Berlin erlebt „außergewöhnliche Dürre“: Aus der Traum von Eden

Laut „Dürre-Monitor“ ist der Boden in Berlin schon jetzt völlig ausgetrocknet. Mit der Garten-Bewässerung dürfte es in Zukunft schwieriger werden.

Eine Löwenzahl-Blüte auf einer trockenen Wiese

Gedeiht auch bei Trockenheit: Löwenzahn

BERLIN taz | Oh jeh, Berlin wird wohl noch schneller zur Wüste als gedacht. Das war mein erster Gedanke, als ich die Meldung las, dass Berlin nun auf dem „Dürre-Monitor“ des Helmholtz-Zen­trums für Umweltforschung stadtweit auf der schlechtesten von fünf Stufen steht – die mit „außergewöhnliche Dürre“ beschrieben ist. Mit ein paar wenigen Flecken in Außenbezirken, wo nur „extreme Dürre“ herrscht. Eigentlich kein Wunder nach dem wenigen Regen in diesem Jahr, und in denen davor … Trotzdem ist es nochmal beunruhigender, wenn die Klimakrise auf einmal in Gestalt von harten Fakten vor einem steht.

Wenig verwunderlich soll der Senat daher nun überlegen, ob es künftig Auflagen oder Einschränkungen für private Gartenbrunnen geben soll. Von denen gibt es anscheinend immer mehr, über 10.000 sollen es sein. Bislang ist es so, dass ein eigener Brunnen bis in 15 Meter Tiefe keine Genehmigung braucht, wenn man jährlich weniger als 150 Kubikmeter Wasser entnehmen will – man muss die Bohrung nur bei der Umweltverwaltung „anzeigen“. Das weiß ich, weil ich selbst gerade plane, einen Brunnen bohren zu lassen im neuen Garten.

Bei den Nachbarn kann ich sehen, was für einen Unterschied das macht. Während ich das „normale“ Trinkwasser aus dem Hahn halbwegs sparsam auf ausgewählte Pflanzen herabregnen lasse – schließlich kostet mich jeder Kubikmeter Geld –, gießt die Nachbarin, die einen Brunnen hat, jeden Tag ausführlich und mit Muße ihre Blumenbeete und das sattgrüne Rasenstück. Schön ist ihr Garten, eigentlich will ich so einen auch, so ein kleines üppiges Stück Eden …

Aber ist das noch zeitgemäß? Vielleicht lass ich das mit dem Brunnen und gieße nur so viel, wie ich mir leisten kann. Und sattel um auf Kakteen und Co.

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