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Sudans Milizenführer bereist OstafrikaRoter Teppich für den Warlord

General Hametti, Anführer von Sudans aufständischer RSF-Miliz, besucht Uganda und Kenia. Die Präsidenten hofieren ihn wie einen Staatsgast.

Kenias Präsident Ruto (rechts) empfängt Sudans Miizenführer Hametti (links) im State House, Nairobi Foto: Kenya Presidency

Kampala taz | Wo sich Sudans aufständischer Milizenchef Mohamed Hamdan Dagalo, auch genannt Hametti, seit Kriegsbeginn Mitte April aufhält, war bislang stets ein gut gehütetes Geheimnis. Umso überraschender ist es nun, dass er sich selbst fast täglich auf seinem X-Account mit Fotos dokumentiert. Auf seinem ersten Trip ins Ausland seit Beginn der Kämpfe zwischen seiner Miliz RSF (Rapid Support Forces) und Sudans Armee besuchte er Uganda, dann Dschibuti, Äthiopien und am Mittwoch Kenia.

Überall wurde ihm der rote Teppich ausgerollt. In Uganda empfing ihn Präsident Yoweri Museveni auf seiner Rinderfarm. „Während unseres Treffens informierte er mich über die aktuelle Situation im Sudan“, ließ Museveni über X verlauten. „Ich habe den Präsidenten ausführlich über die Grundursachen dieses Krieges informiert“, führt Hametti aus: Sudans Armee habe den Krieg angezettelt und „verhindert aktiv jede Lösung“.

Dass Hametti sich ausgerechnet Uganda als erstes Reiseziel aussuchte, war kein Zufall. Ugandas 79-jähriger Präsident Museveni ist der dienstälteste in der Region und steht Südsudans Präsident Salva Kiir nahe, der derzeit im Rahmen der Regionalorganisation IGAD Friedensmühungen für Sudan leitet.

Für Ende Dezember war ein direktes Treffen zwischen Hametti und Sudans Staats- und Armeechef Abdelfattah al-Burhan im IGAD-Hauptsitz in Dschibuti anberaumt. Doch es musste aus „technischen Gründen“ verschoben werden. Es soll jetzt im Januar stattfinden.

RSF in Sudan auf dem Vormarsch

Vorher reist Hametti nun durch die Region. Unterdessen nehmen seine Kämpfer in Sudan immer mehr Territorium ein. Kurz vor Weihnachten stürmte die RSF die Stadt Wad Madani am Blauen Nil mit über 700.000 Einwohnern. Nach der Übernahme der meisten großen Städte in der westsudanesischen Region Darfur stoßen seine Kämpfer jetzt auch weiter in die Nuba-Bergregion vor. Auch in der Hauptstadt Khartum kontrollieren sie immer mehr Viertel.

Der militärische Vormarsch verleiht Hametti politisches Gewicht. Davor können auch die Staatschefs der Region nicht länger die Augen verschließen. Ihnen gegenüber versucht sich der Milizchef nun als derjenige aufzuspielen, der an Friedensgesprächen Interesse zeigt.

„Ich habe unsere Strategie zur Einstellung der Feindseligkeiten und zur Aufnahme von Verhandlungen für eine umfassende Lösung vorgestellt“, erklärte Hametti nach seinem Treffen mit Kenias Präsident William Ruto. „Kenia würdigt das Engagement der Rapid Support Forces (RSF) und ihres Führers General Mohamed Hamdan Dagalo, den Konflikt im Sudan durch Dialog zu beenden“, unterstrich Ruto. Fotos zeigen in im engen Handschlag mit Hametti, beide lachen herzlich.

Rutos Nähe zum RSF-Milizchef hat bereits in der Vergangenheit für Wirbel gesorgt. Als IGAD im April 2023 Kenias Präsident zum Verhandlungsführer für Sudan ernannte, warf General Burhan ihm vor, er betreibe Geschäfte mit RSF-Kommandeuren, würde diese sogar beherbergen. Ruto reagierte mit scharfen Worten und mahnte, den „Unsinn“ zu beenden. Auf Drängen Burhans musste Ruto den Job als Vermittler aber an Südsudans Präsident Kiir abgeben.

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