Raus aufs Land!

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Von Reinhard Umbach

Frau Geywitz lässt ganz frisch betonen, / dass wir auf falsche Weise wohnen. / Das Volk klumpt mehlig in der Stadt, / wo doch das Dorf viel Freiraum hat.

Statt Städte weiter zuzustopfen, / plant sie, die Menschen umzutopfen, / natürlich ohne Druck und Zwang / für die schon eh mit Landlust-Hang.

Was hat die Stadt denn noch zu bieten? / Im Grunde nur die hohen Mieten / samt Krach und Streit der Nachbarschaft / und ihrer Töle, die nachts blafft.

Wie anders lebt sich’s auf dem Lande! / Man knüpft bei Ankunft Freundesbande, / zieht in ein unbewohntes Haus / und nutzt für lau den Leerstand aus.

Zwar fehlen sämtliche Geschäfte, / doch schult der Einkauf Wanderkräfte, / die durch das Leben in der Stadt / ja kaum ein Bürger so noch hat.

Für Freunde von veganem Leben / kann’s Kräuter frisch vom Gehweg geben / Und ohne Ärzte weit und breit / ist für Naturheilkunde Zeit.

Da wird ein Städter leicht zum Seher, / grundsätzlich reicht’s zum Ortsvorsteher, / der Besserung sofort verspricht – / zumindest nachts Laternenlicht.

Und sollte nicht der Staat dran denken, / die Steuerlast für die zu senken, / die die Verantwortung nicht fliehn / und für den Staat in Dörfer ziehn?

Die Landluft macht ja nicht nur frei. / Man hat auch Wolfsgeheul dabei.