US-Handelsstreit: Trump lenkt nach Telefonat ein
Donald Trump hat einen Großteil der Zölle gegen Mexiko und Kanada vorerst ausgesetzt. Kanada setzt seine Gegenzölle ebenfalls aus.
Kurz darauf erklärte der kanadische Finanzminister Dominic LeBlanc, dass sein Land die zweite Welle von Zöllen auf US-Produkte nicht vor dem 2. April in Kraft setzen werde. Vor dem Aussetzen der Zölle hatte Trump mit Sheinbaum und dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau telefoniert.
Die von Trump angeordneten Strafzölle auf Einfuhren aus den beiden Nachbarstaaten waren erst am Dienstag in Kraft getreten. Sie betragen 25 Prozent für Waren aus Mexiko wie auch für die meisten Produkte aus Kanada. Für kanadisches Öl und Gas gilt der Satz von zehn Prozent.
Die Pause in den Strafzöllen betrifft jene Importe, die durch das Freihandelsabkommen USMCA abgedeckt werden. Das während Trumps erster Amtszeit zwischen den USA, Kanada und Mexiko ausgehandelte Abkommen ist seit 2020 in Kraft und sieht vor, dass ein Großteil der gegenseitigen Lieferungen von Waren und Dienstleistungen von Zöllen befreit bleibt. Rund die Hälfte der mexikanischen Importe fallen unter USMCA.
US-Zollpolitik mit erheblichem Krisenpotential
Während die 25-Prozent-Zölle für manche kanadische Einfuhren komplett aufgehoben wurden, wurden sie für Kalium durch das Dekret auf zehn Prozent herabgesetzt. Kalium wird für Dünger verwendet. Aus dem Weißen Haus hieß es, rund 62 Prozent der kanadischen Importe würden nach wie vor mit neuen Zöllen belegt. Allerdings handelt es sich bei den meisten davon um Energieerzeugnisse, für die Zölle in Höhe von zehn Prozent gelten.
Trump hatte die Zölle auf kanadische und mexikanische Einfuhren bereits Anfang Februar verhängt, sie aber vor ihrem Inkrafttreten für 30 Tage ausgesetzt. Diese Frist lief am Dienstag dieser Woche aus. Trump begründet die Strafzölle gegen die zwei Nachbarländer damit, dass diese nicht genug gegen „Drogenschmuggel“ sowie „irreguläre Zuwanderung“ unternähmen.
Kanada antwortete auf die US-Zölle umgehend mit Gegenzöllen, auch Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum hatte eigene Zölle in Aussicht gestellt. Bereits am Mittwoch teilte das Weiße Haus daraufhin mit, dass Trump auf Bitte der US-Autohersteller Autos für einen Monat von den Zöllen ausgenommen habe. Die Autoindustrie in den USA, Mexiko und Kanada ist wegen der jahrzehntelangen Freihandelsvereinbarungen stark grenzüberschreitend organisiert.
Trumps Zollpolitik hatte zuletzt zum Abrutschen der Börsenkurse geführt. Auch warnen Experten, dass durch die Verteuerung von Importwaren die Inflation in den USA stark angeheizt werden könnte – die Eindämmung der Preissteigerungen war eines von Trumps zentralen Wahlkampfversprechen.
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