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pride in hamburg„Diversity in Organisationen vorantreiben“

Pride Week: Vom 24. Juli bis zum 8. August 2021 feiert Hamburg den Christopher Street Day (CSD). Heute: „Hamburger Organisationen im Wandel – ein neuer Aktionsplan als Unterstützung auf diesem Weg?“: 18 Uhr, Pride House, Rostocker Straße 7

Interview Pascal Luh

taz: Herr Hoppe, haben es queere Menschen in traditionellen Vereinen wie der Freiwilligen Feuerwehr noch schwer?

Markus Hoppe: Von dem was uns Einzelne berichten, ist die Feuerwehr ein – in Anführungszeichen – konservativer Verein. So sagen sie es auch über sich selbst. Aber das bricht jetzt langsam auf: Die Feuerwehr Hamburg hat zum Beispiel ein LGBTQ-Netzwerk gegründet. Bei den Freiwilligen Feuerwehren ist diese Entwicklung aber noch mal fünf Jahre hinterher.

Aber Sie sehen einen Fortschritt?

Ja, das Thema Vielfalt ist gesellschaftlich präsenter. Das zeigt die Diskussion um das Gendern oder vor ein paar Jahren das Gerichtsurteil zum dritten Geschlecht. Damit bietet sich auch ein Hebel für Stellen wie uns, die Diversity in den Organisationen voran treiben wollen.

Und konkret bei der Feuerwehr?

Es gibt das Phänomen, dass die, die eigentlich am meisten Sensibilisierungsbedarf haben, den überhaupt nicht bei sich sehen. Um das zu verändern, machen wir mit der Feuerwehr seit diesem Jahr Führungskräfteschulungen. Die Rückmeldungen sind positiv.

Müssen sich auch Diversity-Vorzeige­vereine wie der FC St. Pauli noch weiterentwickeln?

Ja, und ich glaube, das sieht der FC St. Pauli auch selbst so. Homosexualität unter Sportlern ist noch ein Tabu – trotzdem ist der FC St. Pauli da aber schon relativ progressiv. Wir kooperieren jetzt seit 2017 mit der Handballabteilung des Vereins. Die haben angefangen, ihre Homepage komplett zu gendern. Es sollen jetzt auch Diversity oder LGBTQ-Awareness-Workshops für Trai­ne­r*in­nen angeboten werden. Na klar, mehr geht immer. Aber das ist im Verhältnis zu dem, was man sonst im Sport vorfindet schon viel.

Foto: privat

Markus Hoppe34, hat einen Master in „Soziale Arbeit“ und arbeitet seit 2012 für das Magnus Hirschfeld Centrum in Hamburg.

Womit müssen queere Personen in Vereinen noch umgehen?

Das größte Problem ist eigentlich ein fehlendes Bewusstsein bei der Mehrheitsgesellschaft, dass es möglicherweise mehr queere oder LGBTQ-Personen gibt, als gedacht. Für Transpersonen zum Beispiel ist es schwierig, mitzutrainieren, gerade im Prozess ihrer Transition. Das hat verschiedene Dimensionen, wie Spielberechtigungen bevor eine Personenstandsänderung offiziell vollzogen ist, oder Umkleidekabinen als Safe-Spaces.

Wieso sollten Vereine überhaupt auf mehr Diversität setzen?

Damit sie mit der Zeit gehen und auch wettbewerbsfähig bleiben.

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