piwik no script img

Umstrittene Stiftung vor dem Aus

Nach Kritik will Schwesig das Projekt beenden, mit dem sie bisher die Pipeline Nord Stream 2 fördert

Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, will die Landesstiftung für den Bau der Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 auflösen lassen. Sie habe den Vorstand gebeten, die Arbeit ruhen zu lassen und eine Auflösung auf den Weg zu bringen, twitterte die SPD-Politikerin am Montag. „Auch alle anderen Aktivitäten der Landesregierung in Richtung Russland werden eingestellt“, schrieb sie. Schwesig wehrte sich gegen den Vorwurf, sie sei eine Freundin von Russlands Präsident Wladimir Putin. „Das ist Unsinn. Ich habe niemals ein Gespräch mit Präsident Putin geführt oder sein Vorgehen gegen die Ukraine unterstützt.“

Es sei die erste Forderung der Landesregierung, dass Putin umgehend den Krieg stoppe und sich aus der Ukraine zurückziehe. Sie halte es aber für richtig, nicht alle Brücken zu Russland abzubrechen. „Ich weiß, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger ein friedliches Zusammenleben mit all unseren Nachbarn im Ostseeraum wünschen“, erklärte Schwesig. Es gebe aber keine Rechtfertigung für einen Angriffskrieg.

Schwesig hatte sich in der Vergangenheit für eine schnelle Inbetriebnahme der Pipeline eingesetzt, die russisches Erdgas über die Ostsee nach Deutschland liefern sollte. Dafür war sie wiederholt scharf kritisiert worden. Die Bundesregierung hatte in der vergangenen Woche die Zertifizierung der Pipeline auf Eis gelegt.

Die Stiftung Klima- und Umweltschutz MV, die nun aufgelöst werden soll, war umstritten. Ihr wurde vorgeworfen, ihre genauen Tätigkeiten zu verschleiern und russische Hinterleute zu haben. Schwesig will nun prüfen, ob die von Nord Stream zur Verfügung gestellten Sitftungsgelder für humanitäre Zwecke eingesetzt werden können. (taz, epd)

meinung + diskussion

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen