Tarifverhandlungen in Kliniken: Mehr Geld für Ärz­t:in­nen

Tarifeinigung für rund 60.000 Ärzt:innen in kommunalen Kliniken: Sie erhalten bald fast 9 Prozent mehr Gehalt und eine Inflationsausgleichzahlung.

Zahlreiche Ärztinnen und Ärzte aus Kliniken in Hamburg nehmen an einem Warnstreik der Ärztegewerkschaft Marburger Bund teil

Zahlreiches Klinikpersonal nimmt an einem Warnstreik der Ärztegewerkschaft Marburger Bund teil Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

BERLIN dpa | Nach langem Tauziehen gibt es für die rund 60.000 Ärztinnen und Ärzte kommunaler Kliniken eine Tarifeinigung: Sie erhalten 8,8 Prozent mehr Gehalt und eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichszahlung von 2.500 Euro. Darauf haben sich die Ärztegewerkschaft Marburger Bund und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) in der fünften Verhandlungsrunde geeinigt, wie beide Organisationen am Dienstagabend mitteilten.

Zunächst gibt es ab diesem Juli 4,8 Prozent mehr Lohn und ab 1. April 2024 weitere 4 Prozent. Die Inflationszahlung erfolgt ebenfalls in zwei Tranchen: zunächst 1250 Euro in diesem Juli/August, dann noch einmal in selber Höhe im kommenden Januar. Die Laufzeit der Vereinbarung beträgt 18 Monate.

Der Marburger Bund zeigte sich stolz auf das Gehaltsplus noch in diesem Jahr: „Dagegen haben sich die Arbeitgeber lange gewehrt und eine lineare Erhöhung auf das nächste Jahr verschieben wollen. Auf der Habenseite verbuchen wir auch die vergleichsweise kurze Laufzeit bis zum 30. Juni 2024, die uns in die Lage versetzt, danach wieder über wesentliche Regelungen des Tarifvertrags zu verhandeln“, erklärte Verhandlungsführer Christian Twardy.

Auch die VKA hob hervor, dass die Bezahlung „deutlich attraktiver“ wird. „Die Kehrseite ist, dass der Tarifabschluss die Krankenhäuser rund 672 Millionen Euro kostet – und dies in Zeiten einer äußerst angespannten Finanzlage bei den kommunalen Krankenhäusern“, sagte Verhandlungsführer Wolfgang Heyl. „Die dauerhafte volle Refinanzierung der hohen Personalkostenzuwächse im Jahr 2024 durch den Gesetzgeber ist daher essenziell!“

In den letzten Wochen hatten Tausende Ärzte kommunaler Krankenhäuser mit Arbeitsniederlegungen und Demonstrationen den Einigungsdruck erhöht. Um die medizinische Versorgung sicherzustellen, wurden dabei Vereinbarungen für Notdienste mit den Krankenhäusern getroffen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.