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Nur noch fünf Tage Quarantäne

Lob und Kritik für neue Coronaregeln an Schulen

Die Beschlüsse des Ländergipfels vom Montagabend sind auf ein gemischtes Echo gestoßen. In ihrer Runde hatten die Ge­sund­heits­mi­nis­te­r:in­nen beschlossen, dass die Coronaquarantäne in Schulen künftig nur noch für fünf Tage gelten soll – und auch nicht mehr für ganze Klassen.

Die Quarantäne bei Schü­le­r:in­nen ohne Symptome, die als enge Kontaktpersonen eingestuft werden, soll in Zukunft demnach bereits nach fünf Tagen mit einem negativen PCR-Test oder Antigenschnelltest aufgehoben werden, Geimpfte und genesene Schü­le­r:in­nen werden komplett ausgenommen. Bislang wird die Schulquarantäne unterschiedlich gehandhabt – mit teils strengeren Regeln.

„Das wird die Akzeptanz der Regeln erhöhen. Richtig ist der Ansatz, dass die Dauer und die Zahl der Betroffenen der Quarantäne maßvoll eingeschränkt werden“, sagte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) der dpa. Auch Maike Finnern, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, begrüßte den Beschluss. „Nur: Für mich ist es ganz wichtig, dass das Freitesten mit einem PCR-Test und nicht mit einem Selbsttest passiert, weil wir doch zu oft wissen, dass das Ergebnis der Schnelltests nicht gut genug ist“, sagte sie RTL/ntv.

Kritik kam vom Sprecher des Bundesverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Jakob Maske. „Wir finden es deutlich sinnvoller, nur das infizierte Kind in Quarantäne zu schicken“, sagte Maske der Welt. Besser wäre es ihm zufolge, die Sitznachbarn der infizierten Schü­le­r:in­nen täglich vor dem Unterricht per PCR-Test zu ­testen. (afp, dpa)

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