Deutschland verkauft Post-Anteile: Aktien für 2,17 Milliarden Euro
Der deutsche Staat macht 50 Millionen Post-Aktien zu Geld. Bundesfinanzminister Christian Lindner will durch Privatisierungen den Haushalt aufstocken.
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hatte angekündigt, mit dem Verkauf von Bundesbeteiligungen in diesem Jahr bis zu vier Milliarden Euro einnehmen zu wollen, um die Sanierung des Schienennetzes der Deutschen Bahn zu finanzieren. „Mit der Transaktion setzt der Bund seine verantwortungsvolle Privatisierungspolitik von Unternehmen fort, an denen kein wichtiges Bundesinteresse besteht“, erklärte das Ministerium am Abend.
„Der Bund wird den ihm durch die Transaktion zufließenden Erlös einsetzen, um das Eigenkapital der Bahn zu stärken und die Bahninfrastruktur in Deutschland zukunftsweisend auszubauen.“ Die KfW erklärte, sie habe in Abstimmung mit dem Finanzministerium „das gute Aktienmarktumfeld zu Beginn dieses Jahres“ für den Verkauf genutzt. Die Staatsbeteiligung an der Post sinkt damit auf 16,5 von 20,5 Prozent. Damit bleibe der Staat aber größter Anteilseigner der Post.
Ein Post-Sprecher gab sich gelassen: „Wir haben bereits seit langem gesagt, dass wir einer weiteren Reduzierung der Bundesbeteiligung neutral gegenüberstehen.“ Im Dezember hatte der Brief- und Paketkonzern erklärt, er setze darauf, dass die KfW weitere Privatisierungsschritte marktschonend gehe. Das ist ihr gelungen.
Die Aktien wurden zu 43,45 Euro platziert, der Abschlag von 2,2 Prozent auf den Xetra-Schlusskurs ist für eine so große Platzierung ungewöhnlich gering. Der Verkauf wurde von JPMorgan, Deutsche Bank und Bank of America organisiert. Im späten Handel hatten Post-Aktien 1,3 Prozent auf 43,51 Euro nachgegeben. Der Bund ist unter anderem auch an der Telekom beteiligt. Dort liegen 13,8 Prozent direkt beim Staat, weitere 16,6 Prozent bei der KfW.
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