Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Kinderärzte-Chef für Impfpflicht

Die Debatte um eine verpflichtende Coronaimpfung für bestimmte Berufe geht weiter. In Indien sinkt die Zahl der Neuinfektionen. Japan lockert.

Eine Spritze wird aufgezogen

Verpflichtende Spritze für Lehrkräfte und Co? Einige halten das zumindest für eine Erwägung Foto: André Havergo/imago

Debatte um eine Impfpflicht geht weiter

Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, hat eine Coronaimpfpflicht für Erzieher:innen, Lehrkräfte sowie Beschäftigte in Gesundheitsberufen und der Pflege ins Gespräch gebracht. „Wenn viele Beschäftigte in Kitas, Schulen und Kliniken Impfungen weiter verweigern, sollte der Gesetzgeber ernsthaft über eine Impfpflicht in diesen sensiblen Bereichen nachdenken“, sagte Fischbach der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Wer mit vulnerablen Gruppen zu tun hat und die eigene Immunisierung ablehnt, hat seinen Verstand ausgeschaltet“, sagte er.

Neben der Politik sieht Fischbach auch Betriebsärzte von Kliniken in der Verantwortung: „Sie müssen aufklären und das medizinische Personal an seine Pflicht erinnern, kranken Menschen zu helfen und sie vor Ansteckungen zu schützen.“ Derzeit sind in Deutschland laut Robert Koch-Institut 64 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. 67,7 Prozent haben mindestens eine Impfdosis erhalten. (epd)

BioNTech/Pfizer reichen Impfstoffdaten für Kinder bei FDA ein

Pfizer und BioNTech haben bei der US-Arzneimittelbehörde FDA die Daten für eine Zulassung ihres Covid-19-Impfstoffs zum Einsatz bei Kindern zwischen fünf und elf Jahren eingereicht. Ein formeller Antrag auf eine Notfallgenehmigung soll voraussichtlich in den kommenden Wochen folgen, teilten die Unternehmen mit. BioNTech und Pfizer hatten in der vergangenen Woche positiven Studienergebnisse zum Einsatz bei Kindern veröffentlicht. In der entscheidenden Studie mit Fünf- bis Elfjährigen sei das Vakzin gut vertragen worden und habe eine starke Immunantwort erzeugt. (rtr)

Sinkende Inzidenz in Indien

Indien verzeichnet mit 18.795 Coronaneuinfektionen den niedrigsten Wert seit Anfang März. Zudem meldet das Gesundheitsministerium 179 Todesfälle binnen 24 Stunden im Zusammenhang mit dem Virus. Das ist die niedrigste Zahl seit Mitte März. Insgesamt haben sich in Indien seit Beginn der Pandemie rund 33,7 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 447.000 Menschen sind in Verbindung mit einer Infektion gestorben. Indien verzeichnet nach offiziellen Daten weltweit die zweitmeisten Infektionen nach den USA und die drittmeisten Corona-Todesfälle nach den USA und Brasilien. (rtr)

101 neue Todesfälle in Deutschland

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 4.171 neue Positivtests. Das sind 493 weniger als am Dienstag vor einer Woche, als 4.664 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 60,3 von 61,7 am Vortag. 101 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 93.504. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 4,2 Millionen Coronatests positiv aus. (rtr)

Lockerungen in Japan

Nach fast sechs Monaten will Japan noch diese Woche die Einschränkungen zur Eindämmung der Coronapandemie lockern. Am Donnerstag werde der Coronavirus-Notstand in allen Regionen aufgehoben, da die Zahl der neuen Fälle rückläufig sei und die Belastung des Gesundheitssystems nachlasse, sagt Wirtschaftsminister Yasutoshi Nishimura. Einige Regelungen würden jedoch zur Verhinderung eines erneuten Anstiegs der Fälle bestehen bleiben. (rtr)

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Die Coronapandemie geht um die Welt. Welche Regionen sind besonders betroffen? Wie ist die Lage in den Kliniken? Den Überblick mit Zahlen und Grafiken finden Sie hier.

▶ Alle Grafiken

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.