auf den Punkt, fachkundig und hartnäckig. Und aus Schubladen herausgehend.



    Bei Gaza haben die Linken früh kapiert, dass Netanyahu den Dauerkrieg führen will, ohne Rücksicht auf Verluste Dritter. Die Erkenntnis verbreitet sich freilich gerade weiter.



    Universalistisch auch für die Rechte von Palästinensers sein heißt auf ein Ende der Besatzung hinarbeiten, auf Zwei-souveräne-Staaten oder einen fairen Staat für alle.

    • @Janix:

      "Bei Gaza haben die Linken früh kapiert, dass Netanyahu den Dauerkrieg führen will, ohne Rücksicht auf Verluste Dritter."



      Richtig.



      Denn die Hamas will keinen Dauerkrieg führen.



      Die Hamas wurde am 7. Oktober letzten Jahres auch grundlos und ohne Vorankündigung von Israel überfallen.



      Die Hamas wird seit Jahrzehnten von Israel systematisch mit Anschlägen überzogen.



      Die Hamas muss seit 20 Jahren ihre Bevölkerung unter dem Iron Dome verstecken.



      In den Gefängnissen des Gazastreifens sitzen tausende jüdische Extremisten.



      Israel erpresst regelmäßig für eine handvoll Palästinenser hunderte jüdische Terroristen aus den Gefängnissen frei.

  • "Ich spreche regelmäßig über Gaza"



    Vielleicht bringt es mehr, mit der Hamas zu sprechen ...



    Wenn die Hamas eine bedingungslose Kapitulation vollzieht, wird sofort niemand mehr leiden müssen.

    • @Fritz Müller:

      Hier wäre ein Grundkurs in Ethik angebracht. Dort würde ihnen beigebracht, dass es in einer Notsituation nicht darum geht einen Schuldigen haftbar zu machen, sondern das Leid zu lindern.

      Das lässt sich in diesem Fall am schnellsten bewerkstelligen durch die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und Zugang zu humanitären Hilfen.

      Und wenn sie sich unbedingt an der Schuldfrage abarbeiten wollen, dann sollten sie denjenigen in den Fokus nehmen, der verantwortlich dafür ist, dass der Zugang zu humanitären Hilfen eingeschränkt bzw blockiert wurde.

      Ebenfalls würden sie in einem solchen Kurs lernen, dass kein Mensch sich anmaßen sollte, Leben gegen Leben aufzurechnen. Wichtiger Punkt, gerade wenn es in den hiesigen Diskussionen um die israelischen Geiseln geht.

      • @Sam Spade:

        Danke für den Kommentar.

    • @Fritz Müller:

      Also weiter Kollektivstrafe wegen einer besiegten und nicht mehr kampffähigen Hamas? Und gilt Ihre Prognose auch für die Westbank?