Kohleausstieg in Rheinland und Lausitz: Grüne feiern Abschaltung
Deutschland will raus aus der Kohle. Nur über das Enddatum gibt es noch Streit. Ostern sind in Deutschland sieben Kraftwerksblöcke vom Netz gegangen.
Der Ausstieg aus der Steinkohle bedeute außerdem ein Ende des Imports aus Regionen, wo der Abbau von Steinkohle seit Jahrzehnten mit schweren Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung einhergeht. Am meisten betroffen seien davon beispielsweise in Kolumbien afrokolumbianische und indigene Gemeinden, welche neben Zwangsumsiedlungen und Wasserknappheit auch von gesundheitlichen Folgen durch die Minen betroffen seien.
Die Stilllegungen von Kohlekraftwerken sei eine wichtige Maßnahme, um Treibhausgase zu reduzieren, so Henneberger. Die Emissionen durch die Verbrennung von Kohle in Deutschland seien historisch „enorm“ und zählten zu den zentralen Verursachern der Klimakrise. „Deshalb gehen jetzt 15 schmutzige Kohlekraftwerksblöcke mit einer installierten Leistung von 4,5 Gigawatt vom Netz.“ Davon entfielen 3,1 Gigawatt auf Braunkohle und 1,4 Gigawatt auf Steinkohle.
Bei der Braunkohle „beginnen wir mit den dreckigsten, mit den CO₂-intensivsten Kraftwerksblöcken“, führte Henneberger im Tagesspiegel aus. Im Rheinland wurden die Braunkohlemeiler Neurath C, D und E sowie Niederaußem E und F endgültig stillgelegt. In der Lausitz betrifft es Jänschwalde E und F. Henneberger ist für die Grünen-Bundestagsfraktion im Ausschuss für Klima und Energie zuständig für Kohlepolitik und für Klimagerechtigkeit.
Energiekrise hielt Kraftwerksblöcke am Leben
Die Stilllegung war bei allen Blöcken eigentlich schon früher geplant gewesen. Um in der Energiekrise Erdgas zu sparen, waren von der Bundesregierung aber fünf Blöcke aus der sogenannten Versorgungsreserve geholt worden. Zwei weitere Blöcke durften über den ursprünglich geplanten Stilllegungszeitpunkt weiterlaufen. Zum Ende des Winters 2023/24 ist nun endgültig Schluss. Die Netzagentur sieht durch die Stilllegungen keine Beeinträchtigung der Versorgungssicherheit.
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