: Keine Lust auf Erdgas-Bohrungen
Gemeinden und Naturschutzverbände äußern Bedenken an dem geplanten Förderprojekt in der Nordsee
Zu dem geplanten Erdgas-Förderprojekt in der Nordsee vor Borkum sind bei den Behörden mehr als zwei Dutzend Stellungnahmen zu den ausgelegten Antragsunterlagen eingegangen. Einwände liegen demnach von zehn öffentlichen Stellen wie etwa Gemeinden, von zehn Naturschutzvereinigungen, von fünf Privatleuten und von einer Bürgerinitiative vor, wie das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Die Stellungnahmen wurden nun vom LBEG an das zuständige niederländische Ministerium für Wirtschaft und Klima weitergeleitet.
Das niederländische Unternehmen ONE-Dyas B.V. will Erdgas aus dem Erdgasfeld N05-A fördern und dazu unter anderem eine Plattform auf See errichten. Teile des Erdgasfeldes befinden sich auf deutschem Hoheitsgebiet. Die Plattform soll im niederländischen Küstenmeer liegen, aber nur etwa 500 Meter von den deutschen Hoheitsgewässern entfernt und ungefähr 20 Kilometer vor der Küste Borkums. Da das Projekt Auswirkungen auf Deutschland hat, ist die Bundesrepublik in das Verfahren zur Prüfung der Umweltverträglichkeit einbezogen, das unter der Federführung der niederländischen Behörden läuft.
Die Stellungnahmen beziehen sich laut dem niedersächsischen Landesamt etwa auf die Vereinbarkeit des geplanten Vorhabens mit den internationalen Klimaschutzzielen und auf den Status des benachbarten Wattenmeeres als Unesco-Weltnaturerbe. Außerdem werden Auswirkungen unter anderem auf das Landschaftsbild, den Tourismus, die Schifffahrt, die Fischerei und die Luftqualität benannt. Auch mögliche Umweltauswirkungen etwa durch Erdbeben, Bodensenkungen oder Unterwasserlärm werden angeführt.
Zuletzt hatte es von verschiedenen Seiten aus Deutschland Kritik an dem Vorhaben gegeben. Die Inseln Borkum und Norderney lehnen das Projekt grundsätzlich ab. Auch mehrere Umweltverbände protestierten zuletzt gegen das Projekt, da es aus ihrer Sicht nationalen und internationalen Verpflichtungen für Klima-, Natur- und Meeresschutz widerspricht. Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) sagte vor kurzem, er lehne das Vorhaben am Rand des Wattenmeeres „strikt ab“. (dpa)
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